Städtereise
Die 8 schönste Stadtviertel in Tirana
In Albaniens Hauptstadt lebt ein Drittel der Bevölkerung des Landes. Wir zeigen dir, in welchen Stadtvierteln es lebhaft zugeht, wo sich die Einheimischen abends treffen, wie heute das Lebensgefühl rund um den Sitz der einstigen kommunistischen Führungsriege ist, aber auch, in welchen Vierteln du entspannt im Grünen unterwegs sein kannst.
Tirana: Meistgebuchte Städtehotels
Skanderbeg Platz
Im Herz von Tirana
Albaniens Nationalheld Georg Kastriota, genannt Skanderbeg, hat als General seine Heimat gegen das Osmanische Reich verteidigt. Logisch, dass der grösste Platz der Hauptstadt seinen Namen – und sein Denkmal – trägt. Hier standen zwar auch schon Stalin und Hodscha, aber deren Denkmäler sind verschwunden. Der Platz ist verkehrsfrei, du kannst entspannt flanieren zwischen den wichtigsten Gebäuden der Hauptstadt wie Nationalbibliothek, Historischem Nationalmuseum, Kulturpalast mit der Oper, Uhrturm, Et’hem Bey Moschee und Orthodoxer Kathedrale. Zudem spenden Bäume Schatten und es gibt Bänke zum Ausruhen.
Rruga Murat Toptani
Zum Xhiro in die Fussgängerzone
Früher war ganz Tirana autofrei, ohnehin gab es kaum Autos im Land. Nun verstopft der Verkehr viele Strassen. Nicht so die autofreie Zone Rruga Murat Toptani. Entlang dieser Allee kommst du von den Regierungsgebäuden bis zum eleganten Einkaufszentrum Toptani. Unter den Bäumen findest du zahlreiche Cafés. Richtig lebhaft wird es abends, dann macht sich die Bevölkerung schick zum Xhiro, ausgesprochen Dschiro: Beim Abendspaziergang schlendern alle die Strassen auf und ab, eine mediterrane Tradition, die du vielleicht schon aus Italien kennst. Sehen und gesehen werden, mit FreundInnen plaudern, einen Aperitif trinken. Gerne reihen sich da auch BesucherInnen ein.
Blloku
Chillen in angesagten Cafés
Während der Zeit des Kommunismus war dieses Viertel, der Block, komplett gesperrt, Zugang hatten nur hochrangige Parteimitglieder. In einem Akt kultureller Rebellion haben sich die Einheimischen ab 1991 nach dem Fall der Diktatur das Viertel zurückgeholt. Sehenswert in all seiner Schlichtheit ist das spießige Betonhaus von Enver Hodscha, Villa 31 genannt; es steht an der Ecke der Strassen Ismail Qemali und Ibrahim Rugova. Heute zählen die Strassen zu den lebhaften der Stadt, hier findest du jede Menge Cafés, Restaurants, Bars, Nachtclubs und Geschäfte. Hier kannst du nachmittags die Beine unter einem Kaffeehaustischchen ausstrecken oder abends abfeiern.
Rinia-Park
Die grüne Oase der Stadt
Die Jugend Tiranas hat diesen Park in Freiwilligenarbeit angelegt. So ganz freiwillig werden sie wohl 1949 nicht zum Spaten gegriffen haben, um für den kommunistischen Herrscher Akazien- und Eukalyptusbäume zu pflanzen. Doch immerhin heisst der Rinia-Park heute noch nach ihnen, der Park der Jugend eben. 2020 wurde die Grünanlage umgestaltet, in die weiten Rasenflächen kamen ein Bach und eine Bühne, es gibt auch Auslaufflächen für Hunde und Spielplätze.
Myslym Shyri Strasse
Street-Art und Strassenbäume
Die Myslym Shyri ist eine der Hauptstrassen in Tirana, aber auch sie ist begrünt und unter den Bäumen lässt es sich gut flanieren. Ausserdem führt ein Fahrradweg am Rand der Strasse entlang. Wenn du gerne mittendrin wohnst, zwischen Gebäuden aus den 1930er-Jahren und modernen Hochhäusern, dann empfiehlt es sich, hier in einem der vielen Hotels abzusteigen. Die Strasse verläuft westlich des Rinia-Parks parallel zum Fluss und trägt den Namen eines jungen Partisanen, der bei der Befreiung Tiranas im Juli 1944 getötet wurde. Bestimmt fällt dir die viele Street-Art auf. Diese wurde von der Stadt gefördert. Ein Künstler signiert mit seinem auffälligen Schriftzug FRANKO. Franko Dine, so lautet sein vollständiger Name, gilt als Pionier der albanischen Straßenkunst.
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Am Fluss
Rama räumte auf
Besonders idyllisch darfst du dir die Lana nicht vorstellen, aber immerhin ist das Ufer begrünt, Bäume spenden Schatten, falls du mal eine Pause einlegen möchtest. Der kleine Fluss entspringt am Berg Dajti und durchfliesst Tirana, aber das Wasser ist seit den 1960er-Jahren in einen Kanal gefasst. Das Ufer vermüllte. Aber Edi Rama räumte auf. Rama war von 2000 bis 2011 Bürgermeister von Tirana, er liess alle illegalen Bauten in den Parks abreißen und die Grünanlagen wieder herrichten. Nun ist Edi Rama schon seit über zehn Jahren der demokratisch gewählte Ministerpräsident Albaniens. Und die Lana? Die mündet 30 Kilometer hinter Tirana in den grössten Fluss Albaniens, der ebenfalls Tirana heisst.
Basarviertel
Alt und neu für Einheimische und Gäste
Wo heute der Neue Basar mit seinem Glasdach steht, befand sich auch schon der historische Basar. Rund um den Basar entstand ein kulturell reiches Viertel. Natürlich ist der Marktplatz das Zentrum, hier findest du viele frische Waren. Rundum haben kleine Boutique-Hotels eröffnet, aber du kannst auch viele Restaurants sowohl mit albanischen Spezialitäten als auch moderner Küche aus ganz Europa besuchen. In den Seitenstrassen gibt es außerdem die typische Kaffeehauskultur Tiranas zu entdecken. Insgesamt erwartet dich rund um den Basar ein Viertel, in dem sich Einheimische genauso wohl fühlen wie BesucherInnen.
Air Albania Stadion
Schick logieren rund ums Stadion
Die Strassen rund um das 2019 eröffnete Fussballstadion Air Albania Stadion haben sich zu einem richtig schicken Viertel entwickelt. Grosse Kettenhotels haben hier eröffnet; die Gegend wurde zu einer der teuersten in Tirana. Das Stadion selbst ist sehenswert, seine gewölbte, elegante Fassade besteht aus schwarzem und rotem Glas, die Farben erinnern an die Nationalflagge. Im Sockelbau befindet sich ein Einkaufszentrum; ausserdem kannst du ein kleines Museum des albanischen Fussballverbands besuchen. In den angrenzenden Strassen haben sich moderne Restaurants niedergelassen; das Angebot reicht von Sushi bis Koreanisch. Nicht zu übersehen ist der Arena Center Tower. Es war das erste über 100 Meter hohe Gebäude des Landes.