Anadolu Hotels Didim Club

Das Hotel liegt am Rand von Didim und erstreckt sich in Hanglage über ein paar hundert Meter bis zu einer kleinen Badebucht. Es besteht aus einem Rezeptionsgebäude, einem ziemlich hässlichen Hauptgebäude und diversen Bungalows. Der Restaurantbereich befindet sich in nicht so großer Entfernung zum Strand, so dass man bei den Mahlzeiten tatsächlich einen Meerblick genießen kann.

Das Nebengebäude, welches ich als Hauptgebäude bezeichnen würde, steht am äußersten Rand der Anlage und hat mehrere Stockwerke. Schon beim Betreten der unteren Etage überfällt einen das nackte Grauen. Es ist muffig, dunkel und in keiner Weise ansprechend. Die Zimmer verfügen über französische Balkone. Im Endeffekt heißt das ist existieren keine Balkone. Ich habe keine Ahnung, wer auf die Idee gekommen ist, ein Gitter vor dem Fenster Balkon zu nennen. Absatz die Zimmer in den Bungalows sind ausreichend groß, gefliest und haben einen Balkon. Sie sind ausgestattet mit Wasserkocher, verschiedenen Bettkonfigurationen und verfügen über einen Badezimmer, mit fließend Wasser. Leider fließt in vielen Räumen das Wasser nicht nur aus dem Hahn sondern auch durch die Wände oder unter der Dusche hervor. Wir konnten mehrere Zimmer in Augenschein nehmen. Sämtliche Duschen waren im Fugenbereich komplett verschimmelt. Wir persönlich hatten Glück, dass keine Schimmelschäden und feuchte Stellen im Zimmer selbst vorhanden waren. Das war leider in anderen Zimmern anders zu beobachten.

Der Barbereich war ein absoluter Witz. Getränke wurden tagsüber ausschließlich in Pappbechern ausgeschenkt. Die Qualität der Getränke war unterirdisch. Cocktails wurden zusammen gepanscht aus allen Flaschen, die gerade irgendwo herum standen. Dabei war es dem Personaler auch völlig egal, was der Gast eigentlich bestellt hat. Oftmals befanden sich in den Flaschen sogar noch Insekten. Ich kannte das bisher nur vom mexikanischen Mezcal aber vielleicht ist das in der Türkei in diesem Hotel eine besondere Spezialität. Das Essen im Hauptrestaurant war eintönig, fade und wiederholte sich eigentlich ständig. Die Qualität der Grundzutaten schien okay zu sein allerdings hatte das Küchenpersonal keinerlei Ambitionen, daraus etwas Leckeres zuzubereiten. Im gesamten Hotel war kein einziger Kaffeelöffel aufzutreiben. Am Buffet befanden sich ausschließlich einwegplastik Esslöffel. An der Beachbar gab es generell nur Einwegbesteck der aller miesesten Qualität. Die Snacks konnte man sich auf Styroporteller klatschen. Das war es dann aber auch. Auch wenn kaum Gäste die Beachbar frequentiert haben, wurden Berge von Pommes in irgendwelche Warmhaltebehälter geworfen. Dies verschaffte der Küchenkraft dann erstmal ausreichend Zeit, um genüsslich weiter mit ihren Liebsten zu telefonieren.

Service ist ein gutes Thema. Im Endeffekt gab es in diesem Hotel keinen Service. Ein großer Teil des Service Personals war mehr mit dem Genuss moderner Kommunikationsmittel beschäftigt, als mit ihren eigentlichen Aufgaben. Wir haben noch nie ein Hotel gesehen, bei dem das Personal so viel am Handy gespielt hat, während sich dreckiges Geschirr überall stapelte, Tische nicht neu eingedeckt wurden, Wasserflaschen nicht auf den Tisch gestellt wurden usw. Es hat auch die Leitungsfunktionen in keiner Weise gestört, dass dies alles unverhohlen vor dem Gast geschah. Mit unserer Putzfrau scheinen wir Glück gehabt zu haben, da sie jeden Tag recht ordentlich ihren Job gemacht hat. Die Betten waren immer gut gemacht und sauber. Zwei Leute vom Personal konnte man gebrauchen, den Rest besser vergessen.

Die Lage des Hotels ist nicht schlecht aber die Entfernung und der lange Transfer vom Flughafen Izmir ist schon eine ziemliche Härte. Der gesamte Bereich um Didim scheint sich auf britische Gäste spezialisiert zu haben. Deutsche Touristen sollten sich darauf einstellen, dass in der Umgebung relativ selten bis überhaupt kein Wort Deutsch gesprochen wird. Wer überhaupt kein Wort einer anderen Sprache spricht, sollte von diesem Ziel Abstand nehmen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

An der Bucht wurden von einem fremd Betreiber Wasserski, Parasailing, Bananaboot und Ähnliches angeboten. Bei der Kinderdisco wurden in sicherlich mindestens sechs Sprachen irgendwelche Lieder im immer gleichen Programm abgespult, ohne dass man auch nur einmal einen bekannten deutschen Kinder Song hören konnte.