- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Mit dem Entschluss die Toskana zu besuchen kam auch der Wunsch auf einem Weingut zu übernachten. Daraus wurden vier Übernachtungen etwa 25 Kilometer südlich von Florenz. Torre a Cona ist ein Weingut mit Hotelbetrieb oder eben andersherum, mitten in der wunderschönen Gegend und dort wiederum auf einem Berg in der hügeligen wein- und olivenbaumbewachsenen Landschaft der mittleren Toskana. Die Gebäude sind alt, ehrwürdig, aber auch solide und mit herrschaftlichem Statement. So eben stellt man sich Weingüter hier vor. Der Anspruch ist schon gehoben, die Preise noch umso mehr. Das Hauptgebäude ist etwa 300 Jahre alt, wir kommen in einem Nebengebäude unter. Das Hotel gibt es wohl seit vier Jahren. Im zentralen Bereich gibt es eine edle Bar und einen wunderschön gepflegten Garten, der vor der Bar aus begehbar ist. Das Auto parkt for free. Wifi funktioniert klasse, was aufgrund des fehlenden TVs auch nötig ist.
Unser Zimmer liegt in einem Nebengebäude. Das Nette daran ist, dass es im Innenhof einen Rasen gibt, wo man wunderbar sitzen kann und toskanische Ruhe wirken lässt. Zum Zimmer gibt es einen mit unseren (nicht getroffenen) Nachbarn zu teilenden Vorraum, einem quasi Wohn- und Esszimmer, den ich hin und wieder als Arbeitszimmer genutzt habe. Unser Zimmer selber ist ländlich robust mit romantischen Akzenten eingerichtet. Bäuerliche Möblierung, eine Bank mit zu schmaler Sitzfläche und ein gutes Bett. Im angrenzenden Bett gibt es eine Dusche und eine wunderbar altmodische Badewanne, die meine entzückende Begleitung happy macht. Es gibt übrigens keinen Fernseher. Mir fehlt eine bequeme Sitzgelegenheit in unserer Bleibe. Insgesamt ist das Zimmer OK, aber in der Toskana verbringt man die Zeit eher an der Luft oder in der Osteria. Wir bezahlen recht üppiges Geld für die wunderbare Lage, nicht so sehr für ein luxuriöses Zimmer.
Abends geht es für die meisten Hotelgäste in die hotel-eigene Osteria, denn das nächste Dorf oder Restaurant liegt mindestens drei Kilometer entfernt und man ist ja auch immer neugierig, wie der gute Wein von Torre a Cona so live schmeckt. Unserem Geschmack beim Essen am besten entsprochen hat dabei immer eine der Vorspeisen (Beef Tatar - hervorragend gewürzt oder das pochierte Ei auf Zwiebeln) und eine Runde Pasta. Die sind natürlich selbstgemacht und schmecken grandios. Dazu gab es jeweils ein Fläschchen Merlot, wir haben vom dem für uns empfehlenswertesten Jahrgang 2018 glatt die letzte Flasche bekommen. So wird man zu Zweit am Abend schon 150,—€ los, lohnt sich aber. Das Frühstück steht auf den italienischen Eckpfeilern Charcuterie und Dolce. Ersteres mit hervorragendem Schinken in mehreren Variationen, letzteres durch viele verschiedene Sorten Kuchen herrlich, aber weitere Additionen zum Gesamtgewicht des Geniessers sind inkludiert, das ist sicher. Die Säfte sind leider nicht frisch. Insgesamt aber ein wunderbarer Start in den Tag.
Nett wird man empfangen und sehr persönlich begrüsst. Das Eincheckprocedere wird dann von einer kleinen Führung durch das Gut abgelöst - sehr nett und individuell. Überhaupt geben sich alle um den Gast bemüht, es gibt erfüllte Sonderwünsche - nur wenn nachts die Klimaanlage den Geist aufgibt, dann weiss auch keiner weiter - stattdessen gibt es einen Ventilator, der uns aber in Bezug auf eine Erkältung etwas riskant erscheint. Beim Diner wird italienische Tischkultur bedient, gediegen, zurückhaltend aber selbstbewusst. Erstaunlich, dass Torre a Cona mit Sicherheit nicht am Personal spart. Was wochentags ein wenig stören kann, ist dass der Betrieb zeitig losgeht und es ab sieben Uhr morgens schon einmal etwas lauter auf dem Mitarbeiterparkplatz werden konnte - lag direkt neben unserem Zimmer.
Florenz liegt etwa 25 Kilometer weiter nördlich und natürlich kann man Torre a Cona als Startrampe für Florenz nutzen, man muss auch streng genommen nur den Arno runterrudern. Ich würde mir trotzdem lieber ein Hotel in Florenz für die Stadtbesichtigung suchen und Torre a Cona als Plattform für die südliche Toskana nehmen - nach Arezzo zum Beispiel. Ein Mietwagen macht trotzdem Sinn, denn Torre a Cona selber liegt etwas verborgen und abseits in den Bergen. Nach Siena zum Beispiel sind es etwa 85 Kilometer zum Teil über mautpflichtige Autobahnen. Eine luxuriöse Outlet Shopping Mall ist übrigens nur zehn Minuten Fahrt entfernt, ebenso wie der Autobahnanschluss.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Etwas abseits, 100 Meter den Berg hinunter liegt ein schöner Swimming Pool mit Liegen und allem, was der Badelurch und Sonnenhungrige benötigt. Thomas hat hier am Pool seine area of responsibility under er ist ein sehr netter und aufmerksamer Typ - macht das Leben am Pool schöner.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2024 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 367 |