- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Die posada verfügt über 9 Zimmer für maximal 25 Gäste. Von der Zimmergröße ist sie wie jede größere posada auf Gran Roque, also sehr familiär und sehr übersichtlich. Die größeren und komfortableren posadas auf Los Roques sind alle erst in den 90ern entstanden und alle entweder in den Händen der Italiener oder der US-Amerikaner. Das Gebäude ist von außen hin ockergelb und im mediterranen Stil gebaut und gilt als eines der drei besten posadas auf Los Roques. Dem kann ich nur zustimmen. Die posada selber ist eine blitzsaubere Unterkunft mit einem wunderschön und geschmackvoll gestalteten Innenhof, ausgestattet mit vielen farbenfrohen Pflanzen und einem Brunnen mit Wasserspiel inklusive Schildkrötchen. Die Zimmer sind alle ebenerdig. Am Innenhof selber führt eine breite Holztreppe hinauf zu einer schönen Terrasse, von der man aus herrlichen Sonnenuntergängen zusehen kann. Diese Terrasse ist ebenfalls mit vielen Rankpflanzen (trinitarias) bepflanzt und einige Sitzgarnituren laden zum Verweilen ein. Neben dem Innenhof gibt es einen Essbereich und eine Bar mit ein paar Hockern, gerade richtig, um einen köstlichen Aperitif bzw. Sundowner einzunehmen. Die Sicht von der posada zum Meer hin ist offen, so dass man sowohl beim Essen als auch von den meisten Zimmerfenstern über den Innenhof hinweg stets Meeresblick hat. Neben dem Eingang befindet sich die Rezeption, die sporadisch besetzt ist. Wer jedoch etwas braucht, wendet sich an die Geschäftsführerin. An der Rezeption kann man auch seine Wertsachen abgeben, diese werden in einer speziell gekennzeichneten Tüte verpackt und dann in einen Tresor verstaut. Neben der Rezeption befinden sich eine Sitzgruppe und ein Fernseher, falls, trotz aller Abwechslung, jemand fernsehen will. Abschließend gibt es noch zwei WC für die Ankömmlinge, dessen Zimmer noch nicht bezugsfertig sind und sich dennoch für die erste Tour umziehen möchten. Das Gepäck steht während der Abwesenheit unter Beaufsichtigung und wird dann auf die Zimmer gebracht. Der Preis für den Aufenthalt beinhaltet „All inklusive light“, das heißt Vollpension, nichtalkoholische Getränke, Bier und Wein zum Abendessen, Fahrten zu den cayos inkl. Mittagsverpflegung, Stühle und Sonnenschirm. Cocktails und andere alkoholische Getränke kosten extra. Vom Altersdurchschnitt her gehörten wir zu den jüngeren Gästen. Hier steigen überwiegend die wohlhabenden Venezolaner ab, die sich vor allem ein Wochenende gönnen (entweder Ehepaare oder Familien mit maximal zwei Kindern) oder Touristen aus Europa und Nordamerika, die die Exklusivität suchen. Wie gesagt: Los Roques ist ein Urlaubsort, wo man tiefer in die Taschen greifen muss als z. B. auf der Isla Margarita oder auf dem Festland. Für den Aufenthalt hier haben wir pro Person und Übernachtung US$ 184, 00 bezahlt. Dieser Preis ist ein Nebensaisonpreis, also von Dezember bis April muss man etwa US$ 200, 00 bis 240, 00 hinlegen. Dafür ist nicht nur der Stil der posada wunderschön, sondern auch das Essen, der Service und die Zimmer top. Hier fehlt es an gar nichts, um sich das Leben im Paradies zu versüßen. Zu welchem cayo sollte man sich hinfahren lassen? Das hängt vom jeweiligen Geschmack ab. Alle cayos verfügen über einen weißen Sandstrand und türkisblauen Wasser. Je nachdem, ob man schnorcheln, tauchen oder ein wenig wandern will, schlagen die Guides einem den passenden cayo vor. Francisquí liegt mit dem Boot etwa 20 Minuten von Gran Roque entfernt. Dort gibt es ein wenig mehr Grün und mit Glück findet man dort Nistplätze für Möwen. Eine Lagune im hinteren Teil der Insel lädt zum Schnorcheln ein. Der Nachteil an Francisquí ist, das sich dort gerade wegen des Grüns sehr viele Sandflöhe befinden, die ab dem frühen Nachmittag Appetit auf Touristenblut bekommen. Hier muss man sich spätestens um 15: 00 neben Sonnenschutz auch mit einem einheimischen Mückenspray versorgen. Anders ist Madrisquí. Dieses Inselchen liegt nur 5 Minuten von Gran Roque entfernt und ist sandiger als Francisquí. Dadurch reduziert sich die Anzahl der Sandflöhe sehr deutlich, diese bemerken die Touristen erst bei Sonnenuntergang, also wenn die Stunde der Rückkehr schlägt. Auch hier gibt es kleinere Riffs zum Schnorcheln. Eine Strandbude bietet Hummer an, dessen Preis etwa ein Fünftel von dessen ausmacht, was man in Deutschland bezahlt. Wer einen speziellen Wassersport ausüben will, bucht entweder vorher eine entsprechende Tour oder lässt sich von den Guides beraten. Wer jeden Tag einen anderen cayo besuchen will, wird ebenfalls zu verschiedenen cayos gebracht. Kein Aufenthalt auf Los Roques dauert so lange, dass man alle in Frage kommenden cayos testen kann.
Die Zimmer hatten alles, was man für einen gelungenen Aufenthalt auf Los Roques benötigte. Sie sind etwa 18 m² groß und im hellen mediterranen Stil eingerichtet. Ein Teil der Zimmer hatte Meerblick, die übrigen einen Blick auf den Innenhof (und teilweise Meerblick). Die Zimmer waren mit einem großen Bett ausgestattet. Ein großes Moskitonetz verhinderte nächtliche Attacken durch hungrige Biester. So konnte man auch bei offenem Fenster friedlich schlummern. Ein Decken- und ein Standventilator sorgten für die gewünschte Abkühlung. In einer abgetrennten Nische befand sich das Waschbecken, ebenfalls im mediterranen Stil gehalten. In Regalen lagen nicht nur Handtücher bereit, sondern auch Shampoo, Duschgel, Körpercreme, Mückenschutzmittel und auch ein Raumspray gegen Insekten aller Art. Kurzum: Es gab alles, was der sofortigen Entfernung von unangenehmen Eindringlingen diente. Das WC war in einer getrennten Box installiert, ebenso die Duschbox. Neben dem Bett befanden sich Haken, wo man seine Strandtücher und Badesachen aufhängen konnte. Ab 21: 30 wurde der Betrieb in der posada eingestellt, so dass außer dem Meeresrauschen nichts mehr zu hören war und wir sanft einschliefen. Die guten Geister waren auch am nächsten so diskret und leise, dass wir nicht vor 8: 00 Uhr morgens wach wurden.
Das Essen war hervorragend, wobei es in der posada kein klassisches Restaurant gibt. Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt, aber die Speisen waren von der Qualität, der Zubereitung und ihrer Präsentation her Weltklasse!! Es begann beim Frühstück: An der Bar wurde um 8: 00 Uhr ein Buffet errichtet mit venezolanischen Spezialitäten, in der Landessprache „comida criolla“. So gab es „arepas“(Maisfladen, entweder gebacken oder gebraten, die wie ein Brötchen mit Käse und Schinken gegessen werden), „pabellón“ (Reis mit schwarzen Bohnen, die mit Zwiebeln und Koriander gekocht werden, dazu gebackene Bananen), „perico“ (Rühreier mit Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Koriander) und frisches Obst. Verschiedene frisch gepresste Obstsäfte (Orange, Ananas, Papaya) standen in gekühlten Krügen bereit. Wer kein einheimisches Frühstück mochte, bekam ein erweitertes kontinentales Frühstück, bestehend aus Toast, Marmelade, Schinken, Käse und Spiegel- oder Rühreiern. Frühstücken konnten wir bis 11: 00 Uhr. Das Mittagessen wurde von den guten Geistern direkt zum Liegeplatz gebracht. Dabei hatten wir einmal einen leichten Nudelsalat, einen „ceviche“ (Salat aus rohem Weißfisch, angemacht mit Koriander, Zitronensaft, Petersilie und Pfeffer) und einmal ein leichtes Kartoffelgratin. Dabei gab es noch einen kleinen Salat, ein Stück Obst und einen Keks als Nachtisch. Da es auf den cayos sehr heiß war und die Mägen mit Flüssigkeit gefüllt waren, war der Hunger auch nicht sehr groß, so dass die leichte Kost völlig ausreichend war. Abends wurde ein zauberhaftes Drei-Gänge-Menü serviert Die Vorspeise bestand aus einem leichten Salat mit z. B. „palmitos“ (Palmenherzen) oder ein leichtes Nudelgericht. Als Hauptgang wurde ein fangfrischer Fisch serviert, so z. B. „pargo“ (Rotbarsch) oder „mero“ (Seebarsch) oder Thunfisch. Alle Fische wurden grätenfrei serviert. Der Thunfisch war so spitzenmäßig zubereitet, dass man glaubte, ein Filetsteak zu essen. Alles wurde sehr fein und stimmig gewürzt und dekoriert. Es war eine Augenweide. Die Beilagen waren auch wunderbar abgestimmt. Als Nachtisch wurde entweder eine fein dekorierte Schokoladencreme auf Biskuit oder eine Karamellecreme serviert. Obwohl jeder Gang aus kleinen Portionen bestand, wurden wir satt. Der Wein wurde entsprechend empfohlen und eingeschenkt. Der Koch kann durchaus mit einem Sternekoch mithalten. Wer statt Fisch einen Hummer wollte (gegen Aufpreis), konnte dieses am Vorabend bestellen. Das Dinner war eine gelungene Einführung in die hiesige Welt der Fischgerichte und kann sogar diejenigen überzeugen, die keine Fischliebhaber sind.
Der Service in dieser posada war das A und O des Aufenthaltes, sei es in der posada selber, sei es auf den cayos!! Hier brauchten wir keinen Finger zu krümmen, alles wurde von guten Geistern erledigt. Der Check-In war sehr locker. Der Besitzer kam sportlich elegant gekleidet und entspannt auf uns zu, hieß uns willkommen und führte uns erstmal zum Frühstückstisch. Obwohl es bereits 11: 00 Uhr war, konnten wir uns noch stärken, bevor wir ins Boot stiegen. Da unsere Zimmer noch nicht bezugsfertig waren, konnten wir uns in dem WC neben der Fernsehecke umkleiden und nur mit Handtuch, Sonnenschutz und Badeschuhen ausgestattet ins Boot steigen. Um das Gepäck kümmerten sich die guten Geister. Man konnte sein Anliegen auf Spanisch und auf Englisch vortragen, wer Spanisch kann, ist natürlich klar im Vorteil. Bevor das Boot losfuhr, beratschlagte man mit den Guides, auf welchen der cayos man absteigen möchte. Am entsprechenden cayo angekommen, brauchte man nur wie ein König auszusteigen, ein Platz zum Verweilen auszusuchen und auf diesen zu zeigen. Dann trugen die guten Geister die Ausrüstung zu der gewünschten Stelle hin und stellten die Stühle und den Sonnenschirm auf, während die Gäste sich bereits ausziehen und einkremen konnten. Nach dem Aufstellen wurde eine Eisbox mit Getränken unter den Schirm aufgestellt und das Luxusleben konnte beginnen. In der Eisbox befanden sich außer Eis und Getränken auch zwei Plastikbecher und eine Plastiktüte zum Aufbewahren der leeren Flaschen und Dosen. Die Stühle sind Klappstühle aus Plastik, dessen Sitzfläche so tief ist, dass man den Stuhl auch im Wasser aufstellen und sich dort hinsetzen kann. Die reflektierenden Sonnenstrahlen von der Wasseroberfläche tragen zum Turbobräunen bei. Bei einem eisgekühlten Drink lässt man die Seele baumeln und erfreut sich dem süßen Nichtstun. Die Getränkebox ist exzellent gefüllt mit mindestens 6 Flaschen Wasser á 0, 5 Liter, 6 Dosen Coca Cola (light), 6 Dosen Fanta und mindestens 8 Dosen Bier (2 Marken). Wer länger als eine Übernachtung in der posada bleibt, kann bei den guten Geistern auch seine Trinkwünsche vortragen und diese werden auch erfüllt. So waren mehr Dosen Cola light und Bier in unserer Box und dafür keine Fanta oder reine Cola. Es gab so viele Getränke, dass wir die Vorräte bis zur Abholung gar nicht austrinken konnten. Wenn andere Gäste neben uns gesessen hätten, die eine posada mit keinem Service gebucht hätten, hätten wir diese locker mitversorgen können. Pünktlich um 12: 30 kamen die guten Geister mit großen Boxen, in denen sich ein leichtes Mittagessen befand. Dabei wurden wir gefragt, wann wir wünschten, abgeholt zu werden. Wir fühlten uns wie die Könige. Bei der Abholung dasselbe Schauspiel: Wir, die Herrschaften, trugen nur unsere Badetasche ins Boot, der Rest wurde von den guten Geistern abgeholt. Auf Gran Roque brauchten wir nur noch auszusteigen und uns die Füße sauber zu machen, bevor wir uns in unsere Gemächer begaben. Ab 19: 00 hatte die Bar geöffnet, wo die Gesellschaft sich zum Aperitif traf. Um 20: 00 wurde das Essen serviert und wieder wurden wir hofiert. Als ich mir meinen Zehnagel eingerissen hatte, wurde mir gleich eine Packung Pflaster mitgegeben. Der Service ließ ab Sonntag Abend leider ein wenig nach, deswegen nicht die vollen 6 Sterne: Wir waren nur noch vier Gäste in der posada, der Besitzer war nicht da und so hatte die Servicekraft an der Bar – Mili hieß sie – nicht viel Lust gehabt, wegen vier Leuten am Tresen zu stehen und saß mit ihrer Chefin lieber vor dem Fernseher. Wir mussten sie ein paar Mal rufen, als wir noch einen Drink haben wollten und sie erhob sich ein wenig lust- und freudlos von der Sitzgarnitur (wahrscheinlich auch auf Aufforderung ihrer Chefin) und schlurfte zu uns hin. Als wir nur ein warmes Bier bekamen, meinte sie, der Kühlschrank sei erst vor kurzem angesprungen, so dass das Bier noch lauwarm sei. Als wir 5 Minuten später den Koch fragten, ob die Sache mit dem Kühlschrank stimmte, schaute er selbst nach und brachte uns ein eisgekühltes Bier. Wie gesagt: Wenn die Besitzer weg sind, verlieren die venezolanischen Angestellten die Lust zum Arbeiten. Ich musste leider ein wenig deutlich werden, damit die Leute merkten, dass etwas nicht in Ordnung war. Zum Glück konnten wir unseren Unmut in fließendem Spanisch vortragen, so dass keiner der Servicekräfte uns etwas vormachen konnte. Dieses war aber auch der einzige Punkt, der zu bemängeln war, aber bei einem Tagespreis von US$ 184, 00 kann man schon einen korrekten Service erwarten. Die Chefin merkte von unserem Unbehagen. Als Ausgleich erließ sie uns beim Auschecken die Margaritas, die wir getrunken haben und für die wir eigentlich hätten extra zahlen müssen. Die Zimmer wurden täglich pünktlich und Tipp-Topp gereinigt.
Die posada liegt zu Fuß etwa 5 Minuten von Flugplatz entfernt. Da die Gäste tagsüber auf den cayos sind und pro Tag nicht mehr als 10 Kleinflugzeuge starten, bekommt man keinen Fluglärm mit. Um die Ecke der posada befindet sich die Plaza Bolívar, wo sich eine Apotheke befindet. Alle übrigen Geschäfte, bei denen man Artikel für den täglichen Bedarf kaufen oder auch entsprechende Wassersportausrüstung mieten kann, sind auch nur maximal 10 Minuten zu Fuß von der posada entfernt. Da die posada in erster Reihe zum Strandufer liegt, kann man übergangslos vom Frühstückstisch ohne Schuhe gleich ins Boot steigen. Der Strand auf Gran Roque ist nicht sehr schön und durch die vielen Boote, die zu den posadas gehören, voll gestellt. Es ist auch nicht vorgesehen, seinen kostbaren Aufenthalt auf Gran Roque zu vergeuden. Die Tagesaktivitäten und / oder die Entspannung findet auf den cayos statt. Die cayos wie z. B. Mardisquí oder Francisquí liegen 5 bzw. 20 Minuten mit dem Boot von der posada entfernt. Natürlich können auch andere cayos, die weiter entfernt liegen, angefahren werden. Dieses muss mit den Guides abgesprochen werden, entweder vor 10: 00 Uhr morgens oder auch am Abend zuvor.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die posada verfügt über keine Sporteinrichtungen. Wer Wassersport betreibt, bucht entweder vor Reiseantritt oder auf Gran Roque einen Taucher- oder Anglertrip. Im Übrigen musste man nur seine Wünsche an der Rezeption bekannt geben und schon konnten diese einem weiterhelfen. Um ca. 21: 30 schließt der Barbetrieb in der posada, aber gleich neben an gibt es eine Strandbar, zu der man barfuss hinlaufen und sich noch ein paar Drinks gönnen konnte. Das Beste dabei waren die Sitzgelegenheiten. Es waren große Säcke, die mit Styroporkügelchen gefüllt waren. Zuerst formte man sich eine entsprechende Sitz- oder Liegeposition, um dann in den Säcken richtig herumlümmeln zu können. Mit dem Meeresrauschen und der leisen Hintergrundmusik eine echt geniale Einrichtung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im November 2006 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andrea |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 16 |