- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Es handelt sich um ein familiär geführtes Hotel. Die Aufenthaltsräume im Haupthaus sind sehr gemütlich und liebevoll eingerichtet. Das Hotel liegt an einem kleinen See; dort befindet sich auch die Sauna mit Eisloch. Während unseres Aufenthalts dort waren ausschließlich deutschsprachige Gäste dort (Schweizer, Österreicher und Deutsche). Fast alle Angestellten sprechen deutsch, sonst englisch. Die ersten beiden und letzten beiden Nächte verbringt man im Hotel, dort gibt es Frühstück und Abendessen, beides lecker und reichhaltig. Für uns war diese Reise eine der tollsten Erfahrungen, die wir je gemacht haben. Es war unsere Hochzeitsreise und wir hätten uns keine schönere vorstellen können. Man ist ca. 6 Stunden pro Tag auf dem Schlitten. Das Dahingleiten in der faszinierenden Landschaft war wunderschön, die tief stehende Sonne bringt Farben hervor, die man sich nicht vorstellen kann. Aber auch unserer Abenteuerlust kam auf ihre Kosten. Unser Guide ist mit uns durch den Tiefschnee gefahren, durch völlig unberührte Wälder, unter Bäumen hindurch, über Stock und Stein, es hat sooo viel Spaß gemacht. Klar, manchmal hat man gefroren, aber das ist schnell vergessen, wenn man abends in der Hütte langsam wieder auftaut. Allerdings hatten wir auch richtig viel Glück mit unserer Gruppe. Alle waren supernett und alle haben mit angepackt. Wir haben andere Gruppen gehört, die da andere Erfahrungen gemacht haben. Das kann einem dann schon den Urlaub verderben. Man muss sich schon darüber im Klaren sein, dass man keinen Erholungsurlaub macht und dass die Privatshäre mal für 4 Tage Pause macht. Man schläft ja auch in Stockbetten alle zusammen in einer Hütte, das ist nicht unbedingt jedermanns Sache. Wir fanden es auf jeden Fall toll. Beim Abschied von Hunden und Mitreisenden sind richtig viele Tränen geflossen. Ein Tipp wäre noch unbedingt eine "Gruben-Lampe" mitzunehmen. Absolut unentbehrlich für den nächtlichen Gang auf's Klo, zum Wasser holen, Hunde versorgen usw.
Es gibt ca. 16 DZ im Haupthaus. Diese sind war nicht riesig, aber ausreichend groß und nett eingerichtet. Wir haben in einem der Blockhäuser gewohnt, die ca. 100 m vom Haupthaus entfernt liegen. Das hat zwar den Nachteil, dass man sich zum Essen immer warm einpacken muss, um durch die Kälte zu laufen, dafür hat man es aber auch wirklich richtig schön. Wohnzimmer mit Kamin, Küche, Schlafzimmer, Bad und eigene Sauna. Da kann man es sich so richtig gemütlich machen. Das Bad ist ziemlich winzig. Uns ist aufgefallen, dass keine Handtücher gewechselt wurden und auch die Betten wurden nicht gemacht. Wir haben gedacht, man hätte uns in unserem "Mökki" evtl. vergessen, aber wir haben Mitreisende gefragt, die ein Hotelzimmer hatten, da war genauso. Wir fanden es nicht schlimm, vielleicht ist das ja in Finnland nicht üblich. Bestimmt hätten wir frische Handtücher bekommen, wenn wir darum gebeten hätten.
Das Essen im Restaurant war sehr gut. Der Koch kocht sehr individuell je nachdem, was es gerade gibt. Wenn die Gäste nett sind, gibt es auch schonmal was besonders aufwändiges. Da wir alle sehr nett waren, hat es eigentlich immer was Tolles gegeben. Besonders lecker: Rentier-Steaks und die geniale Mousse au chocolat. Besonders nett fand ich, dass wir auch Tipps zum Kochen bekommen haben und ihm Löcher in den Bauch fragen konnten. Im Restaurant gibt es 6er-Tische. Es herrscht eine lockere Atmosphäre, besonders nach der Husky-Tour, wenn man sich schon besser kennt. Die Preise für Alkohol in Skandinavien sind ja legendär hoch, aber wir fanden 3,80 Euro für ein großes Bier jetzt nicht so wahnsinnig teuer. Eine Flasche Rotwein war ab 22 Euro zu haben, das ist ja eigentlich auch nicht übertrieben.
Die Serviceleistungen im Hotel sind super. Alle haben sich wirklich viel Mühe gegeben und sämtliche Wünsche wurden sofort erfüllt, egal, ob man nachmittags ein Sandwich haben wollte oder ein Türschloss repariert werden musste. Die Bedienung im Restaurant war sehr nett. Sie hatte innerhalb von 24 Stunden sämtliche Namen im Kopf (man duzt sich) und sämtliche Getränke werden dann auf eine Liste geschrieben und zum Schluss abgerechnet. Für die Wildnis-Tour mit den Hunden bekommt man Kleidung gestellt, die sich in sehr guten Zustand befindet (Mütze, Über-Handschuhe, Jacke, Hose).
Wie der Name schon sagt liegt das Hotel ziemlich abseits. Vom Flughafen Kittilä fährt man ca. 40 Minuten. Das Hundecamp, von dem aus die Husky-Safari stattfindet ist 8 km entfernt, wenn man mit den Schneeschuhen durch den Wald wandert, mit dem Auto braucht man allerdings ca. 20 Minuten. Ich glaube nicht, dass es öffentliche Verkehrsmittel gibt, zumindest haben wir keine gesehen. Man wird von Mitarbeitern des Camps jeweils abgeholt und gebracht.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Die mittleren 4 Tage ist man mit den Hundeschlitten auf Wildnis-Tour unterwegs. Wir waren 2 Paare, ein Guide und ein Guide-Azubi, also zu sechst. Generell sind die Gruppen nie größer als 7 Personen. Jeder hat sein eigenes Gespann mit 5 Hunden und fährt selbst. Das ganze ist nicht schwer, aber man sollte schon eine ganz gute Kondition haben, ein ausgeprägtes Gleichgewichtsgefühl und nicht zu kälteempfindlich sein. Hunde nur zu mögen reicht meiner Meinung nach nicht aus. Man muss auch bereit sein, die "Hinterlassenschaft " der Hunde zu entfernen, sie zu füttern, ein- und auszuschirren und ihnen die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie verdient haben. Überhaupt ist Teamwork angesagt. Die drei Nächte verbringt man in verschiedenen Wildnishütten ohne Strom und fließendes Wasser. Wenn die Hunde versorgt sind muss die Sauna angeheizt werden, Holz gehackt, Wasser aus einem Eisloch geholt oder Schnee geschmolzen werden. Die 10-Kilo-Blöcke gefrorenes Hundefleisch werden verhackt und mit heißem Wasser aufgetaut. Es muss gekocht und gespült und am Morgen alles wieder ordentlich hinterlassen werden. Wenn alle mit anpacken, macht es erstens mehr Spaß und zweitens sitzt man schneller gemütlich in der Sauna und entspannt, denn jede Hütte hat ein Sauna-Häuschen dabei. Die Toilette befindet sich außerhalb der Hütte (Plumps-Klo!!!) Nach Rückkehr von der Wildnis-Tour hat man den Freitag zur freien Verfügung. Das Hotel organisiert Schneeschuh-Wanderungen, Snow-Mobil-Touren o.ä. Ich glaube, man kann auch Langlaufen, das nächste Alpin-Ski-Gebiet ist aber zu weit weg.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Dezember 2004 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bettina |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 16 |