- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Bahia Del Duque ist ein Klassiker auf Teneriffa, gehört zu den Leading Hotels of the World und damit zur Top-Hotellerie auf der Insel. Natürlich sind die Erwartungen entsprechend hoch, besonders bei uns, die wir viel reisen und darum in gleicher Kategorie vergleichen können. Architektonisch ist das Bahia Del Duque eine Art Märchendorf. Die vielen einzelnen, in warmen Tönen gehaltenen Gebäude, Türmchen und Erker sind ein optischer Schmaus. Auch nach vielen Tagen hat man noch immer nicht alles gesehen. Die Liebe zum Detail, die bei vielen Hotels fehlt, ist hier in ausgeprägter Form vorhanden. Das Hauptgebäude mit Rezeption, Bars und Shops besteht aus einem mehrstöckigen, loftartigen Komplex mit supergemütlichen Eckchen. Da das Hotel schon lange besteht, sind die Grünanlagen ausladend üppig und wunderschön anzusehen. Wo bei anderen Hotels braune Palmwedel überwiegen, müsste man sie hier verzweifelt suchen. Ständig sind Gärtner emsig beschäftigt, Terrassen werden oft gereinigt und auch im Aussenbereich gewischt. Während unseres Aufenthaltes bestand das Publikum grösstenteils aus über 50-65-Jährigen. Wegen der vielen Treppen und der extrem verwinkelten Architektur ist das Hotel für Kinder (Kinderwagen etc.) und gehbehinderte Leute wenig geeignet. Unser Bericht basiert auf eine ruhige Nebensaison und ist vielleicht nicht repräsentativ für eine hektische und überfüllte Zeit wie beispielsweise Weihnachten. Wenig geeignet für Kinder und gehbehinderte Personen. Ideal für Agile, die viel Abwechslung suchen (grosse Anlage, viele Restaurants). Auch die Lage ist ideal, da sie Ruhe aber auch lebendige Flaniermeilen bietet. Kurzer Weg zum Flughafen. Unserer Meinung nach reicht die einfachste Kategorie völlig aus (wenn es sich um ein renoviertes Zimmer handelt). Trotz gesalzener Preise unbedingt Behandlungen buchen und die Spa-Facilitäten ein paar Stunden vorher nutzen!
Entgegen der übrigen Berichte war unser Zimmer renoviert, sehr geschmackvoll eingerichtet, gemütlich, ausreichend groß und mit großem Balkon mit Liegen, einem Tisch und zwei Stühlen bestückt. Toilette und Dusche waren groß und mit einer Glastür abgetrennt. Auch gab es ein mehrseitiges Laken- und Kissenmenu. Wir hatten die einfachste Kategorie gebucht und waren sehr positiv überrascht. Kostenloses Wasser und diverse Tageszeitungen gab es täglich auf dem Zimmer. Auf der anderen Seite der Anlage den Hügel hinauf gibt es einen neuen Villen-Trakt mit eigenem Pool und Restaurant für 'VIP's'. Auch wenn die Ausstattung dieser Villen mit eigenem Pool wohl erstklassig ist, enttäuscht die Lage. Die Aussicht auf den vollgebauten Berg und die 'rummelige' Bucht mit diversen 'Las Vegas'-Displays passt nicht zur übrigen Ausstrahlung dieser Villen und das Meer ist meilenweit entfernt.
Nun ja, hier müssen wir allerdings zugeben, dass das wohl der (wenn auch einzige von uns bemerkte) Haken ist. Die Qualität der Speisen ist zwar in Ordnung, entsprechen aber eigentlich nicht des Niveaus eines Leading Hotels. Zu den 6 Abendrestaurants gehört ein Hauptrestaurant, das (zumindest inzwischen wieder) jeden Abend ein Themenbuffet anbietet. Das ist ok, aber auch keine Wucht. Zudem gibt es seit letztem Jahr ein Sternerestaurant im neuen Villen-Bereich auf der anderen Seite des Hotels, das ‚Las Aguas’. Leider mussten wir während unseres Abendessens dort viele Enttäuschungen erfahren, die die Laune bei der Präsentation der Rechnung trübten. Trotz, dass viele Sternerestaurants inzwischen verstanden haben, dass man auch dort ‚normale’ Portionen erwartet, sind die Speisen hier wirklich etwas für den hohlen Zahn, es sei denn, man lässt sich auf ein Menu mit mindestens 5 Gängen ein. Das Gemüse war fast zu Brei gekocht (wie kann so was in einem Sternerestaurant bloß passieren?). Der Thunfisch war mit einer derartig salzigen Sojasoße übergossen, dass man den Fisch leider nicht mehr herausgeschmeckt hat. Das Dessert, das aus sauren, im Ofen gegarten Früchten bestand, war zudem erst nach 15 essbar, aber geschmacklich eine Katastrophe. Auf das Brot musste man ewig warten, es wurde dann allerdings auf sehr dramatische Weise präsentiert, nämlich mit einem extra Wagen und einem extra Tablett, man konnte fast meinen, dass man sich bei ‚Verstehen Sie Spass’ befindet. Viel Getue um mittelmässige Speisen. Die schlechtesten Erfahrungen haben wir im La Hacienda, der Brasserie und in dem sogenannten Sternerestaurant gemacht. Die restlichen Restaurants sind absolut in Ordnung. Es gibt allerdings verschiedene Speisekarten. Eine für Halbpensionsgäste und eine mit wesentlich hochwertigeren Gerichten. Letztere können allerdings auch von den HP-Gästen gegen Aufpreis bestellt werden.
Trotz vieler Vergleichsmöglichkeiten und gewisser Pingeligkeit können wir nur von einem ausgezeichneten Service berichten. So schnelles Personal haben wir noch nirgendwo gesehen, extrem freundlich, unaufdringlich und sehr effizient. Wer den bekannten Service der One & Only-Gruppe kennt und schätzt, wird sich auch hier wohlfühlen.
Das Hotel liegt an der Costa Adeje, ca. 20 min. vom Flughafen entfernt, allerdings ohne Flugbelästigung. Die Promenade am Hotel selbst (mit eigenem Café vor der Tür und sehr gepflegtem Strand mit Liegenauflagen) ist sehr ansprechend gestaltet. Es liegt dabei genau zwischen dem ruhigeren Teil (Richtung Gomera) und dem sehr dicht besiedelten und mit gefühlsmässig hunderten Einkaufszentren und Läden übersäten Teil auf der anderen Seite. Ruhe und Rummel liegen hier sehr nah beieinander, wobei der ‚Rummel’ erst nach ca. 7 Minuten Laufzeit anfängt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Fitnessraum kann Meinungen spalten. Rein sachlich gesehen ist er mit vielen Kraftgeräten von Techno Gym und ein paar Cardiogeräten gut ausgestattet. Es gibt allerdings keine Klimaanlage, der Raum ist ungemütlich und hat keine Aussicht. Trotz sonstiger Sportaktivitäten im Urlaub konnten wir uns im Bahia Del Duque nicht dazu durchringen. Es gibt allerdings auch verschiedene Kurse (Spinning, Pilates, Yoga, Aqua Gym) sowie Kinesis-Training. Die vielen Pools sind sehr schön angelegt, allerdings unbeheizt. Die Liegen sind bequem und optisch ansprechend (Kunststoff-Korbgeflecht) mit dicken Auflagen und Bezügen. Der neue Spa-Bereich ist nur mit dem Wort ‚Oberhammer’ zu beschreiben. Allerdings kostet der Eintritt 35 Euro für bis zu 2 Personen, wenn man keine Behandlung gebucht hat (z.B. Massage, 60 min., 95 Euro). Obwohl wir schon viele Spa’s gesehen haben, sticht dieser mit insgesamt 6.000 qm wirklich hervor. Luxus pur, angefangen in den grosszügigen, ansprechenden ‚Umkleiden’, in denen wirklich NICHTS fehlt (auch keine Bodylotion-Spender und Badekleidungszentrifuge). Es gibt einen allgemeinen Bereich für beide Geschlechter mit Saunen und einem grossen Salzwasser-Thalasso-Pool mit vielen Massagedüsen, mit luxuriösen Liegen, vielen Palmen und Daybeds für Verliebte. Auch gibt es eine Essgelegenheit und viele frische Saftkompositionen, dazu Zeitschriften und Tageszeitungen. Die Behandlungsräume befinden sich im ersten Geschoss und sind modern aber gemütlich. Im oberen Bereich gibt es auch getrennte Relaxzonen mit Saunen und Pools für beide Geschlechter. Alle von uns gebuchten Behandlungen waren erstklassig.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andrea |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 62 |