- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Rei del Mediterrani ist ein im Großen und Ganzen nüchtern und recht einfach eingerichtetes, außen schon ziemlich in die Jahre gekommenes Hotel mit netter Pool-Landschaft. Ein bisschen freundliche, mediterrane Farbe besonders an der Fassade würde schon Wunder bewirken - die Renovierung steht angeblich kurz bevor. Wir hatten Halbpension-plus gebucht, was bedeutet, dass man zum Abendessen eine Flasche Weiß- oder Rotwein oder Rosé wählen darf sowie einen Liter Wasser in einer Karaffe bekommt, von dem wir vermuten, dass es aus der Leitung war, da es sehr nach Chlor schmeckte. Im Erdgeschoss in der Sitzecke neben der Rezeption ist manchmal auch W-Lan möglich. Aus irgendwelchen Gründen funktionierte es hin und wieder, dann aber auch wieder nicht. Diese Beobachtung haben auch andere Reisende gemacht, es lag also nicht an unserem Gerät. Sehr angenehm ist die Gästestruktur im Rei del Mediterrani. Die meisten Gäste waren sehr kultiviert und freundlich, es war eine gelungene Mischung mit Leuten aus Frankreich, England, Deutschland, Luxemburg... Es ergaben sich auch immer sehr nette Tischgespräche im Restaurant - angenehm! Ein Tipp, den wir oben schon gegeben haben: Auto mieten und Insel erkunden! Insbesondere das Gebirge im Norden, die Bergdörfer Valdemossa und Soller, die Straßen in den Bergen, von denen sich der Blick auf ein azurblaues Meer bis zum Horizont öffnet... all das fanden wir wunderschön. Zum Preis-Leistungsverhältnis ist nochmals zusammenfassend zu sagen, dass die einfachen Mitarbeiter im Hotel Rei del Mediterrani, besonders im Restaurant, überlastet sind und sich dies sehr auf die Atmosphäre im Hotel auswirkt. Angesichts dessen, was uns passiert ist, muss man vielleicht auch den Diebstahl in diesem Licht betrachten. Wir denken, es ist besser, etwas mehr zu zahlen und dafür von zufriedenen, freundlichen Mitarbeitern umgeben zu sein, die es nicht nötig haben, zu stehlen oder untereinander handgreiflich zu werden. Das Hotel Rei del Mediterrani würden wir auch aus diesem Grund NICHT weiterempfehlen.
Unser Zimmer war für uns als kleine Familie recht groß und bestand aus Wohn- und Schlafraum (beide gefliest) sowie einem Badezimmer. Unsere Tochter hatte genug Platz zum Krabbeln, was besonders an den Tagen sehr wichtig war, an denen wir wegen Dauerregen im Hotel bleiben mussten. Wir waren im 4. Stock im Zimmer 465 untergebracht - ein Eckzimmer mit einem großen Balkon, der ebenfalls um die Ecke geht und auf dem man nachts die Geckos beobachten kann, die auf der Hotelmauer leben. Im Wohnzimmer hat man einen sehr schönen Blick auf Landschaft und Naturschutzgebiet. Vom Schlafzimmer aus schauten wir direkt auf die benachbarte Repsol-Tankstelle. Da das Hotel an der Hauptstraße liegt, musste man nachts meistens das Fenster schließen, da der Verkehr laut war. Sowohl Wohn- als auch Schlafzimmer verfügten über große Einbauschränke mit ausreichend Platz für die Kleidung. Im Schlafzimmer befand sich noch ein Tisch mit Fernseher drauf, im Wohnzimmer ein Regal und ein Mini-Kühlschrank, der bei unserer Ankunft leider nicht besonders sauber war. Der Boden im Zimmer wurde meistens gründlich gereinigt. Insgesamt war das Zimmer relativ sauber und die Einrichtung recht abgewohnt und renovierungsbedürftig.
Da wir Halbpension gebucht hatten, waren wir morgens und abends im Restaurant zum Frühstücken bzw. Abendessen. Das Buffet war groß und wir haben immer etwas gefunden, was uns und unserer kleinen Tochter geschmeckt hat. Es gab täglich Fisch-, Fleisch- und Gemüsegerichte, verschiedene Salate und tolle Nachspeisen. Aufgefallen ist uns die unglaubliche Massenabfertigung zu den Stoßzeiten und das sichtlich überforderte Personal, an dem wirklich gespart wurde. Eine Person schuftet mindestens für zwei. Die Mitarbeiter dort jagen mit großen Metallwägen hektisch durch die Gänge, sammeln gebrauchtes Geschirr ein, werfen Essensreste weg und decken die Tische neu ein. Ein Mitarbeiter ist für ein riesiges Areal zuständig. Deshalb waren die Leute meistens unfreundlich und genervt. Einmal wurden wir Zeugen eines Streits mit Handgreiflichkeit zwischen zwei Kellnern. Auch das möchte man eigentlich nicht sehen und schon gleich zweimal nicht im Urlaub. Aber etwas Selbstreflexion soll hier nicht zu kurz kommen: Alle - auch wir - wollen günstig tollen Urlaub machen - letztendlich wird das auf den Rücken der Angestellten vor Ort ausgetragen. Wir haben für uns beschlossen, dass dies unser letzter Hotelurlaub gewesen ist.
Das Personal im Rei del Mediterrani war freundlich reserviert. Die Mitarbeiter an der Rezeption sprechen neben französisch meist auch etwas Deutsch und Englisch. Leider war unser Aufenthalt vom mysteriösen Verschwinden unserer schönsten Baby-Sachen überschattet. Bereits am zweiten Tag verschwand aus unserem Zimmer eine wunderschön bedruckte Babydecke von Babygap, die wir zur Geburt unserer kleinen Tochter geschenkt bekommen hatten. Wir meldeten dies sofort der Rezeption und versuchten zu verdeutlichen, dass wir davon ausgingen, dass die Decke vielleicht versehentlich mit anderen Dingen in die Wäscherei gegeben worden war. Natürlich wollten wir niemanden vorschnell verdächtigen. Der Herr versprach, dem nachzugehen. Doch auch nach mehrmaligem Nachfragen unsererseits tauchte die Decke nicht mehr auf. So richtig verhagelt hat es uns die Urlaubsstimmung an unserem letzten Abend. Beim Packen bemerkten wir, dass nicht nur die Babydecke fehlte, sondern auch ein besticktes Kapuzenjäckchen aus dem Schrank verschwunden war, das wir vor kurzem neu gekauft hatten. Wir hatten das Jäckchen im Urlaub nicht benutzt, weil es zu warm dafür gewesen war. Nun halten wir das alles nicht mehr für ein Versehen oder für einen Zufall. Jemandem, der Zugang zu allen Zimmern hat, haben unsere Babysachen offensichtlich auch gefallen. Kurz gesagt: Bestohlen werden möchte niemand. Man ist in so einem Hotel leider darauf angewiesen, anderen Menschen zu vertrauen und dann sehr hilflos, wenn so etwas geschieht. "Im Hotel bestohlen werden" und "Urlaub" - das passt einfach nicht zusammen. Dementsprechend traurig waren wir. Auch das Verschwinden der Kapuzenjacke meldeten wir an der Rezeption. Der Herr notierte unsere Adresse und sagte uns, wir sollen von zuhause aus eine E-Mail an Rei del Mediterrani schicken, in der wir schildern, was passiert war, und am besten zwei Fotos anhängen, auf denen die gestohlenen Sachen abgebildet sind. Das haben wir brav gemacht (sogar auf französisch!), aber vom Hotel hat sich seitdem niemand mehr bei uns gemeldet. Wir denken sowieso nicht, dass wir unsere Sachen wiederbekommen. Dennoch hätten wir uns eine wenigstens irgendeine Reaktion des Hotels erhofft. Unter gutem Service oder besser gesagt unter Anstand stellen wir uns etwas anderes vor.
Der Strand ist vom Hotel aus in 5-10 Minuten erreichbar. Man muss nur die Hauptstraße hinunter, geradeaus über den Kreisel und schon befindet man sich am herrlichen Strand Playa de Muro. Parallel zum Strand verläuft eine Einkaufsstraße mit sehr vielen (sehr teuren) Touri-Supermärkten, von denen es hier generell nur so wimmelt (EuroSpar, SuperSpar, ...), Restaurants von britisch bis chinesisch und - sehr wichtig - Autovermietungen! Denn das sollte man auf Mallorca unbedingt tun: Ein Auto mieten und die facettenreiche Insel erkunden. Man muss auch wirklich keine Angst haben: Alles ist exzellent ausgeschildert und die anderen Autofahrer (wahrscheinlich ein großer Anteil Touristen) fahren nicht so südländisch expressiv, wie man vielleicht meinen könnte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alex |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |