- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Vorausschicken möchte ich, dass die folgende Bewertung unseren persönlichen Eindruck des Hotels wiedergibt. Trotz aller Bemühungen um eine sachliche Bewertung gehen subjektive Empfindungen hier ein. Beim "Club Calimera Akassia Swiss" handelt es sich um eine riesige, dorfartig angelegte Hotelanlage, die direkt mit dem Schwesterhotel "LTI Akassia Swiss" verbunden ist. Insgesamt verfügt die Anlage über 6 Pools, davon ein 50m Schwimmerbecken sowie einen riesigen Aqua Park. Das Publikum war international zusammengesetzt und kam überwiegend aus Deutschland, Italien, England, Niederlande und Frankreich. In der zweiten Woche ging der Anteil an Europäischen Touristen massiv zurück, wobei hier ein hoher Anteil an arabischen Urlaubern hinzukam. Insgesamt war das Hotel unserer Empfindung nach in unserer ersten Urlaubswoche (letzte Augustwoche) am Rande seiner Kapazitäten angelangt. Dies zeigte sich insbesondere bei den Mahlzeiten in Form langer Warteschlangen an den Buffets. Auch das Personal war in dieser Zeit etwas angespannt, was jedoch mit Sicherheit auf den großen Andrang sowie auf den sich zu Ende neigenden Fastenmonat Ramadan zurückzuführen war. Insgesamt muss das Hotelpersonal jedoch als hilfsbereit und freundlich beschrieben werden. Das Hotel selbst wirkt ein bisschen in die Jahre gekommen. Damit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass doch an der einen oder anderen Stelle ein paar Renovierungsarbeiten angebracht wären. Als Beispiele möchte ich hier lose befestigte Kabelabdeckungen in Poolnähe, abgefallene Fliesen im Pool oder aber auch zum Teil defekte Rattanmöbel im Restaurant nennen. Alles keine wirklich schlimmen Sachen aber doch Dinge, die den Perfektionisten stören. Die Sauberkeit im Hotel wurde von uns überwiegend als gut empfunden. Das einzige wirkliche Sauberkeitsproblem war der Fakt, dass im Außenbereich des Hauptrestaurants, insbesondere zur Frühstückszeit, öfters Taubendreck auf den Tischen und Sesseln zu finden war. Natürlich ist es klar, dass dies Dinge sind, die nun mal passieren, da die Tauben in diesem Bereich allgegenwärtig sind, jedoch ist der Anblick eines mit Taubendreck versehenen Tischgedecks am hellen Morgen auch nicht jedermanns Sache. Nichtsdestotrotz war die Sauberkeit im Hotel ansonsten sehr gut. Wir werden voraussichtlich, trotz der angemerkten Mängel im gastronomischen Bereich, wieder im "Club Calimera Akassia" Urlaub machen, was jedoch zu einem großen Teil in der sehr guten Tauchbasis und dem schönen Hausriff begründet liegt. Tauchern sowie Leuten, die in legerer Atmosphäre ihren Badeurlaub verbringen möchten und nicht unbedingt ein 5 Sterne Menü zum Essen brauchen können wir das Hotel auch ruhigen Gewissens weiterempfehlen. Schnorchler seien jedoch gewarnt. Wegen der exponierten Lage des Hausriffs kann es bei entsprechender Wetterlage durchaus vorkommen, dass das Hausriff mehrere Tage für Schnorchler gesperrt ist. Schnorchelausflüge an ruhigere Stellen werden zwar vom Hotel kostenlos (an eine benachbarte Bucht) und von der Tauchbasis kostenpflichtig (Transportkosten) angeboten, jedoch ist man damit an Zeiten und Termine gebunden. Wenn der Wellengang es aber zulässt, so wird man auch als Schnorchler durch ein sehr schönes und fischreiches Hausriff entschädigt.
Wir hatten ein Doppelzimmer mit Zustellbett und Meerblick gebucht. Mit unserem Zimmer waren wir mehr als zufrieden. Wir hatten eine Wahnsinnssicht auf das Rote Meer und auch die Zimmergröße war für uns absolut ausreichend. An der Sauberkeit gab es, wie bereits erwähnt, auch nichts zu meckern. Das Zimmer war mit gut regelbarer Klimaanlage und Sat-TV ausgerüstet. Man konnte auch mehrer deutsche Sender empfangen, so dass man auch bzgl. der Nachrichten nicht hinterm Mond lebte. Außerdem war ein Safe und eine (kostenpflichtige) Minibar im Zimmer integriert. Der Balkon hatte eine für uns absolut ausreichende Größe. Schön wäre jedoch gewesen, wenn bei der Belegung des Zimmers mit 3 Personen auch 3 Balkonstühle zur Verfügung gestellt gewesen wären. Wir habe allerdings auch nicht nachgefragt ob dies möglich ist.
Dies ist der wirkliche Schwachpunkt des Hotels. Das Frühstücksbuffet war noch als ok anzusehen, auch wenn die frisch zubereiteten Spiegeleier oder Omeletts im Öl praktisch ertränkt wurden. Leider fehlte beim Frühstück jegliches frisches Obst. Die im "all inclusive" enthaltenen Säfte sind jedoch die reine Katastrophe. Irgend ein schrill gefärbtes Zuckerwasser, dessen Geschmacksrichtung lediglich an der Beschriftung am Getränkespender zu identifizieren ist. Frisch gepresster Orangensaft wird zum Frühstück zwar angeboten, ist aber im "all inclusive"-Service nicht enthalten und wird mit 1 Euro/Glas berechnet. Das Mittagessen war unserer Ansicht nach die mit Abstand schwächste Mahlzeit des Tages. Häufig hatte man den Eindruck, dass die Reste des Vorabends aufgewärmt und mit einer etwas anderen Soße versehen wieder angeboten wurden. Das Abendessen war qualitativ etwas hochwertiger als das Mittagessen, jedoch wurde, trotz unterschiedlicher Mottos wie Barbecue, Italian Night oder Seafood Night im Wesentlichen immer ähnliche Speisen angeboten. Wir haben zwar immer etwas gefunden, das uns geschmeckt hat, sind jedoch teilweise auf das täglich verfügbare Angebot an Pizza oder Pasta ausgewichen. Allgemein sind die Speisen nur sehr schwach gesalzen. Ein Nachwürzen am Tisch war jedoch möglich, so dass dies nicht wirklich ein Problem dargestellt hat. Wirklich ärgerlich war jedoch, als wir zwei mal feststellen mussten, dass das Lammfleisch vom Vorabend ganz offensichtlich im Hackfleisch des Folgetags verarbeitet wurde. Dies allein wäre nicht weiter schlimm, aber da die entsprechenden Hackfleischprodukte einmal als Rind und einmal als Hähnchen deklariert waren, hat einen das rein geschmacklich doch ziemlich umgehauen, insbesondere, da es sich bei dem Lamm doch eher um älteres Schaf gehandelt haben muss. Ebenfalls anzumäkeln ist die Qualität der Softdrinks. Wir haben viel Soda (also Wasser mit Kohlensäure) und Cola light getrunken. Die Qualität dieser Getränke an der Pool Bar sowie an der Lobby Bar war gleichbleibend gut. Im Hauptrestaurant schmeckten die Getränke jedoch zeitweilig wie gechlort und zwar sowohl das Soda als auch die Cola. Öfters kam es vor, dass die ersten beiden bestellten Getränke in Ordnung waren und erst das dritte oder vierte bestellte Getränk den Beigeschmack hatte. Wir vermuten, dass beim Wechsel der Getränkekartusche am Spender Produkte unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz kamen. Die Cola in der Beach Bar hatte konstant einen Beigeschmack nach Minze und war mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die auf dem Getränkespender beschriebene "Coka Cola light" sondern irgend ein Billigprodukt.
Der Service im Restaurant kann als gut bezeichnet werden, wobei Abends der Service besser war als Mittags. Mittags wartete man hin und wieder vergeblich auf einen Kellner, um etwas zu Trinken zu bestellen, was aber nicht wirklich schlimm war, da man sich auch gut selber an der Getränkestation im Hauptrestaurant bedienen konnte. Leer gegessene Teller wurden meist schnell abgeräumt. Einziges Manko war in der ersten Woche, in der wie bereits erwähnt sehr viel los war, als beim Abendessen einmal wirklich das Gefühl aufkam, dass man doch schnellstmöglich das Restaurant wieder verlassen soll um Platz für weitere Gäste zu schaffen (übereifriges Abräumen leerer Gläser ohne zu fragen ob man noch etwas Trinken möchte). Dies blieb jedoch die einzige Ausnahme. Die Room-Boys haben ihre Sache auch sehr gut gemacht. Unser Zimmer war immer sauber und ordentlich hergerichtet. Den Hotelarzt haben wir ebenfalls einmal aufsuchen müssen, da unsere Tochter einmal Ohrenschmerzen nach dem Tauchen hatte. Der Arzt hat sich sehr viel Zeit genommen und eine ausführliche Untersuchung des betroffenen Ohrs vorgenommen, so dass wir auch diesen (natürlich kostenpflichtigen) Service als sehr gut bewerten können. Zum "all inclusive" Service: Dass "all inclusive" heutzutage nicht mehr das ist was es vor Jahren einmal war ist ja landläufig bekannt, aber unserer Ansicht nach wird im "Club Calimera Akassia" ein klein wenig übertrieben. # Zunächst das positive: Trinkwasser aus den Wasserspendern kann eigentlich immer geholt werden, wenn auch manchmal der eine oder andere Spender leer ist. Ansonsten beginnt der "all inclusive"-Service um 10 Uhr und endet um 24 Uhr. Nun zu den Abstrichen: Wichtig zu wissen ist, dass in den beiden Beach Bars bereits ab 18 Uhr alle Getränke kostenpflichtig sind. Die Pool Bar beendet ihr "all inclusive" Angebot um 21 Uhr und nur an der Lobby Bar kann tatsächlich der "all inclusive" Service bis 24 Uhr genutzt werden. Ärgerlich ist sicherlich auch für manche Gäste, dass die abendlich angebotenen Shows zum großen Teil in Locations stattfinden, die ebenfalls über keinen "all inclusive" Service verfügen, wo also die Getränke kostenpflichtig sind. Cocktails mit mehr als 2 Komponenten sind übrigens ebenfalls generell kostenpflichtig. Wir haben jedoch weder die Shows besucht noch Cocktails getrunken, so dass dies für uns persönlich kein Kriterium dargestellt hat. Um es aber noch einmal klar zu machen: man muss nicht verdursten und findet immer irgendwo etwas zu Trinken, was im "all inclusive" Angebot enthalten ist, aber es wäre einfach etwas entspannter, wenn das "all inclusive" Angebot auch wirklich das beinhalten würde was die Bezeichnung verspricht. (all inclusive = ALLES inklusive)
Das Hotel liegt an einem exponierten Küstenabschnitt, d.h. in keiner Bucht. Dies hat zur Folge, dass bei entsprechenden Windverhältnissen auch mit einem entsprechend hohen Wellengang zu rechnen ist. In den 14 Tagen, die wir im Akassia verbracht haben war an ca. 9 bis 10 Tagen fast ausschließlich die rote Flagge zu sehen, was bedeutet, dass das Riff für Schnorchler gesperrt war. Für Taucher besteht bei roter Flagge fast keine Einschränkung, da ab einer Tiefe von ca. 6 m der Wellengang kaum noch wahrgenommen wird. Lediglich der Ausstieg gestaltet sich etwas schwierig ist aber nach ein bis zwei Tauchgängen auch von reinen Urlaubstauchern wie uns problemlos beherrschbar. Das Hausriff selbst ist eine sehr schöne Korallensteilwand mit großem Fischreichtum. Neben Feuerfischen, Napoleonfischen und Muränen haben wir beispielsweise auch Schildkröten, Oktopusse und Adlerrochen am Hausriff beobachten können. Die exponierte Lage des Riffs an das offene Meer hält einem auch die Chance offen, dass auch mal Großfische wie Walhaie an einem vorbeischwimmen. Um das Hotel herum ist ansonsten nur Wüste. Die Lage des Hotels lässt unseres Erachtens nach keine sinnvollen Ausflüge nach Kairo (ca. 7 h einfache Fahrt) oder Luxor (ca. 5 h einfache Fahrt) zu. Jedoch werden solche Ausflüge angeboten und von vielen Leuten auch gebucht.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir waren überwiegend zum Tauchen in Ägypten und können daher im wesentlichen nur Aussagen zur Tauchbasis machen. Die unter der Leitung von "diving.de" stehende Basis ist sehr gut organisiert und verfügt über zahlreiche, sehr engagierte und sehr nette Dive Master und Tauchlehrer. Alle Tauchlehrer sprechen deutsch, die einheimischen Dive Master sprechen gut englisch, so dass eine Kommunikation problemlos möglich ist. Die Tauchbasis ist ab 8 Uhr morgens geöffnet. Das sehr schöne Hausriff kann in der Zeit von 8 Uhr bis ca. 16 Uhr frei betaucht werden. Taucher mit weniger als 30 geloggten Tauchgängen benötigen jedoch einen (kostenpflichtigen) Guide. Geguidete Tauchgänge am Hausriff werde 2 mal täglich angeboten. Ansonsten stehen täglich Halb- und Ganztagesausfahrten zu Tauchspots auf dem Programm. Außerdem wird geguidetes Early Morning Diving (6 Uhr) und Nachttauchen (18:30 Uhr) angeboten. Des weiteren haben wir den Eindruck, dass sich gerade diese Tauchbasis sehr auf die Tauchausbildung von Kindern spezialisiert hat. Unsere jetzt 11-jährige Tochter hat letztes Jahr im Akassia ihren JOWD-Kurs abgelegt und auch in diesem Jahr hatten wir eigentlich bei allen Tauchgängen den Eindruck, dass sie bei ihrem Guide sehr gut aufgehoben ist, sowohl tauchtechnisch als auch menschlich. Schnorcheln ist wegen der Lage des Riffs oft nur eingeschränkt möglich. Das Hotel bietet jedoch mehrmals täglich einen kostenlosen Schnorcheltrip in einer in der Nähe liegenden Bucht an. Außerdem haben Schnorchler die Möglichkeit bei einigen Tauchausfahrten der Tauchbasisi mitzufahren. Dabei fallen jedoch die entsprechenden Transportkosten an. Das Schorcheln in der sog. "Badewanne", einem ca. 100 m langen, ausgebaggerten Bereich im strandnahen Riff ist jedoch ein absoluter Witz. Im Reiseprospekt wir das Ding zum Teil als natürliche Vertiefung oder ähnlich beschrieben. In Wirklichkeit ist das einfach ein rechteckiger Bereich aus dem die Korallen herausgebrochen wurden. Einziger Vorteil der "Badewanne" ist, dass sie aufgrund ihrer Lage hinter dem Riffkamm wirklich bei jedem Wellengang beschnorchelt werden kann. Für uns war das Schnorcheln in der "Badewanne" jedoch eine herbe Enttäuschung. Neben der Tauchbasis haben wir nur noch das Fitnessstudio in Anspruch genommen. Dies ist für ein Hotelstudio gut ausgestattet und verfügt über 2 Laufbänder, 2 Fahrradergometer und einen Crosstrainer. Außerdem stehen diverse Geräte zum Krafttraining wie Hantelbank und Schrägbank mit Langhantel und Gewichten bis weit über 100 kg, sowie Latzugturm und diverse Kurzhanteln zur Verfügung. Auch eine Klimmzugstange und eine Dipstation ist vorhanden, so dass auch der ambitioniertere Fitnesssportler die 2 bis 3 Wochen Urlaub ohne zu große Entzugserscheinungen überstehen kann. Vom Animationsteam wurde an 6 Tagen in der Woche diverse Aktivitäten wie Volleyball, Wassergymnastik oder Bogenschießen angeboten. Von uns wurden diese Aktivitäten jedoch nicht genutzt. Hervorzuheben ist sicher noch das Vorhandensein eines 50 m Schwimmerbeckens.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Herbert & Anna |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |