Berggasthof Hochzeigerhaus

Das Hotel ist schlichtweg total abgewohnt, die Haustechnik ist veraltet, Böden, Wände und Möbel sind stark vernachlässigt. Das Reinigungspersonal gibt sich alle Mühe, die marode Substanz zu pflegen, doch jeder private Hausherr hätte schon längst alles entrümpelt und kernsaniert. Im Gastraum hört man während des Essens das Rauschen der Abwasserleitung wenn oben in den Bädern die WC-Spülungen betätigt werden. Am erträglichsten war die Zeit, als zwei Schulklassen anwesend waren. Die im Treppenhaus verordnete Nachtruhe ab 22 Uhr wurde eingehalten. Als jedoch eine Gruppe Erwachsener anreiste, wurde diese Regelung nicht mehr beachtet. Von 22 - 4 Uhr morgens wurde die Kellerbar zur Disco umfunktioniert und die Musik brachte unser Bett drei Stockwerke weiter oben gnadenlos zum Vibrieren. Wir haben kein Auge zugemacht. Der Geschäftsführer gab sich verständnisvoll, änderte aber nichts. Hier stand das Interesse zweier Gäste gegen die Feierlaune von dreißig anderen Gästen und gegen das geschäftliche Interesse, reichlich Umsatz mit dem Ausschank von Alkohol zu machen. Im April war sehr wenig los auf den Pisten, dennoch werden diese täglich sorgfältig präpariert. Handempfang ist überall gewährleistet.

Das Zimmer war geräumig, aber völlig verschlissen. Das Waschbecken hing krumm an der Wand und drohte jeden Moment herunterzufallen. Betonboden und Holzgeländer des Balkons waren marode, die Kunstststoffstühle verschmutzt. Der Heizkörper, der durch den Kleiderschrank fast völlig eingebaut war, wurde nur handwarm, weshalb es im Zimmer nie wohlig warm wurde. Die Matratzen waren löchrig und durchgelegen, der Teppichboden fleckig. Es gab zu wenig Steckdosen. Einziges Plus: Das Duschwasser war immer angenehm heiß.

Das Essen (Vollpension) war gut, über Sauberkeit und Hygiene im Küchenbereich lässt sich nur Gutes berichten und eine Woche lang konnten wir damit gut klarkommen. Beim Frühstücksbuffet am Morgen und dem Salatbuffet am Abend wäre ein wenig mehr Abwechslung schön gewesen.

Das Peronal war oft unfreundlich, sprach sogar selbst von einer "Bruchbude". Es störte uns, dass das Personal mangelhaft untergebracht war, fast bekam man deswegen ein schlechtes Gewissen. Einige Mitarbeiter pflegten einen hohen Alkoholkonsum. Am Abreisetag mussten wir unser Zimmer schon um 9 Uhr geräumt haben. Der Geschäftsführer war stets bester Laune. Der Kult um ihn als Stimmungsmacher konnte uns jedoch angesichts der Mängel im Haus nicht besonders beeindrucken.

Das Haus liegt direkt in einem sehr gepflegten, familienfreundlichen Skigebiet mit besonders breiten und gut präparierten Pisten.

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