Alpenrose - Familux Resort

Mitte November 2011 haben wir den Preis aus einem Wettbewerb für 5 Nächte im Hotel Alpenrose in Lermoos eingelöst. Die Vorfreude war riesig, das Haus soll das beste Kinderhotel in Europa sein. Lermoos ist von Zürich aus bei freier Fahrt in rund 3 Stunden zu errichen (via Arlberg). In der hoteleigenen kostenlosen Garage stehen fast ausschliesslich Luxuswagen. Das Hotel macht von aussen einen äusserst gepflegten Eindruck. Die Sauberkeit im Haus ist durchwegs sehr gut. Die Gästestruktur kann als gehoben betrachtet werden, bereits 2-jährige laufen in Armani, Hilfiger und Ralph Lauren rum. In der hoteleigenen Boutique kann man sich mit Luxuskleidern für jede Altersklasse zu horrenden Preisen eindecken. Ich kann die vielen positiven Bewertungen absolut verstehen, das Haus hat sehr viele luxuriöse Zimmer und Suiten und bietet wirklich sehr viel für die gut zahlende Klientel. Hätte man uns ernst genommen und hilfsbereit bedient, so wäre die Bewertung ganz sicher positiv ausgefallen. Stammgäste dieses Hauses werden wir so sicher nicht.

Vorweg: Hände Weg vom Zimmer Nr. 114 'Wetterstein'. Dass wir als Wettbewerbsgewinner nicht eine Suite zugeteilt bekommen, war klar. Aber ein solches Zimmer darf ein Qualitätshaus wie das Hotel Alpenrose nicht im Angebot führen. So roch es täglich und bis spät in die Nacht hinein nach Küchenabluft. Das Schlimmste war aber die unsäglich hohe Temperatur rund um die Uhr. Draussen waren Temperaturen um den Gefrierpunkt, drinnen sicher 30 Grad, auch nachts, immer. Und dies lag nicht am Liebesleben von mir und meiner Frau. Die Heizung war ausgeschaltet. Wir schliefen ohne Decke im T-Shirt und kurzer Hose und schwitzten so manches T-Shirt durch. Stosslüften ging, aber nach 5 Minuten war wieder Sauna. Die Balkontüre offen halten ging auch nicht, da unser Sohn direkt neben der Türe auf dem umgeklappten Sofa schlief. Verliess man das Zimmer, war auf dem Flur angenehme Kühle, kam man wieder herein, lief man ein eine Hitzewand. An der Rezeption interessierte sich niemand für unser Problem - wir sollten doch einfach die Heizung runterdrehen. Man wollte sich ferner darum kümmern. Gehört haben wir nie mehr etwas. Im Nachhinein würden wir einfach auf ein neues Zimmer beharren. Aber eben, im Nachinein weiss man es immer besser. Nach vier Nächten entschieden wir uns für eine vorzeitige Abreise, da wir jede Nacht so heiss hatten, dass wir kaum schlafen konnten. Spannend: Am Abreisetag sah ich zufällig einen Haustechniker vorbeilaufen und sprach ihn an. Er kam kurz zu uns ins Zimmer und hatte nach einigen Sekunden bereits Schweissperlen auf der Stirn. Und jetzt das: Er meinte, er schaue sofort für uns, dass wir ein neues Zimmer kriegen, das sei ja eine Zumutung. Nun ja, wir hatten unsere Sachen bereits im Auto gepackt und nicht wirklich Lust, wieder alles umzupacken. Nebenbei erfuhr mein Sohn von seinen Miniclubkumpanen, dass alle in ihrem Zimmer eine Legobox zum Spielen vorfanden. Im Zimmer 'Wetterstein' war da gar nichts. Und zu guter letzt: Im Zimmer 'Wetterstein' ist 2x das exakt gleiche Bild aufgehängt, unser Sohn hat dies bemerkt. Das Ganze sieht nicht sehr vorteilhaft aus.

Frühstück: Gutes und breites Angebot, wie in Häusern mit dieser Sternenklasse üblich. Absolut TOP: Eine Maschine, welche frischen Orangensaft presst. Mittagessen: Selbstbedienungsbuffet mit gutem Anbebot. Qualität gut, Salate Gemüse und Früchte sind sehr frisch. Das Fleisch wird frisch zubereitet und ist lecker. Pommesfrites sind immer heiss und knackig. Die Suppen dagegen waren täglich schlicht ungeniessbar. Abendessen: Am Morgen wird entschieden, was man am Abend zu essen wünscht. Dies macht insofern Sinn, dass der Küchenchef in etwa weiss, wieviel er zu kochen braucht. Die Qualität war - bis auf die Suppe - meist sehr gut und man hat die Qual der Wahl bspw. zwischen einer halben Languste, einem echten Wiener Schnitzel oder einem Rehrücken. Auffallend positiv sind die kostenfreien Süssgetränke, Kaffee, Tee. Ein Weizenbier kostet nur 3.30 EUR. Hut ab!

Vorweg das Positive: Das Personal im Kinderclub ist ausnahmslos klasse. Unser Sohn hatte sehr viel Freude an den diversen Ausflügen, Basteleien und Unternehmungen im 'Miniclub'. Ebenso gut und ausgesprochen freundlich war Yvonne, welche uns allabendlich das Essen an den Tisch brachte. Erschreckend gelangweilt und lustlos empfanden wir die Mitarbeiter an der Rezeption. Den Weg nach Garmisch Partenkirchen (20 Minuten Entfernung) kannte die Mitarbeiterin im Dirndl nicht. Ebensowenig gingen die Mitarbeiter der Rezeption auf Reklamationen betreffend die viel zu hohe Zimmertemparatur ein. Kein Interesse. Kein Lächeln. Null Hilfsbereitschaft. Passend dazu bei unserer Abreise: 'Sie erhalten von uns noch ein Geschenk, was wollen Sie, einen Wein oder ein Kochbuch?', so ein hagerer Angestellter hinter der Empfangstheke. Wir haben uns für Letzteres entschieden. Keine Nachfrage, wie uns der Aufenthalt gefallen hat, nichts, rein gar nichts. 'Auf Wiedersehen, gute Heimfahrt' war alles, die Dame nebenan tippte in den PC und würdigte uns keines Blickes. Die Mitarbeiter, welche die Speisen zubereiten, sind weder freundlich noch unfreundlich, sie sind einfach da und machen ihre Arbeit.

Lermoos ist ein kleiner Ort ennet des Fernpasses, wobei das Wort 'Pass' doch etwas übertrieben ist. Vom Hotel aus hat man eine wunderbare Sicht auf die Zugspitze. Die Autofahrt nach Garmisch Partenkirchen ist in ca. 20 Minuten zu bewältigen. Das Schloss Neuschwanstein ist in der Nähe. Bereits um 14.15 Uhr liegt das ganze Haus im Schatten, die Sonne verschwindet bereits hinter den Bergen. In den Wintermonaten dürfte dies noch gravierender sein.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Top Piratenland mit Schiff, Wasserkanonen und und und für die Kids. Ebenso stehen ein Innen-/Aussen- sowie ein kleiner Aussenpool zur Verfügung. Die Wassertemparatur ist gut und an der Hygiene ist nichts zu bemängeln. Die Saunalandschaft entspricht den Standards eines 4-Sternehauses vollumfänglich. Kostenfreies frisches Obst liegt auf. Im Businessraum stehen zwei kostenfreie Internetzugänge zur Verfügung. Die Bildschirme sind jedoch viel zu klein und entsprechen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen.