Baobab Beach Resort & Spa

Vorweg das Positive: Die Anlage ist sehr schön, das Essen ist gut und das Personal ist freundlich und aufmerksam. Trotzdem muss man vor diesem Hotel eindringlich warnen. Ich habe alle Kontinente und sehr viele Länder bereist, auch in Afrika. Die Art und Weise, wie im Baobab Hotel die Gäste skrupellos abgezockt werden, habe ich auf der ganzen Welt noch nie auch nur ansatzweise vergleichbar erlebt. Beginnen wir mit einer dreisten und unverschämten Geschmacklosigkeit am Pool. Während sich an der Bar nebenan Erwachsene ein Bier oder einen Cocktail nach dem anderen all inclusive, ohne zu bezahlen, abholen können, wird nebenan die Kugel Eis für 200 Schilling verkauft. Nachdem ja nahezu alle Kinder im Urlaub gerne ein Eis möchten, hat sich hier das geschäftstüchtige Management eine zusätzliche Einnahmequelle geschaffen. Dass die Eltern das überwiegend mit verärgertem Kopfschütteln quittieren, nimmt man wohl in Kauf, was eigentlich auch wieder nicht für die Qualität des Managements spricht. Auch für die Kokosnuss muss man separat bezahlen, was tatsächlich völlig grotesk und skurril wirkt, wenn gleichzeitig tablettweise kostenlose Alkoholika serviert werden. Wenn in anderen Hotels jemand eine seiner Zimmerkarten verliert, geht er an die Rezeption, wo ihm sofort eine neue Karte ausgehändigt wird. Nicht so im Baobab Hotel. Dort wird dem Gast mitgeteilt, dass er für ein Stück Plastik 1.500 Schilling bezahlen müsse. Auf entrüsteten Widerspruch und Nachfrage, was das solle, heißt es lapidar: Hotel Policy. Ausnahmen werden nicht gemacht. Auch meine Aussage, dass solch ein Verhalten, jemanden für ein Stück Plastik über 10 Euro abzupressen, in nicht wenigen Ländern wohl against the law sei, wurde schulterzuckend ignoriert. Richtig böse wurde es dann bei der Abreise. Checkout time 10.00 Uhr früh ist ohnehin schon ungewöhnlich, wenn nicht frech. Dass aber auch dahinter einfach die perfide Idee steht, den Gast bei der Abreise wieder abzuzocken, wurde mir erst bewusst, als ich um einen späteren Checkout bat. Ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, dass das ein Problem werden würde, weil das Hotel ziemlich leer war. Weit gefehlt. Ich erklärte, dass ich ein Taxi zum Flughafen für 14 Uhr bestellt und dass ich das Zimmer gerne ein bisschen länger hätte: Antwort: Kein Problem. Ich könne das Zimmer bis 17 Uhr haben und zwar zu 75 % des Tagespreises für die drei Personen. Fassungslos erklärte ich, dass ich das Zimmer gar nicht bis 17 Uhr bräuchte, sondern vielleicht bis Mittag und dann würde ich nach dem Mittagessen abreisen. Daraufhin wurde mir mitgeteilt, dass mein AI-Paket nach dem Frühstück ende und ich danach entweder das Hotel verlassen oder zumindest für das Mittagessen 30 USD pro Erwachsenen und 15 USD für das Kind bezahlen müsse. Nach langer Diskussion mit einem Manager wurde mir dann großzügig die Bezahlung für das Kinderessen erlassen. Mir wurden also 60 USD abgepresst – hätte ich nicht bezahlt, hätte man uns vier Stunden zu früh aus dem Hotel geworfen. Eine strafrechtliche Relevanz lasse ich prüfen, eine Beschwerde beim kenianischen Tourismusministerium ist erfolgt.

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