Hilton Seychelles Northolme Resort & Spa

Zusammengefasst, das Hilton ist ein schönes Hotel in interessanter Lage. Aber die 5 Tage dort, die uns über 6500 EUR gekostet haben, sollten der luxuriöse Höhepunkt unserer Rundreise werden, und dafür wurden wir für dieses Preisniveau zu sehr enttäuscht, es gab zu viele kleine unrunde Vorkommnisse, welche die mögliche vollkommene Entspannung immer wieder unterbrochen haben.

Beim ersten Betreten nachmittags wirkt die Grand Ocean Villa mit Infinity Pool zweifellos imposant, wunderschön und sehr geräumig. Nach dem ersten Bad (wir kamen spät nachmittags an) tauchte aber schon die erste Frage auf – wo ist eigentlich der Sonnenschirm? Ab halb 12 liegen die Terrassen der Villen komplett in der Sonne, das ist für Europäer, aus dem Winter kommend, nicht tragbar, will man nicht direkt nach dem Urlaub seinen Termin für die Hautkrebs-OP ausmachen. Daher waren wir mehr als verwundert, dass weder Sonnenschirm, Markise oder eine andere Art Sonnenschutz bei 1300 EUR die Nacht inkludiert sind. Auf zweite Nachfrage hat man es dann geschafft, uns einen Sonnenschirm aus dem Restaurant (!) zu besorgen. Bei der ersten Nachfrage wurde gemeint „müssen wir gucken, ob wir was machen können“ und „da steht ja Sonnencreme auf dem Zimmer“, da blieb uns bei dem Preis und 5 Sterne das Lachen im Halse stecken. Ebenso bei dem Kommentar, es gäbe nur 3 Schirme für die ganzen Villen, wir haben definitiv mehr auf den diversen Villenterrassen gezählt. Keine Ahnung, warum dies bei einer renommierten internationalen Kette nicht zur Standardausrüstung zählt in dieser Preisdimension, das bekommt jedes Mittelmeer-Hotel in der Regel hin. Ebenfalls am Anreisetag abends haben wir festgestellt, dass wir kein warmes Wasser haben; dies wurde am nächsten Morgen während unseres Frühstücks aber direkt behoben. Zudem hatten wir über zwei Tage dreimal das Problem, dass unsere Zimmerkarte nicht funktionierte. Ärgerlich, da wir den letzten Bungalow 309 in der Reihe hatten und man dann immer die 5-6 Minuten zurück zur Rezeption musste. Leider sind die Wege zu den Bungalows schlecht beleuchtet, man sollte unbedingt Handylicht oder Stirnlampe dabeihaben, um keine Treppenstufen in der Dunkelheit zu übersehen und zu stürzen. Auf Nachfrage wurde uns ebenso gesagt, dass das Licht des Kosmetikspiegels nicht kaputt sei, sondern generell nicht funktionsfähig ist, das haben wir auch noch bei keinem Hotel erlebt. Statt einer Klobürste verwendet das Hilton das Konzept eines Wasserhandstrahls. Ich überlasse es der Fantasie des Lesers, womit man Rückstände besser entfernen kann 😊 Zimmerreinigung gut, sehr sympathische Housekeeper, nur Außenbereich und Pool stehen nicht direkt im Fokus, insbesondere im Pool sammeln sich schnell Blätter, die dann im Zersetzungsstatus keinen schönen Anblick auf dem Poolboden bilden. Betten und Kissen sehr gemütlich, auch mit praktischem Moskitonetz ausgestattet.

Über die Qualität und Auswahl der Speisen gibt es nichts zu klagen, weder bei Frühstück noch Abendessen! Nur bei mehreren Tagen kann es bei HP zum Dinner etwas eintönig werden, da man ein individuelles 3-Gänge-Menü aus der kleinen Karte wählt; wenn man manche Sachen nicht mag, wird es bei längeren Aufenthalten doch etwas wenig abwechslungsreich – bei unseren 5 Nächten war es noch ok, jedoch auch schon mit Wiederholungen. Beim Frühstück kann es leider manchmal vorkommen, dass man auf die side orders länger warten muss, da bekommt man den gebratenen Speck auch mal zum Ende es zweiten Tellers. Einmal bekam meine Frau blanchierte Eier, obwohl sie 7min hart gekocht bestellt hat und die Servicekräfte das Bestellte eigentlich schriftlich festhalten. Leider wird, für Allergiker problematisch, gerne mal ohne Vorwarnung das Rezept geändert – ich hatte z.B. einmal die Lammrippchen, die mit Bohnen in der Karte standen und plötzlich mit Kichererbsen serviert wurden. Überdenken sollte man das Konzept der Salz- und Pfefferstreuer, welche etwas verkrustet auf dem Tisch stehen. Was logisch ist, wenn „store in a cool dry place” drauf steht, was auf den Seychellen per definition schwierig ist … sieht leider nicht appetitlich aus. Eine negative Überraschung erwartete uns am letzten Abend, als wir 2 Cocktails an der Bar trinken wollten. Nicht nur, dass diese fast 45 Minuten dauerten, sondern am Boden des Snackglases lag eine abgebissene Ananas-Cocktaildeko eines vorherigen Gastes! Auch wenn uns auf Beschwerde die Cocktails aufs Haus gingen, dass die Snackreste nur aufgefüllt werden, haben wir noch nie erlebt und hätten wir bei der Hotelkategorie nicht für möglich gehalten …Spätestens hier war uns klar, dass uns dieses Hotel nicht wiedersehen wird. NK Seychellen-mäßig hoch, Snacks an der Bar 20-30 EUR, Cocktails rund 15-20 EUR, Wein größer 10 EUR.

Im Vergleich zum Constance Lemuria auf Praslin, wo sich unsere Gästebetreuung am Anfang sehr viel Zeit für uns genommen hat, uns das Hotel vorzustellen, wirkte die Begrüßung im Hilton leider sehr routiniert-unpersönlich, als wolle die Kollegin nur ihre to-do Liste schnell abhaken. Generell wirkt das Personal, insbesondere im Front-Desk-Bereich, eher distanziert-höflich, im Vergleich zum Constance, wo wir herzlich-freundliche Menschen kennen gelernt haben und auch mal der Gärtner an einem ehrlichen Smalltalk interessiert war. Es kam uns manchmal so vor, als müssten wir dankbar sein, dass Hilton uns als Gäste akzeptiert, nicht dass der Dienstleister auf der anderen Seite sitzt. Sinnbefreit ist es auch, wenn man nach Lebensmittelallergien gefragt wird, von denen ich leider mehrere habe, und die Kollegin dann nur „Nüsse“ notiert mit dem Kommentar, na im Zweifel fragen sie dch eh mal lieber im Restaurant … das ist Bequemlichkeit an der falschen Stelle, zu Lasten des Gastes. Auch bei der Abreise wurden nur nüchtern die Zahlungsmodalitäten behandelt, kein „wie hat es Ihnen gefallen“ und „wir hoffen, Sie kommen wieder“. Positive Ausnahme vor allem das Personal in den Restaurants, insbesondere abends im Wave und Mahé! Eine absolute Frechheit, selbst für Hotels, sind die Souvenirpreise. Für eine kleine Flasche Takamaka Rum auf dem Zimmer will das Hilton über 700 Rupien. Wir haben eine in der Destillerie direkt für 160 Rupien gekauft, gleiche Größe … Und, liebes Management, gebt insbesondere den Gärtnern vernünftiges Material an die Hand! Es tat uns immer in der Seele weh zu sehen, wie die Gärtner, die morgens die Wege von Laub frei fegen, dauergebückt laufen mussten, weil sie nur so kurze Reisigbesen in die Hand bekommen.

Ist ok, etwas abseits, zum Beau Vallon Beach ca 15-20min Fußmarsch. Villen und Suiten sehr schön in den Regenwald eingebettet. Man sollte nur bedenken, dass das Hotel keinen klassischen Strand hat, es gibt 2-3 Abschnitte mit Felsen, wo man aber nett schnorcheln kann, wenn die See ruhig ist. Ein paar Liegeplätze und -wiesen um den mittelgroßen, schönen Infinity Pool.

Beliebte Aktivitäten

• Strand