- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir waren im Mai 2011 schon im Akassia und waren damals absolut zufrieden und begeistert. Das mag der Grund sein, warum diese Bewertung ziemlich kritisch ausfällt. Wir waren nämlich aufgrund der Erfahrungen im Vorjahr voller Vorfreude, haben aber leider schnell festgestellt, dass sich einiges zum Schlechten gewandelt hat. Das hat vor allem damit zu tun, dass im Aqua Park und Poolbereich Personal abgebaut wurde, obwohl es dieses Mal wieder mehr Leute hatte als 2011 unmittelbar nach Ausbruch der Revolution. Zum Beispiel wurde das Kinderbecken neben dem olympischen Pool während unserer letzten drei Ferientagen nicht mehr gereinigt (das Wasser war vor lauter Algen dunkelgrün und sehr unappetitlich) und die Poolbar wurde - natürlich ohne Ankündigung - jeweils nachmittags geschlossen… Ein weiteres Beispiel: Die Stationen, bei denen man Badetücher holen konnte, waren gar nie oder nicht immer besetzt. Teilweise musste man vom Aqua Park bis an den Strand (!) laufen, um ein Tuch zu bekommen. Weiteres zum Personalmangel siehe Abschnitt «Sport, Unterhaltung und Pool». Nach wie vor spitze ist die sehr schöne Anlage, die dauernd von vielen netten Gärtnern gepflegt wird. Von deren Freundlichkeit könnten sich einige Mitarbeiter im Aqua Park und in der Gastronomie eine grosse Scheibe abschneiden…! Die Nichtweiterempfehlung des Hotels bezieht sich auf den markanten Qualitätsverlust, der 2012 gegenüber 2011 stattgefunden hat. Unserer Ansicht nach geschieht das Wachstum zu schnell und es wachsen nicht alle Bereiche im selben Tempo und in der erforderlichen Qualität mit.
Die Zimmer sind soweit ok. Dass die neuen Familienzimmer erst rund halbjährig sind, sah man nur im Bad und insbesondere an der Dusche, die wirklich toll ist. Ansonsten hat man vermutlich einfach die alten abgewohnten Möbel und Röhren-TVs aus den Zimmern, die momentan renoviert werden, reingestellt. Das Funktionieren der WC-Spülung war Glückssache und nur im Ausnahmefall tadellos. Wir haben diesen Mangel zwei Mal an der Rezeption vorgebracht, gebracht hat's nichts. Der Zimmerservice war top.
Das Essen war ok, nicht besser und auch nicht schlechter als anderswo. Wie fast immer bei Buffets taucht nach einigen Tagen halt immer wieder etwa dasselbe auf, aber aufgrund der Vielfalt findet sich immer etwas, das einem schmeckt. Das Dessertbuffet ist sensationell gross und vielfältig. Die sogenannten Länderabende manifestieren sich weniger in den Speisen als in den Kleidern der Kellner (z.B. tragen sie während der «German Night» schwarz-rot-goldene Überwürfe und während der «Swiss Night» T-Shirts mit dem Logo der Fluggesellschaft Swiss…) Für Leute, die ein leichtes Frühstück bevorzugen, gab es am Morgen ausser verzuckertem Fruchtsalat und ebenfalls übersüssten (und deshalb ungeniessbaren) Trockenfrüchten nie Obst und Früchte (diesen Mangel habe ich letztes Jahr schon moniert, geändert hat sich daran aber schon damals und bis heute nichts). Das wäre akzeptabel, wenn es nicht jeweils beim Mittag- und Abendessen ganze Berge von schmackhaften Äpfeln (sogar zwei Sorten), Orangen, Bananen und Pfirsichen auf dem Dessertbuffet gehabt hätte. Am ersten Morgen habe ich bei einem Kellner um zwei Äpfel gebeten. Er hat mich dann zuerst ganz entgeistert angeschaut, hat sie mir dann aber nach einer längeren Wartezeit doch noch gebracht. Von da an habe ich mich mittags und abends jeweils selber für das Frühstück eingedeckt. Das Highlight beim Gastronomie-Personal war der «Pizzamann» (der «Teighochwerfer»): Er war stets aufgestellt und fröhlich und hatte immer ein Lachen auf den Lippen - und zwar nicht gekünstelt und nicht nur wenn's Trinkgeld gab, wie es bei vielen anderen Angestellten der Fall war. Das Lowlight hingegen war ein Kellner, der unseren jüngeren Sohn neckte, indem er ihm sein Trinkglas wegnahm. Als er (der Kellner) dabei das klebrige Zeug verschüttete, holte er nicht etwa einen Putzlappen, sondern schlich sich einfach weg und ward nicht mehr gesehen…!
Entgegen des Versprechens im Katalog, dass in der Hotellobby gratis WLAN angeboten wird, war das nicht der Fall. Angepriesen wurden stattdessen vier veraltete Desktop-PCs mit langsamer Internetverbindung und beschränktem bzw. verunmöglichtem Zugang u.a. sogar auf populäre Seiten (Hotmail beispielsweise war nicht erreichbar, weil endlos Zertifikate etc. verlangt wurden, es aber nach auch nach dessen Download und Bestätigung nicht funktionierte!). Das war äusserst mühsam, wenn man mit dem (aufgrund der Versprechung im Katalog natürlich extra mitgebrachten) eigenen Notebook arbeiten wollte, denn die kostenpflichtige WLAN-Verbindung war einerseits völlig überteuert und andererseits ebenso langsam, was für ein Hotel, das 5 Sterne hat (oder sich selber 5 Sterne gegeben hat?), schlicht und einfach sackschwach ist. Aber es entspricht wohl der auch sonst teilweise sichtbaren Strategie, neben den All-inclusive-Leistungen noch etwas Umsatz zu generieren. Ein spezielles Kompliment gebührt dem netten Romany, der den Gemischtwarenladen direkt neben der Bar in der Lobby führt. Obwohl ihn unsere Söhne fast jeden Tag geärgert haben, ist er immer ruhig und freundlich geblieben… ;-)
Dass das Resort rundherum nichts als Wüste und Meer hat, ist ja hinlänglich bekannt. Ich beziehe mich hier deshalb auf die Lage der (neuen) Familienzimmer, von denen wir in einem einquartiert waren. Diejenigen, die diese Lage - die ein Schildbürgerstreich erster Güte darstellt! - konzeptionell zu verantworten haben, haben ganz offensichtlich den falschen Beruf! Erstens liegen die Familienzimmer gruppiert um den olympischen Pool, dessen Tiefe von 1.50 bis 1.90 Meter reicht. Es ist wirklich toll, wenn man deshalb ständig die Kinder, die noch nicht schwimmen können, im Auge behalten muss, wenn sie mal draussen auf dem Sitzplatz - und damit in unmittelbarer Poolnähe! - spielen... Zweitens liegen die Familienzimmer beim Haupteingang des Resorts und damit in jener Ecke der Anlage, die am absolut weitesten entfernt ist von Strand und Restaurants. Wir haben während der zwei Wochen Aufenthalt mit unseren zwei Kindern (3- und 5jährig) unzählige Kilometer zurückgelegt. Wir spazieren zwar alle sehr gerne, aber irgend einmal geht es einem einfach auf den Keks, wenn man «mal rasch ins Zimmer will» und dann für den Hin- und Rückweg 20 bis 30 Minuten hat... Wir haben drei Familien kennen gelernt, die ursprünglich auch in diesen neuen Familienzimmern einquartiert waren und nach einigen Stunden oder Tagen an der Rezeption andere Zimmer verlangt haben (die näher bei den Restaurants und/oder beim Strand liegen), was sie aber erst nach mühsamen Verhandlungen und/oder nach Bezahlung eines unverhältnismässigen Aufpreises geschafft haben. Diese Familien wollten sich diese (Zitat) "halbe Weltreise" nicht während der ganzen Ferien antun.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Besonders offensichtlich war der erwähnte Personalmangel wie schon erwähnt im Aqua Park (der grundsätzlich vom Angebot her absolut sensationell ist). 2011 stand da auf jeder Rutsche mindestens ein Helfer/Instruktor, aber dieses Jahr konnte man teilweise alleine sogar auf die «gefährlichen» Bahnen. Ein Angestellter hat mir gesagt, dass sie sonst zwanzig Mann sind, momentan aber nur sieben! Einen Chef gab es nicht (im Gegensatz zu 2011, als im Aqua Park alles super organisiert war und geklappt hat) bzw. jeder war ein bisschen Chef und überall zuständig; die wichtigsten Utensilien waren dabei Handy und Trillerpfeife. Ob eine Bahn, der Wellenfluss oder das Wellenbad lief, war häufig Glückssache. Beim Fluss und beim Bad wurden die gross angeschriebenen Zeiten praktisch nie eingehalten und die allgemeinen Öffnungszeiten (0930 Uhr bis 17 Uhr mit Mittagspause) schon gar nicht. Am ersten Tag kippten mein Sohn und ich auf der «gelben Bahn» um (was 2011 bei x-fachem Rutschen nie passierte) und als wir unten ankamen, sahen wir, dass unmittelbar vor uns ebenfalls ein Vater mit seiner Tochter (die sich einen Finger übel verstaucht hat) gekippt war. Ursache waren eindeutig die zu wenig aufgepumpten Rutschreifen («Tubes»). Das teilten wir den Angestellten natürlich auch mit; diese erwiesen sich aber als geradezu beängstigend beratungsresistent! Und unser Sohn hat sich natürlich während der ganzen Ferien nicht mehr auf diese Bahn getraut... Ein anderer Vorfall ereignete sich im Wellenfluss: Als wir vom Rudern zurückkamen, stand keiner da, der uns (nach wie vor bei starkem Wellengang) aus dem Boot hätte heraushelfen können, was unsere beiden kleinen Söhne völlig in Panik versetzte. Fazit: Die Sicherheit steht im ansonsten tollen Aqua Park eindeutig nicht (mehr) an erster Stelle und muss unbedingt verbessert werden. Auch an den Sprachkenntnissen sollte gelegentlich gefeilt werden, denn es genügt nun einmal nicht, wenn man auf eine Frage oder Reklamation immer nur das einstudierte «How are you?» oder «Have a nice day, Sir» hört. Die Unterhaltsplanung und die Sauberkeit der Pool liessen diese Mal - ebenfalls im Gegensatz zu 2011 - krass zu wünschen übrig. Einige Pools wurden gar nie oder wenn überhaupt in Etappen (d.h. über mehrere Tage) gereinigt. So hatten die verbliebenen Algen alle Zeit der Welt, sich wieder auszubreiten... Zum fehlenden Unterhaltskonzept folgende Geschichte: Ab Samstagmorgen in der Ferienmitte bis und mit Dienstagmorgen war der olympische Pool wegen einer Lampenreparatur gesperrt. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde das Wasser bis auf die Höhe der Lampen abgelassen und die Lampen wurden auf den Beckenrand gelegt. Dann geschah bis Sonntagnachmittag (also über 24 Stunden lang) erst einmal gar nichts… Am Sonntagnachmittag wurden dann offenbar die Lampen repariert. Allerdings wurde der Pool anschliessend nicht etwa wieder aufgefüllt, sondern das geschah erst im Laufe des Montags, allerdings kurioserweise nur bis etwa 30 cm unter den Beckenrand. Ab Dienstagmorgen war dann der Pool wie erwähnt wieder offiziell offen, allerdings immer noch nicht ganz aufgefüllt, was sehr gefährlich war, denn am Beckenrand stand bei der untiefsten Stelle eine Tiefe von 1.50 Meter, was ja aber dann mit dem fehlenden Wasser ja nur etwa 1.20 Meter war…! Jemand, der nicht wusste, dass die angeschriebene Tiefe für den vollständig gefüllten Pool galt, konnte sich also bei einem Kopfsprung ohne weiteres schwere Verletzungen zuziehen… Für diesen Hinweis haben wir beim phlegmatischen «Life Guard» (so war zumindest sein T-Shirt angeschrieben) ein ratloses Schulterzucken geerbt. Wir haben übrigens ab Samstag jeden Tag an verschiedenen Stellen (u.a. Rezeption) gefragt, wann denn der Pool wieder geöffnet würde und stets hiess es «Tommorow» oder «Maybe tommorow». Selbstverständlich wurden wir auch nicht vorinformiert, dass überhaupt Wartungsarbeiten anstehen. Wir mussten also 3 Tage bzw. über einen Fünftel unserer zweiwöchigen Ferien auf den Pool, der ja direkt vor unserer Balkontür lag und den wir vorher tagtäglich benutzten, verzichten… Übrigens wurde der zu dieser Zeit ziemlich dreckige Pool natürlich nicht auch noch grad gereinigt, das wäre wohl zu viel an Effizienz gewesen… (auch hier gab's auf die entsprechende Frage nur ein Schulterzucken…) Die Liegestühle und Sonnenschirme sind teilweise in einem bedenklichen Zustand. Offenbar werden hier Unterhalt und/oder Ersatz stark vernachlässigt.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Martin |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 3 |