Mirage Bleu Hotel

Auf den ersten Blick recht ansprechend, vor allem architektonisch - genaueres Hinsehen und Erleben offenbart jedoch eklatante Schwächen: vor allem minimalistischer Service sowie abwechslungsarmes und qualitativ schlechtes Essen.

Das Zimmer ist auf dem Niveau eines Motel One, auch von der Größe her. Wir hatten eines mit so genanntem Sharing Pool, was wirklich ganz nett war. Die Matratze war klasse, das Laken leider stocksteif und kratzig. Unser Zimmer war gegenüber der Rezeption und der Bar, so dass man von 10 bis 23 Uhr Dauerbeschallung auf Club-Lautstärke hatte - volle 13 Stunden lang! Vermutlich hat das Hotel auch nur 3 oder 4 verschiedene Playlists, denn die Titel haben sich ständig wiederholt. Also mal einen Tag am Pool ausspannen war leider nicht möglich. Hat man um eine geringere Lautstärke gebeten, hat dies auch ein paar Titel lang funktioniert, danach wurde wieder aufgedreht. Das Bad ist eine komplette Fehlkonstruktion, denn Duschen mit normalem Wasserdruck führte zu Überschwemmungen, da der Abfluss nicht tief genug liegt und auch nicht genug Kapazität hat. An der Toilette klebt ein Hinweisschild, man möge Toilettenpapier nicht in die Toilette werfen, sondern in den Abfalleimer. Ernsthaft?

Auch hier weiß ich nicht, wo ich anfangen soll. Das Buffet und der Speisesaal befinden sich auf zwei verschiedenen Ebenen. Das heißt, man belädt seinen Teller im sehr engen Buffetbereich und muss dann über eine ebenfalls eng bemessene Treppe ein Stockwerk nach oben in den Speisesaal. Das geht nicht immer unfallfrei und dementsprechend sieht die Treppe auch aus. Es gibt auch einen Aufzug, aber der wird auch vom Personal genutzt. Und wenn da ein Servierwagen drinsteht, ist kein Platz mehr. Der Speisesaal verströmt die Atmosphäre einer Bahnhofshalle: Es ist laut vom Besteckgeklirre, der Musik und den sonstigen Geräuschen - null Atmosphäre, null Gemütlichkeit. Kein einziger Plastiktisch steht gerade auf dem unebenen Fliesenboden, alles wackelt. Die Speisen haben sich nach drei Tagen bereits in Teilen wiederholt. Das Hühnchen war nicht durchgegart und/oder zäh, das Souvlaki knorpelig und fettig, die Nudeln wässrig, die Saucen aus der Tüte (die Tomatensauce schmeckte original wie die von den Maggi-Ravioli), das Gemüse totgekocht, die Fleischbällchen waren mehr Semmelmehl als Fleisch usw. usf. Das Salatbuffet war ok, die Weinblätter auch. Auf der schattigen Terrasse essen, ist übrigens strengstens verboten. Hier wird man sofort verscheucht, wenn man mal nicht in der Bahnhofshalle essen oder sich nur einen Snack gönnen will. Besonders beim Frühstück rennt man für einen Gang schon mindestens dreimal rauf und runter: Kaffee, O-Saft, Essteller, und bis man alles beisammen hat, ist selbst das Spiegelei kalt. Die Cocktails an der Bar hatten mit den Originalen nur den Namen gemeinsam, sicher nicht das Rezept. Das Konzept der zwei Ebenen ist laut der Hotelmanagerin übrigens schwer im Kommen, da man hier weniger Platz bräuchte. Das ist sicher richtig, geht aber zu Lasten der Gemütlichkeit.

Hier weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Wenn man Glück hat, knallt einem eine Servicekraft beim Essen eine 1,5 Liter-Flasche Wasser auf den Tisch und verschwindet wieder, ohne nach ggf. weiteren Getränkewünschen zu fragen. Ruft man jemanden zu sich und gibt eine Bestellung auf, wird dies nach drei Rückfragen für eine Cola und zwei Fanta grimmig aufgenommen und geradezu widerwillig ausgeführt. Keine Begrüßung am Tisch, keine Nachfrage, keine Information überhaupt über das Angebot - nichts. Das ganze Konzept ist darauf angelegt, die All-Inclusive-Gäste abzufüttern, damit sie schnell wieder Platz machen für die nächste Ladung an Menschen. Waren Speisen aus, musste man die Servicekräfte oft aufmerksam machen, bevor nachgefüllt wurde. Im Sandwichtoaster hatte ein Gast ein Stück Brot vergessen, das kohlte vor sich hin. Zwei Servicekräfte stehen daneben. Als es zu rauchen anfing, habe ich die Kohle vom Grill gekratzt, das Personal hat zugesehen. Es ist sogar vorgekommen, dass das Personal am Handy daddelte, obwohl Tische noch nicht abgeräumt waren und andere Gäste mit vollem Teller auf einen Tisch warteten. Besonders schlecht war die Verständigung, da das meiste Personal kaum bis kein Englisch spricht, auch an der Rezeption. Gut, dass ab und zu eine deutschsprachige Fachkraft an der Rezeption war. Eine wohltuende Ausnahme waren die Dame an der Bar und die Damen von der Zimmerreinigung, immer freundlich, immer fix. Der Gipfel: Bei der Abreise wurden wir nicht einmal verabschiedet, geschweige denn nach Feedback gefragt. Hauptsache weg und Platz für die nächsten "Gäste". Summa summarum: Null Gastlichkeit geschweige denn Gastfreundschaft.

Die Umgebung ist, wie in Griechenland leider häufig der Fall, von Baustellen und vermüllten Brachflächen gekennzeichnet. Der Hotelkomplex selbst ist noch nicht ganz fertig, erodiert aber an den fertigen Bauabschnitten schon vor sich hin. Der Kiesstrand ist vom Hotel aus noch nicht zugänglich, man muss also eine ordentliche Strecke an der viel befahrenen Straße entlang (ohne Gehsteig) um die Baustelle herum gehen, bevor das Gelände fertig bebaut ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hotel selbst bietet keine Aktivitäten an, entsprechend dürr ist die Info-Mappe an der Rezeption. Es gab drei Musikabende. Die Pools waren ok. Wenn man nicht nur am Pool gammeln will, braucht man einen Mietwagen.