- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir reisten mit Alltours als eine Reisegruppe bestehend aus zwei Familien. Wir buchten ein Familien- und ein Doppelzimmer für 14 Tage in der zweiten Junihälfte. Am Morgen nach der Ankunft fanden wir eine Hotelanlage mit einem wunderschönem Garten vor. Das Hotel hat bereits viele Jahre auf dem Buckel und das macht sich an vielen Stellen bemerkbar. Wenn man ein Do-It-Yourself-Fan ist, schüttelt man verständnislos den Kopf über die Nachlässigkeit eines 4-Sterne-Hotels, das selbst kleine Defekte, wie tote Glühbirnen ignoriert. Wenn aber die Steckdose mit dem Ladegerät zur Hälfte aus der Wand kommt, wird es besonders für kleine, neugierige Kinderfinger gefährlich. Auch knapp über dem Boden angebrachte Leuchten, wo neugierige Babys mit den Zugschaltern spielen, sind ärgerlich, denn Eltern sind stets damit beschäftigt, auf die Sicherheit der Kinder aufzupassen. Nicht zu entschuldigen ist die Ausfertigung der ca. 5 m breiten Treppe von der Rezeption zum Pool/Restaurant. Auf dieser Treppe hat sich 4 Tage vor der Abreise eine unserer Teilnehmerinnen ihren Fuß gebrochen. Die Rekonstruierung des Unfalls zeigte, daß sie bei einsetzender Dämmerung die letzte Stufe übersehen hat und deshalb den Fuß umknickte. Die Treppenstufen verlaufen nicht parallel und ändern dreimal ihre Richtung. Da der Treppenbelag genauso wie der Bodenbelag aus Naturstein besteht, sieht man bei schlechtem Licht die einzelnen Stufen nicht: die Treppe selbst ist unbeleuchtet, hat kein Treppengeländer zum Festhalten und auf der untersten Stufe fehlt ein Warnstreifen. Die Stufen selbst entsprechen keinem Standard: sie sind zu schmal und zu niedrig. Da half die Erklärung des ADAC-Notdienstes wenig, man sei in Griechenland und keine Baubehörde interessiere sich für solche Planungsfehler. Ein EU-Gast muß sich darauf verlassen können, daß EU-Normen in jedem EU-Land eingehalten werden und so hinterläßt dieser Unfall einen bitteren Nachgeschmack und die Vermutung, daß die vielen Milliarden zumindest nicht in Sicherheit investiert wurden... Wir trafen überwiegend Gäste aus Deutschland, Rußland und Tschechien an. Alle Gäste waren freundlich und diszipliniert; es gab kein Gedränge und keinen Streit. Auch Alkoholprobleme wurden nicht registriert. Der Altersdurchschnitt war ausgewogen. Es gab Singles, Familien mit Kleinkindern und Teenagern und es gab Senioren. Wir hatten All-Inklusive gebucht und hatten dies sprichwörtlich erhalten. Wir hatten schon im März gebucht und schmunzelten mit unserer Wahl in das mit Krise geplagte Griechenland. Wir dachten, daß die Gäste dieser Saison mit noch mehr Freundlichkeit empfangen werden, als sonst. Wir und alle legten bei unserer Hotelwahl den Wert auf mindestens 4-Sterne. Wenn man in der zweiten Junihälfte nach Kos reist, sollte man dennoch nicht vergessen, daß man sich nur 9 km von der Türkei entfernt befindet und die Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Mückenzahl genauso hoch wie dort ist. Deshalb sollte man sich vorher um den Zustand der technischen Ausstattung der Zimmer erkundigen. Aufgrund unserer Erfahrung mit dem Unfall einer alleinerziehenden Mutter müssen wir Sicherheitsbewußten empfehlen, eine Reise mit Kleinkindern eher zu den großen griechischen Inseln Kreta und Rhodos abzuwägen, denn diese haben enstprechend gut ausgestattete Krankenhäuser. Wir werden mit Spannung auf den Reisebericht der nächsten Saison warten, falls das Hotel wirklich komplett saniert wird. Wenn unsere Kinder älter sind, vielleicht sieht man sich wieder mal im Hotel Marmari Beach!
Das Doppelzimmer war etwas knapp und das Familienzimmer großzügig geschnitten. Das Bad im Familienzimmer war sehr klein, aber funktionell. Die Wasserarmatur im Bad ging nicht und der zu Hilfe gerufene Techniker tauschte das völlig verkalkte Teil gegen ein neues aus. Leider mußten wir das Zimmer zwei Tage später aufgeben, weil in einem Zimmer undefinierte sinusoidale Geräusche - wohl aus einem entfernten Motor / Klimakompressor - das Schlafen unmöglich machten. Wir bekamen zwei Zimmer im 600er Block und waren zufrieden, denn insbesondere die Möbel waren heller und wirkten nicht so depressiv, wie die Möbel im 1000er Block. Leider hatte auch dieses Zimmer Mängel: die eine Klimaanlage lief nur auf voller Leistung und dazu noch mit einem lauten Motorgeräusch. Die Rezeption schickte einen Techniker und sagte später, die Anlage funktioniere so wie sie soll. Auf unseren Wunsch, der zuständige Hotelmanager solle sich vor Ort davon überzeugen, daß eine Klimaanlage funktioniert und die andere nicht und wir uns durch die unkompetente Aussage verärgert sehen, wurde uns gesagt, daß die Geschäftsführerin eigentlich nie da sei, keine Sprechzeiten habe, nicht angerufen werden wolle bzw. man die Nummer nicht herausgeben wollte. Wir hinterließen eine Rückrufnummer, erhielten aber in den verbleibenden 12 Tagen keinen Anruf. Das Zimmertelefon auf beiden Zimmern war defekt und wurde bis zum Ende des Aufenthalts nicht repariert. Deswegen konnte uns unsere Familie nur noch über das wesentlich teurere Roaming übers Handy erreichen. Gespräche unter den beiden Zimmern gingen auch nicht, ganz davon zu schweigen, daß wir wegen jeder Angelegenheit, die bequem übers Telefon zu klären wäre, immer zur Rezeption gehen mußten. In einem Zimmer lief die Toilettenspülung ständig, was unangenehme Geräusche verursachte. Der Wasserzulauf war blockiert, so daß man es nachts nicht abstellen konnte. Der später hinzugerufene Techniker erledigte seine Arbeit promt und gut. Langsam fingen wir uns an zu fragen, warum das Hotelmanagement diese an und für sich schnell zu behebende Defekte "übersehen" hat bzw. andere Gäste diese Mängel nicht gemeldet haben. Wegen der defekten Klimaanlage bot man uns an, zum zweiten Mal das Zimmer zu wechseln, was wir abgelehnt haben, denn das ständige ein- und auspacken der Koffer ging zu last unserer Urlaubszeit und außerdem wären dann beide Familien sehr weit voneinander untergebracht. Der Röhrenfernseher muß über 10 Jahre alt gewesen sein. Die Programmwahl auf der Fernbedienung ging nur rückwärts, aber das störte wenig, denn es gab nur ZDF, RTL und Super-RTL. ARD fehlte, was ärgerlich war, denn wir konnten das im ARD ausgestrahlte Halbfinalspiel Deutschland-Italien nicht sehen, weil wir dafür die schlafenden Kleinkinder allein lassen müßten, um in der Hotellobby zu sein, wo es das einzige große Flat-TV gab. Für einen Fußballfan, der auch im Urlaub die EM verfolgen zu wollen, ein nicht hinnehmbarer Mangel eines 4-Sterne-Hotels!! An einem Tag gab es zwei Stromausfälle auf der ganzen Insel. Ein Notstromgenerator scheint für den Hotelinhaber reine Geldverschwendung gewesen zu sein. Als Folge fließt während eines Black-Outs kein Wasser, die Dusche und Toilettenspülung bleibt aus. Beim zweiten Stromausfall war das Restaurant voller Gäste, es wurde stockdunkel und offenbar, daß auch keine Notbeleuchtung vorhanden oder nicht mehr funktionsfähig. Ein Besuch der Rezeption zeigte, daß selbst an einer 100-Eur-USV gespart wurde, damit der PC und Telefonanlage funktionierten. Auch der hier zum zweitenmal hinterlassene Wunsch nach Rückruf durch das Hotelmanagement wurde bestimmt abgewiesen und der Hinweis, daß das Hotelmanagement einen Verantwortlichen für einen Krisenfall, wie den Stromausfall, benennen muß, war sichtlich unverstanden. Von unserem Reiseveranstalter wurde uns gesagt, daß es Hotels gibt, in denen das Kranwasser nicht getrunken werden darf. Dort würde es einen entsprechendes Warnschild geben. In unserem Hotel gab es dieses Hinweisschild nicht. Als nach dem Verzehr von Kranwasser alle, die es gekostet haben, am Morgen danach Durchfall hatten, fragten wir beim Hotelpersonal nach. Die Einheimischen verdrehten die Augen und wunderten sich, daß wir das recycelte Wasser tranken und daß es kein Warnschild gab. Dennoch sagte uns die Reiseleitung, das Wasser sei "unbedenklich". Fest steht, daß nachdem wir nur noch das Wasser aus den Poolbars (auch das Kranwasser) tranken, wurden wir den Durchfall wieder los. Wir vermissten einen Deckenventillator (besonders im Zimmer mit der lauten und nicht regelbaren Klimaanlage) sowie ein Moskitonetz vor den Fenstern. So wurden wir vor die Wahl gestellt. unsere Kleinkinder einem stickigen Zimmer, einer kalten Klimaanlage oder unzähligen Mückenstichen auszusetzen. Definitiv nicht 4 Sterne wert! Als wir irgendwann Hinweise vom Personal bekamen, daß das Hotel im neuen Jahr komplett umgebaut werden soll, verstanden wir schlagartig den schlechten Zustand. Welcher Unternehmer würde in der letzten Saison noch eine neue Klimaanlage einbauen oder defekte Glühbirnen tauschen oder gar in einen Notstromgenerator investieren? Die Gäste der letzten Saison werden definitiv nicht wiederkommen, dafür aber tausende neue Gäste, die vielleicht in anderen Hotels andere Erfahrungen gesammelt haben, den neuen Zustand genießen. Am Ende wird unsere Kritik den Reiseveranstalter sowie den/die Hotelmanager/in, die sich uns nicht zur Rede stellen wollte, treffen. Angesichts der zahlreichen Sicherheitsmängel müssen wir daher an dieser Stelle ein Lob an die Selbstdisziplin des anwesenden Hotelpersonals aussprechen. Wir empfehlen dieses Hotel dennoch weiter, weil wir davon ausgehen, daß die künftigen Gäste des neu sanierten Hotels vom freundlichem Hotelpersonal empfangen werden.
Es gibt ein Restaurant und 4 Bars. Das Restaurant bot eine ausreichende Auswahl an Speisen, die gut und lecker zubereitet waren. Alle Sonderwünsche wurden vom Personal gerne erledigt und wir lernten dabei die griechischen Namen der Zutaten kennen. Natürlich ist es ärgerlich, wenn neben dem Tisch viele hilfsbereite Hände nach dem leeren Teller trachten, aber wem das nicht gefällt, soll in ein a-la-carte-Restaurant gehen. Was wir nicht entschlüsseln konnten, warum es zwei Wochen lang nur schwarzen Tee gab. Angeblich gab es "noch im Mai" verschiedene Obsttees und die zuständige Reiseleiterin wollte diese Tatsache nicht glauben, daß unsere Kinder zwei Wochen lang auf weniger gesunde Obstsäfte aus Pulver ausweichen mußten. Wir vermuten, daß die Krise auch den örtlichen Teelieferanten getroffen haben muß...
Die Zimmer waren sauber. Auch unser Zimmermädchen war freundlich und erledigte seine Arbeit professionell. Auch wenn viele Gäste mangelnde Deutschkenntnisse der Personals bemängeln, finden wir dies nicht als nachteilig. Mit dem Personal an der Rezeption kann man sich in Deutsch, Englisch, Russisch oder Italienisch verständigen. Daß sich jedoch das Hotelmanagement nicht für seine Gäste interessiert, ist ein Vertrauensverlust in ein als 4-Sterne-Hotel umworbenes Hotel eines deutschen Reiseveranstalters in einer schweren Stunde für Griechenland. Überraschend und angenehm war, daß man unter der Bedienung auch junge Akademiker überwiegend aus Ost-Europa traf, die sich dort Geld für ihre berufliche Zukunft verdienen. Dementsprechend konnten zwischendurch kurze Gespräche, die über das bloße Getränkebestellen hinausgehen, geführt werden und man war angenehm überrascht, wie sich alle Völker in Europa vermischen.
Wir erreichten unser Hotel kurz vor Mitternacht nach einer rund 40 minütigen Busfahrt. Die Rückfahrt wurde in rund 15 Minuten erledigt. Wer auf einen Hotelpool steht, ist mit beiden Pools bestens bedient. Die Entfernung zum Strand beträgt je nach Zimmerlage ca. 150 m. Da wir All-Inklusive gebucht haben und keine weiteren Lebensmittel oder Waren benötigten, können wir nichts über die wenigen Geschäfte in der Nähe aussagen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir nahmen sowohl am Angebot des deutschen und des russischen Teams teil. Das internationale Team von Alltouri war professionell und hat unseren kleinen Kindern über Tage sehr viel Spaß gemacht. Wenn man wüßte, wo dieses eingespielte Team in der nächsten Saison eingesetzt wird, wäre das ein Grund in dieses Hotel zu fahren. Aber auch das russische Team war stets engagiert. Das unermüdlich gerufene "Aquafitness" war am Strand nicht zu überhören und so konnten alle im Meer eine halbe Stunde lang im Wasser turnen. Es gab Beachvolleyball und am Abend eine Kinderdisco beider Teams. Wir schmunzelten, als wir von russischen Gästen gefragt wurden, warum die deutschen Gäste lieber am Pool liegen, als an den Strand baden zu gehen oder sich an diversen Abendveranstaltungen zu beteiligen. Der Heißhunger nach Spaß seitens der russischen Gäste liegt förmlich in der Luft. An allen 3 Poolbars sind freundliche "Barmänner" stets für einen Plausch bereit und man erfährt viel über das Land und seine Leute. Wenn man morgens rechtzeitig zum Strand geht, bekommt man auch eine Strandliege. Dafür verlangt ein Mitarbeiter 3 Euro. Da oft ein zum Teil kräftiger Wind weht und der , fanden wir unsere Strandmuscheln (von Liedl) sehr praktisch. Der Strand und das Meerwasser war an einigen Tagen mit Seepflanzen bedeckt, aber wenn man einige Meter ins Wasser ging, fand man sauberes und angenehm temperiertes Wasser vor. Der Sonnenuntergang ist einfach traumhaft und ein Abendspaziergang am Strand unvergeßlich!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jan |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |