Jaz Aquaviva

Uns hat das Jaz AQUAVIVA allgemein gut gefallen. Ich arbeite selbst in der Tourismusbranche und kann daher gut einschätzen, welche Standards ein Haus erfüllen muss, um international mithalten zu können. In vielen Bereichen erreicht dieses Hotel tatsächlich 5 Sterne nach deutschem Maßstab – besonders beim Essen, der Sauberkeit und der allgemeinen Qualität des Personals.

Unser Swim-up-Zimmer war sehr schön. Doch beim Zimmerpersonal erlebten wir Ungewohntes: Jeden Tag waren unsere persönlichen Sachen umgeräumt – Schuhe woanders, Taschen anders platziert, sogar Zahnbürsten wurden aus dem Becher genommen und versetzt. Das hat uns irgendwann wirklich gestört. In Hotels mit professionellem Housekeeping ist es üblich, um persönliche Dinge herum zu reinigen, nicht sie zu verrücken. Man möchte nicht jedes Mal raten müssen, wo etwas liegt – besonders im Bad oder beim Babyzubehör.

Selten habe ich in einem Hotel – und ich habe wirklich viele auf der Welt gesehen – so hochwertig gegessen wie hier. Die Auswahl war riesig, stets frisch und auch für Vegetarier absolut empfehlenswert. Salate, Aufstriche, warme Speisen – alles auf sehr hohem Niveau. Es war immer alles voll und frisch nachgelegt, egal zu welcher Essenszeit. Die Hygienestandards im Restaurant und Buffetbereich erscheinen mir sehr hoch. Natürlich kann es trotzdem zu „Pharaos Rache“ kommen – wir selbst hatten kurz damit zu tun, konnten es aber direkt mit Antinal in den Griff bekommen. Das liegt weniger am Hotel als an der Umstellung für europäische Verdauungssysteme. Wir haben alles gegessen – sogar Gurken vom Eis und Soft-Eis – ohne bleibende Probleme. Einziger großer Kritikpunkt: Teller! Zu jedem Frühstück und Abendessen mussten wir teils lange nach Tellern suchen. An einem Abend bin ich dreimal durch die riesige Halle gelaufen – ohne irgendwo einen einzigen Teller zu finden. Das ist mir so noch nie passiert. Auch kleine oder tiefe Teller: nicht da. Das Problem zog sich durch den gesamten Aufenthalt. Hier besteht dringender Optimierungsbedarf.

Das Servicepersonal war durchweg freundlich und aufmerksam, besonders unsere Kellner im Restaurant. Aber auch die „unsichtbaren“ Kräfte verdienen Lob: Tellerabräumer, Bodenkehrer, Köche, Gärtner – sie leisten täglich Großartiges. Bitte denkt daran, auch diesen Mitarbeitern Trinkgeld zu geben. Leider mussten wir erleben, wie manche Gäste das Personal respektlos behandelten. Das hat uns sehr betroffen gemacht.

Beliebte Aktivitäten

• Pool
• Strand
• Animation
• Kultur & Erlebnis

Wassertemperatur

• kalt

Das Hotel ist groß, was man spätestens im Hauptrestaurant oder an den Hauptpools merkt. Die Lautstärke dort war enorm, vor allem durch die Dauerbeschallung mit Musik und Animation. Wer es ruhig mag, sollte wissen: Die Mainpool-Area ist nichts für Entspannungssuchende. Wir haben zum Glück einen ruhigeren Pool hinter den Häusern entdeckt – mit Kinderbereich und Bar – sowie unser Swim-up-Zimmer sehr genossen. Liegen an den Pools hat man eigentlich irgendwie schon immer mal eine gefunden zu dritt zu, egal welcher tageszeit.

Der Strand ist schön. Wasserschuhe sollte man nicht vergessen . An einem Tag gab es auch ein Quallenproblem, was aber wohl eher eine Ausnahme war. Was wir besonders angenehm fanden: Zwar laufen dort Menschen herum, die Ausflüge anbieten, aber wenn man einmal freundlich Nein sagt, ist sofort Ruhe – niemand war aufdringlich. Außerdem ist der Service am Strand sehr aufmerksam: Es gibt Personal, das einem hilft, eine freie Liege zu finden, Handtücher ausbreitet und auf Wunsch sogar beim Tragen hilft. Das fanden wir wirklich sehr angenehm. Schnorcheln ist direkt vom Strand aus möglich. Das Hausriff fanden wir allerdings eher enttäuschend – gerade, wenn man bedenkt, dass Makadi Bay oft als eine der schönsten Schnorchelregionen Ägyptens beschrieben wird. Wer schon an Orten wie den Malediven geschnorchelt hat, wird das Riff vermutlich als eher langweilig empfinden. Es gab ein paar bunte Fische und vereinzelt Papageien-Drückerfische, aber keine große Vielfalt oder spektakuläre Unterwasserwelt. Für jemanden, der einfach mal schnorcheln möchte und ein paar Fische sehen will, ist es aber völlig in Ordnung.

Unser Kind hatte jeden Abend Freude an der Mini-Disco – doch leider wurde sie oft von zwei riesigen Plüschfiguren in der angrenzenden Rutschen-Area überlagert. Diese liefen zeitgleich herum, tanzten und zogen natürlich alle Aufmerksamkeit auf sich. Die Kinder waren teilweise mehr an den Figuren am Zaun interessiert als an der Bühne. Unverständlich, dass so etwas parallel zur Mini-Disco stattfindet. Es schmälert den tollen Einsatz der Animateure enorm. Wir haben das bei Guest Relations angesprochen, hoffen, dass es künftig geändert wird.