Behinderte Hotelgäste - wie denktt ihr darüber und wie reagiert ihr?

  • höhenflieger
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    geschrieben 1211383838000

    Hallo vonschmeling

    Wenn du die Berichte von noki,Experte für Mallorca und Teneriffa,genau durchliest,dann stellst du fest,der er kein normaler Tourist ist,sondern mehr mit den Inselbewohnern zu tun hat.Er hat sehr viel Hintergrundwissen und macht sich die Mühe,es uns weiterzugeben

    @Dieter

    finde deine Berichte auch über Teneriffa einfach super,bite nicht aufhörren damit.Man merkt wie verbunden du mit den Inseln bist.

    Gruß Ina

  • noki
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    geschrieben 1211400974000

    Ina, danke!

    Ich bin nicht nur mit den Inseln eng verbunden, sondern noch mehr mit den Bewohnern, ihren alltäglichen Sorgen und Nöten.

    Man muß einfach nur zuhören können, dann lernt man auch die Spreu vom Weizen zu trennen, wenn man sich die Mühe macht darüber nachzudenken!

    Das will und sollte gewiss kein Besucher tun! Er sollte seinen Urlaub voller Freude geniessen.

    Jedoch ich bin dort schon "fast" heimisch. Und da ich bekannt wie ein "bunter Hund" bin, nehme ich mir auch mit Absprache und genauer Dikussion meiner Gastgeber einige Privilegien heraus. Mit vollem Einverständnis derer. Alles wird genauestens durchleuchtet und diskutiert.

    In dem riesige Anwesen auf Mallorca, wovon vorher die Rede war, habe ich schon lange die "Schlüsselgewalt", wie man allgemein so sagt. Das beinhaltet auch die Festsetzung der Löhne und deren Auszahlungen. Die Bilanzen, den Papierkram und die Verwaltung der vielen Fincas macht der Sohn der Besitzer in seiner Eigenschaft als Anwalt, Notar und Finanzverwalter.

    Es gibt sehr viel Landarbeiter dort auf den Plantagen und Bedienstete im Haus und auf den Fincas, die sehr gerne für diesen Besitzer arbeiten, weil er ncht nur für mallorquinische Verhältnisse ungewöhnlich sozial und menschlich eingestellt ist!

    Ich habe nun einmal nicht gerne ganz schwarze Schafe in einer überwiegend weißen Herde auf anderer Kosten mitlaufen zu sehen!

    Das ist mein Problem! Damit bin ich eigentlich immer sehr gut gefahren, und habe bisher auch noch keine Freunde verloren.

    Aber wozu, warum und vor wem sollte ich mich und meine Ansichten hier rechtfertigen?

    Gruß Dieter

    Gar furchtbar ist des Wortes Macht, wenn man es nutzt zu unbedacht!
  • noki
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    geschrieben 1211406011000

    Hallo, sei's drum!

    Auf Mallorca in einem Hotel war ein Ehepaar mit einem blinden Jugendlichen, etwa 14 Jahre alt.

    In den ersten Tagen hatten sie wegen der Enge der Tische viele Schwierigkeiten einen Tisch zu finden; es gab freie Tischwahl. Und so ergab sich das, dass der Junge hin und wieder irgend einen Tisch anrempelte. Alle sahen seinen Blindenstock! Trotzdem ergab das dauerndes Gemeckere mit teilweise beleidigenden Bemerkungen. Die Kellner waren alle sehr bemüht zu helfen, waren aber auch nicht immer präsent und manchmal auch hilflos.

    Das mußte geändert werden, so dachten auch einige der Gäste, die es bevorzugten immer am gleichen Tisch zu sitzen.

    Und so geschah es auch! Der Familie wurde ein fester Tisch zugeteilt, der für sie reserviert war und zu keinen Problemen mehr führte.

    Komisch nur, dass hinterher alle die vorherigen Meckerer sich mehr oder weniger anbiederten und dem Jungen halfen wo immer es ging!

    Er war ein ausgezeichneter Schwimmer und sportlich sehr trainiert. Dem Glöckchen des Vorschwimmers an der Stirn folgend schwamm er fast wie ein Profi! Auch am Beckenrand bewegte er sich sehr sicher.

    Er kam oftmals alleine vorbei und wir gingen gemeinsam an die Poolbar einen Salat essen oder etwas trinken. Er war sehr intelligent.

    So waren auch seine Eltern etwas entlastet!

    Beim Abschied stand eine große Schar aus Gästen und Angestellten Spalier.

    Gruß Dieter

    Gar furchtbar ist des Wortes Macht, wenn man es nutzt zu unbedacht!
  • vonschmeling
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    geschrieben 1211415604000

    Lieber Noki,

    ich schrieb ganz deutlich, dass ich deinen Bericht nicht anzweifle, also bezichtigte ich dich auch nicht der Lüge, bestenfalls des Hörensagen - ich bitte das zu beachten!

    Ob Tourist oder weit näher an der Sache - selbst als Nachbar bin ich sehr vorsichtig mit Hörensagen - notfalls würde ich direkt nachfragen, um einen Verdacht zu erhärten/entkräften - was auch immer "das Dorf" zu berichten hat.

    Unbenommen:

    Hat der Kerl das Augenlicht der Gattin schlicht verzockt, ist das erbärmlich.

    Hat er sich nur nicht ausreichend bemüht, ist das eigentlich genauso erbärmlich!

    In Indien sollte ein Kind mit parasitärem siamesichem Zwilling zur Schau gestellt und als Göttin verehrt werden ... wo sind die Grenzen und wo unsere persönlichen Möglichkeiten, zu helfen???

    Für mich und meine Kinder beanspruche ich einen verständnisvollen, ggf. engagierten und vor allem selbstverständlichen Umgang mit Behinderten.

    Leider kann ich täglich feststellen, dass das schon weit über dem durchschnittlichen Verhalten liegt!

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins. "Im Herzen barfuß!"
  • noki
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    geschrieben 1211460517000

    Hallo,

    auf einem Heimflug von Palma auf etwa halber Strecke verspürte ich plötzlich heftige Stöße an meiner Rückenlehne, die sich kurz darauf sehr steigerten. Als ich mich umdrehte sah ich einen sehr blassen Jungen, der um sich schlug und sich übergab. Das war nicht nur Übelkeit, denn der Flug war sehr ruhig, es war ein epileptischer Anfall, wie uns Vorderleuten der Herr neben diesem Jungen, es war offensichtlich der Vater, dann entschuldigend sagte. Das dauerte eine ziemlich lange Zeit so an. Flugbegleiterinnen eilten herbei, aber sie waren natürlich in der Situation auch ziemlich hilflos. Es wurde dann durchgefragt ob sich ein Arzt an Bord befände. Mittlerweile lag der Junge völlig erschöpft und vekrampft auf der Sitzbank sich ständig erbrechend und er speichelte sehr stark. Alle hatten die Sitze geräumt um Platz für die Helfer zu schaffen. Und es war gottlob ein Arzt an Bord, der sich sofort um den Jungen kümmerte. Irgendwann schlief er dann wohl ein.

    Das Flugpersonal hatte den Vorfall natürlich schon im Cockpit gemeldet und es kam die Frage an den Arzt ob eine Zwischenlandung angezeigt sei, welches der Vater strikt verneinte.

    Da die Maschine ausgebucht war, ergab sich natürlich ein kleiner Stau im Gang all derer die ihre Plätze vorübergehend geräumt hatten. Aber niemand machte eine abfällige oder bösartige Bemerkung; nur allgemeine Rat- und Hilflosigkeit war in den Gesichtern.

    Bei Beginn des Landeanfluges auf Hamburg wurde der Vater nochmals gefragt ob nach der Landung ein Arzt an Bord kommen sollte, was er aber unverständlicherweise auch ablehnte.

    Beim Aussteigen, Vater und Sohn wurden dann aber deutlich aufgeforert als erste von Bord zu gehen, wartete trotzdem ein Flughafenarzt mit Sanitätern am Ausgang. Das hatte wohl der Kapitän so verfügt! Und dem "Empfang" konnte sich der Vater wohl nicht mehr entziehen, zumal jetzt auch deutlich sichtbar wurde, dass der Junge außerdem auch noch anderweitig und stark motorisch behindert war.

    Es gab seitens der übrigen Passagiere keine dummen oder verletzenden Bemerkungen, obgleich mir die allgemeine Stimmungslage ziemlich gespannt vorkam. Es hatte seit diesem Vorfall auch kaum oder gar keinen Service mehr gegeben. Die Flugbegleiter bedankten sich sogar noch für das Verständnis, was doch eigentlich selbstverständlich sein sollte!

    Gruß Dieter

    Gar furchtbar ist des Wortes Macht, wenn man es nutzt zu unbedacht!
  • Kessy05
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    geschrieben 1211469908000

    Hallo

    Bevor ich mich äussere: Ich bin Arzthelferin und habe durchaus Verständnis für behinderte Menschen. Hätte ich das nicht, hätte ich den falschen Beruf ;)

    ABER:

    Letztes Jahr in unserem Urlaub gab es einen Mann, war er nun geistig Behindert oder nicht, wir wussten es nicht. Er reiste mit seiner recht betagten ,gebrechlichen Mutter .

    Also ohne wirkliche Betreuung, beide.

    Er führte ständig laute Selbstgespräche , teilweise mit geschimpfe, häufte ohne ende Lebensmtittel (von Suppe über Fleisch bis zum Kuchen und Eis) und Getränke auf seinem Tisch, um diese dann alle .... wirklich alle, in diversen Tellern und Schüsseln und Gläser zu vermischen...hin und her wurde gemischt und verrührt. Das ganze Gematsche wurde dann später genüsslich vertilgt . Was auf den Tisch fiel, wurde sorgfältig wieder auf einen Teller geschabt und anschliesend auch verspeist...

    Sorry, dass war einfach nur abartig !

    Wer das Pech hatte, neben ihm zu sitzten, mußte einfach den Appetitt verlieren.

    Und ja, darüber rege ich mich dann auf. Solche Menschen sollten doch bitte mit einer entsprechenden Betreuung Urlaub machen.

    Viele Grüße
  • Sabine eva marie
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    geschrieben 1211479726000

    Hallo zusammen

    Ihr habt alle Recht

    Bei unseren Urlaub in März gab es ein Mädchen mit einer Starken schiefen Halswirbel ihr Kopf war fast Wagerecht nach Rechts gelegen.

    Sie war in Bekleidung ihrer Schwester sie hatten sehr viel Spass miteinander.

    Da Ihr Tisch gleich neben unseren war. Begrüßten wir uns immer mit einen Lächeln,Ich wollte Sie immer mal wieder ansprechen hatte einfach Hemmungen es zu tun.

    Aber eines Abends kamm sie alleine zu Ihren Tisch schaute sehr Einsam aus.

    Wollte gerade frage ob Sie sich zu uns setzen wollte .Stand sie auf kommt zu uns rüber und Fragte ob Sie Sich nicht zu uns setzen kann.

    Sie wollte mich schon immer mal ansprechen hatte aber Hemmungen es zu tun.

    Ihre Schester sei krank und allein zu Essen macht ihr keinen Spass

    Ihr seht es gibt auf beiden Seiden Hemmungen sich zu ääääääääää ja wie :frowning:

    natürlich und selbstverständlich miteinander umzugehen ist nicht leicht

    Wir hatten noch einen wunderschönen Urlaub zusammen Ihrer Schwester ging es auch bald wieder Besser.

    Geht doch alle natürlicher miteinander um.

    Grüße Sabine :kuesse:

    Ich kann meinen Mitmenschen nicht ändern!! Ich kann aber mich ändern!!
  • elfe69
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    geschrieben 1213967452000

    Als Wir letztes Jahr im Center Park waren , war ein mongoloides Mädchen im Bad ! Ich habe Sie in das Spiel mit meinen beiden Jungs mit einbezogen !

    Sie waren zwar am Anfang ein wenig zurückhaltend,aber irgendwann war das Eis gebrochen ! Auch wenn Wir im Urlaub sind und kommen an einem behinderten Menschen vorbei,fragen meine Jungs dann oft,warum läuft der so komisch,oder schaut so komisch ! Ich erkläre den Beiden dann immer warum es so ist ! Ich denke halt auch,daß das Problem Berührungsängste + das Anderstsein sind ! Wenn die Kinder schon negative Sachen von den Erwachsenen gesagt bekommen,oder Witze unter Kindern gemacht werden,ist es oft schwierig Respekt vor jedem Menschen zu haben ! Wenn Unser Großer irgendwelche abfälligen Bemerkungen gemacht hat,und ich Ihm dann erklärt habe,wie Er sich fühlen würde,wenn Er die Person wäre,war Er hinterher ganz kleinlaut !

    Man sieht nur mit dem Herzen gut ! Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar ! (Der kleine Prinz)
  • Aurihexle
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    geschrieben 1214068575000

    Ich gebe Bandit recht, wir sind alles Menschen mit oder Behinderung und so sollten wir auch damit umgehen können. Durch meinen Beruf habe ich tagtäglich mit kranken, schwerstkranken und auch behinderten Menschen zu tun. Ich habe deswegen auch schon oft, mich mit anderen Urlaubern angelegt, wenn diese durch Spott und Hohn ihren Unmut freien Lauf ließen,sobald sich in ihrem Urlaubsumfeld, behinderte Menschen ob geistig oder körperlich befanden. Leider, gibt es sehr viele Menschen(gerade in Deutschland), die nicht miteinander sondern gegeneinander nur können. :disappointed:

    Wer wagt, gewinnt......
  • Glückskind45
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    geschrieben 1214077601000

    Hallo zusammen,

    wir hatten 1997 auf Mallorca eine Familie; ich glaub aus dem Ruhrpott, gleich in den ersten Tagen unseres Urlaubs kennen gelernt. Sie waren mit ihrer Tochter da, die in etwa im selben Alter war wie unsere Tochter. Trotz der Behinderung des Mädchens verstanden sich die beiden super, unternahmen viel miteinander. Sie wurden richtige Freundinnen und waren den ganzen Tag zusammen.

    Auch wir Eltern sprachen viel miteinander und saßen Abends bei einem Glas Bier oder Wein zusammen. Am 3. Tag passierte dann das unfassbare. Wir unterhielten uns über unsere jeweilige "Ecke"wo wir herkommen usw. Vorher hatten wir immer andere Gesprächsthemen und deshalb kamen wir erst am 3. Abend dazu uns dies zu sagen. Als sie dann mitbekamen das wir aus dem Osten Deutschlands kommen, wurden die Gesichter schon etwas steifer. Sie mußten dann, komischer Weise, auch bald ins Bett und was soll ich sagen, ab dem nächsten Tag haben sie kein Wort mehr mit uns gesprochen und ihre Tochter durfte nicht mehr mit unserem Mädchen spielen.

    Ich weiß nicht, ob ihr Mädchen darunter gelitten hat, unsere Tochter hat gelitten! Es dauerte einige Tage bis sie darüber hinweg war und neue Freunde gefunden hatte. Schwer war vor allem, ihr klar zu machen warum sie nichts mehr mit dem Mädchen unternehmen durfte und sie nicht einmal mehr von den Eltern und dem Mädchen angesehen wurde.

    Auch so etwas passiert! Nicht wir haben hier etwas negatives gegen Behinderte getan, denn wir haben absolut nichts gegen diese Leute. Es sind, wie hier schon oft geschrieben wurde, ebenso Menschen wie wir nicht Behinderten, genau so wie wir nichts gegen Menschen aus anderen Ländern, mit anderer Hautfarbe und anderem Glauben haben.

    Hier, in diesem Fall, haben die eigenen Eltern dem behinderten Mädchen eine Chance genommen, sich eventuell eine schöne Freundschaft aufzubauen!

    LG und ein schönes WE und allen Fussballfans schöne Spiele!

    Roland & Manuela
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