- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Tournesol ist eine für La Digue größere Bungalowanlage. Es gibt ein "Haupthaus", in dem unter einem Freiluftdach die Tische fürs Essen stehen. Dort befindet sich auch die Rezeption und dort wohnen die einheimischen Besitzer und Betreiber. Die Doppel-Bungalows sind klein, abgewohnt, nicht besonders sauber und reparaturbedürftig. Das Restaurant verdient seinen Namen nicht, denn externe Gäste kommen -aus gutem Grund- ohnehin nicht und die angebotene Halbpension ist ihr Geld nicht wert. Flycatcher buchen! Dort soll so ziemlich alles besser sein. Für unwesentlich mehr Geld gibts was gescheites anderswo.
Eine Katastrophe. Das einzige, was man in einer Unterkunft aud La Digue in der Regel machen will, ist schlafen. Leider ist das im Tournesol sehr schwer. Die Matratze (siehe Fotos) ist so alt, daß man lieber nicht genau nachdenken will, wie alt. Trotzdem ist sie steinhart und bei jeder Bewegung laut - vermutlich nachträglich mit irgendwas gefüllt. Wir haben nach drei unerträglichen Nächten eine neue gefordert und bekommen. Die "Neue" war vermutlich 10 Jahr jünger, aber ebenfalls zweifelsfrei ein Methusalem unter den Matratzen - und kaum weicher. Sie war aber eine Spur leiser, was ein wenig seltener in der Nacht aufwachen lies als vorher. Das soll aber nicht heißen, daß wir durchschlafen konnten: Die Klimaanlage hat zwar funktioniert, aber das turnusmäßige Anspringen des Kompressors - so alle 5-10 Minuten- verläuft dermaßen geräuschvoll, daß wohl nur ein Rhinozeros davon nicht aufwacht. Jedenfalls war das Hunde-Bell-Konzert der Nachbarschaft deswegen nur noch Nebensache. Doch nun zum Zimmer selbst: Sauberkeit - Fehlanzeige. Spinnweben unter dem Bett und an den nicht in Besenreichweite erreichbaren Stellen, uralte Bettlaken (für den Sperrmüll!), mit Heftklammern befestigte Gardinen und eine mangelhafte Tagesreinigung des "Bades" sind einfach eine Zumutung. Daß die Unterkunft eher einfach sein sollte, war vorher klar, aber das entschuldigt nicht die mangelhafte Pflege, nicht durchgeführte Reparaturen und mangelnde Sauberkeit. Überflüssig noch zu sagen, daß man jedes Wort der Nachbarn hören kann. Wenn man sieht, wie die Eigentümer im Haupthaus hausen, dann erübrigt sich jedoch die Beschwerde - es ist schwer vorstellbar, daß sich daran etwas wesentliches ändern sollte. Zur Dokumentation siehe Fotos!
Von Gastronomie kann man im Tournesol kaum sprechen. Eher: Man macht da was zu essen. Das Frühstück ist immer gleich: Saft aus dem Tetrapack, rote und gelbe Marmelade, Butter, Papayas, Ananas, Bananen oder Papaya, Kaffee, Toast. Mir kam das am dritten Tag zu den Ohren raus. Aber was soll man machen, wenn man Hunger hat? Das Abendessen war drei Tage lang miserabel und drei Tage lang akzeptabel (Fisch). Es war ansonsten immer gleich: Fisch oder Fleisch mit Reis als Hauptgang. Der Fisch war ganz OK, das Fleisch eher ungenießbar. Der Take-Away in La Passe macht für 25 Rupien einen Fisch mit Reis, der einfach köstlich schmeckt. Der Aufpreis für die Halbpension im Tournesol ist eine Frechheit, denn für das Geld kann man -egal wo auf der Insel- fürstlich speisen. Daher: Wenn man schon im Tournesol landet, dann AUF KEINEN FALL MIT HALPPENSION!
Service auf den Seychellen ist ein schwieriges Thema. Die Landsleute sind ein genügsames und freundliches Volk. Sie haben Schwierigkeiten, sich die Nöte und Bedürfnisse von Europäern wirklich vorstellen zu können. Entsprechend unbefriedigt bleiben daher die Wünsche, die man so hat. Ja, man kann sich z. B. die Fahrräder ans Hotel liefern lassen. Leider ist der Haus- und Hofverleiher des Tournesol derjenige mit den schlechtesten und gefährlichsten Fahrrädern der ganzen insel (Lionel). Wir haben zwei Fahrräder benötigt - eines davon wurde bereits mit plattem Hinterreifen angeliefert. Der Tausch hat uns eine Stunde gekostet. Der Hinterreifen des anderen war dann am anderen Ende der Insel platt. Das Austauschrad wiederum hatte einen defekten Kindersitz. Ein paar Tage später stellten wir fest, daß bei einem Rad die Radmutter lose war - von den Bremsen möchte ich gar nicht erst erzählen. Also besser woanders mieten. Als wir zum Abendessen mal Weißwein bestellen wollten, war keiner da. Am nächsten Tag auch nicht. Auf die Frage, wann denn mal Weißwein eingekauft werden würde, sagte man uns: "Vielleicht im Lauf der Woche". Am vierten Tag war es dann soweit. Man war auch bereit, Milch für unseren Kleinen in den Kühlschrank zu stellen. Neben nicht nachvollziehbaren Füllstandssenkungen der Milchtüte mußten wir aber leider auch eine starke Verunreinigung derselben feststellen. Die Matratze (vermutlich ein Modell aus dem ersten Weltkrieg) im Zimmer haben wir ebenfalls tauschen lassen (siehe Zimmer), allerdings war das Folgemodell kaum jünger. (eventuell aus dem zweiten Weltkrieg?)
Die Anlage liegt ca. 500m vom Hauptdorf "La Passe" und der Jetty weg und bereits auf halbem Weg in den Urwald an der Straße, die Richtung "Grande Anse". Die Bungalows liegen jeweils ca. 5m von einander entfernt in einem Garten mit vielen tropischen Pflanzen und Früchten. Dort gibt neben einem Avocadobaum und Papayas auch einige hübsche Blütenpflanzen. Die Anlage sieht von außen wesentlich besser aus, als sie innen ist. Die Nähe zum Inselzentrum ist praktisch, denn man ist von dort aus mit dem Fahrrad (obligatorisch auf La Digue) schnell überall. Die Lage fast im Urwald verursacht allerdings auch die Anwesenheit von Moskitos ab Sonnenuntergang - Autan und Insektenvernichtungsmittel sind ein Muß. Eine Unterkunft direkt am Wasser ist da klar im Vorteil - wir haben am Wasser viel weniger Moskitos gehabt. In der Anlage laufen einige Riesenschildkröten frei herum - was die ganze Sache ein wenig netter macht. Es gibt keinen Pool oder sonstige Dinge, die ein Verweilen in der Anlage tagsüber sinnvoll erscheinen lassen. Da die Gegend von Einheimischen bewohnt wird, darf man sich nachts nicht darüber wundern, daß Hunde in der Dunkelheit um die Wette bellen. Unter "Zimmer" gibt es aber noch andere Schlafhinderungsgründe... Der "Strand" ist theoretisch auch 500m weit weg, aber der Strand in La Passe ist unbrauchbar, weil voll von Seegras und nicht besonders sauber.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
wo nichts ist, gibts nichts zu bewerten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im April 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alexander |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 6 |