Vantaris Palace

In diesem Jahr verbrachten wir zum 5. Mal unseren Urlaub im Vantaris Palace und hatten wieder eine Juniorsuite mit Meerblick gebucht. In den nun schon zwölf Jahren seit wir im Jahre 2001 das erste Mal zu Gast waren, hat sich doch einiges geändert, sowohl positiv, aber leider auch einiges negativ. Doch zuerst das positive: Das Hotel liegt direkt an einem der schönsten Strände Kretas. Generell können wir nach all den Jahren sagen, dass dieser Teil der Insel einer der schönsten ist, da er sich noch eine gewisse Ursprünglichkeit bewahrt hat und eine gute Basis bietet für Ausflüge sowohl ins Inselinnere, als auch an die herrliche West- und Südküste. Die Hotelanlage besteht aus mehreren zweistöckigen Gebäuden, welche um eine schöne Gartenanlage nach und nach herum gebaut wurden. Gegenüber dem Hotel, jenseits der Schnellstraße, welche Kreta in Ost- Westrichtung verbindet, befindet sich eine kleine Einkaufsmeile mit Supermärkten, Souvenirshops, Autovermietungen, Bars, Tavernen, eine Tankstelle, Geldautomat, aber auch eine Apotheke und zwei Arztpraxen. Das Personal, sowohl an der Rezeption, im Restaurant, als auch das Reinigungspersonal uns sogar die Gärtner, waren immer sehr freundlich und wir würden immer herzlich begrüßt, obwohl wir nur alle drei Jahre zu Gast waren. Die Zimmer waren immer sehr sauber und wurden täglich gereinigt, Bettwäsche und Handtücher täglich gewechselt. In den drei Jahren, seit unserem letzen Besuch hat sich folgendes geändert: Die Poolanlage wurde vergrößert und um einen dritten Pool erweitert, gleichzeitig wurde auch der Außenbereich des Hauptrestaurants erweitert. Die zweite Bar im Neubau wurde endlich eröffnet und der Verbindungsgang zwischen der alten und neuen Bar wurde zu einer großzügigen Terrasse erweitert. Der kleine Supermarkt im Hotel hat jetzt durchgehend von 9 bis 22:30 Uhr geöffnet und am Strand kann man sich, gegen entsprechende Bezahlung, in einem kleinen Zelt massieren lassen. Im Hotel selbst finden neben dem wöchentlichen Griechischen Abend auch ein- bis zweimal die Woche abends Livemusikveranstaltungen mit einem Saxofon- bzw. Keyboardspieler statt. Die Strandbar hat nun auch abends geöffnet und auch dort finden mehrmals in der Woche Disco- oder Livemusikabende statt. Geändert hat sich auch die Gästestruktur. Waren es in den vergangenen Jahren ca. 60 – 70% deutschsprachige Gäste, so ging deren Anteil in diesem Jahr auf ca. 50% zurück und dafür stieg der Anteil der russischen Gäste, davon viel Familien mit kleinen Kindern, auf ca. 30%. Außerdem wurde in der kleinen Einkaufsmeile im Ort von 21 bis 23:30 Uhr eine Fußgängerzone eingerichtet. Obwohl nur Fahrzeuge der örtlichen Autovermieter durchfahren dürfen, hält dies vor allem die örtliche Jugend nicht auf, mit ihren frisierten Mopeds oder Motorrädern durchzufahren, da dies anscheinend niemand kontrolliert. Aber ein Anfang ist gemacht. Soweit wäre das Hotel auch uneingeschränkt zu empfehlen, wären da nicht folgende Kritikpunkte: Im italienischen Clubhotel Eliros auf der rechten Seite vom Vantaris Palace, finden fast jeden Abend lautstark Animationen statt, welche nicht vor 23:30 Uhr enden, aber auch schon mal bis nach Mitternacht dauer können. Auch im Nachbarhotel Delfina Beach auf der linken Seite , ein französisches Clubhotel, finden fast jeden Abend laute Musikveranstaltungen an der Strandbar statt. Und wenn dann noch gleichzeitig an der Beachbar, oder im Poolbereich des Vantaris Palace der Livemusik- oder Discoabend stattfindet, kann man den Abend auf dem Balkon vergessen und nur noch die Flucht in das „Vergnügungsviertel“ auf der anderen Straßenseite antreten, da ist die Musik in den Bars und Tavernen wenigstens leiser. Reklamationen, auch von etlichen anderen Gästen deswegen, werden nur mit dem Kommentar abgewiesen, dass man dagegen nichts unternehmen könne, da dies bis Mitternacht erlaubt wäre. In den ganzen zwei Wochen gab es nur einen Abend an dem wir in Ruhe ein Gläschen Wein auf unserem Balkon genießen, der Brandung lauschen und den Fischerbooten auf dem Meer zuschauen konnten. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft das Essen. Zwar qualitativ und quantitativ in Ordnung, aber wenig abwechslungsreich und zudem manche Speisen des Öfteren nur lauwarm oder sogar kalt. Auch an der Beschriftung, ob eine Speise eventuell Fisch enthält, wurde sehr oft gespart. Kritik auch an den Fruchtsäften beim Frühstück. Waren dies in den vergangenen Jahren noch „richtige“ Säfte, so scheinen diese jetzt nur noch aus Wasser mit Aromastoffen zu bestehen, mit Ausnahme vielleicht vom Apfelsaft. Auch nicht gefallen hat uns, aber das Problem gibt es eigentlich schon seit unserem ersten Aufenthalt vor 12 Jahren, dass man an den Griechischen Abenden schon fast gezwungen wird unbedingt eine Flasche Wein zum Essen zu bestellen, ob man will oder nicht! Auch am Strand liegt noch so einiges im Argen. So befinden sich bei den Liegestühlen keine Aschenbecher und da anscheinend niemand für die Reinigung zuständig ist liegen die ganzen Zigarettenkippen im Sand herum. Defekte Sonnenschirme werden wohl auch erst zum Beginn der neuen Saison getauscht. Leider können wir das Vantaris Palace nicht mehr uneingeschränkt empfehlen, obwohl seine Lage traumhaft ist, doch wir kannten das Hotel bisher als einen Ort, wo man in aller Ruhe seinen Urlaub genießen konnte. Doch durch den Lärm vor allem von den Nachbarhotels aber auch durch die zahlreichen Musikveranstaltungen im Hotel selbst, werden wir in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen. Wie sagte schon Wilhelm Busch: "Musik wird oft nicht schön empfunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden“. Wir sagen nur: Schade um das schöne Hotel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand