Atlas Amadil Beach Hotel

Ein schön gelegenes, sauberes Hotel mit vorwiegend freundlichem Personal und deutlich sichtbaren Abnutzungserscheinungen, sowie viel Luft nach oben in den Detail. Als Anschlusshotel bei einer Rundreise gerade noch so geeignet, aber bei einem reinem Strandurlaub nicht guten Gewissens zu empfehlen.

Die Zimmer gibt es mit zusammengestellten Einzelbetten und mit Doppelbetten und durchgehender Matratze. Benachbarte Zimmer sind mit einer Durchgangstüre verbunden. Es gibt eine leere Minibar, einen Tresor und einen Fernseher mit mehreren Deutschen Programmen. Die Matratzen waren für uns in Ordnung und die Zimmer waren so weit sauber. Der Teppichboden auf den Hotelgängen hat aber wohl schon einiges gesehen und wirkt als könnte er eine Erneuerung vertragen. Der Balkon ging bei uns auf den Pool und war recht groß. Auf ihm ist auch der Wärmetauscher der Klimaanlage untergebracht. Diese funktionierte bei uns gut und leise, wie erwartet. Allerdings sind die Zimmer recht hellhörig nach oben. Wenn also der Bewohner des Zimmers über einem die "Reise nach Jerusalem" spielt, ist man live dabei. Das Bad hat ein Waschbecken und eine geräumige Dusche. Auch hier wirkt alles in die Jahre gekommen, war bei uns aber gut geputzt. Das Zimmer wird natürlich jeden Tag zuverlässig gemacht und es gibt auch immer neue Handtücher. Das Zimmer ist nicht das Zentrum des Urlaubs, daher hier 4 Sterne für eine brauchbare Leistung.

Wir waren schon in verschiedenen Hotels in Tunesien, Ägypten und der Türkei, aber das hier war nicht sehr gut. Die Auswahl der Speisen war sehr begrenzt, 2 Sorten Nudeln, Pizza, Pommes, 3-4 Hauptgerichte mit passender Beilage, Salatbar und ein extrem übersichtliches Nachspeisenbuffet (max. 5 Sorten mit 2 Sorten Obst). Ebenso gab es kaum Abwechslung. Wir haben in der einen Woche dort viele Speisen doppelt bekommen. In vergleichbaren Hotels ist das normalerweise nach einer Woche erst der Fall. Die Qualität war wirklich nicht berauschend. Fisch war entweder verkocht, oder trocken, wenn er frittiert war. Die Qualität des Fisches war eher einfach. Geflügel war meist trocken, selbst bei geschmortem, wo man sich schon etwas Mühe geben muss, um das trocken zu bekommen. Schwein war auch trocken. Nur Rind und vor allem Lamm konnten sie sehr lecker zubereiten. Pizza war recht gut, aber Pommes immer etwas labberig. Bei den Nachspeisen sah es nicht besser aus. Eigentlich eine Stärke in den arabisch/orientalischen Ländern. Da haben wir schon öfters ein paar Kilo extra heimgeflogen und die waren nicht im Gepäck. Nicht so hier. Hier wurde die Einfallslosigkeit konsequent fortgesetzt und eigentlich waren die meisten Sachen nur süß ohne viel Eigengeschmack. Dass es hier ein grundlegendes Problem des eigenen Anspruches gibt, kann man daran sehen, dass bei einem Frühstück der nennen wir ihn mal Koch hinter der Theke ein Rührei gerade mit einem Löffel verquirlte und er mir mit diesem Löffel ein bereits fertiges auf den Teller hievte. Jedoch befand er es nicht notwendig den Löffel vorher auszulehren, so dass ein gehöriger Schlotz rohes Ei mit auf meinem Teller landete. Nicht wirklich schlimm, aber bezeichnend. Das Restaurant ist eine große Halle, in der es in Stoßzeiten manchmal schwierig ist einen Platz für mehr als 2 Personen zu finden. Leider kümmern sich die Kellner nur sporadisch um eine sinnvolle Belegung der Tische, so das oft Pärchen an einem Tisch für 4 sitzen. Es dauert dann oft einige Zeit, bis der Kellner die neuen Gäste "bemerkt" und den Tisch entsprechend anrichtet. Da hat auch Trinkgeld nicht viel geholfen. Auch hier muss man sagen, dass es auf den Kellner ankommt, ob man Glück hatte, oder eben nicht. Bei den meisten trifft meine Schilderung aber zu. Die Cocktails, die im all-inclusive Angebot enthalten waren, hätten jeden halbwegs gestandenen Barkeeper in die Verzweiflung getrieben. Ein unrühmliches Bespiel, ist der Gin, der in den Caipirinha gegossen wurde. Die Fruchtsäfte kamen in minderer Qualität aus dem Automaten. Allerdings war das Bier nicht schlecht, vor allem das frisch gezapfte "Flak". Erinnerte an ein etwas bitteres Helles. Wir legen nicht so viel Wert auf ausgefeilte Gastronomie und sind da auch etwas leidensfähig, aber bei der Übersichtlichkeit des Angebots ist das wirklich keine positive Leistung, daher 3 Sterne.

Das Personal war immer freundlich und versuchte immer zu helfen. Aber auch hier war der Eindruck eher durchwachsen. Es wirkte halt immer etwas bemüht. Insbesondere in den Restaurants. Oft bekamen wir die Antwort "Wir würden ja gerne, aber es geht halt gerade nicht". Z.b. beim Geldwechseln an der Rezeption, wo bestimmte Scheine einfach nicht zu bekommen waren, auch nach mehrfacher Nachfrage.

Das Hotel liegt in der langen Bucht von Agadir, in der sich die Hotels wie an einer Perlenschnur aneinanderreihen. Alle trennt eine Promenade vom Strand. Es gibt ein paar Ausflüge in die Umgebung, oder man kann in den Souk gehen, aber man merkt, dass es hier nur ums Baden geht. Die Stadt konnte halt seit dem Erdbeben 1960 keine große Geschichte aufbauen. Der Flughafen ist nicht weit, ohne dass man ihn im Hotel bemerkt. Wer wirklich nur Baden will ist hier richtig. Wer Interesse an Land und Leute hat, wird schnell bei einem 2-tägigen Ausflug landen, weil die nächsten Interessanten Städte ziemlich weit weg sind. Daher nur 4 Sterne.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt einen Pool mit einem eigenen Rutschenbecken. Die Rutschen sind in gutem Zustand und das Wasser wird nahe der Oberfläche mit einem sehr breiten Schacht angesaugt, so dass selbst bei dem eher theoretischen Fall des angesaugt werdens keine ernsthafte Gefahr bestünde. Die marokkanischen Animateure sind sehr bemüht, ohne aufdringlich zu sein. Das ist durchaus positiv gemeint. Die meisten Animateure sprechen nur (gebrochen) Englisch, Französisch und Arabisch. Es gibt aber auch einen, der dediziert Deutsch spricht. Die Verständigung war eigentlich immer möglich. Der vorhandene Fitnessraum ist nicht im Betrieb, obwohl er durch die Fenster betrachtet sehr gut ausgestattet scheint. Positiv ist auf jeden Fall die Wachsamkeit der Bademeister insbesondere im Rutschenbereich. Hier wird recht penibel darauf geachtet, dass die Gäste nicht zu nah hintereinander Rutschen. Absolut armselig ist das Abendprogramm, das sich sogar in der einen Woche, in der wir dort waren wiederholt hat. Die gebotenen Darbietungen waren teilweise hart an der Schmerzgrenze und das gilt auch für die Lautstärke, mit der wohl gehofft wurde, durch hochregeln einen qualitativen Ausgleich zu schaffen. Leider gibt es keine Außenbühne, die das ganze wohl etwas entspannt hätte. Stattdessen fanden alle Darbietungen in der Hoteldisko statt. Am Pool und am Hotelstrand werden Handtücher gegen Karte ausgeteilt. Am Strand gibt es nur 2 Reihen Schirme aufgrund der recht hoch ansteigenden Flut. Am Pool gibt es viele Liegen, dass man immer welche bekommt, aber etwas wenig Schirme. Hier wird es dann manchmal knapp.