- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Anlage ist eigentlich gut geplant und macht zunächst einen guten Eindruck. Kein großer Kasten, sondern sechs Blocks mit höchstens vier Stockwerken, um eine ganz ansprechend wirkende Poolanlage herum. Wer allerdings Pech hat, bezieht ein Zimmer im Erdgeschoß unmittelbar vor der Animationsbühne und darf sich die Kinderbelustigung, grausige Quizzspielchen für Erwachsene und ähnliches ca. alle zwei Stunden ganz dicht aus der Nähe ansehen und das von morgens zehn bis abends elf. Andere Zimmer gehen auf die Hauptdurchgangstraße des Ortes hinaus. Wer spanisches Fahrverhalten kennt, weiß um welchen Lärmpegel es dabei geht. Es gibt allerdings auch Zimmer mit Blick auf Gomera und den Teide in den oberen Stockwerken. - Die Anlage ist nicht neuesten Datums. Alles ist bei näherem Hinsehn ein bißchen schmierig und verbraucht. Elektroinstallationen liegen blank oder die Farbe blättert trotz ständiger Übertünchung großflächig herunter. In den Treppenhäusern ist es miefig. Der Aufzug wirkt wenig vertrauenerweckend - Das Publikum ist international und sehr gemischt. Wer auf gepflegte Umgangsformen Wert legt, wird sich nicht unbedingt wohl fühlen. Es wird viel herumgelärmt, was teils spanischer Lebensweise entspricht (super!), teils dem schlechten Benehmen der Gäste zuzuschreiben ist (auweia!). In der Zeit, in der wir dort waren, war das Haus eine Woche lang vollbesetzt bis zur Halskrause. Das mag für die BarceloGruppe ein schöner Geschäftserfolg sein, aber für den Urlauber ist es schlichtweg eine Tortur und alles andere als erholsam, wenn von fast allem zu wenig da ist. Zu wenige freie Eßplätze, zuwenige Liegen und Sonnenschirme, zu wenig Personal etc. etc. Nach ein paar Tagen entspannte sich die Lage, aber gut war sie immer noch nicht.
Wie gehabt: Gut geplant, aber heftig gebrauchter Zustand. Die sogenannte Schlafcouch ist, gelinde gesagt, ein Witz. Sie ist zum schlafen ungeeignet. Bitten um eine Verbesserung werden rundweg abgelehnt. In der Küche fehlt eine Möglichkeit Kaffee zu kochen, wie überhaupt die Einrichtung sehr spartanisch ist. Unser Kühlschrank verriet uns etwas die Vorlieben unserer Vorgänger per Duftnote. - Der Roomservice zeigt stark schwankende Leistungen. Mal ist alles picobello, mal gibt's nur einen schnellen Wisch. - Die Klimaanlage röhrt wie ein alter Lastwagen.
Einzig treffender Ausdruck: FURCHTBAR ! Sie geben sich ja wirklich Mühe, aber sie schaffen es einfach nicht. Angefangen damit, daß fast sämtliche Speisen entweder verkocht und matschig auf dem Büffet liegen, oder jegliches Fleisch trocken und zäh auf dem Teller landet. Die Gerichte sollen teils spanisch daherkommen, sind aber höchstens ein fader Abklatsch. Resteverwertung ist gang und gäbe. Gab es heute "pollo" als Fleischgang, so findet sich garantiert morgen bei den Salaten "ensalata con pollo". Bei Vollbelegung artet die Jagd nach etwas Essbarem teilweise unter den Gästen aus. Mit überflüssigem Schnickschnack wie geordneten Warteschlangen oder Höflichkeit hält man sich da nicht auf. Man bedient sich mit den Fingern oder sticht schonmal mit der Gabel zu, wenn ein anderer etwas greifen will, was man schon für sich ausgeguckt hatte. Wenn Speisen nachgefüllt werden sollen, schafft es die Küchenhilfe oft nicht bis zum vorgesehenen Platz am Büffet, sondern sie wird schon auf dem Weg dorthin geplündert. Die sprichwörtliche Schlacht am kalten Büffet findet wirklich statt. Morgens gibt es eine ellenlange Warteschlange an der Kaffeemaschine, wo man eine halbe Ewigkeit für eine grausige Plörre wartet. Die andere Warteschlange steht noch draussen vor dem Speisesaal und schaut ungeduldig herein, weil es zuwenige freie Tische gibt. Alle Stühle - ausser den Metallstühlen im Außenbereich -sind nicht nur leicht bekleckert, nein, sie sind wiklich alle ausnahmslos mit einer Klecker- bzw. Speiseresteschicht überzogen. - Das Personal ist freundlich, beschränkt ist sich aber eigentlich nur auf das Wegtragen von gebrauchten Tellern, oftmals schneller als dem Gast lieb ist, der noch mit dem zähen Etwas in seinem Mund beschäftigt ist. Insgesamt sind die Mitarbeiter schlichtweg überfordert.
Diese Rubrik bleibt fast unbeschrieben, weil Service kaum vorhanden. Einzig erwähnenswert: Stört sich jemand an herumliegenden Müllsäcken in den Treppenhäusern ? Die Katze jedenfalls nicht, sie fischt sich noch ein paar Knöchelchen heraus und räumt sie nicht hinter sich weg. Wer will ihr das verdenken ?
Das Hotel liegt direkt am Ortseingang von Playa Arenal/Puerto Santiago/Los Gigantes an der Küstenstraße. Der einzige (schwarze) Strand liegt ca. 800 Meter weiter, was bei Temperaturen um 40 C° im Schatten auch unangenehm weit weg sein kann. Strand und Wasser machen einen sauberen Eindruck. Man kann Liegen und Sonnenschirme für jeweils 2 € pro Tag leihen. Sonnenschirme waren aber oft schon am Vormittag nicht mehr verfügbar und ohne hält man es kaum lange aus. Der Ort besteht aus nicht viel mehr als aus Hotels und Appartmentanlagen, die aber noch nicht so zahlreich in die umliegenden Hügel geklotzt wurden wie anderswo auf Teneriffa. Aber es wird am Ortsrand an verschiedenen Stellen in großem Stil gebaut, so daß die relative Ruhe bald Vergangenheit sein dürfte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Poolanlage zieht sich durch den ganzen Mittelteil der Anlage. Aufgegliedert in vier Areale ist sie im Grunde gut geplant. Aber was nützt es, wenn man keine Chance hat sich dort niederzulassen, weil schon morgens um halb acht alle Liegen per Handtuch reserviert werden ? Bei Vollbelegung ist ausschlafen leider ein Luxus, den man später am Tag bereut. Die viel zu wenigen Sonnenschirme (ca. 20) sind samt und sonders kaputt und zerschlissen. Die Liegen sind ebenfalls zu einem nicht unerheblichen Teil kaputt, d.h. es fehlen Armlehnen oder man kann sie nicht mehr verstellen o.ä. Die Auflagen waren morgens oft noch feucht vom Vortag und wiesen viele, viele Zigarettenlöcher auf. - Die Animation findet auf einer Bühne am mittleren Teil statt, ist aber im ganzen restlichen Bereich gut zu hören. Das intellektuelle Niveau liegt auf dem der Cucarachas, die sich unsichtbar machen.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Petra |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |