Die Hotelanlage hat uns sehr gut gefallen. Sie ist noch recht neu (anno 2004, wenn ich mich nicht täusche). Die Anlage mit ihren Bungalows fügt sich wunderbar in das Umfeld ein. Im Hotelprospekt ist von der "Kunst der Farben" die Rede, denn die zweistöckigen Bungalows sind in weiß, blau und ocker angestrichen und die Farben "glühen" wunderschön in der Sonne. Wie ein griechisches Dorf im Bilderbuch. Auch ist die Anlage unglaublich sauber. Dies war unser erster All-inclusive (AI) Urlaub und ich hatte befürchtet, dass überall Pappbecher und Papiere rumfliegen. Das war absolut nicht der Fall. Im Hotel wird ausschließlich AI angeboten und dies schließt Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendessen sowie Getränke von 10: 00 - 23: 00 an den Bars ein. Zwischendurch habe ich mir Gedanken über die Behindertengerechtigkeit gemacht. Es gibt zwar überall (recht schmale) Rampen an den Treppen, die aber wohl eher für Rollkoffer gedacht sind. Das Restaurant im Obergeschoss ist mit einem Aufzug zu erreichen. Aber einen Einstieg in die Poolbecken habe ich z. B. nirgends gesehen. Ich denke, wir hatten mit dem Oktober die beste Reisezeit erwischt. Uns hat die Hitze so schon ein wenig zu schaffen gemacht. Ich möchte nicht wissen, wie heiß es in den Sommermonaten war... Die Moskitos sind eine große Plage. In der ersten Nacht hatten wir die Balkontüren wegen der Hitzegeöffnet. Wir hatten eine sehr unruhige Nacht und am nächsten Morgen jede Menge Stiche (trotz Autan und "Mr. Fist"-Duftstecker). Also mussten wir die Türen nachts geschlossen halten. Da wir zu geizig waren, uns eine Klimaanlage für EUR 6,-/Tag zu nehmen, haben wir nachts also ganz schon geschwitzt. Wenn man sich abends noch ein wenig auf den Balkon setzen möchte, empfehle ich lange Hosenbeine und Ärmel und/oder Autan von oben bis unten!
Wir waren im normalen 4-Bett-Zimmer untergebracht. An ein Standard-2-Bett-Zimmer schließt sich durch eine Schiebetür getrennt der zweite Schlafraum mit 2 Betten an. Dieser zweite Schlafraum war für uns verschenkter Platz. Den konnten wir zwei leider gar nicht nutzen. Das Zimmer war sehr sauber und geschmackvoll eingerichtet. Wir hatten keine Defekte. Da gab es nichts zu meckern. Obwohl es bei unserer Ankunft sehr heiß war (32°C im Schatten um 10: 00 morgens), hätten wir für unsere Klimaanlage auf dem Zimmer EUR 6,-/Tag berappen müssen. Ärgerlich, aber da mussten wir durch. Es stand ja auch in der Hotelbeschreibung, dass die Klimaanlagen nur während der Hauptsaison laufen. Im Bad gab es leider keine Steckdose. Das war ein kleines Manko.
Das Frühstücksbuffet war für einen Mitteleuropäer nicht ganz optimal. Das unvermeidliche englische Frühstück wurde natürlich angeboten. Aber wer - wie ich - morgens ein Brötchen mit Wurst oder Käse gewohnt ist, hatte es schwer. Je 2 Sorten Scheibenkäse und versalzene Wurst wurden angeboten. Außerdem hätte ich mir French Toast gewünscht. Das habe ich seit unserem Lanzarote-Urlaub (3* Hotel Iberostar) vor drei Jahren leider nicht mehr angeboten bekommen. Auf das Mittagsbuffet habe ich mich immer besonders gefreut, weil es da meistens leckere, griechische Spezialitäten gab: Gyros, Souflaki, Pita, Kichererbsen, Aufläufe und Hackfleisch, das man super mit dem Feta kombinieren konnte. Überhaupt habe ich noch nie besseren Feta gegessen als im Mikri Poli!! Offenbar gab es bei den Speisen am Abendessensbuffet ein Wochenprogramm. (u. a. Mo: griechisch, Di: deutsch, ...) Also hat sich das Essen nach einer Woche wiederholt. Ich kann nicht verstehen, dass hier bei den Bewertungen davon die Rede ist, dass es keine landestypischen Speisen gab. Scheinbar ist nicht bekannt, dass die Griechen (ebenso wie wir Deutschen) viel mit Hackfleisch und Aufläufen kochen. Außerdem gab es jeden Abend Fisch - auch typisch. Das Kaffee & Kuchen Angebot haben wir nicht genutzt - ab einem gewissen Punkt kann man einfach nicht mehr essen ;-)
Ich vergebe hier 6 Sonnen, weil sich das Personal in Anbetracht der Gäste sehr gut geschlagen hat. Das Verhalten der Gäste gegenüber des Servicepersonals v. a. in Sachen Trinkgeld hat alles überschattet. Während der gesamten 14 Tage habe ich nur einmal maue 2 Euro im Trinkgeldglas der Poolbarkeeper gefunden. AI bedeutet nicht, dass man die Leistungen des Personals nicht honorieren sollte. Wer einmal im Service gearbeitet hat, weiß, dass das Trinkgeld das Salz in der Suppe ist. Wenn man in ein Restaurant geht, gibt man üblicherweise 5 - 10% Trinkgeld. Warum handelt man im AI-Urlaub anders? Man brauchte sich also nicht zu wundern, dass das Personal nach einer langen, vermutlich trinkgeldarmen Saison nicht mehr besonders euphorisch bei der Arbeit ist! Ich habe das Servicepersonal trotzdem als zuvorkommend erlebt. Das Servicepersonal sprach ein paar Brocken Englisch und ein wenig Deutsch. Von den Kräften, die ein paar Brocken Deutsch sprachen wurden wir auch immer herzlich mit einem freudenstrahlenden "Guten Morgen/Tag/Abend" begrüßt. Auch an der Rezeption war man freundlich. Dort sprach man sehr gut Deutsch. Grundsätzlich haben wir die Hiilfsbereitschaft des Personals auch nicht besonders strapazieren müssen. Die Zimmerreinigung war gründlich. Nur einmal hat ein Handtuch gefehlt und an zwei Tagen das Wasser im Zimmerkühlschrank. Dieses haben wir schmerzlich vermisst.
Der große Schwachpunkt. Wenn man sich für das Mikri Poli entscheidet, weiß man, dass es außerhalb der "Stadt" Kolymbia liegt - das steht in jeder Hotelbeschreibung. Kolymbia ist allerdings keine Stadt sondern ein Nest. Außer jeder Menge Hotels gibt es eigentlich nur ein paar Autovermietungen und Souveniershops. Eine Handvoll Restaurants gibt es auch. Wenn mich aber von Weitem schon die großen Fotos der Speisen vor den Eingängen anstrahlen, bin ich eher abgeschreckt und würde nicht über die Schwelle treten. Kulinarische Schätze würde ich in Kolymbia nicht vermuten. Deshalb war ich wirklich froh AI gebucht zu haben. Ich habe einen Supermarkt gefunden, der recht teuer war - aber immerhin günstiger als der am Hotel. Mehr hat Kolymbia nicht zu bieten: kein Flair, kein Leben. Der Strand liegt nahe am Hotel. Es ist nur eine Durchgangsstraße zu überqueren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Da wir unseren Urlaub im Wesentlichen zum Entspannen am Pool genutzt haben, kann ich dazu am besten ein Statement abgeben. Die Pools waren sehr gepflegt und sauber. Leider hatten wir während unseres Urlaubs ein großes Unwetter, das die Abflüsse im Kinderpool hat überlaufen lassen, wodurch dieser 2 Tage nicht nutzbar war. Außerdem schien der große Hauptpool umgekippt zu sein. Das Wasser nahm eine verdächtige Färbung an. Da man auf diesen Pool nicht verzichten konnte, behalf man sich mit teilweisem Wasseraustausch und jeder Menge Chlor. Es ging einigermaßen gut. Bis auf diesen Vorfall waren die Pools jederzeit absolute spitze - sehr kalt allerdings. Aber bei den warmen Temperaturen konnte man das auch gut vertragen. Der Tennisplatz (Asphalt) war in Ordnung. Ansonsten konnte auf diesem "Multifunktionsplatz" auch Fußball, Streetball (nur ein Korb) und Speedminton gespielt werden. Außerdem gab es ein steiniges Beachvolleyballfeld, auf dem sich mein Freund blutige Füße und Ellenbogen holte. Fitness, Billard, Internetzugang und Liegestühle gegen Gebühr am Strand wurden angeboten, haben wir aber nicht genutzt. Die Kinderanimation war aufgeteilt in 3 Altersgruppen und hat mich sehr beeindruckt. Da liegt ganz klar die große Stärke des Mikri Poli. Das Animationsteam war recht freundlich aber sehr distanziert - jedenfalls gegenüber den Erwachsenen. Besondere Herzlichkeit kam dabei nicht auf. Das Showprogramm am Abend war große Klasse. Es spielte sich im Open-Air-Theater ab. Besonders empfehlen kann ich die Kinder Show. Die Kleinen haben einen richtig mitgerissen!
- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Tanja |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 7 |