Jordanien hat kein Öl, Jordanien hat Petra, so lautet ein geflügeltes Wort. Der größte touristische Schatz des Königreichs zählt zum Welterbe der UNESCO und wurde zu den „Sieben neuen Weltwundern“ (u.a. neben dem Colosseum in Rom und Indiens Taj Mahal) gewählt. Die einstige riesige Felsenstadt nahe dem heutigen Bergdorf Wadi Musa versteckt sich in einem bizarr zerklüfteten, rot-braun-violett leuchtenden Sandsteingebirge zwischen 800 und 1350 Meter Höhe – hier hat das das alte Araber-Volk der Nabatäer vor rund 2000 Jahren kunstvoll unzählige Höhlenwohnungen, Paläste, Gräber, Tempel und Häuser in den Fels gemeißelt, rund 800 Relikte sind bis heute erhalten.
Der Zugang zur Felsenstadt führt durch die spektakuläre, rund 1,3 Kilometer lange und oft nur wenige Meter breite Schlucht namens Siq – bis zu 80 Meter hoch ragen an beiden Seiten die rötlichbraunen, schroffen Felsmassive auf, und Mensch kommt sich ganz klein vor in diesem mächtigen Canyon. Am Ende weitet sich der Weg zu einem großen Talkessel, wo bereits das schönste Denkmal Petras den Atem raubt: Die 43 Meter hohe, kunstvoll gearbeitete Fassade von Al-Khazneh („das Schatzhaus“) zierte einst die Grabstätte eines nabatäischen Königs. Der Begriff Schatzhaus ist übrigens missweisend, räuberische Nomaden bissen sich auf der vergeblichen Suche nach Gold und Geschmeide am harten Fels die Zähne aus.
Hinter dem Schatzhaus wird die Geröllpiste breiter und führt tiefer hinein in die einstige Handelsstadt mit ihren vielen erhaltenen historischen Orten und Schätzen. Fassadenstraße, Amphitheater, Urnengrab, Säulenstraße, Hoher Opferplatz und mehr sind Highlights dieser riesigen archäologischen Stätte – wer auch nur einen Bruchteil davon erforschen will, sollte sich für einige Tage im nahen Ort Wadi Musa einquartieren, kräftige Wanderschuhe und Sonnenschutz mitbringen und gut zu Fuß sein. Tourguide Nasr Ibdah erzählt uns im Video einiges zu Wesen und Werden von Petra:
Petra bei Nacht heißt ein besonders stimmungsvolles Angebot. Liebevoll werden dabei der Zugang zur Schlucht Siq, der tiefe Canyon selbst und der große Platz vor dem Al-Khazneh (Schatzhaus) illuminiert – rund zweieinhalb Stunden brauchen die hilfreichen Geister alleine fürs Aufstellen und Anzünden von rund 1300 weißen Wachskerzen in braunen Papiertüten, die ein warmes Licht machen. Gegen 20 Uhr starten dann die Besucher in einer geschlossenen Gruppe und möglichst schweigend (was manchem schwer fällt) zum Marsch durch das Lichterspalier. Vor dem Schatzhaus lässt man sich zwischen den Kerzen nieder, und klassische arabische Musik ertönt – ein Erlebnis, das hohes Glückspotential hat.
Nach Rückkehr von der Nachtwanderung oder überhaupt einen Absacker nehmen in der Cave Bar. Sie bietet coole Cocktails und kleine Snacks, liegt in einem restaurierten nabatäischen Haus aus dem 1. Jahrhundert direkt neben dem Besucherzentrum und gehört zum Petra Guest House Hotel, in dem man auch hervorragend nächtigen kann.
Die Gebrauchs-Anweisung für Petra findest du hier
Aktuelle Hinweise zum Thema Reisesicherheit finden Sie auf der Seite des Auswärtigen Amts
Gut versteckt in einem Tal des Berglandes von Edom liegt die verlassene Felsenstadt Petra. Die einzigartige Sammlung von Höhlenwohnungen, Palästen, Gräbern, Tempeln und Häusern ist schlichtweg atemberaubend.