Empfang: Bei der Anreise lief gerade irgend ein Skirennen mit Österreichischer Partizipation, was die gesamte Crew davon abgehalten hatte, uns 'wahrzunehmen'. Ein kurzes "Der Hirscher fährt gerade, komme gleich!" Hätten wir mit Humor genommen. Als es dann aber nur hieß, keine Zeit, der Chef erklärt ihnen eh alles am Apero heute Abend um 1800 Uhr, fühlten wir uns definitiv nicht wie in einem Viersterne-Hotel in Empfang genommen. Apero: Wir liessen uns die Laune nicht verderben und gelangten dann per 1755 an den Apero. Die Stimmung war durchzogen. Angestellte äußerten sich abfällig über jemanden der noch fehlte, immer müsse man auf den warten. Um 1810 durften wir dann ein Gläschen Prosecco oder ähnliches - mit Zapfen, knapp genießbar - in die Hand nehmen. Der Informationsgehalt der Veranstaltung war knapp ausreichend, dafür umso länger gestaltet. Man kann ja später noch fragen... Essen: Aufgrund eines 'Missverständnisses' bekamen wir unsere Vorspeise erst nach persönlichem Nachfragen. 1 1/4 Stunden nach dem Platz nehmen. Ausnahmslos alle anderen Tische waren 'bedient' und bereits wieder abgeräumt. Dem Fass den Boden rausgehauen hat dann die Argumentation der Chefin, das sei passiert, weil wir halt keinen Wein bestellt hätten. Auf unsere Frage, ob hier eine Weinkonsumationspflicht herrsche ging sie nicht ein. Immerhin gab es ein aufgesetztes 'das tut uns leid'. Anzumerken ist hier noch, dass die Weine zwar sehr schön beschrieben werden, aber ein Preis ist nirgends zu finden. Das Frühstück - das muss man so zugestehen - ist sehr gut. Vielseitig und frisch. Fleischspeisen sind immer 'zu gut' durch gewesen. Zimmer: Wir waren in einem frisch renovierten Haupthauszimmer mit IR-Sauna usw. Das Zimmer an sich liess keine Wünsche - ausser vielleicht einem Teekocher/Kaffeemaschine/Minibar - offen. Sauber, bequeme Betten, einigermaßen ruhig, sehr schöne Dusche mit viel Platz! Den Balkon allerdings teilt man sich dann mit drei oder vier anderen Zimmern. Der Kunde ist König: Dieses Credo herrscht hier in diesem Hause definitiv nicht vor. Gerade wenn man mal auswärts essen geht, die Skischule besucht, usw. stellt man das grosse Gefälle fest, denn grundsätzlich sind die Leute hier im Pitztal alle sehr freundlich und authentisch. Gut, auch in diesem Hause gibt es authentisch freundliches Personal; der junge Kellner, der vom Chef de Service zwar ziemlich von oben herab behandelt wird, ist zB sehr aufmerksam und nett. Oder die Dame von der Massage. Das erste Lächeln in diesem Haus bekam ich erst am zweiten Tag von der Putzfrau geschenkt... Wir haben uns gefragt, ob hier alles in Ordnung ist (vlt. wurde der Konkurs eröffnet, es gab einen Todesfall beim Personal/Familie), denn so egal wie wir den Angestellten hier scheinbar sind, sind wir uns noch in keinem Hotel dieser Erde vorgekommen. Schade, aber vielleicht ist man einfach nicht auf Leute wie uns angewiesen. Dabei haben wir nicht einmal das günstigste Angebot gebucht... Aber vielleicht sollten wir einfach mehr Wein kredenzen, von dem wir keine Ahnung haben, wie viel er kostet ;-)...

Zimmer