Bahia Principe Grand El Portillo

Zuerst möchte ich vorwegschicken, dass wir uns insgesamt in diesem Hotel sehr wohl gefühlt haben. Über die Lage und die Einrichtungen des Hotels ist in vorangegangenen Bewertungen ausführlich und zutreffend berichtet worden, so dass ich diese Punkte nicht noch mal beschreiben muss. Ich denke, dass man hier sehr zufrieden sein wird, wenn man das erste Mal in die Karibik kommt, oder nicht soo hohe Ansprüche stellt. Diese Bewertung soll auch nicht als Meckern verstanden werden, aber wir haben in den letzten Jahren viele Fernreisen gemacht, dabei auch mehrfach in die Karibik, und darum möchte ich im Folgenden einige Punkte nennen, warum dieses Hotel in unseren Augen nicht in die Fünf-Sterne-Kategorie gehört und auch nicht zu unseren Highlights zählt. Man merkt sehr deutlich, dass die Anlage ursprünglich mal viel kleiner war und stetig erweitert wurde. Wir hörten, dass es mittlerweile etwa 750 Zimmer hier gibt, und das macht sich vor allem am Strand und im Restaurant bemerkbar. Am Strand (und der Hotelabschnitt ist nicht gerade klein) stehen die Liegen so dicht an dicht, sowas haben wir noch nicht erlebt. Man musste lange suchen, bis man mal etwas Freiraum für sich hatte, und meistens kam dann nach fünf Minuten doch irgendjemand und hat seine Liege genau zehn Zentimeter neben unsere gestellt. Im Restaurant gibt es definitiv nicht genug Platz, um alle Hotelgäste zur gleichen Zeit unterzubringen. Wir haben verschiedene Essenszeiten ausprobiert, aber vor dem Haupteingang war eigentlich immer eine längere Schlange. Man sollte sich anstellen, um dann einen Tisch zugewiesen zu bekommen; eine Wahl hatte man dabei nicht. Die Personen, die diese Verteilung vornahmen, wirkten oft ziemlich unorganisiert, denn bis draußen auf die Terasse konnten sie nicht sehen, und Zurufe durch Kollegen brachten oft auch nichts. Wir haben Leute kennengelernt, die in zwei Wochen Urlaub fast immer drinnen sitzen mussten, obwohl sie gerne mal draußen gegessen hätten. Wir hatten zum Glück einen pfiffigen Reiseleiter, der uns den Tipp gab, einfach außen herum von hinten auf die Terasse zu gehen und einen freien Tisch abzupassen. Das hat eigentlich immer gut geklappt, und mal ehrlich, ich zahle doch nicht einen Haufen Geld, um jedes Mal Schlange zu stehen, wenn ich was essen möchte. Diese Menschenmassen auf mittlerweile zu wenig Platz haben uns oft genervt, denn im Urlaub möchte man ja auch mal in Ruhe am Strand liegen oder essen, ohne in Stress zu verfallen, weil die nächsten Leute nur darauf warten, dass man seinen Tisch recht zügig freimacht. Auch direkt am Buffet war es meistens ziemlich voll. Wenn man als gut erzogener Mensch dann höflich wartet, bis der Mensch vor einem fertig mit auffüllen ist, hat man pauschal verloren, weil sich dann längst jemand anders zwischengedrängelt hat. Okay, das war nun die Hauptsaison , und es mag durchaus sein, dass das nicht immer so ist, aber nervig war es schon! Gar nicht gefallen hat uns der Service im Snackrestaurant, in dem man morgens auch frühstücken kann. Das haben wir uns nach ein paar Tagen abgewöhnt, obwohl man dort sehr schön auf einer Terasse direkt am Strand sitzen kann und eine tolle Aussicht hat. Aber dort haben wir während verschiedener Mahlzeiten wiederholt darauf gewartet, dass wir Getränke bekommen, und das, obwohl wir oft eine halbe Stunde oder länger am Tisch saßen. Blickkontakt oder Rufen hat auch nicht funktioniert, auch wenn mal nicht so viel los war. Aber das war nicht überall so, wir haben auch sehr freundliche und aufmerksame Kellner und Serviceleute erlebt. Besonders schön war es immer, wenn jemand beim servieren auf einmal angefangen hat zu singen, dann kam endlich mal die karibische Lebensfreude zum Tragen. Viele Mitarbeiter vor allem in den Restaurantbereichen kamen uns überarbeitet vor, da verschwand dann manchmal schnell das Lächeln aus dem Gesicht, wenn sie sich unbeobachtet fühlten. Aber wir haben mehrfach gesehen, dass Kellner über den Tag verteilt Zwei- oder Dreifachschichten geschoben haben, da wundert mich das wenig. Ich muss sagen, dass wir ein sehr schönes Zimmer hatten, obwohl wir nur ein einfaches Doppelzimmer gebucht hatten. Es war aber absolut ausreichend von der Größe, und das Bett hatte zwei Meter Breite. Toll war die kleine Kaffeemaschine für den ersten Kaffee nach dem Aufstehen. Was allerdings echt ätzend war, dass wir zweieinhalb Tage lang nur kaltes Wasser hatten, und das war nicht im ganzen Hotel so, und hatte auch nichts mit "Stoßzeiten beim duschen" oder so zu tun. Irgendwann ging es dann zum Glück wieder. Die Gebühr für den Safe haben auch schon viele bemängelt, ich finde auch, dass 4 Dollar pro Tag ziemlich happig sind! Freies WLAN sollte man angeblich eine Stunde am Tag haben (nur am Stück), allerdings konnten wir uns nicht einloggen, da keine unserer Mailadressen akzeptiert wurde!?! Vielleicht waren wir ja einfach zu blöd dazu, allerdings wurden für den Login auch ziemlich viele persönliche Daten eingefordert, so dass wir es dann einfach gelassen haben. Für uns war es jetzt auch nicht lebensnotwendig, aber viele können ja nicht mehr darauf verzichten. Man sollte sich bei Buchung dieses Hotels bewusst machen, dass es an der Nordseite der Halbinsel Samana und somit zum offenen Atlantik hin liegt. Wir hatten eine Woche, in der die rote Flagge am Strand wehte und man nicht ins Wasser gehen konnte. Einerseits waren die Wellen zu hoch, andererseits wurde so viel Sand aufgewirbelt, dass man nicht einmal sehen konnte, wo sich im Wasser die Korallenbänke befinden. Da war auch nicht viel mit karibisch blauem Meer, das war von der Optik her eher Nordsee! Erst in der zweiten Woche konnten wir das warme Wasser dann genießen, und auch die Farbe wechselte ins Türkis. Als Fazit können wir sagen, dass es schon ein gutes Hotel mit akzeptablen Standards ist, und der Urlaub war okay, aber eben auch nicht umwerfend. Für das, was wir bisher kennengelernt haben, war es allenfalls Mittelmaß, auch wenn es etwas gemein klingt und vielleicht auch nicht ganz gerecht ist, aber das war unser persönliches Empfinden nach unserer Heimreise. Schließlich ist Urlaub ja auch immer das, was man daraus macht, und wir haben die Zeit trotzdem genossen! Daher würden wir das Hotel auch weiterempfehlen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand