Dichte Wälder, schroffe Felsen, vielseitige Strände: Die kanarische Insel Teneriffa überzeugt mit ihrer abwechslungsreichen Natur.
Willkommen auf Teneriffa! Meer, Strand, Sonne – und Temperaturen, die selbst im Winter nicht unter 20 Grad fallen. Die größte der Kanarischen Inseln ist perfekt für den Sommerurlaub und für alle, die dem Winterblues entkommen wollen. Aber hättest Du gedacht, dass die Vulkaninsel auch vielfältige Natur zu bieten hat?
Raue Wüsten aus Lavagestein und üppige Vegetation, schroffe Küsten und weiche Sandstrände, enge Schluchten und Panorama-Blicke: Auf Teneriffa liegen die Gegensätze nah beieinander.
Das Staunen beginnt bereits im Anflug auf die Insel. Wer aus dem Fenster blickt, sieht unter sich einen riesigen, vielleicht sogar schneebedeckten Berg. Doch keine Sorge, der Pilot hat sich nicht verflogen: Es ist der Pico del Teide, der König der Vulkane – und das Wahrzeichen Teneriffas. Schon unter Seefahrern des Altertums bekannt als „die Verschneite“. Mit seinen 3718 Metern ist der Teide der höchste Berg Spaniens. Im Winter können die Temperaturen hier oben unter Null Grad fallen – auch wenn die Sahara nur 300 Kilometer entfernt liegt.
Weithin sichtbares Highlight der Insel ist der Pico del Teide. Der Vulkan liegt im Teide-Nationalpark, einem von 43 Naturschutzgebieten der Insel. Die schönste Strecke mit dem Auto hoch zum Teide-Massiv führt über die Hochebene La Laguna auf der Cumbre Dorsal, einem langgestreckten, sachte ansteigenden Bergrücken. Hier bieten sich eindrucksvolle Panoramablicke zur Nord- und Südküste Teneriffas, perfekt für Erinnerungsfotos.
Wer kein Cabrio hat, sollte die Autofenster öffnen. Auf der dürren Hochebene westlich von La Laguna liegt der zarte, süßliche Duft der Orangenblüten in der Luft, deren Bäume sich im Wechsel mit Kakteen in den unwirtlichen Boden krallen. Hinter dem Dornröschen-Dorf La Esperanza folgt auf die trockene Ebene ein dichter Wald – der selbst einen Ausflug wert ist. Der würzige Geruch von Eukalyptus und Kanarischen Kiefern steigt einem direkt in die Nase, die Nadeln der Bäume verwandeln den Waldboden in einen weichen Teppich. Farne, Lorbeer- und Pinienbäume ergänzen das tiefe, wilde Grün.
Wer dem Drang widerstehen kann, bereits im Esperanza-Wald auszusteigen, landet schließlich im Parque Nacional del Teide – in einer fremdartigen Welt. Der Mittelpunkt des größten Nationalparks der Kanaren ist der gigantische Kraterkessel Las Cañadas, mit einem Durchmesser von 16 Kilometern, umschlossen von einem mehr als doppelt so langen, gezackten Rand.
Der Nationalpark in alpinen Höhen bietet unwirkliche Landschaften in leuchtenden Farben – ähnlich den frühen Malversuchen von Kindern: bunt glänzende Aschehügel, schwefelgelbe Berge, tiefschwarze Lavaformationen, dazwischen weite Flächen, gebrochen von tiefen Schluchten. Ein besonderes Highlight sollte sich niemand entgehen lassen: Mit dem Teleférico, der Teide-Seilbahn, hinauf zur Bergstation La Rambleta fahren – und aus 3550 Metern Höhe die Aussicht auf die aus bunten Farbtupfern zusammengesetzte Insel genießen.
Es lohnt sich jedoch nicht nur, die höchsten Höhen der Insel zu erkunden, sondern sich auch tief in ihr Innerstes zu wagen. Im Herzen des Naturparks von Teno, im Nordwesten der Insel, schlängelt sich ein atemberaubender Wanderweg zwischen Felswänden hindurch – von der Masca-Siedlung durch die gleichnamige Schlucht bis zum Ozean. Wer hier wandern will, muss gut zu Fuß sein.
Majestätisch und einschüchternd erstrecken sich die vertikalen Felswände der Masca-Schlucht zu beiden Seiten des Weges gen Himmel. Wie der winzige Mönch am Meer im Gemälde von Caspar David Friedrich, verwandelt sich der Mensch hier in ein kleines Lebewesen in der schier übermächtigen Natur. Der Weg durch die Schlucht führt vorbei an sieben Millionen Jahren vulkanischer Geschichte. Doch durch die Steinmassen hat sich neues Leben gezwängt: Lorbeerwälder und Trauerweiden brechen die Landschaft auf. Und am Ende des Weges öffnet sich die Schlucht zum Strand – und den Weiten des Ozeans.