- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Es zieht uns immer im September nach Bulgarien also stand unser Ziel dieses Jahr auch schon grob fest. Am Ende spielte eindeutig das Budget bei der Auswahl des Gergana in Albena eine Rolle, zudem kannte ich es bereits von 2015. Nach so langer Zeit erwartete ich, dass einige Schwächen vielleicht beseitigt und Stärken hervorgehoben wurden, allerdings war dies nicht der Fall. Kurzfazit: Ich selber werde wohl das Hotel nicht mehr besuchen aber es empfehlen, wenn es um reinen Erholungsurlaub einer Familie am Strand geht und die „VIP“ Suiten gebucht werden sollen (siehe Service).
Wir hatte ein Familienzimmer mit Meerblick, dies bestand aus zwei Doppelzimmern mit Verbindungstür. Dank dessen hielt sich der Ärger mit defekten Schlüsselkarten in Grenzen, eine ging fast immer. Die Zimmer sind klein aber es ist ok, nur durch deren sehr schmalen Schnitt fällt der Kleiderschrank sehr klein aus. Allerdings sind die DZ in den Nachbarhotels der gleichen Baureihe teilweise deutlich größer bei weniger „Sternen“. Das Bad darf diesen Namen eigentlich nicht tragen, es ist nur eine Nasszelle aber die winzige Wanne ist nun einer Dusche gewichen – eindeutig ein Pluspunkt. Teppichboden in einem Strandhotel mag seltsam erscheinen und ist nicht gerade die hygienischste Lösung aber in Bulgarien fast normal, es hat uns daher nicht gestört. Die Betten waren bequem, definitiv nicht zu weich. Da das Gebäude älter ist, sind noch richtige Betonwände vorhanden, man hört daher die Nachbarn eigentlich nicht. Allerdings weist die Zimmertüre große Spalten auf und man hört alles, was auf dem Gang geschieht – selbst Geräusche aus den Nachbarzimmern schallen so herein. Der Balkon war recht klein aber völlig ausreichend, allerdings sollte man den Wäscheständer nicht unter der Klimaanlage belassen, falls diese läuft – bei Nachbars gab es deswegen Ehekrach. Man scheint die Balkons (oder gar die kompletten Fassaden) regelmäßig vor Saisonbeginn weiß zu streichen aber nicht vorher zu reinigen – Dreck, Spinnweben auch das eine oder andere Insekt wurde einfach übertüncht. Für die Balkontür gilt das Gleiche wie die Zimmertür – sie weist größere Spalten auf und man hört fast alles in voller Lautstärke von Draußen. Zudem waren bei uns die Fliegengitter an beiden Balkons defekt, da die Fliegengittertür keinen Griff besitzt (da würde ein aufgeklebter völlig reichen) musste man den Rahmen fassen. Keine Ahnung ob es am Saisonende lag oder die Instandhaltung allgemein etwas vernachlässigt wurde, jedenfalls hatten wir einige kleinere und größere Defekte zu verzeichnen. Die kleineren Probleme wurden selber beseitigt aber defekte Türrahmen musste schon vom hoteleigenen Handwerker repariert werden. Wobei man an vielen Stellen Holzkeile, zusätzliche Schrauben etc. sah, um den einen oder anderen Schaden schnell zu fixen. Etwas war noch schräg, wir fragten nach einer Duschmatte. Da es vor der Dusche natürlich sehr rutschig mit nassen Füßen war, eigentlich gibt es ja dafür diese kleinen Bodenhandtücher. Man teilte uns mit, dies sei bei unserer Zimmerkategorie nicht vorgesehen aber wir könnten uns ja mit einem normalen Handtuch auf dem Boden behelfen. Also Rutschsicherheit hängt von der Zimmerkategorie ab? Die Zimmerreinigung war völlig in Ordnung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Damen keine 5 min pro Zimmer zur Verfügung hatten. Bei uns machte hauptsächlich eine Dame sauber (wir haben uns leider ihren Namen nicht notiert) und diese war sehr gut, dass eine andere einen ausgeschalteten Staubsauger hinter sich herzog und dann fertig war, fanden wir eher lustig als ärgerlich. Zum Zimmer passt noch das Thema Fahrstuhl, ein absolutes Chaos! Drei kleine Fahrstühle für das Hauptgebäude (einer eigentlich für das Personal, was aber Gäste wie Staff zu Recht ignorierten), welche niemals deutschen TÜV bekommen würden. Bei allen kein Prallschutz (gefährlich für Kinder, die eingeklemmt werden können), bei einem die Lichtschranke und auch Lüftung defekt. Zudem hatte man das Gefühl, die machten was sie wollten. Sie fuhren an Etagen vorbei, egal ob Innen oder Außen gedrückt wurde. Hielten dann wiederum in allen Etagen etc., es glich einer Lotterie, daher nahmen die meisten Gäste, wenn möglich, die Treppe, auch wenn sie weit oben gastierten.
Die Speisenauswahl war völlig ausreichend, gerade beim Obst aber auch Kuchen sehr vielfältig. Aber die Präsentation war oftmals minimalistisch, einzig die Kuchenbuffets zeigten Liebe zum Detail. Die ersten Tage dachte ich, als Vegetarier würde ich nur von Beilagengemüse leben aber es erwies sich als Irrtum – verschiedene Aufläufe, Gemüsepfannen u.s.w. boten eine schöne Abwechslung. Erstaunlich waren die Qualitätsunterschiede bei den einzelnen Speisen, als wäre ein Teil vom Chefkoch zubereitet und ein anderer von einem Azubi. Gemüse fand man beispielsweise oftmals roh vor (und nein, ich meine nicht bissfest) aber trotzdem verbrannt – also die Platten/ Pfannen vermutlich viel zu heiß. Schlimmer aber auch halbrohes Fleisch darunter auch Geflügel. Und 90% der Speisen fehlte entweder das Salz (das konnte man ja noch gut nachwürzen) oder es war versalzen, dadurch leider nicht genießbar. Highlight war an sechs Tagen in der Woche der Außengrill, der junge Mann konnte durchaus was – nur sein Timing stimmte nicht immer, wenn die Essenzeit beginnt sollte man nicht erst anfangen den Grill zu bestücken. Und auch der frischgepresste Apfel- sowie Kirschsaft. Das Hauptrestaurant selbst ist sehr groß, es kann in den Stoßzeiten durchaus Kantinen Charakter haben. Wir saßen immer weit hinten am Abend und hatten dort den Bereich fast für uns allein, während vorne sich die Gäste drängelten. Da hinten nicht eingedeckt war, fragten wir höflich nach, ob es in Ordnung ist dort zu essen und bekamen positiven Bescheid. Es gibt noch eine Art Snackinsel neben der Poolbar, dort erhält man Kleinigkeiten für den Hunger zwischendurch wie Pommes, Würstchen, Waffeln etc. die Qualität ließ leider zu wünschen übrig und der ältere Herr dort fiel nicht gerade durch Freundlichkeit auf. Getränke bekam man auch an der Lobbybar, deren Außenbereich sehr schön ist (wenn auch schon deutlich abgenutzt). Einer kleinen Strandbar, vor dem Restaurantbereich und eben am Pool – die Mitarbeiter dort waren durchweg sehr freundlich.
Von dem Service war ich enttäuscht. Bereits beim Check-In herrschte Chaos, dabei wollten nur vier Familien/ Paare gleichzeitig einchecken. Aber die Unterlagen wurden von einem Mitarbeiter zum anderen geschoben am Ende waren wir als erstes am Empfang und als Letzte in unserem Zimmer. Zudem wurden uns allen gleichzeitig versucht die verschiedenen Hotelinfos wie Essenszeiten etc. darzubringen dabei ging ein Teil verloren und anderes fand gar keine Erwähnung (wie der „VIP“ Strandbereich). Auch erwiesen sich Informationen oftmals als fehlerhaft bzw. unzureichend. Wir fragten nach einer Bank (keinen Automaten), man beschrieb uns den Weg dahin aber kein Wort dazu, dass diese da Nebensaison geschlossen war. Man empfahl einen Spaziergang zu den „sanierten sowie wunderschönen“ Seebrücken – beide so baufällig, dass das Betreten verboten war. Nur zwei Beispiele, welche uns verärgerten. Ein Wort zu den „VIP“ Gästen. Wer eine Suite in dem neuen Anbau bucht, wird als VIP behandelt und auch so bezeichnet. Allein wenn man sich den Anbau ansieht oder gar eines der Zimmer – gefühlt 5 Sterne zu 2.5 Sterne inklusive einen großen modernen Fahrstuhl und hellen Fluren. Die VIP Gäste haben auch einen eigenen Bereich am Strand mit Liegen – diese stehen schön weit auseinander, es wird regelmäßig dort aufgeräumt und jeder „Normalo“ schnell vom Personal verscheucht – dumm nur, wenn diese Gäste gar keine freie Liege mehr finden, da einige Gäste am Pool sowie Strand reserviert haben und den ganzen Tag nicht da sind – dies scheint dann niemanden vom Personal zu stören. Wir hätten sogar extra bezahlt, um dort liegen zu können – denn dieser Bereich ist auch der einzige ruhige Strandabschnitt von dem Hotel. Ansonsten liegt man am Spielplatz, vor dem Außenbereich des Restaurants (auch außerhalb der Essenszeiten belebt) oder dem Pool mit der Animation. Einige „VIP“ Gäste wurden dann negativ überrascht, dass sie doch tatsächlich den gleichen Speisesaal bei gleicher Auswahl nutzen mussten. Es uns wichtig zu erwähnen, dass 98% des Personals immer sehr freundlich war und man gerne mit einem Lächeln begrüßt wurde (wenn man selber bereit auch eines zu schenken)!
Albena ist einer der nördlichsten Strandorte von Bulgarien, dementsprechend könnte es zum Saisonende etwas kühler und nass werden aber wir hatten richtig viel Glück. Vom Flughafen Varna benötigt man mit dem normalen Transferbus etwa eine Stunde bis Albena (durch die ganzen Stopps vorher am Goldstrand), was völlig im Rahmen ist. Albena selbst ist eine reine Hotelstadt, welche von einem einzigen Unternehmen geführt wird. Es wird allgemein auf Sauberkeit geachtet aber an vielen Stellen wurde kaum investiert, die Fußwege sind in schlechten Zustand und viele Fassaden sehr dreckig. Auf der anderen Seite wird viel für die Unterhaltung der Gäste entlang der Promenade am kilometerlangen Strand getan. Man findet verschiedene Restaurants oder Strandbars, kleine sowie größere Geschäfte samt Basar (verschiedene Klamotten Händler am nördlichen Ende mit Bimmelbahn Haltestelle davor) und vieles für Kinder. Das Gergana selber liegt am südlichen Ende, direkt an das Naturschutzgebiet grenzend, mit dem sich Albena rühmt. Es gibt aber keine direkten Wanderwege hindurch, nur eine Art Radweg mit dem Richtung Albena Zentrum etwas Natur sehen kann – aber vor allem massenhaft Müll an den Straßen bzw. bereits im Bereich des Naturschutzgebietes – eine Schande für den Ort. Das Hotel befindet sich in der autofreien Zone (zwecks Naturschutz), ab bzw. bis zum Hotel Mura wird ein Elektroshuttle angeboten, gerade bei An- und Abreise sehr hilfreich. Vom Mura bringt einen ein anderer Shuttlebus in das Zentrum nach Albena oder für 5 Leva die Bimmelbahn (der Bus hält sich an den Fahrplan die Bimmel fährt so wie es passt). Man kann am Strand entlang direkt bis Kranevo laufen, oder mit kleinem Umweg etwas von dem Naturschutzgebiet sehen. Frauen sollten allerdings möglichst nicht ohne männliche Begleitung am Strand Richtung Kranevo unterwegs sein, noch immer gibt es viele Spanner und sie sind noch viel aufdringlicher geworden (mehr schildere ich nicht, es hat mit den Hotel nichts zu tun).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir nahmen nie an der Animation teil, können diese also kaum bewerten. Was positiv auffiel, die Animateure waren nie aufdringlich und die Abendshows hatten eine vernünftige Lautstärke, man konnte zu der Zeit auch schlafen (was in den meisten Hotels nicht der Fall ist) aber hatte Zuschauer vor Ort nie das Gefühl, diese seien zu leise. Daher ein paar Worte zu Pool und Strand. Der Pool wird auch vom Nachbarhotel genutzt, er wäre schon für das Gergana recht klein aber so absolut nicht ausreichend. Die Liegen wurden schon ab 6.00 Uhr früh reserviert, wobei viele Gäste dann gleichzeitig auch noch Strandliegen belegten – das war dann schon etwas chaotisch. Das außerhalb des Hotels der „Naturstrand“ verdreckt ist, ist eine Sache aber sowohl direkt an und in dem Wasser des „Flusses“ direkt am Hotel war massenhaft Müll zu finden aber auch der Hotelstrand war dreckig. Massenhaft Kippen waren verteilt (ein Aschenbecher am Schirmständer könnte da schon Abhilfe bringen) aber auch Teile von Holzbesteck, kaputten Spielzeug, Speisereste u.v.m. waren überall im Sand zu finden, das geht gar nicht. In den zwei Wochen unseres Aufenthaltes habe ich aber auch nie gesehen, dass der Sand mal durchgehakt oder gar gereinigt wurde. Oftmals fand man auch am nächsten Tag noch die dreckigen Gläser der Gäste vom Vortag auf den Schirmtischen. Dass es völlig anders geht sah man bei anderen Hotels in Albena, die Hotelkategorie spielte dabei keine Rolle, traurig für das Gergana.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im September 2023 |
Reisegrund: | Strand |
Veranstalter: | alltours |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jana |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 19 |
Liebe Jana, Vielen Dank für das ausführliche Feedback. Wir entschuldigen uns für die Enttäuschungen während Ihres Besuchs. Wir werden Ihre Kommentare zu den Zimmern, der Sauberkeit, dem Service, dem Restaurant und anderen Aspekten berücksichtigen, um sie zu verbessern. Es tut uns leid, dass Sie Ihren Urlaub nicht wirklich genossen haben und wir Ihre Erwartungen nicht erfüllen konnten. Wenn Sie sich entscheiden, zurückzukehren, kontaktieren Sie uns bitte direkt, da Ihr Komfort und Ihre Zufriedenheit für uns von größter Bedeutung sind. Wir sorgen dafür, dass jeder Aspekt Ihres Aufenthalts sorgfältig betreut wird. Mit freundlichen Grüßen, Team Gergana