- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Aaron Lodge mit ihren 10 Zimmern im Haupthaus und dem kleinen Anbau im Hinterhof beim Parkplatz verspricht 5-Sterne-Leistungen bei 3-Sterne-Preisen. Zumindest was die Hardware angeht, würde ich es jetzt bei 3 Sterne Superior einstufen, die den Preis - wir zahlten zur Festivalzeit 120 € für die Nacht pro Doppelzimmer - rechtfertigen. Dem gegenüber erlebten wir aber bei der Software einen denkwürdigen Aufenthalt. Für das Guesthouse, das in anderen Bewertungsportalen sehr lobende Kritiken erhalten hat, kann ich nur hoffen, dass dies ein Ausrutscher war und beim Service nicht so geknausert wird, wenn die Inhaber vor Ort sind. Wir haben allerdings nur Bauklötze gestaunt, und ich kann mich an keinen schlechteren Service jemals erinnern.
2 unserer 3 Zimmer waren im Anbau Richtung Westen mit Durchgang zum Frühstücksraum / restaurant (ist in der Nacht verschlossen). Die Doppelzimmer sind sehr ansprechend. Man merkt, dass die letzte Renovierung erst wenige Jahre her ist. Besonders hat mir die Qualität des Betts bzw. der Matratzen gefallen. Im Zimmer kann man sich Kaffee oder Tee machen. Im geräumigen Bad hat der Inhaber als Gimmick blaue LED-Lampen eingebaut, die eine schöne Stimmung erzeugen. Etwas sehr klein war in unserem Zimmer das Waschbecken. Duschgel, Shampoo und Body-Lotion werden gestellt. Auch Badeschlappen und ein Bademantel. Bleibt nur die Frage, wofür letzterer. Negativ war, dass an manchen Stellen der Putz schon abblätterte und der Klobürstenhalter arg verrostet war. TV und Internetzugang Standard.
Zum Restaurant kann ich nichts beitragen, da es während unseres Aufenthalts geschlossen blieb. Dies war allerdings weder auf der Homepage angekündigt noch von außen ersichtlich. Die Aaron Lodge ist wohl eher eine Anlaufstation für Geschäftsreisende und Monteure, denn trotz Festivalhauptzeit war sie nicht ausgebucht und eben das Restaurant geschlossen. Frühstück wird als Buffet im Restaurantraum (Wintergarten an der Hauptstraße) angeboten. Zum einem gibt es Kaltes wie Früchte in Zuckerwasser, Joghurt, verpackte Käsestücke und unterschiedliche Müslisorten bzw. Cerealien. Auf der anderen Buffetseite Spiegeleier, angebratener Schinken, warme Dosenchampignons, Bohnen sowie geschmackslose Würstchen und Black Pudding. Alles wird in reichlich Öl gebraten. Wenn es die Chefin gut meint, gibt es unter Umständen auch Pancakes. Im Prinzip Standard. Im Prinzip auch sauber. Allerdings entdeckten wir an einem Abend eine Maus, die durchs Restaurant huschte, und auch die Chefin der Lodge, die beim Frühstück auch selbst am Herd steht, zeigte sehr viel Sparsinn bei ihrer Kleidung, die während der 5 Tage sich nie änderte.
Hier erlebten wir ein Desaster. Doch - etwas Positives gab es: Die Zimmer wurden stets akkurat und sauber hergerichtet. Aber bei der Guesthouse-Chefin - den Bildern zu urteilen wohl eher die Freundin der Inhaberin (die Besitzer waren wohl im Urlaub) - scheint mir Hopfen und Malz verloren. Schon bei unserer Ankunft ging das Fass mit dem hellen Bier zu Neige. In den darauf folgenden Tagen wurde es trotz mehrfachem Hinweis nicht ausgewechselt. Wahrscheinlich sollten wir erst das Dunkle auftrinken, das für bayerische Gaumen kaum genießbar ist, auftrinken. Beim Frühstück wurde das schottische Klischee der Sparsamkeit auf die Spitze getrieben. Nachdem wir beim Frühstück am ersten Tag zwei- bis dreimal ans Buffet gingen, massregelte sie uns, wir sollten doch Rücksicht auf die anderen Gäste nehmen und nur einmal ans Buffet gehen. Sie mache immer nur die Menge an Frühstück wie auch Gäste da seien. Die Teller und das Besteck werden sogleich abgeräumt, wenn man den ersten Teller leer gegessen hat, das Messer darf man noch für den Toast behalten. Es gipfelte darin, dass am letzten Tag sie sogar einem von uns den Teller mit Pancake beim zweiten Gang aus der Hand nahm, obwohl er vorher noch keinen hatte. Frühstück gibt es auch rigoros nur in der fest gelegten Stunde von 8 bis 9 h, wobei um 10 vor 9 der Strom fürs Warmhalten des Buffets ausgeschaltet wird. Als wir einmal eher frühstücken wollten, war dies auch nicht möglich. Ebenfalls geht Auschecken immer erst ab 10 h, weil Madame von 9 bis 10 nicht nur abräumt, sondern auch selbst noch frühstückt. Und bei der Abrechnung der Bargetränke beim Auschecken versuchte sie wohl, ihre Paranoia hinsichtlich unseres Frühstückskonsums einzupreisen, indem sie 20 Pfund zuviel berechnete und erst nach dreimaliger Kontrolle mit den Listen klein beigab. Meine Kreditkarte konnte ich trotz gegenteiliger Behauptung auf der Homepage und auch mündlich nicht einsetzen. Die Debitkarte dagegen wurde angenommen durch den Apparat.
Das Guest House liegt zwar nicht in der Innenstadt, ist aber per Bus exzellent erreichbar (mehrere Linien, davon 3, die mitten ins Zentrum gehen; Buseinstieg direkt vor der Haustüre). Wenn nicht gerade Rush Hour ist, kommt man in knapp 20 min zur South Bridge und zur Royal Mile. Bei den Nachtbusverbindungen muss man ca. 10 min zur Unterkunft laufen. Die am Tag stark befahrene Ausfallstraße ist des Nachts auch bedeutend ruhiger. In der Nähe befindet sich gleich der Park um das Craigmillar Castle und ein guter Golfplatz. Zum nächsten Supermarkt sind es 2 Busstationen. Der Flughafen Edinburgh liegt allerdings in der entgegen gesetzten Richtung. D.h. man sollte mit gut 1 h Hinfahrt rechnen, wenn man den öffentlichen Bus nimmt.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Wenn man jetzt nicht Golf spielen will, eher mager. Auch in Sachen Gastronomie findet man in der Nähe wenig. Erste Einkaufsmöglichkeiten 2 Busstationen entfernt. In der Lodge gibt es eine kleine Bar, wo man am Abend mit Selbstbedienung zweierlei Sorten Bier (wir empfehlen eindeutig das Helle) zapfen oder sich andere Getränke einschenken kann. Man schreibt es auf die Zimmerrechnung. Sitzgelegenheiten rund um die Bar sind allerdings bei größerer Nachfrage schon rar, bei den Sesseln sinkt man auch tief ein. Dennoch haben wir es bei Rückkehr in der Nacht stets genutzt.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im August 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Stefan |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 8 |