Alpengasthof Bidner

Der Alpengasthof Bidner ist ein grundsolider, familiengeführter Übernachtungs- und Gastronomiebetrieb. Sein Restaurant bietet warme Küche bis 20 Uhr. Die Inhaber betreiben außerdem die in Sichtweite gelegene Pension Zettersfeld, deren Übernachtungsgäste ihr Frühstück und ihr Abendessen im Alpengasthof Bidner einnehmen. Beide Häuser verfügen zusammen über 110 Betten. Hauptsaison ist der Winter, wenn Skifahrer aller Altersgruppen Zimmer belegen oder auch nur zu Mittag essen. Im Restaurant des Alpengasthofs Bidner werden zu Spitzenzeiten in der Ski-Saison zwischen 800 und 1200 Mittagessen an einem Tag serviert. Die Preise pro Person und Übernachtung betragen im Sommer 20,00 Euro für Übernachtung mit Frühstück. Für zwei Personen kommen für eine Woche mit sieben Übernachtungen auf diese Weise 280,00 Euro zustande. – Die Stadt Lienz verlangt außerdem eine Kurtaxe in Höhe von 2,00 Euro pro Person und Übernachtung. Über Ebay hatten wir einen Reisegutschein von Touridat mit sieben Übernachtungen für 299,00 Euro erworben. Von diesen 299 Euro verbleiben etwa 30 Euro bei ebay. Auch Touridat kassiert einen Teil des Betrags, etwa 20 Euro. So erhielt der Alpengasthof Bidner von den von uns bezahlten 299 Euro nur ca. 250 Euro, weit weniger als den regulären Preis für Übernachtung mit Frühstück. Was kann oder soll man zu diesem sagenhaften Preis von 250 Euro (für den Gasthof!) erwarten, fairerweise? Zu diesem Preis – wir bezahlten, wie gesagt, 299 Euro, von denen ca. 30 Euro bei Ebay blieben und ca. 20 Euro bei Touridat – erhielten wir zusätzlich Abend für Abend ein Vier-Gänge Abendessen sowie die Möglichkeit, sich aus den Zutaten des Frühstücksbüffets ein Lunch-Paket zusammenzustellen. Was uns zu dem von uns bezahlten Preis geboten wurde, ist schier unglaublich und eine unternehmerische Meisterleistung. – Meckern verbietet sich dabei ganz von selbst. Der Alpengasthof Bidner verfügt in Nord-Süd-Ausrichtung über einen Gastraum für Restaurantgäste und eine Außenterasse, die mit vielen Kübeln voller Blumen geschmückt ist. Dieser Gastraum geht über in einen weiteren Gastraum in Ost-West-Ausrichtung, in dem die Übernachtungsgäste Platz nehmen. In Ost-West-Ausrichtung ist ebenfalls ein Wintergarten vorhanden, dessen moderne Glasdach-Glaswand teilweise zur Seite geschoben werden kann, so dass aus dem Wintergarten eine Außenterasse wird. Am Gasthof stehen kostenlose PKW-Parkplätze zu Verfügung. Einen Lift gibt es nicht. Wer aus Deutschland über die Inntal-Autobahn A93 (in Österreich A12) anreist, sollte ab Mittersil die Mautstrecke über Matrei wählen. Für eine Mautgebühr von nur 11 Euro spart man etwa 100 Kilometer Strecke und mehr als eine Stunde Fahrzeit. Mit dem Erwerb der Osttirol-Card, die es als Sieben-Tages-Karte für 49,50 Euro pro Person und als Drei-Tages-Karte für 38,00 Euro für pro Person gibt, kann man pro Tag je eine Berg- und Talfahrt bei verschiedenen Seilbahnen in Osttirol/Österreich und Südtirol/Italien in Anspruch nehmen.

Für einen Aufpreis von einmalig zehn Euro erhielten wir ein Zimmer mit Balkon. Dort standen kleine Liegestühle zu Verfügung, einen Balkontisch gab es nicht. Unser Zimmer in der ersten Etage hatte einschließlich Bad mit Waschbecken, Toilette und Duschkabine eine Grundfläche von ca. fünf mal fünf Metern. Die Zimmerdecke im Schlaf- und Eingangsbereich sowie im Bad war mit Holzpaneelen verschalt. Es vermittelte eher einen edlen Eindruck. Hier haben wir uns sofort wohlgefühlt. An einer Zimmerecke war ein kleiner Röhren-Farbfernseher an der Wand angebracht. Die Fernbedienung dazu wurde gegen eine Kaution von fünf Euro ausgehändigt. Die in Bad und Zimmer aufgehängten Spiegel sind bis zu einer Körpergröße von ca. 175 cm Metern benutzbar. Das Doppelbett hatte einen dickwandigen Massivholzkorpus. Die beiden tief darinliegenden Matrazen waren mit einem doppelt breiten Spannbettuch zusammengehalten und wirkten somit wie eine einzige, große Matraze. Sehr angenehm: Die Matraze lag tief innerhalb des Korpus und konnte so nicht verrutschen oder wegrutschen. Die Nachttisch-Konsolen waren, wie auch der Kleiderschrank, der Tisch und zwei Stühle aus hochwertigem Massivholz gefertigt.. An der Zimmerdecke befand sich neben einer dunklen Leuchte zusätzlich ein Rauchmelder. Angenehm helles oder auch indirektes Licht konnte mit den beiden Nachttischlampen erzeugt werden, die jeweils über eine klare 77 Watt-Birne verfügten. Die Zentralheizung im Schlafbereich hatte eine Breite von ca. 150 cm, die Zentralheizung im Bad war etwa halb so breit. Es wurden zwei Zahnputzbecher zu Verfügung gestellt. Wie in österrreichischen Pensionen üblich, wurde keine Seife / kein Duschgel / kein Shampoo zu Verfügung gestellt. Ein elektrischer Haartrockner war ebenfalls nicht vorhanden. Angenehm waren die beiden Wasserhähne für Kalt- und Warmwasser, mit denen Wassermenge und Temperatur viel granularer eingestellt werden kann als dies mit einem Mischhebel möglich wäre.

Der Gastraum, in dem für die Übernachtungsgäste Abendessen und Frühstück serviert werden, wird sehr angenehm leise und kaum wahrnehmbar mit Musik aus einem lokalen Radiosender beschallt. Edle Bose-Lautsprecher machen dies möglich. Für Übernachtungsgäste wird jeweils ein Tisch reserviert, auf dem ein Namensschildchen aufgestellt ist. Kaffee, heiße Milch und heißes Wasser werden in großen Spenderbehältern vorgehalten. Kurz vor Ende der Frühstückszeit leer gewordene Wurst- und Käseplatten oder auch der Joghurt-Krug werden wieder aufgefüllt. Das ist ein Service! Der Aufenthalt im Alpengasthof Bidner beginnt für Übernachtungsgäste mit einem von Tag zu Tag wechselnden, sehr üppigen, Vier-Gang-Abendessen: Suppe, Vorspeise oder Salat, Hauptgericht, Dessert. Zum Frühstück werden zum Teil auch Produkte aus eigener Herstellung angeboten. Dazu gehören vor allem Butter und Graukäse, eine österreichische Variante des Harzer Käses / Handkäse. Die Preise für Getränke sind moderat. Für ein großes Bier, 0,5 Liter werden 2,90 Euro berechnet. Für eine Zwei-Liter-Cola-Flasche, mit aufs Zimmer genommen, werden 2,80 Euro berechnet.

Die Inhaber und ihre Mitarbeiter sind mit viel Herzblut dabei, ihren Gästen einen angenehmen und schönen Aufenthalt in ihrem Gasthof zu ermöglichen. Wie mit anderen Österreichern duzen sich die Inhaber auch mit ihren Gästen. Dies ist nicht böse gemeint, im Gegenteil. Auf diese Weise gelingt es ihnen, ein persönliches Verhältnis zu ihren Gästen aufzubauen. Einem Gästepaar, das sich partout nicht zwischen einem Zimmer mit Balkon und einem Zimmer ohne Balkon entscheiden konnte, wurden kurzerhand beide Zimmerschlüssel ausgehändigt. So konnten sie sich in aller Ruhe für eines der beiden Zimmer entscheiden. Der Alpengasthof Bidner bietet einen kostenlosen Internet-Zugang über ein unverschlüsseltes, unsicheres WLAN zu folgenden Modalitäten: Es kann dreißig Minuten lang gesurft werden, danach tritt eine Sperre von sechzig Minuten ein. Ohne diese Wartezeiten gibt es die Möglichkeit, für fünf Euro eine Woche lang mit zwei Geräten mit dem Internet verbunden zu sein. Auf dem Zimmer war das WLAN mit excellenter Signalstärke zu empfangen während die Signalstärke im Gastraum nicht so stark war. Eine excellente WLAN-Signalstärke auf dem Zimmer ist leider nur sehr selten in Hotels anzutreffen. Dies ist ein Riesen-Pluspunkt für den Alpengasthof Bidner. Die Inhaberfamilie Schneider, allen voran Sonja, haben Freude daran und großen Elan, ihre Gäste zu beraten und das bestmögliche für sie zu finden. Ohne Sonjas Hinweis auf die Osttirol-Card hätten wir viele unnötige Ausgaben gehabt und hätten von vielen, interessanten Zielen in Ost- und Südtirol nichts erfahren. Für Vegetarier wurde beim Vier-Gänge-Abendessen immer eine sehr schmackhafte, fleischlose Alternative zu den Fleischgerichten geboten.

Der Alpengasthof Bidner liegt in den Lienzer Dolomiten ca. 1800 Meter über dem Meeresspiegel etwa 1000 Meter über Lienz, der Bezirkshauptstadt Osttirols. Bis zu den Seilbahnen Zettersfeldbahn (mit Gondeln) sowie Steiner-Mandelbahn (mit Sesselliften) sind es ca. dreihundert Meter. Der Ausblick von der Außenterasse auf Lienz und das Drau-Tal ist überwältigend. Zur Bergseite blickt man auf Almen mit weidenden Kühen und zwei Sessellifte. Am Himmel sind außer in großer Höhe vorbeifliegenden Flugzeugen auch Gleitschirmflieger zu sehen. De facto handelt es sich um einen Luftkurort mit einer angenehm, frischen Bergluft. Unweit des Gasthofes fließen zwei Gebirgsbäche, deren Rauschen man bei geöffnetem Fenster oder beim Aufenthalt im Freien hört. Je nach Windgeschwindigkeit kann eine Fahrt mit der Zettersfeldbahn für die knapp drei Kilometer lange Strecke, die eine Höhendifferenz von ca. 1100 Metern bewältigt, zwischen der Talstation in Gaimberg und der Bergstation in Zetterfeld zwischen ca. zehn und ca. zwanzig Minuten dauern. Zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr verkehrt die Zettersfeldbahn nicht. Ebenso nicht zwischen 16.45 Uhr und 09.00 Uhr am Folgetag. Bei Schlechtwetter verkehrt die Zettersfeldbahn nur etwa einmal pro Stunde. Außer per Seilbahn ist der Alpengasthof Bidner auch mit dem Auto über eine ca. zehn Kilometer lange, zum Teil sehr steile Serpentinenstrecke zu erreichen. Für diese Serpentinenstrecke wird eine Mautgebühr erhoben. Die Mautgebühr für eine Woche beträgt 19 Euro. Eine Herausforderung ist diese Serpentinenstrecke nicht nur wegen der Steigung und vielen, z.T. sehr engen Kurven (Kehren), sondern auch wegen unzähliger Schlaglöcher und in den Asphalt gefrästen, ca. 5 cm breiten und ca. 7 cm tiefen Wasserablaufspalten. Wer einen baldigen Reifenwechsel plant, kann getrost über diese Wasserablaufspalten drüberbrettern. Sollen die Autoreifen noch etwas länger halten, könnte eine vorsichtigere Fahrweise angesagt sein. Vom Alpengasthof Bidner aus hat man einen grandiosen Blick auf Lienz, das Drautal und die vielen umgebenden Berge. Dieser Ausblick kann sich von Tag zu Tag bzw. von Stunde zu Stunde sehr verändern, wie es die zahlreichen Fotos belegen. Die im Drautal und Iseltal gelegene Bezirkshauptstadt Lienz verfügt über gute und interessante Einkaufsmöglichkeiten. Etwas außerhalb der Altstadt von Lienz liegen die Lebensmittelmärkte Hofer (das österreichische Pendant zu Aldi Süd), Lidl, Billa und Spar auf einer Distanz von ca. dreihundert Metern dicht beieinander.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Mit der Osttirol-Card eröffnen sich in Lienz und Umgebung zahlreiche Möglichkeiten, deren Inanspruchnahme bereits im Kartenpreis inbegriffen sind. Es gibt viel mehr Freizeitmöglichkeiten als man ein einer einzigen Woche wahrnehmen kann.