- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Für den Jackson-Teil meines Südstaatentrips wählte ich das Holiday Inn, an dem mir – auf dem Papier - vor allem die zentrale Lage gefiel. Bei Ankunft fand ich ein fünfstöckiges, in recht gutem Zustand befindliches Gebäude mit etwas mehr als 100 Zimmern vor. Die Gäste sind ganz überwiegend Amerikaner, in erster Linie Geschäftsreisende (Blue Collar und knapp darüber). Während meines Aufenthalts fand im Hotel auch irgendeine Tagung von IT-Bediensteten statt. Morgens wird ein kostenloses Frühstück angeboten, zudem hält das Hotel – ebenfalls jeweils kostenlos – Parkplätze, WLAN und die USA Today vor. In der Lobby gibt es eine Art Business-Ecke mit zwei PC und einem Drucker. Ich habe pro Nacht – mit jederzeitiger Storniermöglichkeit – ca. 130 Euro bezahlt, was ich auch im Vergleich zu meinen anderen diesjährigen Hotels etwa in Mobile (Homewood Suites) und Atlanta (Hampton Inn) als etwas überteuert ansehe. Jackson ist zwar die Hauptstadt von Mississippi, aber man benötigt im Grunde nur einen Tag, um Downtown erschöpfend zu erkunden. Also bitte nicht zuviel Zeit für einen touristischen Aufenthalt hier einplanen. Eine ganz klare Empfehlung spreche ich für das Restaurant "Two Sisters Kitchen" im Regierungsviertel (N Congress St, vom Hotel in ca. 20 min zu Fuß erreichbar) aus, in dem man für ca. 14 $ ein typisches Südtstaaten-Lunch-Büffet bekommt (vom Fried Chicken bis hin zum Brotpudding mit Brandy oder einem Bananenpudding). Ich habe zwar den Kellner als etwas überaufmerksam empfunden, aber das Essen und das Ambiente (das Restaurant liegt sehr versteckt, man muss schon gezielt hingehen) lohnen einen Besuch. Nicht ganz so enthusiastisch fällt die Empfehlung für das in einem ehemaligen Fabrikgebäude untergebrachte und ebenfalls kaum zufällig zu findende Restaurant Hal&Mals in Downtown (Commerce St) aus. Dieses Restaurant wurde von Adam Richman in "Man versus Food" besucht und bietet angeblich die besten Catfish-PoBoy's (Französisches Brot mit frittiertem Catfish, Tomate, etwas Salat, Pickles) der Gegend an. Ich habe es probiert. Während die Atmosphäre im Restaurant sicher ganz interessant war, würde ich dem Catfish-PoBoy allenfalls Durchschnittsnoten geben. Für die Erkundung von Jackson Downtown empfehle ich das E-Book "A Walking Tour of Jackson, Mississippi" für ca. 1 Euro.
Mein Zimmer war letztlich ein typisches US-Chain-Hotel-Zimmer: Um die 26, 27 Qudratmeter, großes King-Bett, eine Art Kommode mit Schubladen und ein Kühlschrank. Der wunderbar große Waschtisch war – quasi als Teil des Zimmers – hinter der Eingangstür angebracht und mithin nicht im Bad angebracht, was ich an und für sich nicht sonderlich mag, was hier aber i.O. war. Das eigentliche Bad bestand dann aus Toilette und Wanne. Das Zimmer war sauber und ordentlich. Einziger Kritikpunkt: Matratze und Bettkasten schienen nicht so richtig zusammenzupassen, weshalb vorn eine recht scharfkantige Seite des Bettkastens vorschaute. Mich beeinträchtigte das nicht unbedingt, aber mit Kindern wäre es wieder eine andere Story. Das Personal schien hiermit jedoch kein Problem zu haben. Die Fenster sind in den Holiday Inns leider relativ klein, wodurch das Zimmer etwas dunkel wird, aber das ist noch im vertretbaren Bereich. Vom Fenster aus blickte ich direkt auf die High Street und die dort befindlichen Tankstellen, WaffleHouse, Burgerbuden usw. Lärmbelästigungen durch Straßenverkehr o.ä. gab es nicht. An meinem Ankunftstag hatte ich mich abends noch mit einem Sandwich von Subway versorgt. Kurz nachdem ich wieder ins Zimmer zurückgekehrt war, fiel der Strom aus – nicht nur im Hotel, sondern im gesamten umliegenden Stadtgebiet. Das war schon ein wenig gespenstisch, aus dem Zimmer zu blicken und etwa das gegenüberliegende WaffleHouse und alle anderen Gebäude plötzlich in völliger Dunkelheit zu sehen. Der Ausfall dauerte etwa zwei Stunden.
Ich hatte schon im Vorjahr bei einer Übernachtung am Flughafen Los Angeles den Eindruck gewonnen, dass das Frühstück der Holiday-Inn-Kette ein klein wenig schlechter ist als das durchschnittliche US-Chain-Hotel-Breakfast. Dieser Eindruck wurde in Jackson bestätigt. Es gab immerhin (warme) Zimtschnecken, Joghurt, Toast, Kaffee und Tee (das Wasser war mitunter aus, Teebeutel wurden auch eher nachlässig nachgelegt), leider kein geschnittenes Obst, nur etwas unappetitlich wirkende Äpfel und eine Art Kuba-Orangen, weshalb ich mir an den Folgetagen im Supermarkt gekaufte Obstschalen mitbrachte. Die warmen Teile des Büffets (künstlich aussehendes Rührei etc.) überzeugten mich auch nicht. Weiterhin gibt es eine Art Pancake-Maschine, die aber leider - wenn sie denn mal funktioniert, was nicht an allen Tagen meines Aufenthalts der Fall war - sehr kleine, labberig und nicht einladend aussehende Pancakes produzierte. Alles in allem: Man geht nicht mit leerem Magen aus dem Haus, aber auch in Ketten-Hotels bekommt man ein besseres Frühstück hin.
Das Personal ist durchweg freundlich und auch professionell. Die Begrüßung beim Check-in fiel selbst für amerikanische Verhältnisse sehr herzlich aus. Die Zimmerreinigung erfolgte schnell und gründlich. Während meines gesamten Aufenthalts ist es mir nur hier passiert, dass sich das Reinigungspersonal mit einem handgeschriebenen Zettel für das täglich auf dem Bett hinterlassene Trinkgeld bedankte. Ein kleiner Störpunkt beim Frühstück: Auch hier war die Bedienung freundlich und emsig bemüht, von meinem Tisch benutztes Styropor-/Plastikgeschirr gleich wegzuräumen. Viel lieber wäre mir indes gewesen, sie hätte gemerkt, dass das Teewasser ständig leer war und nachgefüllt werden musste. Der Check-out war ebenfalls unproblematisch – auch hier hörte ich die Redewendung, die ich während meines Aufenthalts in den Südstaaten angesichts meiner Vorkasse-Zahlungen an dieser Stelle regelmäßig hörte: "You are free to go." Da habe ich ja nochmal Glück gehabt :-).
Man sollte aus der Angabe "Downtown" nicht folgern, dass sich das Hotel nach hiesigen Maßstäben unmittelbar in der Innenstadt oder im Stadtzentrum befindet. Wie die meisten US-Chain-Hotels dieser Preisklasse liegt auch das Holiday Inn Jackson Downtown in unmittelbarer Nähe einer Hauptverkehrsstraße – hier der Interstate 55 – und in einem vorwiegend gewerblich (Chain-Hotels, Tankstellen, Fast-Food-Restaurants, eine Art Messe-Gelände) geprägten Areal. Die Bezeichnung Downtown stimmt jedoch insoweit, als man mit dem Auto innerhalb von zwei, drei Minuten und zu Fuß binnen 15, 20 Minuten in der eigentlichen Innenstadt ist. Man läuft einfach die High Street in westlicher Richtung und steht nach wie gesagt ca. 15 Minuten vor dem State Capitol. Diverse Regierungs- und Gerichtsgebäude befinden sich in unmittelbarer Nähe, zum Old State Capitol und jenen Straßen, die nach unseren Maßstäben als Zentrum und Mittelpunkt des Ortes durchgehen könnten, muss man ein paar weitere Minuten laufen. Alles in allem hielt die Lage für mich das, was ich mir erhofft hatte: Ich schätzte es, mal ein paar Wege zu Fuß zurücklegen zu können. In unmittelbarer Nähe des Hotels gab es mit einer Subway-Filiale, einem WaffleHouse, Wendys u.a. genügend Gelegenheiten, sich zu verpflegen, ohne ins Auto steigen zu müssen. Die unmittelbare Nähe der I 55 sorgt dafür, dass man schnell "auf der Strecke" war, wenn man doch mal einen Weg mit dem Auto hatte. Lärmbelästigung war hiermit hingegen nach meiner Wahrnehmung (ich hatte aber auch kein Zimmer Richtung Autobahn) nicht verbunden. Am Ankunftstag war ich noch etwas erschrocken, weil auf der High Street zwischen Abfahrt I 55 und Einfahrt zum Hotel (Greymont Street) völliges Verkehrschaos bis zum absoluten Stillstand herrschte, aber das wiederholte sich in den nächsten Tagen zum Glück nicht mehr. Es ist also nicht so, dass man vor dem Hotel ständig Stau vorfinden würde.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Das Hotel bietet einen wie üblich umzäunten Outdoor-Pool mit einigen Liegen und Stühlen an. Das Wasser war nach meinem Eindruck nicht übermäßig sauber, aber für eine nachmittägliche Erfrischung absolut geeignet. Nicht begeistert war ich von den Poolzeiten (erst ab 09.00 Uhr), zumal dies hier auch ernst genommen wurde. Kam man um 08.55 Uhr, hingen noch irgendwelche Schläuche im Wasser. Weiterhin bietet das Hotel ein Fitnessstudio, das ich allerdings nicht benutzt habe. Ansonsten gibt es wie oben schon erwähnt kostenloses (tadellos funktionierendes) WLAN und in der Lobby eine Business-Ecke mit zwei internetfähigen PC und einem Drucker.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2015 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 94 |