- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Im Prinzip ein schön angelegtes, ruhig gelegenes Resort - ideal für eine tropische Auszeit. Leider wird es nicht so instand gehalten, dass der ursprüngliche Chic weiter seinen Glanz hätte, und in vielen Aspekten mangelt es an Aufmerksamkeit des Managements am Detail.
Ja, die Zimmer / Bungalows sind im Prinzip toll designt und waren auch einmal super luxuriös bzw. sind es im Kern immer noch: ausreichend Platz, viel Licht, schöner Blick Richtung Meer, gute Verdunklung, ausreichend Privatsphäre, superbequemes Bett (also das eigentlich Bett, nicht diese komischen Abauteile), ... alles da was man braucht und auch fürs Auge nett. Die Außendusche ist ein nettes Detail, auch wenn hier wie bei der Innendusche der Wasserdruck mau ist. Allerdings, gerade im Zimmer merkt man, dass nicht auf die Details geschaut wird, bzw. man fragt sich: Warum wird hier nicht darauf geachtet, dass der selbst gesetzte Standard erhalten bleibt? So stimmt es tatsächlich, was andere Gäste schon geschrieben haben: Die Klimaanlage schafft es nicht, den Bungalow unter 26 Grad zu kühlen und der Kühlschrank müht sich ebenso ab, den Inhalt auf, nun ja, leicht gekühlter Temperatur zu bekommen. Dazu kommen abgewetzte Möbel, lose Handtuchhalter, ein fehlender Lautstärkeknopf für die nicht funktionierende Musikanlage in der Dusche, lose Scharniere an den Glastüren zur Dusche und Toilette. Und was bringt die beworbene Bose-Anlage, wenn die Fernbedienung fehlt, ohne die sich die meisten Funktionen nicht bedienen lassen? Die Outdoor-Badewanne ist, wie hier schon mehrmals geschrieben, eigentlich nicht zu benutzen, weil sie einfach der Witterung überlassen wird - und die abgeplatzten Mosaik-Fliesen lässt das Personal dann einfach am Rand und am Boden daneben liegen. Überhaupt ist die Terrasse vor dem Zimmer maximal schmucklos und die schmutzigen Plastikmöbel in Rattan-Optik auf Betonfliesen passen nicht zum 5-Sterne-Anspruch. Aber insgesamt hat das Zimmer dann doch noch seinen Charme aufgrund seines grundsätzlichen Designs und der ursprünglich tollen Ausstattung -- auch wenn diese Anbauteile rund ums Bett wirklich unpraktisch sind, da man immer über sie drüberklettern muss, sofern sie nicht wegen ihrer Rollen und der kaputten Klettverschlüsse, die sie eigentlich am Bett halten sollten, genau dann wegrollen und man zwischen Anbauteil und Bett hängt ;-) Naja und mit Ameisen und dem einen oder anderen Gecko im Zimmer muss man in tropischer Vegetation auskommen können.
Die Bewertungen gehen hier ja in alle Richtungen. In der Anlage gibt es das Hauptrestaurant mit Buffet-Abendessen, die Bar gleich daneben und das Strandrestaurant. Obwohl wir in der Hochsaison um Neujahr da waren, war das Strandrestaurant abends bis auf einen Samstag immer geschlossen. Nach Aussage der Rezeption war es nach 19:00 Uhr nur möglich, im Hauptrestaurant zu essen (obwohl wir dann gesehen haben, dass in der Bar auch später noch Essen serviert wurde -- allerdings gibt es da auch nur einfachere Gerichte wie Burger). Jedenfalls, wir fanden das Essen vom Buffet abends durchgehend sehr gut. Schön kombinierte Vorspeisen, verschiedene, nicht nur europäische Hauptgerichte, dazu immer mal wieder was vom Grill. Im Prinzip steht jeder Abend unter einem Motto, was man allerdings zum Teil suchen muss (es steht auch nirgends). Aber welches Motto auch immer: es sollte sich jeder etwas finden, was dann auch schmeckt. Das Frühstück passt ebenfalls, allerdings muss man sagen, dass andere Fünf-Sterne-Hotels hier noch mehr Auswahl und auch eine üppigere, appetitlichere Präsentation haben. Was das Ambiente angeht -- auch hier im Prinzip ehemals mit Designanspruch, der mittlerweile etwas leidet. Die Möblierung und Deko könnte etwas feiner sein, die Plastikplanen zum Abschirmen von Wind und Regen sehen billig aus. Im offenen Restaurant fühlen sich auch Vögel wohl - also Vorsicht, wenn man direkt unter einem der Dachbalken sitzt. Was aber wirklich erschreckend ist, ist das Preisniveau für "Extras" in der Gastronomie. Wir reden hier mal nicht über den HP-Aufschlag fürs Buffet von 40 € pro Person. Aber das Sylvestergaladinner für 160 € pro Person? Ein 0,1 Glas Champagner an Sylvester für umgerechnet 50 € (!!) ? Eine Flasche Champagner für 500 € ? Aufpreis fürs 3-Gänge-Menü zusätzlich zur HP am Büffet für 40 € ? Das fanden wir trotz erwartungsgemäßem Fünf-Sterne-Niveau schon viel.
Leider müssen wir in Summe den Service doch für nicht so gut befinden. Es gibt zwar viele wirklich nette und super hilfsbereite Mitarbeiter an der Rezeption oder beim Guest Service. Dazu gibt es wirklich praktisch immer und von jedem/jeder ein herzliches Bonjour oder ein paar weitere gut gelaunte Worte. Aber: für den Fünf-Sterne-Anspruch reicht die Freundlichkeit und Herzlichkeit nicht aus, hier sollte auch vieles laufen wie am Schnürchen. Da passt es nicht, dass man auf Eis (weil der Kühlschrank ja nichts kalt bekommt) oder ein kaltes Getränk nach Anruf vom Zimmer 20-30 Minuten warten muss. Oder dass an einem Tag das Zimmer überhaupt nicht gereinigt wird (und nein, wir haben nicht das Bitte-nicht-stören-Schild an der Tür vergessen, wie gleich gemutmaßt wurde), oder dass es ein Glücksspiel ist, wie viele Handtücher man nach der Zimmerreinigung vorfindet, sofern nicht die alte Handtücher wieder aufgehängt werden. Oder wenn morgens beim Frühstück 15 Minuten lang kein Kaffee kommt, sofern man überhaupt gefragt wurde und die Mitarbeiterin nach Zuweisen des Tisches gleich wieder weggelaufen ist. Generell hatten wir den Eindruck, dass im Restaurant alle durcheinanderlaufen, es gibt offensichtlich keine festen Zuständigkeitsbereiche bei den Tischen. So kommt einmal der und einmal jemand anders, und immer wieder wird etwas vergessen. Oder trotz liegen gelassener Sonnenbrille und frisch eingeschenktem Saft und Kaffee räumt der nächste vorbeikommende Mitarbeiter den Tisch schon wieder ab. Und einmal wird der Wein selbstredend vom Personal nachgeschenkt, am nächsten Abend muss man hinterherlaufen, dass man eine Flasche Wasser bekommt. Zusammengefasst: Die liebenswürdigen Mitarbeiter sind einfach teilweise unorganisiert und vielleicht auch unerfahren -- soweit, so gut, aber am Ende schreiben wir die Unstimmigkeiten dem Management zu.
Wie schon in anderen Bewertungen geschrieben, liegt das Hotel vergleichsweise abgelegen im Süden von Mauritius. Am Strand entlang ist rechts und links praktisch "nichts". Seltsamerweise teilt sich das Hotel den Abschnitt zwischen Küstenstraße etwas oberhalb und Meer mit einer weiteren Anlage, wovon man zwar nichts mitbekommt, weil nur das Sofitel direkten Strandzugang hat, aber um ins Hotel oder aus ihm heraus zu kommen, muss man immer einen schmalen Weg zwischen der anderen Anlage hindurch -- fast 1 km zu Fuß, oder mit Hotel-Golfcarts. Letztere muss man immer bestellen, oder wenn man ankommt, darauf warten, dass eine zur Einfahrt hochgeschickt wird. Der nächste Ort ist gut 10 Minuten mit dem Auto entfernt, allerdings gibt es auch dort nichts nennenswertes außer einem Supermarkt. Abends auswärts essen gehen ist also tatsächlich unmöglich ohne Taxi oder Mietwagen -- wobei man auch dann immer die Fahrzeiten mit den Golfcarts zum/vom Eingang an der Straße mit einrechnen muss. Da man in der "Rush Hour" abends schon mal gut 20 Minuten auf ein Cart warten muss, hat man eigentlich gar keine Lust mehr, öfter aus dem Hotel rauszukommen. Davon abgesehen: Wenn man einfach nur entspannen will und sich mit den Services und der Gastronomie des Hotels zufriedengibt, macht die abgelegene Lage und das komplizierte Weg- und wieder Zurückkommen nichts. Einfach die Ruhe, Flora, Fauna und das Meer genießen und alles ist gut.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt ein Fitnessstudio, für das man sich aber im Vorfeld anmelden muss, einen etwas heruntergekommen aussehenden Tennisplatz, den schmalen, aber langen Pool vor dem Hauptrestaurant. Am Strand Stand-up-Paddles zum Ausleihen, Tretboote und ein Glas-Bottom-Boat. Also insgesamt nicht so viel, aber es ist auch kein Sporthotel. Das Entertainment beschränkt sich auf verschiedene Livemusik-Combos am Abend in der Bar neben dem Restaurant, eigentlich ganz nett. Für uns hat das alles gepasst, wer Action, viel Sport und Dauerunterhaltung braucht ist aber fehl am Platz.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Januar 2023 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Tobias |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |