Alpenhotel Weitlanbrunn

Das Hotel unter italienischer Leitung sieht zwar auf einigen Katalogfotos etwas "angestaubt " aus, bietet aber alle Annehmlichkeiten die man von einem 4-Sterne-Haus erwarten kann. Vieles im Innebereich ist sicher erst kürzlich renoviert worden (z.B. haben wir mit Freude in der Lobby ganz neue Sessel vorgefunden). Auffällig war der hohe Anteil an italienischen Familien (jeder der das mal erlebt hat weiß was das z.B. in Bezug auf Lautstärke in den Abendstunden bedeutet). Ingesamt ist das Hotel offenbar stärker hin nach Italien orientiert als nach Österreich - ob Personal-Herkunft, Skigebiet-Empfehlungen, Skischul-Kooperation oder Krankenhaus-Empfehlung, es wird eigentlich immer nach Italien verwiesen, obwohl man in Österreich ist. Wir haben uns trotzdem beide Skigebiete angesehen und uns dann für das in Sillian entschieden. Am An- und Abreisetag einen Koffer-Wagen am Empfang holen und damit das ganze Gepäck vom Auto zum Zimmer transportieren. Bademantel am Empfang gegen Unterschrift erhältlich - damit kann man sich im Zimmer umziehen und dann im Bademantel durch den "Ausgang" zum Poolbereich gehen, die Umkleiden dort und auch der "offizielle" Weg dorthin (NUR durch den linken Fahrstuhl) sind nicht unbedingt der Hit.

Unser "Familienzimmer" war offenbar ein durchaus geräumiges Doppelzimmer, welches mit einer Art Modulbett und einem weiteren Zustellbett zu einem Familienzimmer mit 4 Betten umgestaltet wurde. Dafür mußte offenbar ein Sessel und ein kleiner Tisch weichen - beides stand auf dem Hotelflur, nicht nur bei uns sondern vor fast allen Zimmern - offensichtlich war das Hotel bis an die Kapazitätsgrenze (und teilweise darüber hinaus, siehe Kommentar Restaurant) belegt. Ein kleiner TV Flatscreen war vorhanden (wobei sich die Kids aufgeregt haben daß KIKA nicht empfangen wurde - aus unserer Sicht kein großes Problem).

An zwei Abenden in der Woche gab es Buffet, an den anderen Abenden Menü, für welches man für drei Gänge am Morgen des Tages die Auswahl für den Abend trifft. Für Kinder gibt es eine eigene Menükarte mit eigenen Kindgerechten Menüs (Nudeln mit Soße etc.) - aber auch wer als Erwachsener mal Lust auf einen Gang aus der Kinderkarte hatte konnte diesen auswählen und umgekehrt, alles kein Problem. Das Essen war gut zusammengestellt, sehr lecker, und durchaus ausreichend. Nachschlag eines besonders leckeren Gerichts? Kein Problem. Aschermittwoch gab es fast ausschließlich Fischgerichte in allen Gängen - etwas zu viel für unseren Geschmack, aber im Grunde kein Problem. Wenn es überhaupt etwas im Gastronomiebereich zu bemängeln gab, dann vielleicht die "hohe Packdichte" an Tischen und Gästen. Das Hotel war offenbar so stark gebucht, daß auch mit Zusatztischen im Foyer (und damit außerhalb des Restaurants) nicht alle Gäste gleichzeitig essen konnten und daher einige Familien (wir gottseidank nicht!) gebeten wurden, zu etwas späteren Essenszeiten zu kommen weil ansonsten einfach kein Tisch mehr frei war. Und wer wie ich dann auch noch aufgrund von Skiunfall kurzfristig alle Wege mit Gehhilfen zurücklegen mußte hatte redlich Mühe heil zum zugewiesenen Tisch und zurück zu kommen :) Bei "normaler" Belegung des Hotels ist das aber vermutlich alles etwas lockerer. Erwähnenswert ist noch, daß es trotz AI-Verpflegung KEIN Mittagessen gibt. Das steht auch vielfach in allen Beschreibungen, aber nach den (vorher auch gelesenen) Bewertungen anderer war das einigen nicht klar. Nach dem Frühstück (bis 10:00) gibt es ab 11:00 Kaffee und Tee in der Lobby for free, und von 14:30-16:30 gibt es jeden Tag eine Suppe, belegte Brote und eine Variation von leckerem Blechkuchen. Das hat zur Folge, daß jeden Tag um ca. 16:25 die Skifahrer reingestürmt kommen in der Hoffnung noch ein paar Stücke Kuchen zu ergattern - jeden Tag wieder ein nettes Schauspiel. Ab 18:30 gibt es dann Abendessen. Wohl gemerkt, außerhalb des AI-Pakets (i.e. gegen Bezahlung) können den ganzen Tag Speisen und Getränke jeder Art geordert werden - und die 2,80 € für den Latte Macchiato lohnen sich geschmacklich durchaus im Vergleich zum AI-Kaffee.

Das vorwiegend italienische aber mehrheitlich sehr gut deutschsprachige Personal war durch die Bank ausgezeichnet, stets freundlich und lösungsorient - bravo! Dem Kind ist das Bett zu hart? - Kein Problem, wird noch eine Matratze zusätzlich aufgelegt. Es gibt außer Wasser kein Diabetiker-geeignetes Getränk im (durchaus umfangreichen)AI-Paket? - Kein Problem, wird halt kurzfristig eines hinzugenommen. Usw. Ob Arztadresse nach dem Skiunfall, Dinner-Reserve für den Krankenhaus-Rückkehrer oder Abfahrzeiten für die Bahn nach Lienz - alles kein Problem.

Das Hotel liegt außerhalb von Sillian in Arnbach und hat sozusagen einen eigenen Bahnsteig ("Weitlanbrunn") an der Bahnlinie Innichen-Lienz. Man kann vom Hotel aus schöne Spaziergänge machen oder direkt vor dem Hotel einen kleinen Hügel zum Schlittenfahren nutzen (das Hotel stellt dafür einige Schlitten kostenlos bereit). Zu den Skigebieten muss man aber ein paar Kilometer fahren (wir sind mit dem Auto gefahren, es soll aber auch einen Skibus geben den wir aber nicht gesehen haben). Der Parkplatz neben dem Hotel ist ausreichend groß, und zum Aus- und Einladen haben ca. 4 Autos direkt vor dem Eingang Platz. Sillian hat sich selbst als "Faschingshochburg" tituliert (einfach mal nach "Rante Putante" googeln) - entsprechend voll war es in der Faschingswoche nicht nur wegen der Ferien in NL, D und I. Die Restaurants und Bars außerhalb unseres Hotels waren übrigens alle sehr stark verraucht, das ist man gar nicht mehr gewohnt wenn man aus Bayern kommt.

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Die Badelandschaft viel etwas gegenüber dem Rest des Hotels ab. Die Gestaltung als "Felsenlandschaft" mit Mini-Wasserfall und Mini-Rutsche war zwar ganz nett, aber das Wasser viel zu kalt. Selbst die größten Wasserratten haben es immer nur kurz ausgehalten und sind nach kurzer Zeit mit blauen Lippen wieder aus dem Wasser gekommen. Der Wasserfall wurde im 30-Minuten-Wechsel mit der Rutsche betrieben. Daher haben die Kids immer versucht die halbe Stunde mit Rutschenbetrieb abzupassen, so daß es immer so eine Art "halbe Rushhour" gab. Die Umkleiden und der Weg dorthin war etwas gewöhnungsbedürftig: Offizieller Zugang zum Schwimmbad war "durch den linken Aufzug", wo mit dem Zimmerschlüssel die "hintere" Türe geöffnet werden konnte. Da kam man in einen ca. 4mx4m großen "Umkleide-Vorraum", in dem es außer einem Stuhl keinerlei Ablagemöglichkeiten gab. Im Schwimmbad selbst gab es dann (wenn man es weiß, und eigentlich schon umgezogen sein sollte) noch eine Treppe nach unten in einen weiteren Umkleidebereich mit 3 Duschen und einigen abschließbaren Fächern, zu denen aber kein einziger Schlüssel vorhanden war. Nunja, man kann sich ja auch anders behelfen. Zum Schwimmbadbereich gehört auch eine kleine Sauna, vor der es allerdings auch keinerlei Ablagemöglichkeiten gab, was ja kein wirklich großes Problem ist da man ja auch nicht mehr viel zum Ablegen anhat :)