Barceló Portinatx - Adults only

Die eigentlich schöne Anlage macht einen etwas verlebten Eindruck. Viele Treppen, aber alles ist bis auf wenige Ausnahmen auch mit dem recht kleinen Aufzug zu erreichen. Die Rezeption besteht aus zwei zusammengeschobenen Schreibtischen und versprüht den Charme einer Briefkastenfirma. In der restlichen "Lobby" des Hotels wähnt man sich in den Kulissen einer 80er-Jahre-Filmproduktion, was Design und Zustand der Sitzmöbel bzw. Einrichtung betrifft. Vollkommen ausgeleierte und verwohnte Sessel und Sofas, flankiert von einer spartanischen Bar und ein paar Videospielautomaten( technischer Stand Ende 90er Jahre), abgerundet durch eine integrierte Telefonzelle, die aber in der gesamten Zeit unseres Aufenthalts defekt war. Die Gästestruktur setzt sich aus den Schwerpunkten Deutschland und Schweiz zusammen, es gab aber auch Österreicher, Niederländer und Russen. Diese Hotelanlage hat einen Investitions- und Reformstau und wird seit Jahren langsam aber sicher nach unten durchgereicht. Schade um das vorhandende Potential.

Die Zimmer sind angenehm groß, verfügen alle über eine große Terasse und sind zweckmäßig eingerichtet. Die Badezimmer sind ebenfalls angenehm groß und vernünftig ausgestattet. Die Zimmer werden 5mal die Woche gereinigt. Nicht luxuriös aber vollkommen ausreichend.

Es gibt ein Hauptrestaurant, das man aber besser als Speisesaal bezeichnet, weil Restaurantatmosphäre hier beim besten Willen nicht aufkommt. Der Raum ist für die Anzahl Gäste hoffnungslos unterdimensioniert und versprüht zugleich den Charme eines Luftschutzbunkers mit seinen wenigen und kleinen Fenstern. Es ist laut, eng und stickig. Warteschlangen beim Einlass sind leider keine Seltenheit. Das Essen kommt in Buffetform und hat knapp durchschnittliches Kantinenniveau, mit Ausreißern nach oben und nach unten. Man kommt essenstechnisch gerade so zurecht. Nicht mehr und nicht weniger. Nichts für Freunde von niveauvoller Gastronomie. Die Mexican Cantina liegt direkt am Aktivpool und neben der Bühne, wo die allabendliche Show stattfindet. Dort werden kleine Zwischenmahlzeiten a la Taco, Burito etc angeboten. Ebenfalls Softdrinks aus dem Konzentratautomaten, wie übrigens im gesamten Hotel, die irgendwie in den selben Wasserkreislauf wie der Hotelpool integriert sind. Ein chlorhaltiger Beigeschmack bei Pepsi, 7up und co. ist permanent vorhanden. Kennt man so eigentlich sonst nur aus dem südamerikanischen Erdteil. Auch werden Longdrinks in nicht ganz stilsicheren, hauchdünnen Plastik-Einwegbechern angeboten. Selbstredend keine Markenware, sondern billige No-Name-Produkte. Insgesamt wirkt alles irgendwie billig und erinnert mehr an Camping als an Hotel. Dann wäre da noch der sogenannte Beachclub unmittelbar unter dem eigentlichen Hotel. Dort kann man alternativ zum Hauptrestaurant Snacks a la Burger, Pizza , Pommes essen. Leider wurde diese Location zu dieser Saison "verschlimmbessert". Früher bereitete ein Koch die Snacks auf Bestellung zu, aktuell leider in Buffetform. Das Brot für den Hamburger muss man sich selber toasten, die fertiggebratenen Fleischpads dümpeln derweil lauwarm und auf einen Haufen unansehlich vor sich hin. Sachen wie Lasagne wurden direkt ganz gestrichen. Geht gerade noch so. Interessanterweise decken sich dort u. a. auch spanische Wochenendausflügler, Einheimische, mehrmals täglich die Guardia Civil bei ihren Streifen mit Essen ein. Wäre mal spannend zu erfahren, wer hier für die Kosten trägt. Fazit: Nach einer Woche ist man das sich ständig monoton wiederholende Essen reichlich satt und freut sich wieder auf zu Hause.

Das Personal ist grundsätzlich freundlich und hilfsbereit. Traurige Ausnahme ist hier jedoch eine Rezeptionistin aus Deutschland, die den Service- und Dienstleistungsaspekt ihres Jobs scheinbar noch nicht verinnerlicht hat. Berechtigte Fragen von neuangekommen Gäste nach Lage ihrer Zimmer, Safe etc. wurden genervt bzw. demonstrativ belustigt beantwortet. Vielleicht würden hier der Din-A-4- Lageplan und die Infomappe auf den Zimmern Wunder wirken, aber die gibt es diese Saison leider nicht mehr (Sparmaßnahme?). Das Hotel wird im Ein-Schicht-Prinzip betrieben. Das hat zur Folge, das die Angestellten am späteren Abend berechtigterweise Feierabend haben wollen. Dies führt jedoch zu dem Ärgernis, das ab spätestens 22. 15 das Personal damit beginnt, Sitzmöbel bzw. Gerätschaften demonstrativ lautstark einzusammeln, obwohl die AI-Leistung ja eigentlich bis 23. 00 Uhr weiterläuft. Stimmungsvolle mediterrane Nächte unter freiem Himmel am Pool bzw. Beachbar sehen anders aus. In der Beachbar werden mit den verstauten Kaugummiautomaten etc. sogar die Damentoilette blockiert, damit man auch ja schnell verschwindet.

Das Hotel liegt am Ortsende an einer Sackgasse, sprich es gibt keinen Durchgangsverkehr und somit keinen nennenswerten Verkehrslärm. Der kleine Ortskern ist in ca. 10-12 Gehminuten zu erreichen. Dort befindet sich übrigens auch der marode Wasserpark, der in den Beschreibungen als Hotelleistung aufgeführt wird. Dieser wird jedoch extern betrieben und dort gelten auch nicht die AI-Leistungen. Sprich, wenn man dort ist und Durst bekommt, hat man insgesamt eine halbe Stunde Fußweg zu bestreiten oder man bezahlt seine Getränke. In die Hotelanlage eingebunden ist eine Bar, die privat betrieben wird und dann öffnet, wenn im Hotel die AI-Leistungen enden, sprich 23. 00 Uhr. Deren Betreiber versucht den Mangel an Nachtleben in der Umgebung dadurch zu kompensieren, in dem er die Bar bei weit geöffneten Fenstern und Türen mit House- und Technomusik in Großraumdisco-Lautstärkepegel beschallt. Da haben dann die 4-6 Gäste dort und das ganze Hotel, das schlafen will, etwas davon. Schlafen bei geöffnetem Fenster ist deshalb nur Musikliebhabern zu empfehlen. Die das Hotel umgebende Landschaft ist durchaus ansprechend und lädt zum Klettern über die Felsen der Bucht ein. Ein sich in der Nähe befindlicher Leuchturm ist über einen reizvollen Wanderweg zu erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Kommen wir nun zum Highlight der Anlage. Die Animation ist wirklich klasse! Das Team um Matze, Tobias, Nicole, Sabrina und Eileen ist mit vollem Herzblut dabei und das spürt man auch. Die Animateure verstehen es geschickt, eine Beziehung zwischen sich und ihren Gästen aufzubauen, in der man sich quasi unter Freunden wähnt, ohne das die Sache plump-vertraut wirkt. Eine perfekte Balance ! Es werden u. a. Volleyball, Wasserball, Tischtennis, Boccia, Luftgewehr bzw Bogenschiessen, Aquaaerobic etc. angeboten. Da sollte für jeden Willigen was dabei sein. Einzig die Musikdauerberieselung in ordentlicher Lautstärke stört ein wenig am Pool, auch wenn dort gerade keine Aktivitäten stattfinden. Hinderlich beim Lesen, hören von eigener Musik etc. Die Poollandschaft ingsgesamt ist wie der Speisesaal hoffnungslos zu klein. Wenn man sein Handtuch vor 08. 30 nicht plaziert hat, sieht es schlecht aus mit einem Liegeplatz an beiden Pools. Was noch dramatischer ist, weil die Alternative "Strand" nicht wirklich eine ist. Dieser ist so groß wie ein Handballfeld, ungepflegt und hat eher den Charme eines unbefestigten Parkplatzes. Die brauchbare Wasserfläche hat die Größe eines halben Handballfeldes. Dahinter liegen im Dutzend die Wochenendboote der Einheimischen. Die Liegen am Pool sind durch die Bank beschädigt und teilweise stark verdreckt. Die Sonnenschirme sind instabil und bei leichtesten Wind unbrauchbar. Irgendwie wirkt alles so, als wäre schon seit Jahren nichts mehr investiert worden. Traurig.