- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Seit 5 Jahren fahre ich regelmäßig nach Malta. Vorwiegend in die Gegend von Bugibba und Qawra und habe hier schon in drei verschiedenen Hotels gewohnt. Ein Problem, was eine faire Bewertung erschwert ist, der Preis. 3 Monate vor Reisebeginn lag der Preis bei den einschlägigen Reiseveranstaltern, hier bei HolidayCheck, bei rund 850€. Für eine Person allein im Doppelzimmer mit AI und Flug. Für September durchaus ein faireres Angebot für Malta. Bis zur Abreise stieg der Preis kontinuierlich zeitweise auf 1500€ und war zuletzt sogar bei 2000€. Für eine Woche wohlgemerkt. Völliger Wahnsinn. Bisher habe ich das Hotel bei meinen Buchungen nicht berücksichtigt, da die negativen Bewertungen mich abgeschreckt haben. Auf Grund der Werbung mit neu renovierten Zimmern habe ich mich dann doch dazu entschlossen, Santana eine Chance zu geben. Um es vorweg kurz zu machen. Das Hotel hat, genau wie alle Hotels der Welt, vor und Nachteile. Wenn man diese kennt, es für einem okay ist, und letztendlich auch der Preis stimmt, so kann man hier wenig falsch machen. Es ist nicht als „Adult only“ ausgewiesen, kann aber durchaus als solches bezeichnet werden, denn für Kinder ist hier nichts was von Interesse ist.
Ich habe ein Standard Zimmer gebucht. Kein Sparzimmer oder wie es hier heißt, Economy. Es war mit Abstand das kleinste Zimmer, welches ich je in einem 4* Hotel erlebt habe. Da möchte ich lieber nicht wissen, was Economy bedeutet. Subjektiv hatte ich das Gefühl ein „Extremsparzimmer“ bekommen zu haben. Obwohl ich dies nicht gebucht habe. Allein reisend kein Ding, aber zu zweit hätte ich hier nicht hausen mögen. Offeriert wurde mir ein Standard Doppelzimmer zur Alleinnutzung. Standard Zimmer werden auch als saniert beworben. Es war weder ein Doppelzimmer noch saniert. Sauber ja, ein Doppelbett (1.60 Breit) ja, aber alles viel zu eng für zwei Personen. Der Balkon war ein absoluter Witz. Dort waren zwei Stühle übereinandergestapelt. Nebeneinander hätten sie keinen Platz gehabt. Wie soll man da zu zweit sitzen? An der Sauberkeit konnte ich nichts aussetzten. Auch wenn es kleine Mängel gab, da habe ich schon weitaus schlimmeres erlebt. Alles was in ein Hotelzimmer gehört ist vorhanden. Ein Safe steht kostenfrei zur Verfügung, ebenso ein Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Der Minibarkühlschrank ist leer, aber funktioniert. Eine Steckdose für Euro Stecker ist auch vorhanden. Eine wohlgemerkt. Und nicht am Bett, sondern in der Mitte des Raumes. Das war schade. Im Bad war die Lampe über dem Spiegel defekt und der Abfluss der Dusche war verstopft, so dass ich gleich am ersten Tag das Bad unter Wasser gesetzt habe. Außerdem hatte die Fernbedienung vom TV keine Funktion. Dies wurde am nächsten Tag behoben, bis auf das Problem mit der Dusche. So hatte die nette Dame vom Housekeeping etwas mehr zu tun. Das mal was kaputt sein darf ist klar, aber eigentlich sollte so etwas schon bei der Zimmeraufbereitung auffallen. Zumindest bei einem 4* Hotel. Die Zimmerreinigung erfolgte täglich und war gründlich. Was schon wesentlich nervender war, war der fehlende Schallschutz. Personen die sich auf dem Gang unterhielten, Türen die ins Schloss fielen und die nächtliche schnarchende Atmung aus dem Nachbarzimmer waren mehr als deutlich zu hören. Die Klimaanlage war problemlos in der Lage mit den Temperaturen zurecht zu kommen. Im Bad fehlte mir eine Ablage am Waschbecken. Unter dem Waschbecken war eine Schublade, wo man seine Dinge verstauen kann. Ich hätte mir jedoch ein Board gewünscht. Ein Föhn ist an der Wand angeschraubt und die Dusche ebenerdig. Duschgel, Seife und Shampoo ist in kleinen Abpackungen vorhanden und wird täglich aufgefüllt.
Man hat freie Tischwahl. Die Getränke werden von einem Kellner gebracht. Leider ist der kühle Luftstrom der Klimaanlage an jedem Tisch deutlich (unangenehm) zu spüren. Frühstück: Typisch maltesisch, heißt englisch. Auch wenn es wenig Auswahl gab, war von allem etwas da. Die Marmelade ist, bis auf Orange, ungenießbares chemisches Zuckeraroma, verschiedenes an Wurst und Käse, ein paar wenige Salate und Tomaten. Zwei Sorten an Brötchen, Brot und Toast und süße Croissant. Rührei, Spiegelei und gebratener Speck fehlten genauso wenig, wie gebratene Würstchen, Bohnen und dergleichen. Cerealien gab es auch. Zwei Sorten Joghurt und etwas Obst. Typisch halt und soweit in Ordnung. Der Kaffee ist Instant und nichts für Kaffeejunkies. Obwohl die Maschinen oben einen Behälter für Bohnen haben. Der scheint jedoch nur Attrappe zu sein. Meine Meinung wohlgemerkt. Mittagessen: Wie überall ist auch hier das Mittagsangebot im Vergleich zum Abendbrot eingeschränkt. Was jedoch nicht bedeutet, dass es zu wenig ist. Genau wie beim Abendbrot ist für jeden was dabei. Nur hätte ich mir, gerade mittags, eine Auswahl an Salaten zum selber mischen gewünscht. Abendessen: Das Vorspeisenbuffet ist, genau wie das Angebot an Nachtisch, übersichtlich. Ich gestehe, da bin ich mit einer deutlich höheren Auswahl in anderen Hotels verwöhnt. Nichtsdestotrotz, das was da war, war in Ordnung. Angerichtet war das ganze eher lustlos, im 70er Jahre stiel. Drei, vier fertige Salate, Blattsalat und Tomaten. Warum nur Tomaten und keine Gurken, Paprika, Malta typische Kapern und dergleichen? Warum kein Dressing, Essig oder Öl? Auch die Auswahl an Hauptgerichten war geringer und ebenso lustlos gestaltet. Kein Live-Koch. Die Warmhaltebehälter öffneten sich zur Seite hin, ausgesprochen unpraktisch. Es gab mind. 5 verschiedene Gerichte und ja, alle haben geschmeckt. Nur wer mäkelt oder gestört in der Nahrungsauswahl ist, wird es hier schwer haben. Mir hat es geschmeckt, ich hatte genügend zur Auswahl und bin zufrieden satt geworden. Zwei Nudelgerichte, ein Fisch- und vier verschiedene Fleischgerichte. Dazu zwei Gemüsesorten, plus täglich wechselnde Kartoffeln und Reis. Zwei Dinge haben mir jedoch missfallen. Zum einen, dass es abends kein aufgeschnittenes Obst gab. Nur Äpfel und Apfelsinen aufgestapelt und zum anderen, kein Kaffee. Den gab es nur im Café, leider hätte ich jedoch gern schon zum Nachtisch welchen genossen. Café und Bar: Hier wird bedient. Leider sind die Mitarbeiter zeitweise völlig überfordert. Zwar freundlich, wenn auch nicht alle, jedoch man wartet ewig bis die bestellten Getränke an den Tisch gebracht werden. Bei mir waren es gleich am ersten Abend geschlagene 25 Minuten. Der Zazen Garden wird zwar auf der Homepage beworben und, dass muss ich auch eingestehen, sehr schön, nur leider ist die Bar, entgegen der Werbung auf der Homepage, geschlossen. Folglich gibt es nur im besagten Café etwas zu bestellen. Ein Kellner vom Café nimmt auch hier Bestellungen auf, aber eben alles mit sehr viel Zeit. Geduld ist gefragt. Qualitativ gibt es an den Getränken nicht zu meckern. Der Kaffee ist richtig gut und Cocktails sind entweder gut und gebührenpflichtig oder gratis und „na ja“. Klassiker wie Gin-Tonic jedoch okay. Vieles, was in andern Hotels auch bei AI zur Auswahl zählt ist gebührenpflichtig. So zum Beispiel ist schwarzer Tee gratis, Pfefferminz jedoch zu bezahlen. Die Auswahl für AI ist übersichtlich, mehr brauchte ich aber auch nicht. Was ich auch nicht verstand ist, wieso wird im Café, sprich an der Bar, Getränke im Glas ausgeschenkt, im Zazen Garden, wo die Getränke ebenfalls serviert werden, in Plastikbecher zum wegwerfen. Freude am Genuss ist hier nicht gegeben. Genau so witzig ist, dass jede Bestellung - völlig egal wann und wo - auf einem Notizzettel mit Durchschlag notiert wird, inkl. Zimmernummer und im Restaurant sogar mit Unterschrift. Papier- und Zeitverschwendung, schließlich trage ich ein AI-Armband.
Im Hotel wird ausschließlich englisch gesprochen. Wer es nicht versteht hat Pech. Manche Mitarbeiter geben sich Mühe und versuchen einen zu verstehen oder sich verständlich zu machen. Andere sind da rigoros ignorant. Diese Ignoranz beginnt schon bei der Anreise. Man erhält mehrere Informationsblätter. Alles in englisch, außer dem Blatt, wo um eine Bewertung gebeten wird. Wieso ist es nicht möglich, sich auf ausländische Gäste serviceorientiert einzustellen und zumindest diese Blätter in verschiedenen Sprachen zu erstellen?
Vom Flughafen aus sind es 40 bis 90 Minuten. Jenachdem ob ein Taxi (Shuttle) oder der öffentliche Bus genutzt wird. Zentral in Bugibba gelegen. Alles fußläufig in wenigen Minuten erreichbar. Bars, Shops, Supermarkt, Bushof und Badestellen. Das Hotel ist ein Stadthotel, hat also keinen eigenen Strand. Dank der zentralen Lage ist es optimal für Ausflüge auf der Insel gelegen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Ein Pool auf dem Dach, viereckig, mit einem kleinen abgegrenzten Bereich für Nichtschwimmer. Definitiv kein Badeerlebnis für Kinder. Einige Liegen haben eine künstliche Beschattung. Sind meist jedoch belegt. Was mich richtig störte, war die Ignoranz einiger wenige, die ihr Radio nervend dudeln ließen. Dies wird vom Personal leider nicht reglementiert. Schade, das nervte. Eine Bar ist vorhanden und zum Glück wird nicht an den Tischen bedient, so dass es relativ fix mit der Bestellung geht. Normalerweise mag ich keine Plastikbecher zum Wegwerfen in Hotels. Plastikbecher am Pool sind okay, sofern sie mehrfach verwendet werden können. Bedingt durch die COVID-Hygieneregeln bin ich bereit darüber hinwegzusehen. Handtücher bekommt man an der Rezeption gegen ein Pfand von 5 Euro. Leider gibt es zu wenige Liegen, besonders im Schatten und gegen die dumme arrogante Handtuchblockierer wird auch nichts unternommen. Das Hallenbad ist vorhanden, ebenso eine Sauna. Diese kostet 4€ für 45 min. Das Fitnesscenter besteht aus 3 Geräten. Center ist vielleicht etwas übertrieben. Eine Abendunterhaltung fand im Bereich der Lobby statt und bestand aus wechselnden Alleinunterhaltern. Eine Tagesanimation gab es zum Glück nicht. Auch nichts für Kinder.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im September 2021 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | EdTurner |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 56 |