Bichlmannhof

Unsere beiden pferdebegeisterten Mädchen (11 und 5 Jahre alt) wollten wieder unbedingt Urlaub auf einem Bauernhof mit vielen Tieren verbringen. Nach langem Suchen fiel unsere Wahl auf den "Bichlmannhof" im oberösterreichischen Neukirchen bei Altmünster. Laut Katalog- und Internetwerbung war der für uns wie geschaffen, handelt es sich doch um einen Bauernhof mit eigener Pferdezucht und Reitmöglichkeit. Ich zitiere: "Bewirtschaftungsform: Pferdehaltung- und Aufzucht, Reitstunden für unsere Hausgäste, weitere Tiere: Hasen, Hühner, Katzen, Ziegen, hofeigene Produkte..." So weit, so gut, auch die Bilder im Katalog und Internet sahen vielversprechend aus. Da uns die Reitmöglichkeit sehr wichtig war, riefen wir sicherheitshalber ein paar Wochen vorher nochmal dort an, um uns zu vergewissern. Alles wäre in Ordnung, hieß es. Voller Vorfreude in den Urlaub gestartet, folgte bei unserer Ankunft die Ernüchterung, nichts von all dem Erwähnten entsprach den Tatsachen. Der Hof selbst war zwar neu, sauber und gepflegt, aber außer zwei alten Pferden, einer kranken Katze, einem uralten Hund und zwei Meerschweinchen gab es keinerlei Tiere auf dem Hof. Auf unsere Frage hieß es, alle Tiere seien abgeschafft worden und man verwies uns als Reitmöglichkeit auf einen einige Kilometer entfernten Reiterhof. Die Enttäuschung bei unseren Kindern war riesig, hatten sie sich doch schon monatelang auf einen richtigen Bauernhof gefreut. Da wir einen Reiterhof gebucht hatten, fanden wir den Preis von 72€/ Nacht durchaus angemessen. Da sich aber der Reiterhof ohne Tiere als ganz normale Ferienwohnung entpuppte, war der Preis überteuert, vergleichbare Wohnungen in der Region waren schon für 40- 50€/ Nacht zu haben.

Der Hof verfügt über drei Ferienwohnungen, von denen aber zwei von Dauermietern belegt waren. Trotzdem wußte die Wirtin bei unserer Ankunft weder, wie wir heißen, wie lange wir bleiben und welches Datum gerade ist. Unsere Ferienwohnung war zwar recht spartanisch eingerichtet, ansonsten aber relativ neu, sauber und hell. Die Betten knarrten erbärmlich und über den mangelhaften Handtuchwechsel hatte ich schon berichtet.

Gastronomie war nicht vorhanden, wir waren wie erwähnt Selbstversorger.

Da wir Selbstversorger waren, spielte der Service fast keine Rolle. Auf unsere Frage nach dem anderswo selbstverständlichen Brötchenservice wurde uns mitgeteilt, daß die Wirtin keinesfalls daran denke, morgens zeitig aufzustehen und uns Brötchen zu holen. Der in der "Hof- Info- Mappe" angepriesene hotelübliche Handtuchwechsel (Handtuch auf den Boden...) war anscheinend nur Spaß, wir haben die schmutzigen Handtücher dann vor die Eingangstür gelegt, wo wir dann eine Woche lang drübersteigen mussten. Ein zwei A4- Seiten langer Aushang mit hofeigenen Produkten weckte unsere Begehrlichkeiten, leider waren die alle (bis auf das letzte Glas Marmelade) "heuer gerade aus". Von der ebenfalls in der "Hof- Info- Mappe" angebotenen Kinderbetreuung war ebenfalls nichts zu hören und sehen. Ansonsten ignorierte man uns völlig und die Wirtin versuchte offenbar, vor weiteren Fragen zu flüchten und uns aus dem Weg zu gehen. Das Ganze gipfelte am Abreisetag, als wir nach 8 Uhr mehrfach bei ihr klingelten und sie trotz Anwesenheit nicht öffnete. So ließen wie den Schlüssel stecken und fuhren ohne Verabschiedung nach Hause. Etwas derartiges hatten wir bisher noch nicht erlebt.

Die Lage des Hofes mit Blick zum Traunstein und Traunsee ist sehr schön und verkehrsgünstig und die Ausflugsmöglichkeiten in näherer und weiterer Umgebung im Salzkammergut sind vielfältig. In einiger Entfernung gab es sehr gute Einkaufs- und Bademöglichkeiten, die Infrastruktur ist bekanntermaßen ausgezeichnet.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Auf dem Hof gab es eine Tischtennisplatte, eine Kinderspielhütte, ein Trampolin und ausreichend Kinderspielzeug.