Skigebiet Skiwelt Wilder Kaiser / Brixental, Tirol
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Nachhaltigkeit im Urlaub

Piste trifft Klimaschutz: Top 10 nachhaltige Skigebiete in Europa

Immer mehr Skigebiete denken über die Zukunft hinaus – und setzen auf erneuerbare Energien, autofreie Orte und klimaschonende Konzepte. Wir haben zehn Beispiele aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich zusammengestellt, die Wintersport mit Nachhaltigkeit verbinden.

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Blick auf ein verschneites Gebirge
Skigebiet Zugspitze, Bayern, Deutschland © GettyImages - Cyril Gosselin

Zugspitze, Oberbayern

Skifahren ohne Schneekanonen bis Mai

Auf 2.962 Metern, dem höchsten Berg Deutschlands, liegt auch das höchstgelegene Skigebiet der Republik – mit einer außergewöhnlich langen Saison, meist von Anfang Dezember bis Anfang Mai. Das Gletscherskigebiet verfügt über rund 20 Kilometer an Pisten und neun Lifte. Vor allem Fortgeschrittene genießen hier breite Panorama-Abfahrten mit Naturschnee. Denn Schneekanonen gibt es aufgrund der Höhenlage nicht. Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit zeigen sich bei den modernen Pistenraupen, die mit GTL-Kraftstoff fahren – einer saubereren Diesel-Alternative mit weniger Schadstoffen. Ein GPS-System misst die Schneehöhen in Echtzeit und zeigt den Pistenraupenfahrern genau, wo wie viel Schnee liegt. So wird nur dort nachgebessert, wo es wirklich nötig ist – das spart Wasser, Energie und Treibstoff. Und noch einen Pluspunkt gibt es: die Zusammenarbeit mit der international renommierten Umweltforschungsstation Schneefernerhaus, die hier oben zu Klima und Umwelt forscht.

Michaelas Tipp

Fahre mit der Bahn bis Garmisch-Partenkirchen und weiter mit der Zahnradbahn direkt auf das Zugspitzplatt. So reist Du klimafreundlich – und die letzte Etappe ist gleichzeitig ein Erlebnis, denn die Strecke führt mitten durch den Berg bis hoch ins Skigebiet.

Berg Großer Arber in Bayern ©Westend61/Westend61 via Getty Images
Großer Arber, Bayern © Getty Images - Westend61

Großer Arber, Niederbayern

Vorzeigeberg im Bayerischen Wald

Wenn morgens die Sonne über den Wipfeln des Bayerischen Waldes aufgeht, glitzern nicht nur die gepflegten Pisten, sondern auch die Solarpaneele am Arber. Sie zählen zu den höchstgelegenen in ganz Ostbayern und liefern grünen Strom direkt am Berg. Damit setzt der 1.456 Meter hohe Große Arber ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit – passend zu seinem Titel „König des Bayerwaldes“. Mit 100 Prozent Ökostrom, Skibussen und Bahnkombitickets gehört das Skigebiet zu den klimafreundlichsten Deutschlands. Als Schneeloch im Bayerisch-Böhmischen Grenzkamm profitiert der Arber von überdurchschnittlichen Schneefällen – Wintersport ist hier meist von Dezember bis April gesichert. Auf 20 Pistenkilometern und bei sechs Liftanlagen gibt es sichere Abfahrten für Familien und ein Kinderland für den kleinen Skinachwuchs. Fortgeschrittene testen ihr Können am FIS-Rennhang, und für GenießerInnen gibt es drei Einkehrmöglichkeiten in urigen Hütten. 

Ski Arlberg, Vorarlberg, Österreich ©Hans-Peter Huber/HUBER IMAGES
Ski Arlberg, Vorarlberg, Österreich © HuberImages - Hans-Peter

St. Anton am Arlberg, Tirol

Weltbekannt und längst stromautark

Seit 2006 ist St. Anton am Arlberg in der Stromversorgung autark – gespeist aus Wasserkraft, Biomasse und Solarenergie. Somit spart das Nahwärmenetz jedes Jahr 1,8 Millionen Liter Heizöl und 4.800 Tonnen CO₂ ein. Die künstliche Beschneiung – oder technische Beschneiung, wie es in Österreich korrekt heißt – erfolgt im geschlossenen Kreislauf mit Wasser in Trinkqualität. Damit zählt die Gemeinde zu den Vorreitern alpiner Nachhaltigkeit – und wurde 2023 von der Welttourismusorganisation als „Best Tourism Village“ ausgezeichnet. Gleichzeitig ist St. Anton das bekannteste Skigebiet Österreichs und Teil von Ski Arlberg, dem größten zusammenhängenden Skigebiet der Alpen und dem fünftgrößten der Welt: Über 300 Kilometer Pisten, 200 Kilometer Varianten im Gelände und 85 Lifte bieten sportlichen FahrerInnen paradiesische Verhältnisse. Wenn Du EinsteigerIn bist oder mit Deiner Familie kommst, bieten sich Dir auch vielfältige Wintersportmöglichkeiten. Auf keinen Fall darfst Du das Après-Ski verpassen, wofür der Mooserwirt und das Krazy Kanguruh bekannt sind. 

Michaelas Tipp

Mit dem Nightjet reist Du von mehreren deutschen Städten – etwa Hamburg, Köln oder Frankfurt – über Nacht direkt nach Tirol. Am Morgen steigst Du entspannt am höchstgelegenen ICE-Bahnhof der Welt in St. Anton aus und stehst ohne Umwege mitten im Dorfzentrum. Klimafreundlicher und bequemer kommst Du kaum ins Skigebiet. 

Skilift an der Skiwelt, Wilder Kaiser, Brixental.
Skiwelt, Wilder Kaiser, Brixental © stock.adobe.com - Stefan Kretzschmar

SkiWelt Wilder Kaiser–Brixental, Tirol

Größtes zertifiziertes Ökostrom-Skigebiet Österreichs

Mit 284 Pistenkilometern und 90 Liften ist die SkiWelt eines der größten zusammenhängenden Skigebiete Österreichs – und auch ein Vorzeigemodell in Sachen Nachhaltigkeit. Schon seit mehr als 20 Jahren läuft der gesamte Betrieb mit 100 Prozent Ökostrom aus Tiroler Wasserkraft. Dazu kommen kostenlose Skibusse in allen neun Orten, E-Ladestationen an zentralen Parkplätzen und ein Netz an Speicherteichen, die ressourcenschonend für die Beschneiung genutzt werden. Ein technisches Highlight ist der Sonnenlift in Brixen im Thale: 2008 als erster Lift Österreichs mit Photovoltaik ausgestattet, erzeugt er einen Teil seines Energiebedarfs direkt mit Sonnenenergie. Die SkiWelt trägt zudem das Österreichische Umweltzeichen – ein Siegel für konsequenten Umweltschutz und regionale Wertschöpfung. Auf den abwechslungsreichen Pisten, von Familienhängen bis zu langen Carvingstrecken, fühlen sich alle Levels wohl – von der EinsteigerIn bis zur VielfahrerIn.

Skipiste und Berge in Kärnten, Österreich.
Kärnten, Österreich © stock.adobe.com - Justin

Nassfeld, Kärnten

Regionale Energiegemeinschaft

Im äußersten Südwesten Kärntens, direkt an der Grenze zu Italien, liegt das größte und sonnigste Skigebiet der Region. Die Bergbahnen laufen seit Jahren mit 100 Prozent Ökostrom. Seit November 2024 sorgt zusätzlich eine regionale Energiegemeinschaft dafür, dass Strom aus Wasserkraft und Photovoltaik direkt vor Ort produziert wird – ein Schritt hin zu mehr Energieautarkie. Nachhaltigkeit zeigt sich hier mit kostenlosen Skibussen und Shuttle-Verbindungen, E-Ladestationen für die unkomplizierte Anreise mit dem Elektroauto und in den Hütten werden Kärntner Produkte serviert, um die regionale Wertschöpfung zu stärken. Auf 110 Pistenkilometern mit 29 Liften finden Familien, EinsteigerInnen, aber auch sportliche FahrerInnen ideales Terrain. Funparks, SkiMovie-Strecken und 190 Kilometer Loipen im Gail-, Gitsch- und Lesachtal sowie am Weissensee sorgen für Abwechslung über den klassischen Pistenspaß hinaus.

Michaelas Tipp

Buche im Lesachtal eine geführte Skitour oder eine Schneeschuhwanderung. Beide Angebote setzen auf Muskelkraft statt Motoren, sind besonders naturverträglich und präsentieren Dir die stille Seite der Karnischen Alpen.

Skipiste im Skigebiet Kals-Matrei in Österreich.
Kals-Matrei, Österreich © stock.adobe.com - tonovavania

Osttirol, Österreich

Viel Platz, viel Familienfreundlichkeit

Mit 17 Jahren noch zum Kindertarif Skifahren? Das gibt es in Österreich nur in Osttirol. Die Region südlich des Alpenhauptkamms legt seit jeher Wert auf Familienfreundlichkeit, Nachwuchsarbeit und viel Platz. In den insgesamt sieben Skigebieten hat jeder Skifahrer im Schnitt 10.000 Quadratmeter Piste für sich allein – fast eineinhalb Fußballfelder. Dazu kommt ein klarer Nachhaltigkeitsfokus: ressourcenschonende Beschneiung aus Speicherteichen, kostenlose Mobilität über die Gästekarte und die bewusste Entscheidung gegen Massentourismus. Drei Skigebiete – Lienz Zettersfeld, Skizentrum Sillian und die Obertillacher Bergbahnen – sind als Familienskigebiete zertifiziert. Wer es sportlicher mag, findet im Skizentrum St. Jakob oft echten Pulverschnee. Während das Großglockner Resort Kals-Matrei mit 17 Liften und 45 Pistenkilometern den Blick auf mehr als 60 Dreitausender eröffnet. In dem SkiHit Osttirol-Pass sind alle Gebiete inklusive.

Verschneite Berge im Skigebiet Carezza im Eggental, Italien.
Skigebiet Carezza, Eggental, Italien © stock.adobe.com - somra

Eggental, Südtirol

Eines der ersten CO₂-bilanzierten Skigebiete Italiens

Willkommen im Klimaskigebiet Carezza: Das Skigebiet unterhalb des Rosengartenmassivs im Eggental, südlich von Bozen, verfolgt seit Jahren eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie. Als erstes italienisches Skigebiet ist Carezza dem Klimaneutralitätsbündnis 2025 beigetreten und erstellt regelmäßig CO₂-Bilanzen. Lifte und Beschneiungsanlagen werden mit 100 Prozent Ökostrom betrieben. Pistenraupen fahren mit HVO-Kraftstoff aus hydriertem Pflanzenöl, was den CO₂-Ausstoß um bis zu 90 Prozent senkt. GPS-gestützte Schneehöhenmessung und effiziente Speicherteiche reduzieren zusätzlich den Energie- und Wasserverbrauch. In der Gastronomie setzen die Eggentaler verstärkt auf regionale Produkte und Abfallvermeidung. Gemeinsam mit dem benachbarten Skigebiet Obereggen bietet Carezza rund 90 Pistenkilometer und 31 Lifte – für Familien, EinsteigerInnen und sportlich Aktive. 

Holzgetäfelte Häuser am Rande einer Ski-befahrbarer Piste in Les Arcs in den französischen Alpen.
Peisey-Vallandry, Les Arcs, Savoie, Frankreich © stock.adobe.com - Andy Evans Photos

Les Arcs, Frankreich

Vorreiterrolle in Europa

Skifahren mit Blick aufs Mont-Blanc-Massiv und oben am Berg wohnen? Klingt gut und ist gut in Les Arcs. Das französische Skigebiet im Departement Savoyen besteht aus vier autofreien Ski-Feriendörfern, die sich zwischen 1.600 und 2.000 Metern Höhe befinden – mitten im Skigebiet. Egal, ob Du mit der Familie reist, EinsteigerIn bist oder Powder suchst – hier findest Du passende Pisten. Auch beim Klimaschutz wedelt Les Arcs ganz vorne mit: Als erstes Skigebiet Europas mit der internationalen „B Corp-Zertifizierung“ erfüllt es hohe soziale und ökologische Standards. Zusätzlich ist es mit zwei von drei Schneeflocken des französischen Umweltsiegels „Flocon Vert“ für nachhaltige Bergorte ausgezeichnet. Denn man setzt auf CO₂-arme Pistenraupen sowie E-Mobilität. Insgesamt findest Du 200 Pistenkilometer, 55 Lifte und eine legendäre, sieben Kilometer lange Abfahrt vom Aiguille Rouge. Sie startet am Rande des Varet-Gletschers auf 3.226 Metern Höhe und führt über präparierte Pisten – über 2.000 Höhenmeter – ins Tal. Zudem ist Les Arcs Teil der Paradiski-Region, welche mit La Plagne und Peisey-Vallandry zu einem der größten Skigebiete der Alpen zählt.

Verschneiter Aletsch Gletscher in der Aletsch Arena.
Aletsch Arena, Schweiz © stock.adobe.com - Vitaly

Aletsch Arena, Wallis

Autofrei mit Blick auf Unesco-Gletscher

Hoch über dem Rhonetal liegt die Aletsch Arena mit ihren drei autofreien Orten Riederalp, Bettmeralp und Fiescheralp. Hier in der Westschweiz bewegst Du Dich ausschließlich zu Fuß, auf Skiern oder per Bergbahn – ein Plus für Klima und Lebensqualität. Das Panorama ist einzigartig: Vom Bettmerhorn und Eggishorn schweift der Blick über den 23 Kilometer langen Großen Aletschgletscher, das Herzstück des Unesco-Welterbes „Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch“. Auf rund 100 Pistenkilometern mit 36 Anlagen findest Du Abfahrten für jedes Niveau, dazu kommen sonnige Terrassen und Winterwanderwege direkt am Gletscher. Nachhaltigkeit zeigt sich auch bei der Anreise: Dank der Matterhorn-Gotthard-Bahn gelangst Du bequem per Zug ins Tal, von wo die Bergbahnen Dich ins Skigebiet bringen. Mit der Kombination aus autofreier Bergwelt, erneuerbaren Energien und sanftem Tourismus gehört die Aletsch Arena zu den Vorreitern in den Alpen, wenn es darum geht, Wintersport und Umweltschutz in Einklang zu bringen.

Michaelas Tipp

Gehe auf eine geführte Gletscherwanderung auf dem Großen Aletschgletscher. Ausgerüstet mit Steigeisen und begleitet von BergführerInnen erfährst Du nicht nur spannende Fakten zum größten Eisstrom der Alpen, sondern auch, wie sich der Klimawandel hier sichtbar auswirkt – nachhaltige Bildung und Erlebnis in einem.

Berge ragen bei Sonnenuntergang aus einem Wolkenmeer heraus. Im Vordergrund verlaufen die Seile einer Seilbahn.
Laax, Graubünden, Schweiz © stock.adobe.com - Julian

Laax, Graubünden

Vision vom ersten selbstversorgten Skigebiet

Laax hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2030 das erste energieautarke Wintersportresort der Alpen zu werden. Schon heute wird der gesamte Bahnbetrieb mit 100 Prozent erneuerbarer Energie gespeist, die Hälfte davon stammt aus eigener Wasserkraft. Auf den Bergstationen produzieren Solarpaneele Strom, während die Abwärme der Beschneiungsanlagen zum Heizen genutzt wird. Für Gäste stehen Shuttlebusse, E-Ladestationen und ein konsequentes Abfall- und Recyclingkonzept bereit. Auch kulinarisch setzt das Skigebiet in der Ostschweiz auf regionale Produkte und Mehrweggeschirr. Mit 224 Pistenkilometern, Snowparks, Halfpipes und weitläufigen Freeride-Routen ist Laax gleichzeitig ein Hotspot für sportliche FahrerInnen und die internationale Snowboard-Szene. Die Kombination aus innovativer Klimastrategie und modernem Wintersport macht das Skigebiet zu einem echten Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit.

Top Angebote in nachhaltigen Skigebieten

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