Atlantica Mikri Poli Kos

Moderne Anlage im Lounge-Stil, die sich an einem Hang hinaufzieht. Das führt immer wieder zu Wegen hangauf und hangab, was bei Regenwetter ganz schön rutschig sein kann. Die Anlage an sich ist gepflegt, aber etwas kahl und unpersönlich, ein paar Blumen könnten z.B. in der Lobby nicht schaden. Die Gästestruktur war jetzt im Herbst gemischt aus vorwiegend Deutschen, Engländern und Schweizern; das Personal hat aber meist nur Englisch gesprochen. Im Carda Beach wohnten vorwiegend Ältere oder Paare ohne Kinder. (Das Kinderhotel ist das benachbarte Mikri Poli, die beiden Hotels gehören zusammen.) Das Carda Beach ist noch ein schönes Hotel, das man weiterempfehlen kann. Wenn es aber nicht gepflegt wird und kleine Defekte sofort behoben werden, möchten wir in 3-4 Jahren nicht wiederkommen. Außerdem ist das Carda Beach ein reines Sommer- bzw. Sonnenhotel. Bei Regen ist es ungeeignet. Zum einen muss man dann von seinem Zimmer aus den glitschigen Hang hinunter durch den Regen zum Restaurant bzw. zur Lobby laufen, zum anderen ist das Restaurant, wie oben erwähnt die Balkone, nur mit Holzdecken versehen, durch die es bei Regen ziemlich heftig tropft. Ein gutes Drittel der Tische fällt damit weg, was durchaus zum Anstehen und Warten auf einen freien Tisch führen kann. Achtung auch zum Ende der Saison, wenn die Einrichtungen im Nachbarhotel geschlossen werden. Dann ist es aus mit "besonders geeignet für Paare und Erholungssuchende".

Wir hatten ein Doppelzimmer mit Meerblick gebucht, das auch unseren Erwartungen entsprochen hat. Es war alles vorhanden, was in der Hotelbeschreibung aufgeführt war. Da kann man nichts bemängeln. Allerdings beginnen sich erste Verschleißerscheinungen bemerkbar zu machen (Dichtungsfugen, Flecken an der Decke), bei einem erst 3 Jahre alten Hotel sollte so etwas noch nicht vorkommen. Was uns ein wenig gestört hat, war die Tatsache, dass unser Balkon nur eine Holzverkleidung hatte, die zwar gegen Sonne schützt, aber nicht wasserdicht ist. Bei Regen war damit der Balkon unbenutzbar, weil es schlichtweg durch die Decke tropfte.

Das Essen hat auf keinen Fall 4 Sterne verdient! Das Frühstück war immer gleich, es gab keinerlei Abwechslung, die Spiegeleier wurden einfach in einer riesigen Menge Fett gebacken. Für Marmelade oder Honig gab es kein kleinen Schälchen, man musste alles einfach auf den Teller geben. Im Hauptrestaurant gab es praktisch nichts Griechisches, immer wieder den gleichen Salat, den gleichen Fisch und das gleiche Fleisch. Die Speisen an sich waren kaum gewürzt, schmeckten fad und waren oft kalt. Beim Griechen zuhause ist es weitaus besser! Wir haben einen Abend im Asia Restaurant und einen Abend im italienischen Restaurant gegessen, da waren die Gerichte besser. Im Asia gab es eigentlich nichts auszusetzen, außer dass die Portionen relativ klein waren. Beim Italiener war die Menge ausreichend, dafür auch hier etwas wenig Gewürz.

Das Personal an der Rezeption war sehr freundlich, eine junge Dame sprach sogar recht gut Deutsch. Die Bedienung im Hauptrestaurant war in Ordnung, nur musste man manchmal aufpassen, dass einem nicht der Teller sofort weggerissen wurde. In den beiden Spezialitätenrestaurants gab es jeweils am Service überhaupt nichts auszusetzen. Die Bedienung an der Poolbar bzw. an der Blue Moon Bar war weniger gut, Kaffee bzw. Cappucino schmeckte jedesmal anders, und die Getränke wurden meist eher lieblos serviert. Ab dem 15. Oktober war die Poolbar geschlossen, wenn man sich etwas zu trinken holen wollte, musste man an die Hauptbar gehen, was jedesmal bedeutete, dass man sich etwas überziehen musste. Wenn man gerade tropfnass aus dem Pool kam, auch etwas mühsam. Der Zimmerservice war okay, wir bekamen immer frische Handtücher, die Minibar wurde regelmäßig aufgefüllt und nach 2 Tagen wusste "unser" Zimmermädchen, dass wir morgens immer gleich eine Tasse Kaffee trinken, bevor wir frühstücken gehen - von da an hatten wir genügend Kaffeepäckchen im Zimmer. Sowohl Bad als auch Zimmer wurden ordentlich saubergemacht, auch hier kein Grund zur Kritik.

Die schmale Uferstraße, die das Hotel vom Strand trennt, ist ungepflegt, der meerseitige Gehweg an etlichen Stellen einfach abgebrochen und abgerutscht. Jetzt im Herbst war der Verkehr erträglich, vermutlich geht im Sommer ganz schön die Post ab, da die Straße die einzige Verbindung zu einigen Hotelanlagen weiter westlich ist. Der "Strand" ist ein schmaler Uferstreifen, auf dem ein paar Liegen und Sonnenschirme stehen, überhaupt nicht ansprechend, voller Müll (Zigarettenkippen und leere Plastikflaschen) und mehr kieselig als sandig. Selbst für geübte Schwimmer ist es schwierig ins Wasser zu kommen; in der Saison gibt es wohl Stege, um über die am Ufer liegenden Steinplatten zu kommen, diese waren aber bereits abgebaut. Kardamena selbst ist als Ort völlig unergiebig, außer Taverne an Pub an Bierbar und einige billige Souvenierläden ist nichts zu finden. Die Gegend um den Hafen ist heruntergekommen und vergammelt. Wir hatten für 3 Tage ein Auto gemietet, 2 hätten es auch getan, denn so groß ist die Insel nicht und einmal den Westteil und einmal den Ostteil mit der Stadt Kos zu besuchen, reicht völlig aus.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zum Strand siehe die Angaben oben. Die Pools sind schön, auch groß genug, um als leidenschaftlicher Schwimmer seine Bahnen zu ziehen. Allerdings sind sie alle relativ flach. Ein tieferes Becken für reine Schwimmer wäre gut gewesen. Animation und Kinderdisco wollten wir bewusst entgehen, darum hatten wir ja auch das Carda Beach gebucht. Dass zum 15. Oktober die meisten Einrichtungen im "Mikri Poli" geschlossen wurden und von da ab das Carda Beach von Familien mit Kindern bevölkert wurde, hat unseren Erholungsfaktor rasant nach unten gezogen!