Jeder will einmal davor gestanden haben, und so könnte man den ganzen Tag allein damit zubringen, nur die Besucher des Colosseums zu beobachten: die Fotoshootings, die Brautpaare, die Parcour-Artisten, die auf den Mauern davor trainieren – was sie drinnen nicht dürfen. Vor allem die Touristen, die kreativ sind bei den absurdesten Anstrengungen, das Monster ins Bild zu bekommen. Manche Hinterlassenschaft der Antike ist in der Tat so grandios, dass man bis heute hin und weg ist. Das Geheimnis der Langlebigkeit ist dabei oft: Beton. Damit errichteten die Römer auch das Pantheon. Im Jahr 120 als Tempel errichtet, seit 608 Kirche und das besterhaltene Denkmal des antiken Roms.
Den Rekord als größte freitragende Betonkuppel der Welt musste es erst Ende des 20. Jahrhunderts an den Louisiana Superdome in New Orleans abgeben.
Wo wir schon mal mittendrin sind in den Rom-Top-Ten, geht es gleich weiter zur riesigen Piazza Navona. Von all den schönen Plätzen in Rom ist er wohl der schönste. Was auch an den drei barocken Brunnen liegt: Berninis Vierströmebrunnen im Zentrum sowie der Mohren- und der Neptunbrunnen an den beiden Enden des Platzes.
Wie das Pantheon und die Piazza Navona, so gehört auch die Villa Borghese mit ihrer berühmten Kunstsammlung zum Pflichtprogramm. Erholen kann man sich von der Gemäldeschau in den fünf Quadratkilometer großen Parkanlagen rund um die Villa. Wer diese nach Osten verlässt, kann weit weniger besuchte Highlights entdecken: In der Via Metauro im Viertel Pariolo findet jeden Wochentag bis Mittag ein Markt statt, bei dem die Obst- und Gemüsehändler in der engen Straße ihre Kisten meterhoch stapeln. In einer Seitenstraße befindet sich die Modeabteilung – ein Kleidermarkt unter freiem Himmel. Am Ende der Via Metauro überquert man die Viale Regina Margherita und landet im Quartiere Coppedè. Das Viertel ist benannt nach dem Architekten Gino Coppedè, nach dessen Entwürfen zwischen 1913 und 1927 an dieser Stelle 18 Palazzi und Villen realisiert wurden.
Einige dieser regelrechten Stadtpaläste aus einem sehenswerten Mix aus Jugendstil und Barock stehen an der Piazza Mincio mit dem hübschen Froschbrunnen. Noch einen Kilometer weiter im Osten, nur ein paar Meter entfernt von der breiten Via Nomentana, kann man buchstäblich in die Zeit des frühchristlichen Roms abtauchen. Unter der Kirche Santa Costanza, erbaut im 4. Jahrhundert n. Chr. zur Zeit Konstantins des Großen, liegt ein Labyrinth aus Katakomben. Im kleinen Park-Areal darüber vertreiben sich Rentner die Zeit mit Kartenspielen.
Kleine Fluchten gibt es genug in Rom. Manche sind nur ein paar Gehminuten entfernt von den Hotspots. Eines der beliebtesten Viertel ist Trastevere auf der westlichen Tiber-Seite mit lauschigen Restaurants und Trattorien, etwa rund um die Piazza di Santa Maria. Herrlich gemütlich und ideal zum Versacken.
Aber selbst an so wuseligen Orten wie der Piazza di Spagna findet man ein Plätzchen fast ganz für sich: Oben vor der Kirche führt nach links eine Mauer, die besonders bei Pärchen beliebt ist, weil es so herrlich romantisch dort ist. Nur ein paar Meter von der Spanischen Treppe entfernt ist hier der Menschenlärm fast nicht mehr zu hören. Kaum ist die Sonne hinter dem Petersdom verschwunden, färbt sich der Himmel über Rom feuerrot und die Stadt liegt einem von der kleinen Mauer aus zu Füßen. Ganz exklusiv!
Rom per Vespa ist stilecht und macht Spaß. Der Roller ist das ideale Verkehrsmittel in der Stadt! Verleih beispielsweise nahe der Spanischen Treppe bei Scooters for rent, Tel. +39/ 064/ 88 54 85, www.rentscooter.it. Preisbeispiel: Eine Vespa LX 125 CC kostet ca. 70 Euro pro Tag.
Das Kolosseum, Pantheon, die Piazza Navona, Villa Borghese oder die Piazza di Spagna – die italienische Hauptstadt gehört zu den schönsten und geschichtsträchtigsten Orten der Welt.