Norwegen
Longyearbyen: Warum in diesem Ort niemand beerdigt werden darf
Reisen in die Arktis bringen oft erstaunliche Entdeckungen mit sich. Doch was BesucherInnen in Longyearbyen erfahren, übertrifft wohl jede Erwartung. Das norwegische Dorf hat eine Besonderheit, die weltweit einzigartig ist: Hier dürfen Menschen nicht bestattet werden.
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Alle anzeigenLongyearbyen liegt im Svalbard-Archipel, einem der entlegensten bewohnten Gebiete der Erde. Die Gemeinde mit ihren 2.000 EinwohnerInnen ist vom Nordpolarmeer umgeben und kämpft mit extremen klimatischen Bedingungen. Der Dauerfrostboden macht normale Bestattungen unmöglich.
Permafrost verhindert Verwesung
Das eigentliche Problem liegt nicht im Sterben selbst, sondern in der anschließenden Beerdigung. Der Permafrost konserviert Körper ähnlich wie bei dem berühmten Gletschermann "Ötzi". Verwesungsprozesse setzen bei diesen Temperaturen nicht ein – die sterblichen Überreste bleiben dauerhaft erhalten und könnten später wieder an die Oberfläche gelangen.
Diese natürliche Mumifizierung führte bereits in der Vergangenheit zu Problemen und zwang die Behörden zu der ungewöhnlichen Regelung.
Leben am Rande der Zivilisation
Longyearbyen eignet sich ohnehin kaum als Altersruhesitz. Medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Pflegeheime existieren nicht. Wer auf solche Dienste angewiesen ist, muss ins norwegische Kernland umziehen.
Das Leben in der Siedlung birgt zusätzliche Gefahren: Etwa 3.000 Eisbären leben in der Region – deutlich mehr als menschliche BewohnerInnen. Diese Tatsache macht Longyearbyen zu einem der außergewöhnlichsten Wohnorte der Welt.
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