Hotel LIVVO Volcan Lanzarote

Das 2001 eröffnete Hotel ist eine architektonische Meisterleistung. Die quasi in den Marina Rubicon mit seiner perfekten touristischen Infrastruktur integrierte Anlage ist wunderschön. Über den ein oder anderen Modernisierungsstau und über die zwischenzeitlich doch ältere und nicht mehr ganz zeitgemäße Möblierung haben wir gerne hinweggesehen. Man betritt das Hotel durch ein der Kirche von Teguise nachgebautes Kirchenschiff und erreicht schließlich am anderen Ende das Innere des als ‚Eyecatcher‘ errichteten Vulkans, der über der Anlage thront, von Weiten sichtbar ist und indem dem sich ganz oben die Rezeption und eine Bar befindet. Ein kleiner Wasserfall fällt 5 Stockwerke über üppiges Grün hinab, in einen Bereich, in dem abends Konzerte stattfanden. – Ein Bereich der mich wie auch die untere Bar an den von César Manrique mitgestalteten natürlichen Raum von Jameos del Agua erinnerte. Das Innere des Vulkans verlässt man – mit einem der Aufzüge unten angekommen, in die wunderschöne terrassenförmig angelegte Hotelanlage; der Teich unter dem Wasserfall entwässert in eine der kleineren, angenehm temperierten Poolanlagen. Hier findet man auch das tagsüber geöffnete Restaurant und windgeschützte Liegeflächen. Die Zimmer befinden sich in zahlreichen kleineren Gebäuden, keines der Gebäude gleicht dem anderen, allen gemein – sie sind farblich und baulich im Lanzarote Stil gehalten. Die Zimmer sind allesamt überaus großzügig gestaltet. Unten in der Anlage – mit direktem Zugang zum Marina Rubicon, befindet sich der riesige einer Laguna nachempfundenen Hauptpool mit dem prägenden, teils wie auf Stelzen erbauten Buffet-Restaurant. Die Personalstärke gut. Das Personal im Gastro Bereich ist freundlich und überaus aufmerksam, dass der Rezeption und der Hotelleitung oberflächlich, das Housekeeping leider nachlässig. Die sonst üblichen kleinen Aufmerksamkeiten fehlten. Unangehm waren die Wasserschäden im Bad unseres Zimmer 115 mit Schimmel- und Salzausblühungen, die unprofessionell beseitigt wurden. Unangenehm auch, dass das Bad trotz Duschabtrennung auf der Badewanne nach jedem Duschen unter Wasser stand. Auch zahlreiche andere technische Mängel waren kaum zu übersehen: einer der beiden Aufzüge die man benötigte um von der Rezeption (Eingangsbereich) in den unteren Bereich zu gelangen, war die ganze Woche über defekt. An zahlreichen Stellen blättert der Putz am Mauerwerk ab, Abdeckungen am Pool und den dortigen Duschen waren lose oder ausgebrochen. Unser Zimmer hatte wohl erst vor kurzem einen neuen Farbanstrich bekommen, von dem auch die hierbei nicht einmal abgehängten, staubig riechenden Vorhänge und Gardinen einiges an Farbspritzern abbekommen haben. Das Frühstück war gut, allerding ohne jede Abwechselung. Etwas ‚fischiges‘ - wie Lachs, einen kräftigen Käse, eine gute Salami oder Smoothies gab es nie. Vom Abendessen, das wir nur einmal eingenommen haben, waren wir alles in Allem enttäuscht, weder die Qualität noch die Quantität der angebotenen Speisen entsprachen denen, vergleichbarer Hotels. Das der langweilig gewürzte Braten des Tages noch laienhaft mit der Faser aufgeschnitten wurde und fast kalt war, zeigt die Luft nach oben. Anstelle von z.B. frischen, ansprechend auf Eis liegend präsentierten Fischen, die vom Koch vor den Augen des Gastes á la Minute zubereitet werden, lagen am sog. ‚kanarischen Abend‘ im Show Cooking Bereich völlig uneinladend präsentierte, aufgetaute Fischfilets in einfachen GN Edelstahlbehältern, die vom wenig ambitionierten Koch nach und nach totgebraten wurden. – Das entspricht nicht ansatzweise einem Hotel bzw. einem Restaurant dieser (Preis) Kategorie. Offensichtlich ist das Hotel aber im Umbruch. Am 18.01.2023 erfuhren wir im Rahmen eines kleinen Empfanges mit der Hotelleitung, dass die Hotelanlage von der ‚Livvo Hotel Group‘ übernommen wurde. Wir sind gespannt und werden, sobald wir erfahren, dass der deutlich zu spürende Modernisierungsstau behoben und die Gastronomie ‚aufgepimt‘ wurde, gerne einmal wiederkommen. Macht was draus! Es wäre schade, wenn dieses Traumhotel seinen einstigen Spitzenplatz in der Hotellerie Lanzarotes verlieren würde. - Leider ist man auf dem Weg dahin. Architektur allein ist nicht alles.

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