- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das El Portillo hat 3,5 Sterne im ITS-Katalog, und die stimmen mit der nationalen Bewertung überein: eine einfache, aber saubere und gepflegte Anlage mit ein-, zwei- oder dreistöckigen Wohnblocks und einzelnen Bungalows für Familien. Die Anlage ist laut " Wiederholungstätern" in den letzten 12 Jahren kontinuierlich gewachsen und sicher nicht mit modernen 5-Sterne-Bunkern in den Touristen-Orten Punta Cana oder Puerto Plata zu vergleichen - aber die Atmosphäre, die Lage und auch die Gäste-Zusammensetzung machen aus einfachsten Umständen einen unvergesslichen Urlaub. Alle zwei Stunden fährt ein kostenloser Shuttle-Service nach Las Terrenas (5 km entfernt, 15.000 Einwohner, Aussteiger-Städtchen (noch) ohne große Touristenströme). Die vom Hotel angebotenen Toren waren durchweg besser als die unseres Reiseveranstalters ITS: Die Dame hat lediglich zur Begrüßung den an der Rezeption einsehbaren Ordner durchgeblättert und ist fortan kaum noch im Hotel gewesen... Auch wenn ich beruflich wie als Urlauber weitaus komfortablere Hotels kenne: Im El Portillo trifft man zig Leute, die regelmäßig dorthin reisen, auch Showgrößen wie Julio Iglesias oder Ricky Martin machen dort oft (unbehelligt) Zwischenstop, Shakira hat in den nahen Bergen ein Haus. Das benachbarte und in einer Stunde zu Fuß am Strand entlang erreichbare Las Terrenas bietet Jubel, Trubel, Heiterkeit, ohne daß Kriminalität und Prostitution wie in den Touri-Städten im Norden und Süden Überhand nehmen. Hier kann man(n) , etwa im Nuevo Mundo oder La Bodega, wirklich noch mit einheimischen Frauen Merengue oder Bachata üben, ohne daß gleich ein Geschäft daraus wird. Viele Schweizer oder Franzosen haben in diesem Örtchen neu angefangen, so findet man zum Beispiel auf der deutschsprachigen Website des Schweizers Bernd Appel, der in Las Terrenas wohnt, zahlreiche Urlauber-Tips und ein Forum rund um Samana: www.the-samana-page.com Im El Portillo ist die hauseigene Internet-Verbindung nur alle zwei bis drei Tage aktiv, bei Stromausfällen stürzt sie natürlich mit ab. In Las Terrenas kann man im Internet-Cafe für wenige Pesos mailen und surfen, auch Handy (D1) geht dort, im Hotel oft nicht (ohnehin muß es ein TriBand-Gerät sein). Die Wal-Tour mit dem Dominikaner Louis (gehört zum Personal) sollte man unbedingt buchen (67 Dollar, aber nur Jan bis März), der Trip einschließlich der unvermeidlichen " Bacardi-Insel" Caya Levantado lohnt sich. Wir haben uns im Urlaub zu einem Trüppchen von 10 bis 12 Leuten zusammengefunden, die sich begeistert aus dem El Portillo verabschiedet haben: " Wir machen jetzt einen Deutschland-Ausflug für 50 Wochen - dann kommen wir wieder..."
Ich hatte ein Superior-Zimmer bestellt und erhalten, das zusätzlich mit Kühlschrank, Sat-TV und Klimaanlage ausgestattet war. Diese kühlte nur unbefriedigend, was aber im Februar bei maximal 35 Grad noch erträglich war. Wenn möglich sollte man ein Zimmer in der obersten Etage wählen, weil die Dachschräge mit dem Deckenventilator zusätzlichen Raum schafft. Alle Fenster sind inzwischen verglast und mit vorgesetzten Holzblenden versehen, alle offenen Blenden mit Insektengittern. Nur ein Mosquito hat es in zwei Wochen hindurch geschafft... Mit zwei Kingsize-Betten im US-Stil war Platz satt, der Fernseher bringt Deutsche Welle und HBO, den US-Spielfilmsender. Die 20 Dollar für die Fernbedienung kann man sparen, wenn man das Gerät manuell bedient. Das Badezimmer mit Wanne, Dusche und Vorhand war zweckmäßig und sauber eingerichtet: Rattan-Regal, moderne Klospülung (deren Neufüllung man ab und an durch Zurückschwenken des Hebels nachhelfen mußte). Leider war keine Steckdose im Bad, also muß man sich im Zimmer rasieren. Die Dusche brachte rasch heißes Wasser und nur in den ersten Sekunden einen braunen Schwall, der noch in der Leitung war. Als Schrank dient ein abgeteiltes Eck mit Rattan-Türen und Hängestange, etwas knapp für zwei Leute. Darin auch der Safe, dessen Schloß 20 US-Dollar pro Woche Miete und zusätzlich 20 Dollar Pfand kostet. im Zimmer stand noch ein geräumiges Sideboard mit sechs großen Wäschefächern und zwei Spiegeln. Der Balkon war schattig, ebenso wie das gesamte Zimmer dunkel gefliest, mit 2 Stühlen, Tisch, umlaufender Holzbank und Wandlampe auch für Spontanfeiern gerüstet (Flaschenöffner ist in der Holztür integriert!)
Es gibt ein Büffet-Hauptrestaurant und einen daran angeschlossenen Restaurant-Teil, für den man vorher reservieren muß. Da dies aber ohne Zeitangabe geht, kommen nur etwa 30 bis 50 Gäste pro Abend zu diesem Vergnügen. Die speisen sind individueller als am Büffet, aber laut Karte sind nur vier bis fünf Hauptspeisen zur Auswahl. Die extra zu bezahlenden chilenischen Weine (um 350 bis 700 Pesos pro Flasche) in der Qualität deutlich über den klebrigen oder sauren Hausweinen am Büffet. Dafür kann das Bier " Presidente" mit deutschen Bieren mithalten. Wir haben daher fast nur das Büffet genutzt, das morgens, mittags und abends genügend Auswahl bot: zum Frühstück verschiedene Brotsorten, Rühreier oder Omeletts auf Bestellung und zum Selber-Zusammenstellen, Obst, Müsli, amerikanische Wurst und Käse (orangefarben, nicht jedermanns Sache), Kaffee, Tee, Säfte mittags viel Salate, gegrillter Fisch oder Fleisch, viele Nudelgerichte (Restaurantchef Andrea ist Italiener...) abends ab und zu Themenabende, samstag z.B. dominikanische Spezialitäten bis hin zum Zigarrenmacher im Foyer, auch mal mexikanisch oder italienisch. Alle Speisen waren auch von empfindlichen Urlaubern problemlos geniesbar, mageres Fleisch, guter Fisch, diverse Gemüsesorten. Es gibt insgesamt fünf Bars: angegliedert an den Essenssaal, vor dem Restaurant, in der Disco, am Pool und am Strand. Die gut gemixten (= starken) Cocktails werden durchweg mit Convenience-Fertigmischungen angesetzt, sind aber immer okay. Eiswürfel werden durchweg aus Trinkwasser gemacht, sind also geniesbar, ebenso die Salate. Die in einem Bretterbau untergebrachte Disco läßt sich allerdings nur mit wenig Licht ertragen, da das Mobiliar heruntergekommen ist, die Scheiben nach draußen verstaubt und der Kellner die Bar pünktlich um 1.00 Uhr schließt. Da bleibt nur, mit ein paar Motoconchos (Tarif abends 60 - 100 Pesos pro Moped) oder einem der mit Auto ausgestatteten Mitarbeiter nach Las Terrenas weiterzuziehen.
Die Bedienungen waren durchweg freundlich, zurückhaltend, reagierten aber auf freundliche Winke und auf spanische Ansprache besonders höflich. Die Büffetteller wurden fast schon zu schnell abgeräumt, so daß man sich erst ein neues Besteck organisieren mußte. Die Rezeption war mit hilfsbereitem Personal besetzt, die jeden Hinweis klären konnten. Der Zimmerservice war unauffällig, aber gründlich. Die im ITS-Katalog noch beschriebenen " gefüllten Kühlschränke" der Superior-Zimmer werden wohl nur noch aufgefüllt (Bier, Softdrunks, Wasser), wenn man darauf hinweist. Im nächsten ITS-Katalog soll es wegfallen. Problematisch die etwas südländische Zeiteinteilung beim Roomservice. Wenn die Zimmer nachmittags um 17 Uhr immer noch nicht gereinigt wurden (weil die Mädels am anderen Ende der Anlage begonnen haben), fallen Siesta und Umziehen vor dem Abendessen etwas knapp aus. Mit Trinkgeld konnte man aber die Putz-Reihenfolge der Zimmer aber neu organisieren.
Das El Portillo liegt an der Küstenstraße von Las Terrenas zur Inselspitze. Hinter dem Hotel auf der Straße nach Samana-Hafen liegen nur noch die Örtchen El Portillo und El Limon (mit dem berühmten Wasserfall), ansonsten fährt an der Hauptstraße nur derjenige vorbei, der dringend in diese Richtung muß. Nerviger ist da schon der Sportflugplatz direkt hinter der Anlage (mein Block war 100 m Luftlinie von der Landebahn entfernt). Morgens ab 7.30 Uhr fliegen da 1- oder zweimotorige Maschinen nach/von Puerto Plata, Punta Cana und Santo Domingo, um Gäste zu holen oder zurückzubringen, die sich die immerhin vierstündige Busanreise sparen wollen. Der große 50er Bus setzte die El-Portillo-Gäste im Städtchen Sanchez ab (etwa 2,5 Std Fahrt von Puerto Plata aus), von dort brachten uns Mini-Vans vom Hotel aus über eine ziemlich abenteuerliche Bergstrecke auf die nördliche Küstenseite. Dank Klimaanlage und Sonnenuntergang fanden das aber dennoch alle ganz angenehm. Das Resort liegt in einem bewaldeten Grundstück, dessen Palmen und Strächer von zahlreichen Gärtnern regelmäßig gepflegt werden. Verdächtig locker hängende Kokosnüsse wurden umgehend entfernt, aufgeschlagen und die Milch dem nächsten vorbeigehenden Gast angeboten. Der Hauspapagei fliegt morgens frei herum, die Innenräume und die Lobby wurden regelmäßig durchgewischt. Liegen am Strand sind kostenlos, Strandtücher ebenfalls, die gegen Ticket (2 pro Gast) getauscht werden. Auflagen für die Liegen sind am Strand gestapelt, aber ein Hort für die ziemlich nervigen Sandflöhe - direkt in den Sand legen ist also nicht zu empfehlen (dafür haben die Mücken kaum geplagt). Es haben nur Portillo-Members Zutritt, wobei aber außer den mit neongrünem Band gekennzeichneten All-Inlusive-Gästen auch einheimische Tagesausflügler kamen. Und die benahmen sich gegenüber dem Personal derartig unverschämt (etwa am 27.2., dem Nationalfeiertag), daß man sich fast über diese Pöbler entschuldigen wollte. Badeschuhe werden nur gebraucht, wenn man " zu Fuß" weit ins Meeer hineingehen will. Ansonsten kann man die vorgelagerten Seetangfelder und Korallenbänke umlaufen. Ein etwa 200 m vorgelagertes Riff hält die größeren Wellen ab. Wegen zahlreicher Untiefen, wo man plötzlich einen Meter absackt, ist der Strand allerdings nicht kinderfreundlich. Morgens geht eine Helfer-Schwadron den Strand entlang und entfernt Äste und Seetang am ansonsten (und deshlab) sehr sauberen, etwas dunklen Strand.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die angebotenen Sportmöglichkeiten haben wir nur spärlich benutzt, möglich waren tägliches Ausreiten, Windsurfen und neuerdings fast nur noch Kite-Surfen, Tauchen draußen und im Pool (Kurs), Schnorcheln, Wassergymnastik, Volleyball, Aerobic, Tennis mit Beleuchtung, Tischtennis undundund. Der sehr kleine Pool war zwar regelmäßig gesäubert worden, aber zu stark gechlort, kühlte aber im Februar besser als das Meer (26 bis 18 Grad). Das Kinderbecken wäre mit drei Kiddies überfüllt, der Whirlpool wird mit kaltem Wasser betrieben. Angenehm die Holzbohlen um das Becken, die statt rutschigen Fliesen verwendet wurden. Es gibt nur eine schwach tröpfelnde Dusche vor dem Pool.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Februar 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ulrich |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |