- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Anlage des Hotels ist ganz nett: aufgelockerte Bauweise mit vorwiegend Bungalows und jeweils 4 Zimmern in einem schön angelegten Garten. Einige Zimmer auch in doppelstöckigem langen Gebäude (offenbar etwas neuer) mit tunnelartigem Zugang. Die Einrichtung der Zimmer ist allerdings spartanisch und ziemlich abgewohnt: zerbrochene Fliesen an Wand und Boden. Die Einzel-Betten (Matratze auf Betonsockel) sind jedoch erstaunlicherweise bequem. Auch die beiden Pools sind groß und sauber. Das Essen allerdings ist für das Geld, das man bezahlt hat (10 Tage ab DUS für 850,-- €) geradezu erbärmlich. Mehr dazu weiter unten. Der Strand ist im wesentlichen (im Wasser) ein Steinstrand, ganz extrem beim Hotel AliBaba. Es gibt aber einen Steg, wo man ohne Badeschuhe ins Wasser gelangen kann. Viel Geld kann man sparen, wenn man sich gleich bei der Ankunft nicht von den Beauftragten der Reisegesellschaften einfangen lässt (die stehen draußen nochmal!) und ihnen die 25 € für ein Visum abdrückt. Geht direkt geradaus zum Bankschalter, dort steht ein Schild: Visum 15 US $. Es ist gut, wenn man die gleich passend dabei hat, sonst wird großzügig in 13 € umgerechnet (immer noch 12 € gespart!). Traut Euch nur, es geht. Anschließend hat mich "mein" Reiseagent doch noch abgefangen, und mich unter Drohungen (kein Transfer zum Hotel!) genötigt, an seinem Schalter nachzuzahlen. Lächeln und cool bleiben. Natürlich hatte ich einen Transfer. Entegen einiger Aussagen von anderen Kommentatoren waren nach 8. 30 Uhr am Strand und am Pool kaum noch freie Schatten-Liegen zu bekommen (vielleicht war das Hotel gerade sehr voll?). Erst ab Mittag entspannte sich die Lage wieder, aber wer will schon so lange warten. Das Wechseln zum Jasmin (dort gibt es reinen Sandstrand) oder zum AliBaba (Steine am Strand und im Wasser: noch hässlicher) ergibt dasselbe Bild: Alles belegt, aber nur wenig besetzt. Für diesen Preis fahren wir demnächst lieber wieder auf die Kanaren, dort bekommt man ein anständiges Essen und modernere Hotels fürs selbe Geld. Die fast ausschließlich russischen Gäste sind zwar nicht negativ aufgefallen, aber an einen Urlaub in auschließlich russischer Umgebung muss man sich erst gewöhnen, ebenso wie die schon mehrfach gerühmte Kunst, Teller mit Vor-, Haupt- und Nachspeise turmhoch zu beladen, wobei oft genug auch ganze Türme auf dem Tisch stehenblieben.
Zimmer, wie bereits angedeutet, schon sehr abgewohnt. Wir hatten aber einen Fön (daher wohl der halbe Stern von den 3. 5 Sternen). Nützlich ist der Abluftventilator im fensterlosen Bad, der in drei Stufen (Abluft, Zuluft, AUS) mit Zugschalter zu betätigen ist. Klimaanlage funktioniert, auch stets ausreichend warmes Wasser. Wir hatte einen Bungalow in der Mitte der Anlage. So hielt sich der Lärm aus der Disco (über dem Speisesaal) in Grenzen. Im TV vier deutsche Programme: ARD, ZDF, RTL und SAT. Ameisen zerdrückt man einfach und macht sich weiter darüber keine Gedanken.
Gut, man kann satt werden, das ist es aber auch. Wenn man zu diesem Pauschalreisepreis die Essensleistungen vergleicht mit z. B. einem Spanienurlaub, dann ist der Unterschied doch recht krass. Fisch gab es, wenn überhaupt, stets nur eine etwas gummiartige Sorte. Die einmal angebotenen Krebse, gaben - wenn man sie aufgekriegt hatte, nicht viel an essbarem Inhalt her. Wurde Fisch einmal am Sonderstand angeboten, so wurde dieser sage und schreibe in 2 cm x 2 cm-Stücken auf den Teller gelegt. Genau so wurde es gemacht, wenn Fleisch aufgeschnitten wurde. Oft enpuppte sich der optische "Rollbraten" anschließend als in fettes Fleisch eingerolltes Hackfleisch. Geflügel war in der Regel dick paniert, so dass man das darin verborgene Restfleisch nicht sehen konnte. Nur im Jamin habe ich einmal ein richtiges Stück Hähnchenbrustfilet erhalten können (auf drängende Nachfrage). Das Salatangebot ist ausreichend, ebenso die Auswahl an Salatsoßen; da konnte das Jasmin nicht mithalten. Man muss nicht unbedingt früh aufstehen, um sich an der Aladdin-Rezeption dort Plätze reservieren zu lassen. Es gibt auch einen unkontrollierten Garteneingang in der Nähe des "Mongolenstandes" (forsch einzeln reingehen!). Insbesondere der dortige "Mongolenstand" bringt eine gewisse Abwechslung (Essen auf chinesisch). Wenn man Säfte haben wollte, musste man die teuer bezahlen, für AI gab es nur gelb und rot gefärbtes Wasser. Die Obstauswahl war genauso erbärmlich: einzelne (!) Trauben mit Flecken der B-Qualität, manchmal grüne Melonen, zerkleinert und vorwiegend noch unreif oder Birnen, teilweise noch sehr hart. Das wars. Man konnte sich jedoch draußen vor dem Restaurant noch Obst kaufen. Zweimal gab es annehmbare rote Wassermelonen. Morgens wurden als Früchte lediglich halbierte Grapefruits angeboten, oft jedoch winzig wie Zitronen, dafür aber grün. Der Geschmack war entsprechend. Lange Schlagen am Omelette-Stand sowie am Pfannkuchenstand (Wässrige Schokoladen- oder steife Puddingsoße) Das mittägliche Angebot an Pool- und Strandbar ist auch jämmerlich: Hot-Dog (manchmal wirklich noch heiß), Hamburger, Pommes oder Pizza. Meist alles nur noch lauwarm. Positiv: Auf dem Tisch steht HEINZ-Ketchup. Die 'Pizza' sind nur winzige Teig-Teilchen mit Spuren von Käse. Ein kleiner Ausgleich ist die Salatbar (nur am Strand!). Für Kids vielleicht das richtige. Toll war auch die Aufschnittausgabe am Morgen: Es gab eine Sorte billigsten Schnittkäse und eine Sorte billigste Fleischwurst. Beides wurde auf einer Maschine geschnitten und in kleinsten Portionen auf den demutvoll dargereichten Teller gelegt. Dabei wurden auch die kleinsten Fitzelchen, wo nur noch Rinde dran war, den Gästen zugemutet. Das Bier war ganz annehmbar, ansonsten überall der billigste einheimische Fusel (Brandy, Rum, Wodka) sowie Rot- oder Weißwein aus der Plastik-Box), sowie natürlich Fanta, Sprite, Cola.
Das Personal ist in der Regel auch ohne ständige Trinkgeldimpfung recht freundlich. Beschwerden werden größtenteils zeitnah erledigt, falls es möglich ist. Wir hatten es allerdings bei unserem Aufenthalt nicht geschafft, eine Bodenmatte im Bad zu erhalten. Im Restaurant ist die Bedienung nach etwas Trinkgeld (wir gaben pro Tag 1 €) schon etwas aufmerksamer und freundlicher.
In der Umgebung kann man außer den beiden Nachbarhotels "Ali Baba" und "Jasmin" und dem "Aqualand" gegenüber der Hauptstraße nicht viel finden. Der Pool im Jasmin ist winzig klein, dafür ist der im Ali Baba riesig groß. Es gibt zwar einige kleinere Einzelhandelsgeschäfte vor dem Hotel, ebenso wie beim Jasmin, wir haben jedoch wegen der nervigen Verkäufer auf einen näheren Besuch verzichtet. Wenn, wie häufig, starker Wind weht, kann man den Surfern und Kite-Surfern am Strand neben dem Hotel Jasmin zuschauen. Die Nähe zum Flughaben (15 min Fahrzeit) muss man teuer bezahlen. Da ständig der Wind von Norden weht (das Hotel liegt weit im Süden von Hurghada), hat man manchmal alle 5 min das Vergnügen, den Anflug der Flugzeuge mitzuerleben. Diese umrunden beim Anflug nach einer Wendeschleife über dem Meer sogar zweimal die Hotelanlagen. Sogar nachts gibt es etliche Flüge, die einen aus dem Schlaf reißen. Gott sei Dank müssen sie aus demselben Grund nach Norden starten, da freuen sich sicher die Gäste der Hotels im Norden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Vom Aufenthalt am Pool wird abgeraten, es sei denn, man hat keinen Gespächsstoff für Unterhaltung, kann mit einem Buch nichts anfangen und möchte den ganzen Tag wummernde Discomusic, meist brüllend laut. Versuche, auch von anderen Gästen, dies einzuschränken, waren nur kurzfristig von geringer Wirkung. Man wird auch am Strand noch davon beschallt. Wassergymnastik, wie sich russische Animateure die vorstellen, gibt es um 11. 30 Uhr. Ansonsten kann man die Animation vergessen. Abends gibt es ein Programm, das unter wechselnden Titeln, immer wieder dargeboten wird (Glastreten und Feuerspucken) mit endlosen Pausen, um verschiedene Zuschauer als Zeugen auf die Bühne zu begleiten. Mehr haben wir nicht gesehen, da wir auf die Wahl des russischen oder ukrainischen Mr. Aladdin nicht scharf waren. Im Jasmin gibt es jeden Abend eine Tanzshow, die so aussieht, dass die Gäste auf der Bühne tanzen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hans-Dirk |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 10 |