- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel hat schätzungsweise 350 Zimmer verteilt auf 4 Etagen in 2 Häusern, die Richtung Meer gebaut sind. Jedes Zimmer bietet seitlich einen Blick auf ein mehr oder weniger großes Stück Meer. Das Hotel ist nicht mehr ganz neu und bietet max. Halbpension an. Alle Räumlichkeiten und die Außenanlagen sind durch Rampen auch für Rollstuhlfahrer zu erreichen. Die Gästestruktur teilt sich im Sept. etwa wie folgt auf: 30% Österreicher, 30% Schweizer, 30% Deutsche. Die restlichen 10% verteilen sich auf je eine Handvoll Franzosen, Italiener, Engländer und Russen. Die Gäste waren vorwiegend zu zweit unterwegs, 2 Reisegruppen gab’s im Hotel und ganz, ganz wenige Einzelpersonen. Das Durchschnittsalter in der ersten Urlaubswoche war sehr hoch. Saisonbedingt waren keine Kinder dort. In der zweiten Urlaubswoche reisten viele Mitzwanziger und auch ein paar Jugendliche und Kinder an, was altersmäßig eine bessere Gästemischung brachte. Durch das relativ hohe Durchschnittsalter der Gäste ging es sehr zivilisiert zu: Es klingelte kein Handy, niemand hat betrunken herumgegröhlt und auch am Buffet haben sich alle nur soviel genommen, wie sie auch verzehren konnten/wollten, was ich als sehr angenehm empfand. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und ein Planschbecken, was zu dieser Zeit aber nicht befüllt war. Es gibt insgesamt pro Gebäude 2 winzige Aufzüge, die kaum Platz für 2 Personen mit Koffern bieten. Das Treppenhaus hat eine ungünstige Wendeltreppe. Wenn sich dort Gäste begegnen, muss eine Person an der Achse laufen und hat kaum Auftrittfläche. Stolpergefahr! Sehr unverständlich, denn es wäre genügend Platz für eine normale Treppe gewesen. Im Erdgeschoss gibt es zwei kostenpflichtige PCs mit Internetzugang und 4 Telefonzellen. Sehr positiv empfand ich, dass jeder Bewohner des Hotels eine Chipkarte fürs Zimmer/Safe erhielt. Bisher wurde in Hotels immer nur eine Chipkarte pro Zimmer ausgegeben und man musste sich immer absprechen, wenn wer ins Zimmer wollte. Auch wenn ich hier klar vermerkt habe, was mir negativ aufgefallen ist, war es bisher der beste Urlaub meines Lebens.
Wir hatten zu zweit ein Dreibettzimmer (Nr. 243) im südlichen Gebäude (neben dem Lunapark), aber zur Innenseite hin. Die Größe und Ausstattung waren Standard: Betten, Schminkkommode, Sitzecke, Einbauschrank im Flurbereich, Bad, Balkon, Telefon, TV mit 6 deutschen Programmen – leider Teppichboden, der aber zumindest oberflächlich sauber aussah. Die Möbel waren nicht der neueste Schrei, zeigten aber eigentlich keinerlei Gebrauchsspuren. Im Schrank befand sich der große Safe (18€/14 Tage). Die Safegröße reichte locker aus, eine dicke Spiegelreflexkamera und mehr zu verstauen. Plus: Kühlschrank und eine leise Klimaanlage. (Wegen Mücken konnte man nicht bei offener Balkontür schlafen). Im Bad waren Waschbecken und Wanne schon sehr alt und stumpf, aber sauber. Geduscht wurde in der Badewanne mit Vorhang. Leider war die Armatur an der falschen Seite montiert, so dass man quer zum gewölbten Wannenboden und dadurch sehr unsicher stand. Die Dusche war abnehmbar mit Flexischlauch, der Wasserstrahl kräftig und hielt die Wassertemperatur. Plus: Ein Fön und eine ausziehbare Wäscheleine über der Badewanne, die allerdings nicht ausreichend Platz bot für Badesachen und Handtücher von 2, geschweige denn 3 Personen. Leider konnte man auf dem Balkon wegen der Glasverkleidung keine Wäscheleine anbringen. Die Handtücher waren schon sehr dünn und ausgefranst. Man hörte von den Nachbarn kaum etwas, außer wenn der Fernseher lief. Morgens allerdings wurde man vom Geschirrklappern aus der Hotelküche geweckt. Bettwäsche wurde jeden 2. Tag gewechselt. Griechenland hat die gleiche Stromspannung bzw. Steckdosen wie in Deutschland. Aus dem Hahn kommt Trinkwasser, was aber geschmacklich nicht so toll ist.
Es gibt ein Hauptrestaurant, eine Pool- und eine Snack-Bar. Außerdem einen riesigen Aufenthaltsraum mit gemütlichen Couchen und Tischgruppen zum Kartenspielen, einen Fernsehraum und noch eine kleine Bar vor dem Eingang des Restaurants. Das Hauptrestaurant hat eine Terrasse zum Pool hin. Das Essen war vorzüglich und bot große Abwechslung und Auswahl - auch für Vegetarier. Jeden zweiten Morgen gab es Sekt zum Frühstück. Der Kaffee war köstlich, die Fruchtsäfte nicht ganz so verdünnt wie in anderen Hotels. Ich habe noch nie ein Hotel erlebt, dass neben Spiegeleiern, gekochten Eiern, Rührei und Omelette auch noch jeden Morgen pochierte Eier angeboten hat. Ich war beeindruckt! Die Servierschalen wurden ständig nachgefüllt und das Essen war appetitlich serviert. Die Getränkepreise waren akzeptabel. Tischdecken, Besteck und Geschirr waren immer sauber. Die Logistik und Durchführung des Services könnte allerdings verbessert werden. Da war einiges umständlich organisiert, was zu Komplikationen und Missverständnissen geführt hat. Das Essen war international, es gab z.B. auch gebackene Bohnen zum Frühstück oder Pizza. Immer mittwochs gab es einen griechischen Abend mit Folkloretanz. Wer sich an dem typisch griechischen Buffet bedienen wollte, musste 7€ Zuschlag zahlen.
Beim Service ist eigentlich das größte Verbesserungspotential. Ausgesprochen freundlich waren eigentlich nur einige wenige. Fleißig waren alle, aber bei Nachfragen, Zweifeln oder Kritik an ihrer Arbeit wurde das Personal schnell ungehalten. Zum Beispiel: Eine email-Anfrage 4 Tage vor Anreise ans Hotel geschickt, ist bis heute nicht beantwortet worden. Die Rezeption darauf angesprochen, schob die Verantwortung immer auf jemanden, der gerade nicht anwesend war. Man hat sich dann zwar meine Zimmernummer notiert und wollte sich melden, es ist aber nichts mehr gekommen. Schlechter Service! Im Restaurant bekamen wir gelegentlich Unstimmigkeiten zwischen Gästen und Kellner(inne)n mit, wobei die Kellner(innen) einen überraschend forschen Ton an den Tag legten. Fast alle (außer dem Reinigungspersonal) sprachen wesentlich besser deutsch als englisch. Ungeachtet dessen gab es natürlich viele Kellner(innen), die eifrig ihren Job taten und bei denen es zu keinen Zwischenfällen kam. Das Abräumen des benutzten Geschirrs geschah dezent und leise. Nicht ein einziges Mal ging ein Glas oder ein Teller zu Bruch. Im Hotel wird ein Wäschereiservice angeboten, den wir aber nicht genutzt haben. Zimmer, Flure, Gänge, Hallen waren immer sauber. Der einzige Schwachpunkt in südlichen Hotels ist immer der Badezimmerboden. Dort wird mit Wischmopps geputzt, die Schmutz nicht aufnehmen, sondern nur von einer Ecke in die andere schieben. Schon bei der Anreise entdeckte ich die Haare von Vormietern auf dem Boden. Zu denen gesellten sich dann unsere und jeden Tag nach der Zimmerreinigung fanden wir die Haarknäuel an einer anderen Stelle.
Das Hotel hat eine ca. 150-200m lange Zufahrt von der Hauptstraße, so dass man keinerlei Verkehrslärm hört. Diese Zufahrt verläuft durch einen Grünstreifen, der vermutlich mit Flüssigkeiten aus der Sickergrube bewässert wird. Was ökologisch Sinn macht, stinkt aber zum Himmel und wird von vielen Gästen als sehr unangenehm empfunden. Im Hotel hat man davon allerdings nichts gerochen. Richtung Strand kommen die üblichen Restaurationen wie Pool-Bar, Snack-Bar und Pool. Dann folgt eine tolle Liegewiese mit kostenlosen Liegen und Sonnenschirmen, Umkleidekabinen und Duschen und dann erst kommt der Sandstrand und das Meer. Leider waren schon um 6h45 (als ich den Sonnenaufgang fotografieren wollte) etwa die Hälfte der Liegen mit Handtüchern reserviert. Schrecklich! Das Hotel liegt unmittelbar an der „Shopping-Zone“ von Faliraki. Wie Perlen an einer Schnur säumen sich Hotels, Restaurants/Imbissstuben/Bars und Souvenirläden. Gelegentlich trifft man auf einen Supermarkt. Ich glaube, Faliraki hat gar keine Infrastruktur (mit z.B. Schulen, Postamt, Rathaus) und ist eine künstlich für Touristen angelegte Stadt. Von den Nachbarhotels bekommt man eigentlich nichts mit außer von dem Hotel Apollo Blue Beach, das freundlicherweise die Beschallung der Hotelanlage tagsüber und an mindestens 2-3 Abenden bis 01h00 nachts mit übernommen hat. Die Transferzeit vom Flughafen beträgt je nach Anzahl der angefahrenen Hotels ca. 30 Minuten. Die Insel Rhodos hat eine ideale Größe um sie in 2 Wochen ausgiebig zu erkunden. Man kann mit dem Bus, der vor dem Hotel an der Hauptstraße hält, für 2€ nach Rhodos-Stadt fahren und besonders die ritterliche Altstadt besichtigen oder zur Therme nach Kalithea (Busticket 1,50€). Die Festungs-/Tempelanlage Lindos lässt sich per Boot (10€/Strecke) oder Bus (3,50€) erkunden. Der Autovermieter Apollo (gleich links wenn man aus dem Hotel kommt) hat uns einen Mietwagen - egal welches Modell - für einen ganzen Tag für 30€ plus Sprit überlassen. Damit haben wir die Insel umrundet und Kamiros, Kamiros Skala, Monolithos, Prassonisi, Lindos-Stadt und viele andere tolle Orte angefahren. Das Schmetterlingstal lohnte sich im September nicht mehr, da die Falter sich hauptsächlich im Juli/Aug dort aufhalten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir waren nicht besonders an Sport und Unterhaltung interessiert und haben nur Ruhe gesucht, wenn wir uns im Hotel aufgehalten haben. Das italienische Animationsteam war schon abgereist, es gab also keine Animation. Die Show-Bühne blieb ungenutzt. Der gleich neben dem Hotel liegende Luna-Park wie auch einige Bars im Ort waren auch schon geschlossen. Es war halt Nachsaison, aber trotzdem nicht tote Hose. Vor dem Hotel neben der Zufahrt habe ich 2 Tennisplätze gesehen, auf denen ich aber nur einmal Leute habe spielen sehen – vermutlich wegen des Güllegeruchs in der Grünanlage (siehe oben). Eine Tischtennisplatte gab es auch. Es soll sogar ein Fitnessstudio gegeben haben. Wir haben keins gesucht, aber auch keinen Hinweis darauf gefunden. Es war gut versteckt. Im Erdgeschoss gibt es einen Laden, der neben den üblichen Kioskartikeln auch Souvenirs und Drogerieartikel anbot. Am Strand gab es gegen Gebühren alle möglichen Wassersportarten: Wasserski, Paragliding, Bananaboat, Flyfish, Jetski, Tretboot, usw. Der Sand war überraschend feinkörnig mit wenigen Steinen drin. Entlang der Hauptlaufpfade sind Holzplanken gelegt, so dass man angenehm laufen kann. Das Wasser war angenehm warm und je nach Witterungslage glasklar oder aufgewühlt sandig. Leider gab es kaum Wellengang. Der Pluspunkt an diesem Hotel ist die Liegewiese mit den kostenlosen Liegen und Sonnenschirmen. Auch am Mittag waren noch Liegen frei. Am Strand im Sand kosteten 2 Liegen + 1 Schirm – glaube ich – 7€/Tag. Es gab dort auch Umkleidekabinen und Duschen. Leider war die Toilette sehr weit weg. Die öffentliche Strandtoilette war eher nicht zu empfehlen und die öffentliche Hoteltoilette befand sich im Kellergeschoss unterhalb der Rezeption, die sich ja vom Strand aus gesehen am hinteren Ende des Gebäudes befand. Außer ein paar Philippinos, die jeden Tag dezent Körpermassagen anboten, gab es keinerlei lästige fliegende Händler. Der Swimmingpool war langweilig rechteckig. Kaum jemand benutzte ihn, außer einer Gruppe griechischer Jugendlicher, die jeden 2. Tag abends dort trainiert wurde. Die Pflege des Pools war wohl auch nicht so sonderlich. An 2 Tagen verfärbte sich das Wasser grünlich trübe und auch der Beckenboden war voller Sand. Aber wer will einen Pool, wenn so ein tolles Meer vor der Tür liegt? Außer dem griechischen Abend mit Folkloretanz wurde pro Woche noch einmal Live-Musik angeboten. Da hätte ich mir schon mehr Abendunterhaltung gewünscht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rosel |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 4 |