Sol Fuerteventura Jandia - All Suites

Es handelt sich um ein 2019 größtenteils renoviertes Hotel, auf die alten Fotos sollte man nicht hereinfallen. Die Anlage befindet sich strandnah in Hanglage, was zwangsläufig dazu führt, dass es dort häufiger bergauf und bergab geht. Barrierefrei ist sie trotzdem, vor allem gibt es überall Aufzüge. Das Preis-Leistungsverhältnis passt, weil die Lage sehr gut ist und die Anlage sehr sauber. Die Zimmer sind mir eine Spur zu steril und in der Einrichtung auch etwas "knapp", aber das ist Geschmackssache. Die Familienfreundlichkeit ist definitiv gegeben, aber man hat durchaus das Gefühl, diese Gruppe wird eher "mitgenommen" als gezielt angesprochen - was aber ok ist. Absolut positiv zu erwähnen ist, dass Leistungen im Hotel nicht allzu teuer sind. Kaffee für 1,50 und nen Cocktail für 4,50, der sogar ganz gut ist, da kann man nicht meckern. Auch das kostenlose Trinkwasser in der Rezeption war sehr beliebt bei den nicht-All-Inclusive-Touristen. Negativer Hauptpunkt ist sicherlich das Schichtensystem bei den Mahlzeiten. Zu den einzelnen Punkten siehe ansonsten unten.

Die Zimmer sind von der Größe alle mehr oder weniger identisch. Wir hatten eines der Zimmer, die über die Terrasse zugänglich sind, daher weiß ich nicht, wie der Schnitt ansonsten ist. Es gibt ein Schlafzimmer mit einem Fernseher und einem sehr bequemen Kingsize-Bett, ein Bad mit relativ ansprechender Größe, einen Verbindungsgang und ein Wohnzimmer mit noch einmal dem gleichen Fernseher (deutsche Programme vorhanden, wer braucht), einem Kühlschrank und zwei eher unbequemen Schlafsofas. Die Zimmer sahen teilweise etwas verwohnt aus, die Zimmerreinigung war aber sehr gründlich (man hat sogar unsere Wäsche gefaltet). Es ist etwas schade, dass Melía die Ausstattung mit Kaffeemaschine und Wasserkocher als "XL-Variante" verkauft, denn mit kleinen Kindern vermisst man vor allem den Wasserkocher. Und auch so eine eigene Kaffeemaschine wäre gut, dazu noch unten... Die Raumaufteilung ist insgesamt nicht soooo funktional, weil der Wohnbereich recht klein und durch die Sofas bereits zugestellt ist. So richtig wohnlich fanden wir es nicht, aber es ist auch keine Ferienwohnung, sondern eine Hotelanlage. Die Kleidungsaufbewahrung ist gut und das große Bett ein Highlight.

Ambiente beim Essen

• Badekleid & Shorts

Das Essen ist ein eher häufig gelesener Kritikpunkt, der mir vorab etwas Sorgen bereitet hat, daher war ich positiv überrascht. Ja, es gibt valide Kritikpunkte, etwa: - die Säfte sind völlig überzuckerter Fruchtnektar - das Nachspeisenbuffet hat ein paar Lichtblicke, ist aber wie oft auf den Kanaren nicht der Knaller (die Softeismaschine ist allerdings cool) - Es gibt diverse Kaffeeautomaten, aber davon taugen nur zwei (die der Marke Necta) wirklich etwas und arbeiten mit frischen Kaffeebohnen. Diese Automaten sind sehr beliebt und nicht selten kaputt, dort kann es auch zu Schlangen kommen. Die anderen Automaten sind leider nicht wirklich gut. - Hauptkritikpunkt ist für mich das Schichtensystem. Selbst in der Nebensaison gab es bei einigermaßen ausgebuchtem Hotel drei Schichten für eine Hauptmahlzeit, zwischen denen man wählen konnte und die jeweils 45 Minuten lang sind. Der Speisesaal ist einfach nicht groß genug für alle auf einmal. Das nimmt einem leider sehr viel Flexibilität, vor allem - auch hier wieder - mit kleineren Kindern. Während man ansonsten in Hotels meistens einen Korridor von mehreren Stunden für eine Mahlzeit hat, muss man hier morgens und abends einigermaßen punktgenau parat stehen, auch wenn vielleicht ein Kind einmal länger schlafen möchte. Abgesehen davon teile ich die häufig geäußerte Kritik am Essen nicht. Die Auswahl war gut, die Qualität - obwohl es sicherlich manchmal hit or miss war - völlig in Ordnung und es war für jeden etwas geboten. Auch eine sehr gute Auswahl einheimischer Produkte war dabei und viel frischer Fisch sowie morgens frisch gemachte Eier. Der Speisesaal mag vielleicht nicht die Akustik des Opernhauses von Sydney haben, aber ich hab schon hässlichere erlebt. Man kann z.B. gut im Innenhof sitzen. Ich muss allerdings dazu sagen, wir hatten jeweils die früheste Schicht, es war dort meistens noch nicht überfüllt, herrschte freie Platzwahl und die Speisen waren heiss genug. Kann ich jedenfalls mit Kindern empfehlen.

Bester Service

• Animation

Hatte keine Probleme mit dem Personal. Zimmerservice war sehr gut, die Animation war dezent und gut gelaunt (so mag ich das) und die Rezeption immer hilfreich. Es gibt vielleicht 1-2 Leute dort, die etwas freundlicher sein könnten, aber auch die haben mir geholfen. Deutsch wird an der Rezeption von den meisten gesprochen, mit Englisch kommt man garantiert überall weiter.

Beliebt bei Kindern

• Strand

Es gibt Mülltrennung (die Anlage ist sehr sauber) und viele regionale Produkte, es wird auch auf den Bildschirmen etwa im Speisesaal etwas zum Nachhaltigkeitskonzept von Melía erklärt, aber ich gebe zu, ich habe es nicht im Detail studiert. Wer sich mit dem Unternehmen beschäftigt, der weiß, es zählt zu den nachhaltigsten Hotelketten in Spanien.

Beliebte Aktivitäten

• Pool
• Strand
• Animation
• Ausgehen & Nightlife

Aktivitäten am Pool

• Baden & Planschen

Wassertemperatur

• warm

Der Pool ist erkennbar relativ neu und wirklich hübsch. Die Größe ist für die Größe der Anlage in Ordnung. Dazu ist er beheizt, was dann, als es drei Tage wirklich heiß wurde, dazu führte, dass er mir ehrlich gesagt schon zu warm war. Am Anfang des Urlaubs, als es kühler und windiger war, war es angenehm. In der Hauptsaison kann ich mir vorstellen, dass es dort im Pool recht voll werden kann, die Liegen waren jetzt für uns kein Problem. Es gab auch nachmittags noch welche. Der Kinderpool ist nicht sonderlich spektakulär und bekam nicht mal eine Wasserfontäne spendiert, sondern muss sich in den insgesamt "cleanen" und stylishen Look der Anlage einreihen (da sind wir wieder bei "Familien nicht Hauptzielgruppe"). Dazu ist er kühler gewesen als der Hauptpool, also scheinbar nicht beheizt. Den Kindern gefiel er trotzdem.

Aktivitäten am Strand

• Sandburgen bauen

Der große Pluspunkt des Hotels ist sicherlich die Lage zum Strand. Klar, es ist "nur" zweite Reihe, aber für die erste Reihe, etwa Robinson oder die Riu-Hotels, zahlt man im Regelfall das Doppelte. Und der Weg ist kurz. Der Strand ist eine Attraktion für sich, ich habe auf den Kanaren kaum einen vergleichbaren gefunden, der ebenfalls so leicht vom Hotel aus zu erreichen war. Sauber, breit, mit Promenade, flach abfallend. Absolut top.

Beliebte Animation

• Sport, Yoga, Fitness

Die Animation ist dezent und limitiert, weil das Hotel selbst auch nicht unglaublich viele Sportangebote hat. Tagsüber wird vor allem Fitness wie Yoga, Poolbike oder Cardiodance angeboten, hin und wieder ein Poolspiel. In der Nebensaison fand sie auf Englisch und Spanisch statt, war aber keinerlei Problem, jeder dürfte verstanden haben, was zu tun war. Poolbike hat Spaß gemacht, mit Yoga war meine Frau unzufrieden. Abends gibt es vor allem Live-Musik. Insgesamt war die eher begrenzte Animation für mich ein Hauptgrund, mich für dieses Hotel zu entscheiden. Hatte wenig Lust auf Belästigung am Pool und nervige 90er-Jahre-Shows a la "Männer gegen Frauen", die man woanders auf großen Bühnen findet. Wie laut die Live-Musik werden kann, wenn man nahe am Pool wohnt, kann ich nicht beurteilen, wir waren ein Stück weg und haben gut geschlafen. Die Kinderanimation ist ok und in der Nebensaison schwer zu bewerten. Es gab einfach wenige Kinder, teilweise war man zu Dritt bei der Kinderdisco. Die Kinderanimateure waren lieb und professionell, ein bisschen schwierig für kleine Kinder war sicherlich, dass sie kaum Deutsch sprachen. Das Programm im Miniclub hab ich schon einmal woanders abwechslungsreicher erlebt, aber vielleicht ist es das auch in der Hauptsaison. Insgesamt ist es aus meiner Sicht - obwohl ein familienfreundliches Hotel - zweifellos kein Hotel, was Familien als primäre Zielgruppe hat. Auch das ist völlig ok.

Wir sind mit den Kindern nicht wirklich tief ins Nachtleben eingetaucht, erwähnenswert ist: In Morro Jable ist abends nicht sonderlich viel los. Das ist ein Ort, der es geschafft hat, sich mit dem Tourismus einigermaßen zu arrangieren (die Uferpromenade hat etwas italienisches Flair), aber ansonsten nicht von ihm erobert zu werden. Die Musik für die Touristen spielt auf der Promenade hin zum Leuchtturm und dort gibt es in jedem Fall Bars, Shops und Restaurants genug.