- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Vorweg: Die kleine Anlage ist wunderschön angelegt, das Mobiliar in unserem Standard-Zimmer war schon leidlich abgewohnt. Pluspunkte für Klimaanlage und Safe ohne Aufpreis. Ja, der Wasserkocher bedurfte einer Reinigung und der Kaffeeweißer war schon seit längerem abgelaufen - angesprochen haben wir das nicht, da der Kocher schnell selbst gesäubert war und den Weißer sowieso keiner von uns brauchte. Gefühlt ist das Birgo relativ teuer - für den Preis erhält man in anderen Reiseländern deutlich mehr. Vergleichspunkt sollten jedoch andere Unterkünfte auf La Digue sein. Wer mehr erwartet, muss mehr zahlen! Vergleichsweise ist das Birgo für La Digue im unteren Preissegment anzusiedeln - dieser Hochpreistourismus ist es, der es den Seychellen ermöglicht, große Teile ihrer beeindruckenden Natur zu erhalten. Günstige Bettenburgen gibt es nicht. Auf La Digue Urlaub machen heißt entschleunigen. Wer sich also über kleinere Mängel riesig aufregen kann, sollte eine andere Unterkunft in Betracht ziehen.
Größe der Standard-Zimmer ausreichend, kleiner Schrank, einige Dinge habe ich im Koffer gelassen. Bad klein, aber hübsch mit extrem eigenwilligem Wasserdruck und loser Armatur. Kleiner Kühlschrank, Flachbild-TV (keine dt. Sender), Safe, Klimaanlage. Zimmer sind dunkel, da landestypisch gegenüberliegend zwei Fenster, die mit schrägstehenden Lamellen versehen sind. Eigentlich sollen diese Luftzirkulation ermöglichen, als Entgegenkommen an europäische Bedürfnisse hat man Plexiglas dagegen geschraubt. Insekten und Co. kommen jetzt also nur noch unter der Tür durch - großer Spalt, aber auch unser Zimmer-Gecko passte da durch und wir hatten keine Probleme mit Insekten im Zimmer. ;-)
Frühstück gibt es auf der Terrasse - raussetzen und warten, dass man gesehen wird. Ja, das kann auch mal ein paar Minuten dauern - wenn man etwas vorhat, kann man ja am Tag zuvor Bescheid geben, dass man pünktlich um 8 Uhr frühstücken muss. Frühstück landestypisch karg - 3 Scheiben getoastetes Brot pro Nase, Butter, Marmelade, Ei nach Wunsch, auch als Omelette, entweder mit Bacon oder Käse. Dazu Obst. Der Kaffee war gewöhnungsbedürftig - wer seinen Morgenkaffee liebt, sollte vielleicht auf heimische Instant-Tütchen setzen. Die 2. Mahlzeit bei HP wird im Chateau St Cloud eingenommen - wir fahren wieder ins Birgo und haben uns dieses Mal gegen HP entschieden, da man günstiger und variabler in Restaurants und kleinen Snackbars essen kann. Im Chateau gibt es abwechselnd Buffet und a la Carte, typische Hotelatmosphäre mit Musik und Schaulaufen der wenigen Hotelgäste. Ab und an Live-Musik.
Denise, die Managerin, nahm uns freundlich in Empfang und, da wir auf unseren Wunsch eine Fähre früher als vom Veranstalter geplant genommen hatten, organisierte rasch zwei Fahrräder für uns (zugegeben die klapprigsten der Welt - bei der Luftfeuchtigkeit setzt die Korrosion allen Teilen mächtig zu) und "parkte" unser Gepäck im Büro, da unser Zimmer noch nicht fertig war - wir sollten ja auch erst rund 3 Stunden später ankommen und es war noch früher Morgen. Kommunikation mit allen in Englisch - sei es die junge Dame, die das Frühstück servierte, oder der junge Mann, der jeden Morgen den Pool und die Wege säuberte. Zimmerreinigung ok, zu Beginn unseres Aufenthaltes gab's reichlich Blumendeko, das nahm mit der Zeit ab, aber sind wir mal ehrlich - nach wenigen Stunden hängt die Blütenpracht ohnehin nur schlapp im Zahnputzbecher. Wer schon fast unterwürfiges Dienstleistungsverhalten erwartet, ist wohl generell auf den Seychellen falsch - Angestellte und Gäste begegnen sich auf Augenhöhe ohne aufgesetzte Freundlichkeit. Kommt man ins Gespräch, erkundigt sich auch mal nach Wohlergehen, Arbeit und Familie, kommt man sich schnell näher.
Das Birgo liegt "im Landesinneren", was bedeutet, dass man doch tatsächlich 5 Minuten runter nach La Passe braucht, der kleinen Ansammlung von Häusern, Poststelle, Souvenirläden, Tourist-Info (Ausflüge kann man auch hier buchen), Fahrradverleih etc. rund um die Anlegestelle. Hierzu vom Birgo aus rechts halten. Links geht es u.a. zum nächsten Tante Emma Laden (ca. 2 Min. zu Fuß), bei dem wir in erster Linie Getränke gekauft haben. Für größere Einkäufe (Fahrrad mitnehmen - der Gepäckkorb ist bei 80% Luftfeuchte Gold wert) gibt es Gregoire's Supermarkt in der Nähe der Schule. Warenlieferung erfolgt mit dem Boot - es kann durchaus sein, dass man mal vor meterlangen leeren Regalen steht, in denen am Tag drauf ebenso meterlang Frühlingszwiebelcracker liegen. Der Bedarf des täglichen Lebens ist aber auf jeden Fall sichergestellt - Brot, Milch, Käse und Co. sind täglich verfügbar (lieber vormittags einkaufen - ausverkauft ist ausverkauft), ebenso wie Getränke. Wendet man sich vom Anleger nach links, geht man in Richtung Tankstelle, Inselfriedhof und der einzigen Tanzmöglichkeit/Discothek, wo sich samstags nach 23 Uhr in erster Linie die jungen Bewohner der Insel vergnügen. Einen Schnorcheltrip nach Coco Island haben wir morgens für den Nachmittag desselben Tages über die Tourist Info direkt am Anleger gebucht. Die "gängigen" Traumstrände sind mit dem Fahrrad alle in max. 15 Minuten zu erreichen, für die Source d'Argent, DEM Traumstrand überhaupt mit seinen kleinen Buchten zwischen Granitfelsen, fallen 100 RP Eintritt an. Zugang über das Gelände des L'Estate Union mit Kobramühlen, Vanilleplantage, Gehege mit Riesenschildkröten und Reitmöglichkeit. 3. Eintritt bei Vorlage der anderen beiden Eintrittskarte kostenlos. Traumhafte Wandermöglichkeiten von der Grand Anse - nordöstlich halten, immer parallel zum Strand durch den Wald und über Felsen - Steigung und stellenweise glitschiger Untergrund. Nur mit festen Schuhen machbar, wenn man keine Verletzung riskieren will. Transfer von Mahe über Praslin nach La Digue ein Abenteuer zu See, zumindest für uns Touristen bei vermeintlich heftigem Seegang - die Bewohner sind definitiv seefest. Dauer etwas über 1,5 Stunden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport und Unterhaltung sind in Eigenregie zu organisieren - Animationsbedürftige sollten sich ein anderes Reiseziel suchen. Der Pool ist winzig - 3 oder 4 Züge, dann wenden - und nicht sehr tief. Zum morgens oder abends mal schnell plantschen perfekt. Wird jeden Tag gesäubert. Liegen vorhanden, sind nicht grade neu, aber funktionieren. Zusätzlich im direkt angrenzenden überdachten Lobby-Bereich Sofas. Dort funktioniert das W-Lan auch am besten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Katja |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 3 |