- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Wir sind absolute Fans dieses Hotels und waren daher jetzt schon zum dritten Mal da. Meine ausführliche Bewertung "Club Colonia für Fortgeschrittene" vom September 2008 will ich hier nicht wiederholen (siehe dort), sondern nur Neuigkeiten berichten. Das Wesentliche an diesem Hotel ist seine großzügige Anlage: Auf einem riesigen Gelände sind niedrige Häuser, eine schöne Poolanlage und jede Menge Sportplätze in ein Gelände integriert, das zur Hälfte Pinienwald, zur anderen Hälfte botanischer Garten und Park ist. Die Bezeichnung "Paradies" ist hier nicht zu hoch gegriffen! Im herben Kontrast zu der Großzügigkeit der Anlage steht die unangenehme Kleinlichkeit des (wohl Schweizer) Hotelmanagements, die überhaupt nicht zu der Schönheit und Großzügigkeit der Anlage passt und daher immer mehr unangenehm aufstößt (Dazu unten mehr). Es schmerzt schon fast körperlich, wenn man zusieht, wie diese traumhafte Anlage kaputt gespart wird: Die Unterkante der Gebäude ist - da sie direkt auf dem Rasen stehen - angemoost, das Grüne wird teilweise übertüncht, kommt aber immer wieder durch und sieht aus wie Schimmel. Da die Anlage zum Teil aus Wald besteht, gibt es viele Vögel und so sind die Stuhlkanten auf der Frühstücksterrasse und die Liegenoberkanten morgens immer vollgekotet, ohne dass dies jemand beseitigt. Den Mann, der früher morgens alle Liegen desinfizierte, habe ich auch nicht mehr gesehen. Die Gästestruktur hat sich deutlich geändert: Die Promis (letztes Jahr meine ich, Schlagersängerin Michelle erkannt zu haben) und eleganten Spanier fehlen ganz, dafür tauchten immer mehr Männer auf, die zum Abendessen im ärmellosen T-Shirt erschienen und der Bitte um lange Hosen beim Abendessen nur zu drei Vierteln nachkamen. Männer kamen abends in Turnschuhen, Frauen in Flip-Flops, dafür gab es Ganzkörpertätowierte jeden Geschlechts, wie z.B. den "Onkel" mit seiner "Nichte" oder die schrecklich nette Familie, die sich nach dem Abendessen vor dem Speisesaal eine handfeste Prügelei lieferte. Da gab es Eltern, die sich nicht daran störten, dass ihr Nachwuchs den Boden der Umkleidekabine mit einem kapitalen Haufen verziert hatte und - zum ersten Mal Russen! Wer noch einmal in dieses Hotel fahren möchte, sollte nach seiner Reise hier bei Holidaycheck keine Kritik äußern, denn die Hotelleitung studiert diese Seite aufmerksam: Im September 2008 wurden wir als Stammgäste wie Fürsten behandelt, nachdem ich in meiner Lobeshymne auf das Hotel aber auch damals schon Verbesserungsvorschläge gemacht hatte (siehe dort), wurden wir dieses Mal gemobbt. Die Hotelleitung reagiert also absolut allergisch auf Kritik an ihrer Kleinlichkeit. Statt dass man die (paar) Kritikpunkte abstellt, wenn die Bewertungen schlechter werden. Meine Weiterempfehlung lautet daher: Grundsätzlich ja, aber erst, wenn die Philosophie der Hotelleitung gewechselt hat und das Hotel wieder auf dem aufsteigenden Ast ist. Mein Tipp zu Mallorca allgemein: Wer hier hinfährt, um sich nur an den Strand zu legen oder gar nur zu besaufen, versündigt sich an der schönsten Insel des Mittelmeeres. Unbedingt ansehen: Von Sa Rapita nach S`Estanyol - einige der wenigen Meter, die man auf Mallorca direkt am Meer entlangfahren kann; Die Küste nördlich von Badia Blava, eine Mondlandschaft, die ins Meer abfällt; Die süße kleine Straße von Andratx nach St. Elm; Die Strecke von Soller nach Pollenca, vor allem ab Gorg Cuber und Blau durch Felsenwälder; Cala de St. Vicenc - skurrile Gegend; Todesfahrt über den Pass zum schönsten Strand von Mallorca, dem Platja Formentor oder Schiffsfahrt von Port de Pollenca aus dahin oder beides; Alcudia und Halbinsel Victoria; Colonia de St.Pere (Am Arsch der Welt); Von Arta zur Ermita de Betlem (Achtung: Straße ist nur handbreit!); Von Arta durch völlig unbesiedelte Gebiete zur Cala Torta - hier wurde ein Werbevideo mit der aktuellen Gewinnerin von GNTM gedreht; Cala Sa Nau - die schönste Bucht der Ostküste; Porto Petro - mit dem kleinen Disneyland-Hafen; Cap Salines - Ende der Welt mit merkwürdiger Stimmung.
Unser Zimmer war in mäßigem Zustand. Wenn die Einrichtung schon alt ist, darf man sie nicht vergammeln lassen. Der Kleiderschrank war oben mit einer Seite direkt an die Wand geschraubt, leider hatte man vergessen, dass unten eine Fußleiste ist und so stand das ganze Ding schief, mit der Folge, dass die Schiebetüren nicht zu gingen. Der Fön hatte gar keine Kraft, dafür brummte der Sicherungskasten und die Tonanlage war ganz ohne Funktion. Die Schreibtischschubladen hingen schief, weil das Brett darunter in der Luft hing, Deckenleisten im Bad waren rostig, die Betten quitschten. Alles Kleinigkeiten, deren Reparatur nicht viel kostet, die also nicht sein müssen.
Positiv ist die Betonung des mallorcinischen Abends mit landestypischen Vorspeisen, Getränken und Tanzvorführung in der Bar vor den Speisesälen, negativ fällt auf, dass bei der Fleisch- und Fischqualität vorsichtig gespart wird, d.h. es gab öfter mal Huhn und Schwein, dafür einmal weniger Rotbarbe und etwas schlechteres Rind als in den Vorjahren. Insgesamt ist das Niveau immer noch hoch. Was allerdings gar nicht geht, sind die Sparmaßnahmen beim Frühstück: Statt Stoffservietten gibt es nur noch Papierservietten und statt wie früher das Tischtuch zu wechseln müssen die Gäste auf Papiersets essen, die dann gewechselt werden. Das passt zu McDonalds, nicht aber zu einem vier Sterne Hotel.
Zimmermädchen (Tipp: Trinkgeld € 1,- pro Tag und das Zimmer glänzt), Kellner, Köche, Rezeption - top. Kleine Reparaturen, Sonderwünsche - wird sofort erledigt. Management: Flop - Alle Getränkepreise wurden erhöht. - Nicht nur, dass man einen Teil der Zimmereinrichtung(Safe) zusätzlich bezahlen muss (€ 15,- pro Woche), ich musste für 15 Tage € 35,- (?) bezahlen. - Dem Hotel scheint es so dreckig zu gehen, dass es darauf angewisen ist, für 15 Minuten Internet - jetzt sogar nur 10 Minuten - € 1,- zu verlangen. - Am Abreisetag erschien doch glatt ein Mensch auf unserem Zimmer und kontrollierte die Minibar, als ob ich es nötig hätte, dem Hotel eine Flasche Bier zu klauen und das Hotel diesen Verlust nicht verkraften könnte. Diese unpassenden Kleinlichkeiten sind es, die den positiven Eindruck völlig unnötig verderben.
An der Umgebung hat sich natürlich nichts geändert. Das Hotel liegt nach wie vor direkt an Salinen, die wohl für die Mückenpopulation verantwortlich sind. Je nach Jahreszeit gibt es aber gar keine Mücken (September 2008) oder wie jetzt (Juni) eine Plage. Dabei handelt es sich wohl um spezielle Viecher, denn die Stiche schwellen extrem dick und hart an und halten sich lange. Wiederholt sei der praktische Umstand, dass der Überlandbus nach Palma direkt vor dem Hotel hält und man so ohne Mietwagen für € 12,- hin und zurück in die Hauptstadt kommt, was ein absolutes Muß ist! Absolutes Muss an Ausflügen direkt vom Hotel aus bleibt auch die "Große Inselrundfahrt", die man bei allen Reiseveranstaltern (Tipp: TUI) buchen kann. Hier geht es über die Inselmitte und Pinkelpause in einem Outlet in Inca (bitte nur Pinkeln, nichts kaufen, alles überteuert) eine Traumstraße hoch Richtung Lluc, dann die Todespiste runter nach Sa Calobra - hier wurde das Musikvideo von DSDS Gewinner Daniel Schuhmacher gedreht - von dort zu Fuß in den Torrent de Pareis, von Sa Calobra mit dem Boot nach Port de Soller, von dort mit der Straßenbahn nach Soller, und von dort mit dem "Roten Blitz" nach Palma und mit dem Bus zurück ins Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animateure: Unaufdringlich, nett, witzig, absolut Top! Als besonders netter Animateur ist Christian zu nennen. Tipp: Die Blau Hotelgruppe hat eine eigene Tanzgruppe (Isabel Fuentes), die weit überdurchschnittlich ist, also fragen, wann diese auftritt. Zu der Gruppe gehört eine dunkelhaarige Tänzerin (Name: Charlene?), deren Ausstrahlung einen vom Stuhl haut. Sonnenschirme und Liegen sind etwas in die Jahre gekommen. Die Liegenauflagen müssten allerdings dringend gewechselt werden, denn sie saugen sich voll Wasser, das man dann durch das Draufliegen aus den Nähten presst, so dass man immer mit dem Po im Feuchten liegt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Claudia |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 10 |