Catalonia Playa Maroma

Obwohl das Resort mit 410 Zimmern ziemlich groß ist, ist es an keiner Stelle überfüllt. Das kommt daher, dass genügend Liegen rund um den Pool und am Strand zur Verfügung stehen. Alles verteilt sich auf dem großen Gelände mit einem dschungelartigen Wald, der als Biotop für die Nasenbären angelegt ist, die sich dort in mehreren Rudeln frei bewegen, aber auch rund um den Pool zu finden sind. Daneben sind natürlich auch Eichhörnchen, Affen und viele Vögel zu beobachten. Der Gang von der Rezeption durch diesen „Sphärenwald“ mit entsprechender Musik wirkt schon bei der Ankunft sehr einladend und entspannend. Darin sind die Zimmer in einzelnen zwei- und dreigeschossigen Blöcken untergebracht. Wir hatten mit Nr. 2108 einen Privileged Superior Room, der geräumig war und die typischen mexikanischen Merkmale aufwies: schlecht funktionierende Dusche und Toilette, keine Haken zum Aufhängen für Handtücher, keine Kleenex-Tücher, kein Schreibtisch, kein Stuhl, wenig Stauraum und keine Nachttischschubladen. Dafür aber eine täglich gefüllte Minibar, gute Beleuchtung, ein bequemes breites Bett und ein großes Bad. Eine Terrasse mit zwei Stühlen und einem Tisch gehörte auch dazu. Das offene WLAN hatte eine mäßige Bandbreite, reichte aber zum Versenden von E-mails oder Whatsapp-Nachrichten aus. Für den Download habe ich 11.758 kbit/s gemessen, für den Upload 11.409 kbit/. Je nachdem, wo man sich in der Anlage befand, war der Empfang unterschiedlich. Am Strand ist ein Teil „Privileged“ abgetrennt, der für die Gäste mit lila Armbändern reserviert ist, aber auch von anderen genutzt wird. Die Armbänder enthalten gleichzeitig einen Chip, der die Zimmertüren öffnet. Die Kontrollen für die Einhaltung von Regeln fehlen völlig. Die Liegen werden frühzeitig reserviert und dann stundenlang nicht benutzt, obwohl überall Schilder mit Verhaltensregeln aufgestellt sind. Es wird toleriert, dass Gäste mit Speisen und Getränken im Pool stehen und überall ihre Reste stehen lassen, auf die sich die Möwen stürzen oder die vielen Vögel oder Nasenbären, die in der Anlage frei herumlaufen. Eigentlich sollte man auch in der Anlage nicht rauchen oder in angemessener Kleidung zum Abendessen im Restaurant erscheinen, aber auch das wird nicht eingehalten. Das ist schade und mindert die Qualität eines Hotels, das eigentlich einen 5-Sterne-Anspruch erhebt. Verstärkt wird das noch durch die Pizzeria am Pool, die die Pizzen ohne Besteck und Teller ausgibt. Die werden also mit den Fingern gegessen, sodass die Stühle und Tische entsprechend aussehen. Manche setzten sich auch mit dieser „Fingerfood“ direkt wieder in den flachen Kinderpool. So wird das Gesamtverhalten der Feriengäste immer nachlässiger und keiner nimmt die Hinweistafeln ernst.. Positiv muss man allerdings anmerken, dass das Personal außerordentlich bemüht ist, alles sauber zu halten. Jeden Morgen ist die gesamte Anlage sauber und aufgeräumt. Bewundernswert ist die Freundlichkeit und Bereitschaft aller Bediensteten, die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Ein Trinkgeld wird gern genommen und verbessert den individuellen Service deutlich. Dann werden auch die Thermoskannen der Gäste großzügig mit Tequila, Wodka oder Aperol befüllt. Das Getränkeangebot an den Bars ist beeeindruckend und es werden fast alle internationalen Marken ausgeschenkt. Am Eingang des Büffet-Restaurants wird seltsamerweise eine Personenkontrolle durch Angabe der Zimmernummer und Personenzahl durchgeführt, die zu langen Warteschlangen führt. Es hat aber auch den Vorteil, dass die Gäste jeweils zu freien Tischen geführt werden und für größere Gruppen oder Familien Tische neu zusammengestellt werden. Die große Anzahl von Familien mit kleinen Kindern zeigt die Beliebtheit dieses Hotels bei Italienern und Kanadiern, die den Hauptteil des Publikums ausmachen. Das ist verständlich, denn der Aufpreis für Kinder bis 6 Jahre ist minimal. Am Wochenende kommen viele mexikanische Familien hinzu, sodass auch das Unterhaltungsangebot durch mehr als ein Dutzend Animateure in spanisch, französisch und italienisch erfolgt. Das ist riesig und natürlich für Kinder, Jugendliche oder bewegungsfreudige Erwachsene großartig. Von morgens 10 Uhr bis abends 22 Uhr ist durchgehend Musik und irgendeine Beschäftigung angesagt; für aktive Urlauber ist das fantastisch. Wer Ruhe ohne laute Musik und Animationsdurchsagen haben will, der kann sich nur an den Privileged Strand zurückziehen, wo es aber wegen des Windes leicht ungemütlich werden kann. Ansonsten gibt es in diesem Resort nichts zu meckern: Die 6 Restaurants mit einem guten Speiseangebot lassen keinen Wunsch offen. Sie können alle ohne zusätzliche Kosten für die All-Inclusive-Gäste besucht werden. Dazu gibt es noch zwei Food-Trucks neben dem Pool, eine Pizzeria und eine Waffel-Station. Die Bars am Pool, in den Restaurants oder in der Lobby sind ebenfalls darauf eingestellt, dass alle Gäste zufrieden sind und schenken reichlich nach. Es wird mit wiederverwendbaren Plastikbechern gearbeitet, was sehr lobenswert ist und die Belegschaft ist den ganzen Tag voll im Einsatz mit dem Einsammeln der zurückgelassenen Reste und der Säuberung der Anlage. Außerdem fährt täglich zweimal am Strand eine Kehrmaschine entlang, um das angeschwemmte Seegras aufzufegen und abzutransportieren. Das macht auch das Belmont Hotel und das Secrets, die links und rechts neben dem Catalonia liegen. Wer gern am Strand entlang spazieren geht, der kann das kilometerlang an dem flach abfallenden puderweißen Sandstrand machen, zum Schwimmen ist das Wasser weniger geeignet, zum Schnorcheln gar nicht. Da muss man schon einen Ausflug mit dem Katamaran oder Boot buchen, was aber bei riesigem Ausflugsangebot des Hotels und dem Tauchclub kein Problem ist. Insgesamt kann ich das Hotel denen sehr empfehlen, die bei einer festen und flüssigen Vollversorgung und einem überwältigenden Unterhaltungsangebot einen aktiven Spaß-Urlaub haben wollen.