- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Leo wurde im Jahr 2009 von der Hotel Roc-Kette übernommen und hat reichlich Arbeit vor sich, um sich von den "Altlasten" der Vergangenheit zu trennen. Das Haus an sich ist einer der typischen Touri-Bunker ohne Charme, was an sich nicht so wirklich gestört hat. Schlimmer waren der allgemein abgewohnte Zustand sowie Dinge, die ich nachfolgend noch beschreiben werde (Frühstück, Service etc.). Gäste zu unserer Reisezeit in erster Linie aus Deutschland und dem spanischen Festland. Viele Senioren jenseits der 60, was ich nicht als unangenehm empfand, denn die konnten sich wenigstens benehmen. Für Kurzreisen geeignet, wenn man mit den allgemeinen Einschränkungen im 3-Sterne-Bereich leben kann. Denn eins ist klar: Der Urlaub findet nicht nur im Hotel statt! Mallorca ist trotz aller Vorurteile eine phantastische Insel.
Ein klassisches abgewohntes 3-Sterne-Zimmer ohne Kühlschrank, ohne Mini-Bar und ohne Fön. Mittlere Größe, kleiner aber okayer Balkon, mietbarer Safe für 3 Euro pro Tag. Badezimmer in den Fugen schon mittelmäßig angeschimmelt. TV hat 2 deutsche Sender (3Sat und Sat1), man kann aber den rest dazumieten. Vorsicht! Bei uns waren ohne dass wir es angemietet hatten sämtliche Kanäle freigeschaltet, darunter als die (übrigens schlecht synchronisierten) Filme für Erwachsene. Ich stelle mir vor, dass man mit Kindern dieses Zimmer bezieht und der neugierige 7-jährige erstmal durch die Kanäle zappt und dann bei Kanal 25 den Schock seines Lebens bekommt. Auch wenn es sich lustig anhört, erleben möchte ich das nicht.
Ächz... wenn ich noch einmal hier das Wort "schmackhaft" in Bezug auf die Gastronomie dieses Hauses lese, dann beiße ich in die Tischkante. Zugegeben, ich kann nur das Frühstück beurteilen, aber das hat gereicht. Und wie! Rührei sieht aus wie schon mal gegessen, Teller sind allesamt patschnass (vielleicht mal die Spülmaschine zur Wartung schicken?), Brot kann man in jeglicher Form gegen die Wand werfen weil es staubtrocken und alt ist, und der Kaffee ist eine einzige Zumutung. Einzig die Spiegeleier waren in Ordnung. Zur Not halt eine Scheibe pan tostado drunter, anschließend ein bisschen Dosenobst, dann wurde man sogar halbwegs satt. Dass Mittag- und Abendessen besser sein sollen, will ich nicht glauben. Auch wenn es weh tut: Das Urteil kann nur "1 Stern" lauten.
Mein erster etwas größerer Kritikpunkt: Die Kollegen an der Rezeption. Sicher ist mir bewusst, dass alles nicht so busy abgeht wie in Deutschland. Das finde ich im Normalfall sogar gut. Aber die zur Schau gestellte Null-Bock-Attitüde nahezu sämtlicher Kollegen dort liegt an der Grenze zur Frechheit. Wenn man Glück hat, sind ausnahmsweise sogar mal gleich 2 Kollegen anzufinden. Im Normalfall jedoch entweder keiner oder ein überforderter Mitarbeiter. Englisch kann jeder dort, deutsch auch die meisten, und Spanischkenntnisse eröffnen quasi ungeahnte Möglichkeiten. Die Damen der Zimmerreinigung machen ihren Job mehr schlecht als Recht (Betten werden gemacht, Handtücher gewechselt, darüber hinaus passiert nicht viel), aber das hat uns bei den nur 4 Tagen Aufenthalt nicht so wirklich gestört.
DAS Kriterium für dieses Hotel schlechthin. 5 Minuten Transfer vom Son Sant Juan, keine 100 Meter zum schönen Strand. Die Flughafennähe ist nicht störend. Im Gegenteil, es ist ganz schön insb. abends die Flieger starten zu sehen. Zumal es wirklich nicht laut ist. Supermärkte gibt es wie Pommesbuden im Ruhrgebiet, also an jeder Ecke. Gut, nett und günstig essen kann man im Ballermännle (an der Strandpromenade links, ca. 200 Meter), eine nette Bar hat das Rodes (an der Strandpromenade rechts, ca. 50 Meter). Die Insel an sich erkundet man am besten mit einem gemieteten Auto. Das Hotel Leo arbeitet mit hiperrentacar zusammen. Dort gibt es gute Autos zu vernünftigen Preisen. Man muss zwar eine Kaution im Wert einer Tankfüllung vorstrecken, aber das Geld gibt es zurück wenn das Auto abgegeben wird.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Pool ist okay, Sauberkeit drumherum auch. Schirme oder anderen Sonnenschutz gibt es nicht, was sich aber im Laufe der Saison ändern könnte. Das härteste war die Abendanimation: Ein halbkomatöser Mensch dudelt irgendwas auf seiner Bontempi-Orgel und auf der sogenannten "Tanzfläche" ist Omma-Schieber Trumpf. Einigen Gästen schien das sogar zu gefallen. Auch irgendwie schön! Kinderanimation gibt es nicht. Wozu auch, so ohne Kinder im Hotel in der Vorsaison?
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michael |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 21 |