Man möge seinem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen, hat der britische Politiker Winston Churchill einmal behauptet. Nun – wir gehen hier noch einen Schritt weiter und liefern Reise-Ideen, die Körper, Kopf und Seele gut tun
Sternwarte
Als dem „Ammolite“ 2013 zum ersten Mal ein Stern des Guide Michelin zuerkannt wurde, rümpften die Edel-Verkoster in Deutschland die feinen Nasen: Sterneküche im Leuchtturm eines Freizeitparks? Unmöglich! Nicht für den Vorarlberger Peter Hagen. Der Mann, der schon in mehreren anderen Sternehäusern Europas gearbeitet hat, kocht nun im Europa-Park Rust eine so abwechslungsreiche wie bodenständige Küche. Der Lohn: ein zweiter Stern im Jahr 2014. Fein! www.ammolite-restaurant.de
Wahlhelfer
Wer sagt denn, dass das Leben kein Wunschkonzert sei? Zumindest für Schwaben, die sich kulinarisch der Maultasche verbunden fühlen, sind himmlische Zeiten angebrochen: Metzger Stefan Bless hat das Start-up STUGGI gegründet und den Maultaschenkonfigurator entwickelt. Was klingt wie ein Kratzhusten von Maschinenbaustudenten, ist ein Modul, mit dem man sich online seine Maultasche zusammenstellen kann. Aus mehr als 60 Zutaten, auch exotische wie Kokos und Gummibärchen sind dabei. Verschickt wird das Resultat frisch, hergestellt per Hand in Bless’ Metzgerei. www.stuggi.de
Neue Perspektiven
Diesen Sommer ist Eröffnung: Im Grunde erfüllt der Neubau der Mannheimer Kunsthalle alle Voraussetzungen, um schon bald zum neuen Wahrzeichen der Stadt zu werden: Zum einen wird er mit knapp 70 Millionen Euro Kosten ganz schön teuer, zweitens ist er architektonisch höchst umstritten – auch immer ein guter Parameter, um in der Zukunft zu punkten. Kunsthallen-Direktorin Lorenz jedenfalls schwärmt schon jetzt von einem Haus, das sich mit den Themen der Zeit auseinandersetzt: Leidenschaft, Gewalt und Chaos. Und mit Anselm Kiefer natürlich, denn in Mannheim hängt die wohl weltgrößte Privatsammlung seiner Werke. www.kuma.art
Mit Trüffelnote
Weil sie alle drei gern Gin trinken, beschlossen Markus, Torsten und Hannes eines Abends, halt dann auch mal selbst welchen zu brennen. Markus’ Familie besitzt eine Brennerei, der Schwarzwald eine lange Trüffel-Tradition. So kam eins zum anderen, Wacholder zu Trüffeln – und die Jungs zu ihrem Gin, der mittlerweile schon zahlreiche internationale Preise abgeräumt hat. www.boargin.de
Tannenzäpfle-Schmuck
Nana S. Fiedler, Schmuckdesignerin und offenbar Tannenzäpfle-Trinkerin, fragte sich: Was passiert eigentlich mit den Aluminium-Flaschenhalsmanschetten der Bierflaschen? Nur Recycling? Also begann Nana damit, für ihr Label „Schwarzwaldgold“ Modeschmuck aus Alu herzustellen: Anhänger, Ohrstecker oder Manschetten. www.madame-selecte.com
Echter Eiszeit-Genuss
Mehr als 50 Kunstwerke und acht Flöten aus Elfenbein und Knochen wurden in Höhlen auf der Schwäbischen Alb gefunden, darunter 40 000 Jahre alte Darstellungen von Mammut und Bär, aber auch ein Löwenmensch – alles früheste Zeugnisse von Kunstfertig- und Genussfähigkeit. Seit Mitte 2017 gehören die Höhlen im Ach- und Lonetal als „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ zum Unesco-Welterbe. www.iceageart.de
„Früher hielt man das helle Brot für besser, es war vornehmer, wenn man so will.“
Jörg Schmid, einer der ersten Brotsommeliers Deutschlands, lebt und arbeitet in Gomaringen.
Woran liegt es, dass man in Deutschland fast überall so tolles Brot kaufen kann?
Das liegt zum einen an der deutschen Kleinstaaterei, es gab hier ja nie einen Zentralismus, wie beispielsweise in Frankreich – so hat jede Region ihr eigenes Brot hergestellt. Außerdem liegt das natürlich auch an der guten Ausbildung der deutschen Bäcker und an ihrem Qualitätsbewusstsein. Man kann schon sagen, dass es in Deutschland eine richtige Brotkultur gibt, ich glaube, es gibt mehr als 3 200 unterschiedliche Brotsorten.
Stimmt es, dass es in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle gibt, was die Qualität des Brots angeht?
Als Schwabe würde ich sagen, dass wir im Süden besseres Brot machen, aber das stimmt nicht. Es ist nur so, dass es in Norddeutschland eher roggenhaltige Brote gibt, während im Süden eher mit dem helleren Weizen gearbeitet wird. Früher hielt man das hellere Brot für besser, denn es war vornehmer, wenn man so will. Unter ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten ist das aber Quatsch.
Was kann ein Brotsommelier besser als ein Bäckermeister?
Ehrliche Antwort: Nichts kann der besser, aber nur ein Bäckermeister kann Brotsommelier werden. Er hat ganz einfach einen andere Aufgabenbereich: Der Bäcker kümmert sich um die Herstellung eines Brotes. Der Brotsommelier ist mehr der Mann, der sich um alles drum herum kümmert, um die Brotkultur, seine Geschichte, die Beratung, welches Brot zu welchem Wein passt, zum Beispiel. So ein Sommelier hat an der Theke im Bäckerladen keine Zeit, den Kunden zu beraten. Ich versuche daher, mein Wissen im Rahmen von Events zu vermitteln – wie heute Abend, wo wir mit einer Weinmanufaktur eine kulinarische Veranstaltung durchführen.
Ein Fest für alle
Vier Millionen Besucher strömen jedes Jahr auf das Stuttgarter Volksfest – 2018 wird es 200 Jahre alt. Einst initiierten der württembergische König Wilhelm I. und seine Frau Katharina den Cannstatter Wasen als ein landwirtschaftliches Fest mit Pferderennen, Preisverleihungen für besondere Leistungen in der Viehzucht samt Volksfest. Zum ersten Mal fand er am 28. September 1818 statt. Heute erwarten mehr als 330 Betriebe etwa vier Millionen Wasenbesucher. Zusammen bringen es Buden und Fahrbetriebe auf 5 000 Frontmeter. Mit rund 35 000 Sitzplätzen bietet der Wasen seinen Gästen auch ein vielfältiges gastronomisches Angebot. Vom 28. September bis 14. Oktober 2018 feiert Stuttgart auf dem Wasen sein Volksfest, vom 29. September bis 7. Oktober das 100. Landwirtschaftliche Hauptfest. www.cannstatter-volksfest.de
Zudem ist aus Anlass des Jubiläums ein Historisches Volksfest auf dem Schlossplatz geplant, vom 26. September bis 3. Oktober. www.stuttgart-tourist.de
Die Gemeinde liegt im Ortenaukreis in Baden-Württemberg, nördlich von Freiburg im Breisgau und südlich von Offenburg. Der Ort ist für den Europa-Park bekannt, Europas zweitgrößten Freizeitpark.
Mannheim liegt im nördlichen Oberrheingebiet an der Mündung des Neckars in den Rhein. Das Barockschloss gehört zu den größten Schlossanlagen weltweit. Sehenswert ist auch die Kunsthalle (Bild).
Die Hauptstadt Baden-Württembergs ist mit rund 620.000 Einwohnern dessen größte Stadt. Sie liegt liegt im Zentrum des Landes Baden-Württemberg.
Gomaringen liegt im Landkreis Tübingen etwa zehn Kilometer südlich von Tübingen und etwa elf Kilometer südwestlich von Reutlingen. Es gehört zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Berühmt ist das Landgestüt Marbach.
Bad Peterstal-Griesbach liegt im oberen Renchtal im badischen Schwarzwald. In der Gemeinde leben ca. 2800 Menschen.
Die 227.000 Einwohner-Stadt liegt im Südwesten Baden-Württembergs am südöstlichen Rand des Oberrheingrabens. Zu Ihren Wahrzeichen gehören das Münster und die Bächle.
Die Schwäbische Alb ist ein Mittelgebirge in Süddeutschland. Der nordwestliche Steilabfall wird Albtrauf genannt und trennt die Albhochfläche vom Albvorland.
Das bereits in der Römerzeit gegründete Bad Cannstatt ist der einwohnerstärkste und älteste Stadtbezirk Stuttgarts. Alljährlich im Herbst findet hier das Volksfest Cannstatter Wasen statt.
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