- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir (39/48) haben mit unserer 6-jährigen Tochter auf zwei Oman-Reisen in den letzten 6 Monaten insgesamt vier 5-Sterne-Hotels kennengelernt: Das Anantara al Baleed in Salalah, das Grand Hyatt in Muscat, das Anantara al Jabal al Akhdar in den Bergen (siehe unsere entsprechenden Rezensionen) und das hier besprochene Shangri-la al Bandar. Von all diesen Hotels hat uns das Shangri-la am wenigsten überzeugt. Gedacht war es als hochwertiger Abschluss unserer zweiten Oman-Reise, als Badehotel mit Anbindung an Muscat. Diesen Anspruch hat das Hotel nicht wirklich erfüllt. Das Hotel ist groß, für unseren Geschmack zu groß und wenig authentisch. Ein Massenbetrieb, optimiert auf Familienurlaub, solide, mit gepfelgter Außenanlage, ohne wirkliche Mängel aber mit wenig Flair, künstlich angelegtem Strandbereich, kaum Ruhe, mittelmäßiger Gastronomie und völlig unangemessenen Preisen. Wir hatten uns für das al Bandar entschieden, weil das al Husn mit Kind nicht buchbar ist. Unsere Hoffnung, dass der ganz laute Kindertrubel vor allem im al Waha stattfinden würde, hat sich leider nicht erfüllt: Tagsüber am Pool, aber auch abends im Restaurant herrschte vor allem in der Rushhour von 19.00h bis 20.30h der absolute Ausnahmezustand, siehe mehr dazu bei Gastro. Unzeitgemäß erschienen uns: Caddies, die mit laut dröhnendem 2-Takter durch die Anlage katterten; Jet-Ski und Banana-Boat, die den ganzen Tag vor dem Strand langdröhnten; nicht funktionierendes W-Lan am Strand.
Wir haben ein normales Doppelzimmer mit Balkon mit Blick auf den gepflegten Garten auf der Meerseite (alle Zimmer sind in Richtung Meer ausgerichtet, der Blick ist bei der Buchung daher nicht wichtig) bewohnt. Die Ausstattung ist - angesichts des Preises - enttäuschend, wie hier auf HC schon vielfach beschrieben. Die Zimmer sind sauber, die Betten sind gut, der Zimmerservice arbeitet zuverlässig, die Räume sind ruhig und lassen sich verdunkeln. Für den gleichen Preis haben wir allerdings - mit besserem Service und erheblich besserer Ausstattung - in den beiden in den beiden Anantara-Hotels im Oman eine 80qm Villa mit eigenem Pool bewohnt.
Wir hatten Halbpension, was wir auch nur jedem raten können. Ohne HP kosten das Buffet für Erwachsene 20 Rial (50 Euro), für Kinder bis fünf Jahre nichts, ab sechs Jahren 10 Rial (25 Euro). Ein Essen mit 3x Softdrink und einer Flasche Wasser schlägt für eine 3-köpfige Familie so ohne HP mit 65 bis 70 Rial zu Buche, also 160,- Euro. Angesichts der Hektik, der Lautstärke im Restaurant und der mäßigen Qualität der Speisen schlicht eine Unverschämtheit. Das Geflügel zerkocht, die "Scampis" trocken, das "Beef Tenderloin", das es jeden Tag gab, war so trocken und sehnig, das es kaum einer gegessen hat. Wir haben ab dem zweiten Tag nur noch Pasta gegessen, die man genießen konnte, wenn man nachgewürzt hat. Wir haben Gäste getroffen, die auf das Abendessen nach zwei Tagen aufgrund des Preises und der Qualität verzichtet haben. Im Hotel gibt es noch einen Italiener und ein Fischrestaurant. Man kommt da ohne Wein auf den gleichen Endpreis, bei kaum besser Qualität. Alternativen außerhalb des Hotels gibt es nicht (siehe Lage, mind. 30 Min. nach Muscat). Zu Erwähnen ist auch der Lärm und die Hektik sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen: abends im Restaurant herrschte vor allem in der Rushhour von 19.00h bis 20.30h der absolute Ausnahmezustand: Kellner, die sich gegenseitig über den Haufen rennen, der Restaurantchef zeitweise joggend zwischen den Tischen, Warteschlagen für Tische, schreiende Kinder (vielfach Tische mit 2-3 Kinder pro Tisch), die Rechnung kam, ohne dass man darum gebeten hat, die Getränkedosen musste man sich selbst öffnen usw. usw... Ab 21.00h entspannt sich die Lage. Man kann sich dann von den abgekämpften Kellnern an chaotisch hinterlassen Tischen bedienen lassen.
Sehr professionell arbeitendes Frontdesk mit Check-in und reibungsloser Kommunikation. Am Strand unterschiedlich: Mal muss man sich die Handtücher selbst holen. Am zweiten Tag lagen die Handtücher gefaltet auf den Liegen bereit. Ab dem dritten Tag kam tatsächlich der Poolboy und hat die Liegen "zurechtgemacht" - wie man es wohl von einem Shangri-la erwarten würde. Im Gastrobereich: schnell, eher schon hektisch, dazu mehr bei Gastro. Safety: Lifeguards an allen Pools und am Stand, durchaus wachsam, sorgten für Badesicherheit
Ein - leider ungelungener - Kompromiss zwischen Anbindung an Muscat und Strandurlaub. Die Anbindung an Muscat: 2x pro Tag kostenloser Shuttle zum Souk und in die Avenue Mall, Fahrzeit je nach Verkehr 30 - 50 Minuten. Taxikosten: 10 bis 20 Rial (25 - 50 Euro) für die einfache Fahrt. Flughafen: 45 Minuten, 20 Rial (50 Euro) mit dem Taxi. Wer in der der Nähe von Kultur und Sehenswürdigkeiten wohnen will, wohnt besser im Grand Hyatt. Die Lage am Strand: Ja, das Hotel liegt am Strand. Aber wer einen Traumstrand mit türkisem Wasser sucht, ist hier falsch. Der ganze Strandbereich wirkt nicht natürlich, er wird von einer Liegewiese und einer hoteleigenen Promenade aus Betonstein vom Poolbereich getrennt. Auf der Promenade flanieren den ganzen Tag Familien aller Nationalitäten. Richtiges Strandfeeling kommt da nicht auf. Wer im Oman einen guten Strandurlaub verbringen will, muss nach Salalah. Das Shangri-la ist in dieser Hinsicht nur ein Kompromiss.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt alles, was man so erwartet: von Tennis über Jetski, Kamelreiten etc. Der Pool ist ok, der Lazy River sollte in Lame River umbenannt werden. Außerdem beträgt die Sichtweite im Lame River unter Wasser unter einen Meter. Man möchte nicht wissen warum...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Kinder: | 1 |
Dauer: | 3-5 Tage im April 2019 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Heiko |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 30 |